Đoković beendete die Rekordzahl von acht Saisons (2011, 2012, 2014, 2015, 2018, 2020, 2021 und 2023) auf der ersten Position. Außerdem hält er den Rekord mit den meisten Wochen aufPlatz 1. Mit sieben Titeln bei denATP Finals hält er einen weiteren Rekord. In seiner Karriere gewann er bislang 101 Titel im Einzel sowie ein Turnier im Doppel.
In derStatistik der gewonnenen Grand-Slam-Titel im Einzel belegt er mit 24 Titeln den ersten Platz. Dabei ist er der einzige Spieler, der jedes Grand-Slam-Turnier mindestens dreimal gewinnen konnte. So gewann er zehnmal dieAustralian Open – auch dies ein Rekord –, siebenmalWimbledon, viermal dieUS Open und dreimal dieFrench Open. Mit dem Erfolg bei denFrench Open 2016 wurde er nachDon Budge (1938) undRod Laver (1962 und 1969) zum dritten Spieler der Geschichte, der bei allen vier Grand-Slam-Turnieren in Folge siegreich war, jedoch im Unterschied zu diesen nicht im gleichen Jahr. Zusätzlich gewann Đoković 40 Turniere derATP-Masters-1000-Serie – ebenfalls ein Rekord –,2010 denDavis Cup sowie die Goldmedaille im Einzel bei denOlympischen Spielen 2024 inParis. Dabei war Đoković als bis dato einziger Spieler bei allen aktuellen Turnieren der Masters-Serie mindestens zweimal erfolgreich. Als erster Spieler der Geschichte erreichte Đoković zudem die Marken von 100 bzw. 150 Millionen US-Dollar an gewonnenen Turnierpreisgeldern. Er konnte in seiner Karriere alle großen Titel des Tennissports gewinnen und ist darüber hinaus einer von drei Spielern im Herreneinzel, die einenKarriere-Golden-Slam geschafft haben.
Persönliches
Novak Đoković wurde in Belgrad geboren. Sein Vater Srđan Đoković wurde inZvečan im heutigenKosovo geboren, stammte aber ausMontenegro vonserbischen Eltern.[1][2][3] Seine Mutter Dijana (geborene Žagar) wurde in Belgrad vonkroatischen Eltern geboren. Srđan und Dijana lernten sich inKopaonik kennen, wo sie beide als Skilehrer arbeiteten. In den 1980er-Jahren zogen sie nach Belgrad.[4] Dort wuchs Novak mit seinen beiden jüngeren BrüdernMarko undĐorđe auf, später zog er nachMonaco. Ende 2020 kaufte er inMarbella im SüdenSpaniens eine Villa.[5]
Am 10. Juli 2014 heiratete Đoković seine „Jugendliebe“ Jelena Ristić, mit der er seit 2005 liiert ist.[6][7] Im Oktober 2014 wurde sein Sohn geboren, im September 2017 seine Tochter.[8]
Tenniskarriere
Bis 2003: Die Anfänge
Đoković begann als Vierjähriger mit dem Tennisspielen und übte den Sport selbst während derJugoslawienkriege aus.[9] Mit zwölf Jahren kam er auf dieTennis Academy vonNikola Pilić inOberschleißheim beiMünchen und blieb dort für vier Jahre. 2003 debütierte er als Profi und stand am Ende des Jahres auf Platz 679 derATP-Rangliste.
Als Profi erreichte er 2005 jeweils als Qualifikant die dritte Runde inWimbledon und bei denUS Open, wobei er einige höher platzierte Spieler wieGaël Monfils undMario Ančić besiegte. Das Jahr beendete er auf dem 78. Platz der Rangliste.
2006 erreichte er das Halbfinale beim ATP-Turnier vonZagreb und das Viertelfinale bei denFrench Open, als er erst gegen den späteren SiegerRafael Nadal nach 0:2-Satzrückstand wegen Rückenproblemen aufgeben musste. Auf seinem Weg ins Viertelfinale schlug er mitFernando González undTommy Haas zwei Spieler, die deutlich vor ihm in der Weltrangliste platziert waren. Im Juli gewann er das ATP-Turnier im niederländischenAmersfoort. Im Oktober siegte er im französischenMetz, wodurch er auf Platz 16 der Rangliste kletterte.
2007: Platz 3 der Weltrangliste
2007 erreichte Đoković das Achtelfinale derAustralian Open, wo er dem WeltranglistenerstenRoger Federer unterlag. Im März erreichte er das Finale desMasters-Turniers inIndian Wells, wo er Rafael Nadal unterlag. Durch diese Resultate erreichte Đoković als erster serbischer Tennisspieler die Top Ten.
Am 1. April gewann er als bislang jüngster Spieler der Turniergeschichte das Masters-Turnier inMiami, als er mit 6:3, 6:2 und 6:4Guillermo Cañas besiegte. Beim Masters-Turnier inMonte Carlo erreichte er das Achtelfinale, in dem er anDavid Ferrer scheiterte. Anfang Mai gewann er das ATP-Turnier inEstoril; im Finale bezwang erRichard Gasquet mit 7:6, 0:6 und 6:1. Im Juni erreichte er das Halbfinale derFrench Open, verlor dort aber in drei Sätzen gegen Nadal. Beim Rasenturnier inQueens scheiterte er im Achtelfinale anArnaud Clément. InWimbledon gab er im Halbfinale gegen Nadal verletzungsbedingt auf.
Đoković gelang am 12. August sein bis dahin größter Erfolg, als er inMontreal zunächst im ViertelfinaleAndy Roddick, im Halbfinale Nadal und schließlich im Finale Roger Federer besiegte. Damit war es einem Tennisspieler zum ersten Mal seit 1994 – damals triumphierteBoris Becker inStockholm nacheinander überMichael Stich (Dritter),Pete Sampras (Erster) undGoran Ivanišević (Zweiter) – wieder gelungen, innerhalb eines einzigen Turniers der Masters-Serie die drei besten Spieler der ATP-Rangliste zu besiegen.
Bei denUS Open erreichte Đoković zum ersten Mal in seiner Karriere und als erster serbischer Spieler überhaupt das Finale einesGrand-Slam-Turniers, das er trotz einiger Satzbälle (fünf im ersten, und zwei im zweiten Satz) ohne Satzgewinn mit 6:7, 6:7 und 4:6 gegen Federer verlor. Anschließend gewann Đoković das Turnier inWien gegenStanislas Wawrinka mit 6:4, 6:0. Zum ersten Mal konnte er sich für denTennis Masters Cup qualifizieren, schied dort jedoch nach drei Niederlagen schon in der Gruppenphase aus.
Đoković, der ab 2007 vonMarián Vajda trainiert wurde, ließ sich in Indian Wells, Miami und Wimbledon zusätzlich vonMark Woodforde betreuen.
2008: Erster Grand-Slam-Titel, Sieg beim Tennis Masters Cup und Bronzemedaille bei Olympia
Đoković 2008 nach dem Sieg bei den Australian OpenNovak Đoković, 2008
Am 27. Januar gewann Đoković bei denAustralian Open sein erstesGrand-Slam-Turnier. Im Finale besiegte erJo-Wilfried Tsonga mit 4:6, 6:4, 6:3, 7:6. Im Halbfinale hatte er den Weltranglistenersten und dreimaligen Melbourne-Sieger Roger Federer mit 7:5, 6:3 und 7:6 bezwungen. Đoković wurde damit der erste Serbe, der einen Grand-Slam-Titel gewinnen konnte, und der jüngste Titelträger bei den Australian Open.
Den zweiten Titel desJahres holte er am 23. März beim Masters-Turnier inIndian Wells gegenMardy Fish. Am 11. Mai folgte sein dritter Turniersieg beim Masters inRom, wo er mit 4:6, 6:3, 6:3 erneut Stanislas Wawrinka besiegte. InWimbledon schied er bereits in der zweiten Runde mit 4:6, 6:7 (3:7), 2:6 gegenMarat Safin aus. Bei denOlympischen Spielen inPeking trat er im Einzel an und gewann die Bronzemedaille. Nach seiner Niederlage im Halbfinale gegen Nadal schlug er im Spiel um Platz 3James Blake mit 6:3 und 7:6 (7:4). Bei denUS Open unterlag er im Halbfinale erneut dem späteren Turniersieger Roger Federer. Im November 2008 gewann er dann zum ersten Mal denTennis Masters Cup. Im Finale besiegte erNikolai Dawydenko mit 6:1 und 7:5.
2009: Fünf Turniersiege
Beimersten Grand-Slam-Turnier des Jahres konnte der Vorjahressieger diesmal nur das Viertelfinale erreichen, wo er gegen Andy Roddick im vierten Satz erschöpft aufgeben musste. Den ersten Titel des Jahres errang er bei denDubai Tennis Championships, wo er David Ferrer im Finale mit 7:5 und 6:3 besiegte. Bei denGerry Weber Open in Halle unterlag er im Endspiel Tommy Haas mit 3:6, 7:6 und 1:6. InWimbledon kam er bis ins Viertelfinale, scheiterte dort jedoch mit 1:3 Sätzen wiederum an Haas. Zum Ende des Jahres konnte Đoković sich wieder steigern und nacheinander das Turnier vonBasel und dieParis Masters gewinnen. In Basel bezwang er im Finale Roger Federer und in Paris im Halbfinale seinen schärfsten Konkurrenten um den zweiten Weltranglistenplatz, Rafael Nadal.
2010: Platz 2 in der Weltrangliste und Davis-Cup-Sieg
Bei denAustralian Open verlor Đoković zwar das Viertelfinale gegen Jo-Wilfried Tsonga in fünf Sätzen, rückte aber am 1. Februar auf Position zwei der ATP-Weltrangliste vor – seine neue Bestmarke. InDubai verteidigte er zum ersten Mal in seiner Karriere einen Titel mit einem Dreisatzsieg überMichail Juschny. Bei denFrench Open scheiterte er im Viertelfinale an dem an Position 22 gesetztenJürgen Melzer. InWimbledon gab Đoković nach einem engen Fünfsatzmatch in der ersten Runde gegenOlivier Rochus bis zum Halbfinale nur einen Satz ab, unterlag dort allerdings dem TschechenTomáš Berdych klar mit 3:6, 5:7 und 3:6. Bei denUS Open erreichte er mit einem Sieg über Federer das Finale und unterlag dort dem Weltranglistenersten Nadal in vier Sätzen. Mit seiner Finalteilnahme zog er in der Weltrangliste jedoch wieder an Federer vorbei auf Platz 2. Im Oktober gelang ihm beim Turnier inPeking seine zweite Titelverteidigung. Beim Hallenturnier inBasel kam es zur Wiederholung des Vorjahresendspiels, allerdings siegte diesmal Federer. Bei denATP World Tour Finals überstand Đoković die Gruppenphase, scheiterte im Halbfinale aber erneut an Federer, dem späteren Champion. Ein besonderes Highlight fand im Dezember statt: An der Seite vonJanko Tipsarević,Viktor Troicki undNenad Zimonjić gewann er in Belgrad vor heimischem Publikum denDavis Cup. Im Endspiel gegen Frankreich gewann Đoković beide Einzel und blieb damit 2010 auf Davis-Cup-Ebene ungeschlagen. In Interviews schätzte Đoković diesen Erfolg höher ein als seinen Triumph bei den Australian Open 2008.
2011: Drei Grand-Slam-Titel und Nummer 1 der Welt
Đoković 2011 nach seinem zweiten Sieg bei den Australian Open
Zur Saisoneröffnung erreichte Đoković, der die Gruppenphase ungeschlagen überstand, beimHopman Cup inPerth an der Seite vonAna Ivanović das Finale, das wegen einerBauchfell-Verletzung bei Ivanović nicht stattfinden konnte. Anschließend gewann er zum zweiten Mal nach 2008 dieAustralian Open. Auf dem Weg zum Turniersieg schlug er im Viertelfinale die Nummer 6 der Welt, Tomáš Berdych, und im Halbfinale – wie zuletzt bei den US Open 2010 – den Weltranglistenzweiten Federer, ehe er im FinaleAndy Murray klar mit 6:4, 6:2 und 6:3 besiegte. Đoković gab im Laufe des Turniers nur einen Satz ab – in Runde zwei gegen den KroatenIvan Dodig. Beim Turnier inDubai verteidigte er seinen Titel, indem er im Finale abermals Federer besiegte – es war Đokovićs dritter Dubai-Titel in Folge. BeimIndian Wells Masters im März nahm er wieder Position 2 der ATP-Rangliste ein. Er setzte sich im Halbfinale in drei Sätzen gegen Federer durch und besiegte Rafael Nadal im Finale mit 4:6, 6:3 und 6:2. Zwei Wochen später gewann Đoković nach 2007 zum zweiten Mal dasMiami Masters. Im Finale schlug er abermals Nadal mit 4:6, 6:3, 7:6(4). Das Masters inMonte Carlo musste Đoković verletzungsbedingt auslassen. Er eröffnete die Sandplatzsaison bei seinem Heimatturnier inBelgrad, wo er mit einem Finalsieg überFeliciano López seinen fünften Titel in Folge feiern konnte. BeimMadrid Masters schlug er im Endspiel Nadal mit 7:5 und 6:4, eine Woche später inRom mit 6:4 und 6:4. Durch den Erfolg in Rom sicherte sich Đoković nebenbei bereits frühzeitig einen Startplatz für dieWorld Tour Finals am 20. November inLondon. Neben Rafael Nadal, dem dies 2009 erstmals gelungen war, ist er damit erst der zweite Spieler, der sich vor dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres für das Masters-Finale qualifizieren konnte.
Durch weitere Siege zu Beginn derFrench Open blieb er ab Saisonbeginn insgesamt 41 Spiele ungeschlagen, was den zweitbesten Saisonstart in der Geschichte nachJohn McEnroe (42 Siege im Jahr 1984) bedeutete. Die Serie riss schließlich im Halbfinale von Paris beim Match gegen Federer. Insgesamt blieb er saisonübergreifend 43 Spiele lang unbesiegt. Dies war diedrittlängste Siegesserie in der Geschichte derOpen Era –Guillermo Vilas schaffte 46 undIvan Lendl 44 Siege. Durch die Halbfinalniederlage konnte er zunächst nicht aus eigener Kraft an die Spitze der Weltrangliste stürmen. Dies gelang ihm jedoch inWimbledon mit einem Halbfinalsieg über Tsonga. Damit stand fest, dass er am 4. Juli 2011 die neue Nummer 1 der Weltrangliste sein würde. Im Endspiel schlug er seinen Vorgänger als Nummer 1 Nadal in vier Sätzen und machte damit seinen zweiten Grand-Slam-Turniersieg des Jahres perfekt.
Im Anschluss an Wimbledon legte Đoković (abgesehen von einem Auftritt im Doppel in der Davis-Cup-Partie gegen Schweden) eine vierwöchige Turnierpause ein, bevor er Mitte August beimMasters-Turnier in Montreal nahtlos an seine bisherigen Saisonerfolge anknüpfte. Er gewann das Finale gegenMardy Fish in drei Sätzen und sicherte sich damit den fünften Sieg bei einem Masters-Turnier in einer Saison, was zuvor noch keinem Spieler gelungen war. Beim anschließendenMasters-Turnier in Cincinnati erreichte er erneut das Finale. Das Match gegen Andy Murray gab er jedoch beim Stand von 4:6 und 0:3 wegen Schulterproblemen auf – es war erst die zweite Saisonniederlage.
Bei denUS Open zog er nach einem Fünfsatzerfolg über Federer, gegen den er zwei Matchbälle bei Aufschlag Federer abwehren konnte, ins Endspiel ein. Dort traf er zum sechsten Mal in diesem Jahr in einem Finale auf Nadal. Nach über vier Stunden Spielzeit konnte Đoković das Match in vier Sätzen mit 6:2, 6:4, 6:7 und 6:1 für sich entscheiden und damit seinen dritten Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier in dieser Saison feiern. Im Dezember wurde er in einer Umfrage der polnischen PresseagenturPolska Agencja Prasowa (PAP) zuEuropas Sportler des Jahres gewählt. Auch dieVereinigung der europäischen Sportjournalisten (UEPS) zeichnete ihn mit diesem Titel aus.
2012: Dritter Gewinn der Australian Open und Sieg bei den ATP World Tour Finals
Novak Đoković, 2012
Zunächst verteidigte der Serbe seinen Titel bei denAustralian Open. Im Finale gewann er ein knapp sechsstündiges Fünfsatzmatch gegen Nadal mit 5:7, 6:4, 6:2, 6:7 (5:7), 7:5. Es war das längste Spiel der Turniergeschichte und das längste Grand-Slam-Finale der Open Era.[10]Am 6. Februar wurde er bei denLaureus World Sports Awards mit dem TitelWeltsportler des Jahres ausgezeichnet.
InDubai gelang Đoković der Einzug ins Halbfinale, in dem er Murray mit 2:6, 5:7 unterlag. Auch beim Turnier vonIndian Wells verpasste er das Finale, als erJohn Isner mit 6:7, 6:3, 6:7 unterlag. InMiami gelang Đoković der Einzug ins Endspiel. Dort konnte er sich gegen Murray mit einem 6:1-, 7:6-Sieg für die Halbfinalniederlage von Dubai revanchieren. Es war der 30. Titel seiner Profikarriere, den er zudem ohne Satzverlust gewann. Im Finale von Monte Carlo musste er sich dem „Sandplatzkönig“ Nadal überraschend deutlich mit 3:6, 1:6 geschlagen geben. Nach einer Viertelfinalniederlage gegen seinen LandsmannJanko Tipsarević in Madrid erreichte er beim Masters-Turnier in Rom erneut das Finale. Dort unterlag er Nadal wie schon inMonte Carlo in zwei Sätzen. Bei denFrench Open erreichte Đoković mit einem Dreisatzsieg über Federer im Halbfinale erstmals in seiner Karriere das Finale. In dem wegen Regen zeitweise unterbrochenen und über zwei Tage ausgetragenen Endspiel unterlag er in vier Sätzen abermals Nadal. InWimbledon erreichte er das Halbfinale, unterlag aber in vier Sätzen dem späteren Sieger Roger Federer, der ihn dadurch von Platz 1 der Weltrangliste verdrängte.
Đoković trug bei der Eröffnungsfeier derOlympischen Spiele inLondon die serbische Flagge. Sowohl im Einzel als auch im Doppel konnte er jedoch keine Medaille erringen. Im Doppel scheiterte er mitViktor Troicki schon in der ersten Runde an den SchwedenJohan Brunström undRobert Lindstedt, im Einzel zog er ins Halbfinale ein. Dort unterlag er Andy Murray mit 5:7, 5:7 und verpasste wie schon 2008 in Peking das Finale. Im Spiel um Bronze unterlag er anschließend auchJuan Martín del Potro in zwei Sätzen. Durch den Titelgewinn inToronto und den Finaleinzug inCincinnati gewann Đoković dann zum ersten Mal dieUS Open Series. Dabei bezwang er im Finale von TorontoRichard Gasquet mit 6:3, 6:2, während er in Cincinnati Federer mit 0:6, 6:7 unterlag. Bei denUS Open gelang ihm zum vierten Mal der Einzug ins Finale, in dem ihn Andy Murray mit 7:6, 7:5, 2:6, 3:6, 6:2 besiegte.
Nachdem Đoković durch einen Finalsieg überJo-Wilfried Tsonga zum dritten Mal dieChina Open gewonnen hatte, stand er im Finale vonShanghai erneutAndy Murray gegenüber. Diesmal behielt er nach Abwehr von fünf Matchbällen mit 5:7, 7:6, 6:3 die Oberhand. Dadurch hatte Đoković bei sieben der insgesamt neun ATP-World-Tour-Masters-1000-Turniere, die zu diesem Zeitpunkt im Turnierkalender standen, mindestens einmal gewonnen. Sieben verschiedene Masters-Turniere konnten zuvor nur Andre Agassi und Roger Federer für sich entscheiden. Zudem verbuchte Đoković mit dem Erreichen des Endspiels von Shanghai als zweiter Spieler nach Federer bei jedem der aktuellen Masters-Turniere mindestens einen Finaleinzug.
Nach der Absage desParis Masters von Titelverteidiger Federer eroberte Đoković am 5. November die Weltranglistenführung zurück. Am 12. November gewann er zum zweiten Mal nach 2008 dasSaisonabschlussfinale inLondon. Er gewann alle drei Vorrundenspiele sowie das Halbfinale gegenJuan Martín del Potro und schlug im Finale den Vorjahressieger und sechsmaligen ATP-World-Tour-Champion Federer mit 7:6 (8:6), 7:5. Damit sicherte sich Đoković zum Jahresende weitere 1.500 Weltranglistenpunkte und erspielte sich ein Turnierpreisgeld von insgesamt 1,76 Millionen US-Dollar.
2013: Vierter Gewinn der Australian Open
Đoković bei den French Open 2013
Der topgesetzte Serbe schlug im Finale derAustralian Open Andy Murray mit 6:7, 7:6, 6:3 und 6:2 und sicherte sich damit, zusammen mit einem Preisgeld von 2,43 Millionen US-Dollar, seinen insgesamt vierten Titel beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Außerdem war er damit der erste Spieler derOpen Era, der bei den Australian Open dreimal in Folge gewann.[11] In der ersten Runde desDavis Cups gegenBelgien kam Đoković im Einzel gegenOlivier Rochus zum Einsatz, den er klar in drei Sätzen besiegte.Serbien gewann die Partie mit 3:2. InDubai besiegte ĐokovićTomáš Berdych in 94 Minuten mit 7:5 und 6:3. Es war sein vierter Titel bei diesem Turnier. Bei den Masters inIndian Wells undMiami erreichte er das Halbfinale bzw. Achtelfinale. In der zweiten Runde des Davis Cups führte er die serbische Mannschaft gegen dieVereinigten Staaten an. Er gewann seine beiden Einzel gegenJohn Isner undSam Querrey, die Begegnung endete mit 3:1 für Serbien.
InMonaco gewann Đoković seinen dritten Titel der laufenden Saison und beendete damit Nadals Serie von 46 Siegen in Folge in Monte Carlo. Beim Masters inMadrid unterlag er bereits in seiner AuftaktpartieGrigor Dimitrow, im nachfolgenden Turnier inRom musste er sich im Viertelfinale Berdych geschlagen geben. Bei denFrench Open traf er im Halbfinale auf Nadal, dem er in fünf Sätzen knapp mit 4:6, 6:3, 1:6, 7:6 und 7:9 unterlag. InWimbledon erreichte der topgesetzte Serbe ohne Satzverlust das Halbfinale, in dem er del Potro knapp mit 7:5, 4:6, 7:6, 6:7 und 6:3 bezwang. Im Finale traf Đoković wie schon bei den Australian Open auf Murray, dem er mit 4:6, 5:7, 4:6 unterlag.
Bei den Masters-Turnieren inMontreal undCincinnati musste er sich im Halbfinale gegen Nadal bzw. im Viertelfinale gegen John Isner geschlagen geben. Deutlich erfolgreicher verliefen dieUS Open, bei denen er wie im Vorjahr das Endspiel erreichte. Mit 2:6, 6:3, 4:6 und 1:6 unterlag er dort jedoch Nadal. Im Halbfinale des Davis Cups kam Đoković in den Einzelmatches zum Einsatz. Er gewann die Partien gegenMilos Raonic undVasek Pospisil jeweils glatt in drei Sätzen und trug damit maßgeblich zum 3:2-Sieg gegenKanada bei. Beim nachfolgenden Turnier inPeking traf er im Finale erneut auf Nadal, gegen den er sich diesmal klar mit 6:3 und 6:4 durchsetzte. Durch Nadals Finaleinzug fiel Đoković in der Weltrangliste auf den zweiten Rang zurück.
Beim Masters inShanghai verteidigte Đoković seinen Titel, indem er del Potro im Endspiel mit 6:1, 3:6 und 7:6 (7:3) besiegte. InParis gewann Đoković das Masters, nachdem er sich im Halbfinale gegen Roger Federer und im Endspiel mit 7:5 und 7:5 gegen David Ferrer durchgesetzt hatte. Bei den abschließendenATP World Tour Finals 2013 startete Đoković wie schon beim Masters in Shanghai als Titelverteidiger. Er gewann seine drei Gruppenspiele, unter anderem gegen Federer, setzte sich im anschließenden Halbfinale gegen Stanislas Wawrinka durch und besiegte im Endspiel Nadal mit 6:3 und 6:4. Beim Endspiel desDavis Cups gegenTschechien gewann Đoković seine beiden Einzelpartien gegenRadek Štěpánek und Tomáš Berdych, insgesamt verlor Serbien aber mit 2:3 gegen die tschechische Mannschaft.
Zum Ende des Jahres verpflichtete Novak Đoković den ehemaligen WeltranglistenerstenBoris Becker als neuen Trainer.
2014: Zweiter Sieg in Wimbledon und Rückkehr an die Weltranglistenspitze
Zum Start der Saison 2014 unterlag Đoković als Titelverteidiger bei denAustralian Open im Viertelfinale dem späteren TurniersiegerStanislas Wawrinka mit 6:2, 4:6, 2:6, 6:3 und 7:9. Es war seine erste Niederlage in Melbourne seit 2010, zuvor war er drei Jahre und insgesamt 25 Partien beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison ungeschlagen geblieben. Bei den Frühjahrs-Masters fand Đoković dann besser in Form und gewann zum zweiten Mal in seiner Karriere beide Turniere. Dabei schlug er Roger Federer (Indian Wells) und Rafael Nadal (Miami) in den Endspielen. Zu Beginn der Sandplatzsaison scheiterte er in Monte Carlo im Halbfinale an Federer, womit seine Serie von erfolgreichen Masters-Turnieren nach vier Titeln ein Ende fand. Aufgrund einer Verletzung verpasste Đoković das nächste Turnier in Madrid, fand danach aber wieder schnell in die Spur und gewann inRom bereits das dritte Masters-Turnier der Saison. Dabei war er im Endspiel erneut gegen Nadal erfolgreich und hatte den spanischen Weltranglistenersten damit bereits zum vierten Mal im Finale eines Sandplatz-Masters besiegt. Doch bei denFrench Open wendete sich das Blatt wieder. Zwar gewann Đoković im Endspiel den ersten Satz gegen Nadal, musste sich aber dennoch zum dritten Mal in Folge und zum insgesamt sechsten Mal beim wichtigsten Sandplatzturnier des Jahres dem Spanier geschlagen geben.
InWimbledon erreichte Đoković als an Nummer 1 gesetzter Spieler wie im Vorjahr das Endspiel. Dort schlug er Roger Federer in einem fast vier Stunden dauernden Endspiel mit 6:7, 6:4, 7:6, 5:7 und 6:4. Damit eroberte er auch die Spitzenposition der Weltrangliste zurück.[12] Auf dem Weg zu denUS Open musste Đoković zwei überraschend frühe Niederlagen bei den Masters-Turnieren von Toronto und Cincinnati hinnehmen, wo er jeweils in der 3. Runde scheiterte. Bei den US Open selbst erreichte er dann zum achten Mal in Folge das Halbfinale, musste sich hier aber in vier SätzenKei Nishikori geschlagen geben. Damit hatte Đoković wie schon in den beiden Vorjahren nur eins der vier Grand-Slam-Turniere einer Saison für sich entscheiden können.
In den folgenden Wochen zementierte Đoković seine Position in der Weltrangliste durch Erfolge bei den letzten Turnieren der Saison. So gewann er inPeking seinen fünften Titel in sechs Jahren. Im Finale schlug erTomáš Berdych mit 6:0 und 6:2. BeimShanghai Rolex Masters verlor er gegen Roger Federer im Halbfinale. DasBNP Paribas Masters in Paris gewann er im Anschluss ohne Satzverlust. Im Finale besiegte erMilos Raonic mit 6:2 und 6:3. Bei denATP World Tour Finals stellte Novak Đoković einen neuen Rekord auf. In den ersten drei Gruppenspielen gab er lediglich neun Spiele ab. Mit dem Erreichen des Halbfinales sicherte er sich zum Jahresende Position 1 der Weltrangliste. Da Federer beim Finale nicht antrat und Đoković somit kampflos gewann, markierte dies seinen siebten Titel in dieser Saison und seinen vierten bei den World Tour Finals.
2015: Erneuter Gewinn dreier Grand-Slam-Turniere sowie sechs Masters
Novak Đoković startete die Saison 2015 mit einem großen Erfolg. Im Finale derAustralian Open besiegte erAndy Murray mit 7:6, 6:7, 6:3 und 6:0. Damit gewann der Serbe zum bereits fünften Mal dieses Grand-Slam-Turnier, als erster Spieler in derOpen Era. EinzigRoy Emerson hatte das Turnier in den 1960er-Jahren noch häufiger (insgesamt sechsmal) gewonnen. In den folgenden Wochen und Monaten feierte Đoković weitere Turniersiege. So verteidigte er als erst zweiter Spieler nachRoger Federer erfolgreich das Masters-Double ausIndian Wells undMiami. Durch seinen Erfolg inMonte Carlo im April wurde Đoković dann zum ersten Spieler überhaupt, der die ersten drei Masters-Turniere einer Saison gewann. Seine Erfolgsserie bei Masters-Turnieren endete schließlich inMadrid, da er auf die Teilnahme verzichtete. Kurz vor Beginn der French Open gewann er inRom sein bereits viertes Masters-Turnier der Saison.
Bei denFrench Open 2015 traf Đoković im Viertelfinale auf den neunfachen TitelträgerRafael Nadal. Im siebten Anlauf gelang Đoković der erste Erfolg gegen Nadal in Paris, insgesamt war es erst die zweite Niederlage für den Spanier bei diesem Turnier. Durch eine erfolgreiche Halbfinalpartie gegen Murray erreichte er zum dritten Mal das Finale der French Open. Diesmal musste er sichStan Wawrinka in vier Sätzen geschlagen geben und verpasste somit erneut die Chance dem Kreis der Spieler beizutreten, die alle vier Grand-Slam-Turniere mindestens einmal in ihrer Karriere gewannen.
Ohne weitere Vorbereitungsturniere begann Đoković drei Wochen später die Titelverteidigung inWimbledon. Erneut spielte er sich bis ins Finale, wo er in einer Wiederholung des Vorjahresendspiels auf Roger Federer traf. Mit 7:6, 6:7, 6:4 und 6:3 setzte er sich durch und sicherte sich damit seinen dritten Titelgewinn in Wimbledon und den insgesamt neunten Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier.
In der Vorbereitung auf die US Open verlor Đoković erstmals im Saisonverlauf im Rahmen der Masters-Serie. So erreichte er zwar sowohl inMontreal als auch inCincinnati das Endspiel, musste sich aber in beiden Finalspielen geschlagen geben. Bei denUS Open erreichte Đoković zum bereits sechsten Mal in seiner Karriere das Endspiel. Ihm war es damit als drittem Spieler der Open Era (nachRod Laver und Roger Federer) gelungen, bei allen vier Grand-Slam-Turnieren einer Saison das Finale zu erreichen. Erneut traf er auf Federer, den er mit 6:4, 5:7, 6:4 und 6:4 in die Schranken wies. Wie schon 2011 hatte Đoković damit drei Grand-Slam-Turniere in einer Saison gewonnen und seine Titelbilanz auf insgesamt zehn Major-Erfolge ausgebaut.
Nach den US Open stellte er mit 16.145 Punkten einen neuen Rekord in derTennisweltrangliste auf (im weiteren Saisonverlauf steigerte er diesen Rekord noch auf 16.785 Punkte). Die bisherige Bestmarke hatte Roger Federer mit 8.370 Punkten (umgerechnet 15.745 Punkte im aktuellen Punktesystem) in der Saison 2006 gehalten. Zudem sicherte sich Đoković durch den Erfolg bei den US Open auch vorzeitig den Spitzenplatz in der Weltrangliste zum Jahresende – zum insgesamt vierten Mal in seiner Karriere.[13] Nur Pete Sampras (sechsmal), sowie Roger Federer und Jimmy Connors (je fünfmal) schlossen häufiger eine Saison an der Spitze der Weltrangliste ab.
Zu Beginn der letzten Saisonphase gewann Đoković zum sechsten Mal in seiner Karriere dasATP-World-Tour-500-Turnier inPeking. Bei keinem anderen Turnier war Đoković so häufig erfolgreich. Auch die nachfolgenden Masters inShanghai undParis konnte er gewinnen und damit, als erster Spieler überhaupt, sechs Turniere dieser Kategorie in einer Saison für sich entscheiden. Insgesamt konnte somit Đoković sein Titelkonto bei Masters auf 26 hochschrauben (lediglich Rafael Nadal gewann einen Masters-Titel mehr). Đokovićs Siegesserie von 23 Spielen endete schließlich in der Gruppenphase derATP World Tour Finals 2015 gegen Roger Federer. Trotz dieser Niederlage zog der Serbe ins Finale des Turniers ein und traf dort erneut auf Federer, den er diesmal mit 6:3, 6:4 besiegte. Dies war bereits sein fünfter Titel bei den saisonabschließenden Tour Finals und der vierte Sieg in Folge bei diesem Turnier (Rekord). Nur sein Finalgegner hat mit sechs Erfolgen bei den Tour Finals erfolgreicher abgeschnitten. Đoković beendete die Saison 2015 mit zahlreichen Rekorden und persönlichen Bestleistungen, unter anderem elf Saisontiteln, 82 Matcherfolgen und mehr als 16.000 Weltranglistenpunkten.
2016: Vollendung des Karriere-Grand-Slams und Verlust der Weltranglistenspitze
Đoković begann dieSaison 2016 mit einem Turniererfolg inDoha, dem insgesamt 60. Einzeltitel in seiner Karriere. Durch den Erfolg verbesserte er seineRekordanzahl anWeltranglistenpunkten noch einmal leicht auf 16.790 Punkte. Bei denAustralian Open erreichte Đoković das fünfte Grand-Slam-Finale in Serie. Im Endspiel besiegte er Andy Murray mit 6:1, 7:5 und 7:6. Mit seinem insgesamt sechsten Erfolg bei den Australian Open stellte er den Rekord Roy Emersons ein. Bei den Masters-Turnieren in den USA setzte Đoković seine Erfolgsserie fort. So gewann er als erster Spieler zum dritten Mal in Folge und zum vierten Mal insgesamt das Masters-Double ausIndian Wells undMiami. Durch die beiden Turniersiege erhöhte er sein Konto an Masters-Titeln auf 28 und verbesserte damit die bisherige Rekordmarke von Rafael Nadal. Mit dem Sieg in Miami überbot Đoković zudem die bisher von Roger Federer gehaltene Bestmarke für die höchste im Verlaufe der Karriere gewonnene Preisgeldsumme.
Zu Beginn der Sandplatzsaison scheiterte Đoković überraschend in seinem Auftaktmatch inMonte Carlo. Es war seine erste Auftaktniederlage bei einem ATP-Turnier seit fast drei Jahren. Beim nächsten Masters-Turnier inMadrid fand er aber zurück in die Erfolgsspur und gewann seinen fünften Saisontitel. Bei denFrench Open 2016 erreichte er zum vierten Mal das Finale, das er in vier Sätzen gegen Andy Murray gewinnen konnte (3:6, 6:1, 6:2, 6:4). Damit vollendete er als achter Spieler im Einzel denKarriere-Grand-Slam. Mit dem vierten Grand-Slam-Erfolg in Serie gelang ihm außerdem ein unechter Grand Slam, als erst drittem Spieler der Tennisgeschichte nachDon Budge undRod Laver. Während des Turniers erreichte Đoković auch als fünfter Spieler der Geschichte seine 200. Woche an der Weltranglistenspitze. Ebenfalls als fünfter Spieler erreichte er eine Serie von 100 ununterbrochenen Wochen als Nummer 1.Mit 16.950 Punkten verbesserte er außerdem erneut den Rekord für die meisten Punkte in der Tennisweltrangliste.[14] Mit dem Einzug ins Viertelfinale übersprang Đoković als erster Tennisspieler der Geschichte die Schwelle von 100 Millionen US-Dollar an Turnierpreisgeldern.[15]
Beim Versuch seiner Titelverteidigung inWimbledon scheiterte Đoković überraschend bereits in der dritten Runde am US-AmerikanerSam Querrey in vier Sätzen. Damit endeten gleich mehrere Erfolgsserien des Serben bei Grand-Slam-Turnieren. So hatte Đoković zuvor bei sechs Grand-Slam-Turnieren hintereinander das Finale erreicht, seit neun Turnieren immer mindestens das Halbfinale und seit Wimbledon 2009 bei 28 Turnierteilnahmen immer mindestens das Viertelfinale erreicht.
Kurz vor Beginn derOlympischen Spiele inRio de Janeiro sicherte sich Đoković seinen siebten Saisontitel inToronto, damit war er der erste Spieler, der 30 Masters-Turniere gewann. Beim olympischen Tennisturnier scheiterte er dann schon in der ersten Runde gegenJuan Martín del Potro und verpasste somit auch beim dritten Anlauf den Gewinn der Goldmedaille. Auch im Doppel schied er früh aus. Das nachfolgendeMasters-Turnier in Cincinnati musste Đoković dann aufgrund einer Handgelenksverletzung absagen. Bei denUS Open profitierte Đoković gleich mehrfach von Nichtantritten oder vorzeitigen Aufgaben eines Gegners und erreichte so mit nur zwei Satzverlusten sein siebtes Endspiel in New York. GegenStan Wawrinka musste er sich jedoch in vier Sätzen geschlagen geben und seine fünfte Finalniederlage bei den US Open hinnehmen. Auch bei den letzten beiden Masters-Turnieren der Saison blieb Đoković erfolglos. Da sein Konkurrent Andy Murray dagegen beide Turniere für sich entschied, musste Đoković am 7. November 2016 die Führung in der Weltrangliste an den Briten abgeben. Mit 122 Wochen in Folge war es die viertlängste ununterbrochene Führung in der Wertung gewesen. Bei den saisonabschließendenATP World Tour Finals kam es im Endspiel zum direkten Duell zwischen Đoković und Murray. Dabei ging es nicht nur um den Turniersieg, sondern auch um die Entscheidung, welcher der beiden Spieler die Saison als Nummer 1 der Weltrangliste beenden würde. Murray behielt mit 6:3, 6:4 die Oberhand und blieb die Nummer 1.
Im Dezember 2016 beendeten Đoković und TrainerBoris Becker die Zusammenarbeit.[16]
2017: Gesundheitliche Probleme und Aufgabe bei Wimbledon
Novak Đoković, 2017
Zum Auftakt der Saison 2017 gelang Đoković inDoha der erste Turniererfolg seit fast einem halben Jahr. Bei denAustralian Open 2017 scheiterte Đoković bereits in Runde zwei anDenis Istomin. Für ihn war es das früheste Ausscheiden bei einem Grand-Slam-Turnier seit 2008, als er in Wimbledon ebenfalls in der zweiten Runde ausgeschieden war. InAcapulco scheiterte er im Viertelfinale anNick Kyrgios. Auch inIndian Wells unterlag er Kyrgios, diesmal bereits im Achtelfinale. Dies war seine erste Niederlage in Indian Wells seit 2013. Seine Teilnahme beim Masters-Turnier inMiami, das er in den letzten sechs Jahren fünfmal gewonnen hatte, musste Đoković aufgrund einer Ellbogenverletzung absagen.
InMonte-Carlo schied er zu Beginn der Sandplatzsaison im Viertelfinale gegenDavid Goffin aus, inMadrid scheiterte er im Halbfinale an Rafael Nadal. InRom erreichte er wie im Vorjahr das Endspiel, das er in zwei Sätzen gegenAlexander Zverev verlor. Kurz darauf gab er bekannt,Andre Agassi als neuen Trainer verpflichtet zu haben.[17] Zuvor hatte er sich von seinem langjährigen Coach Marián Vajda, sowie von Fitnesstrainer und Physiotherapeuten getrennt. Bei denFrench Open erreichte er das Viertelfinale, wo er gegenDominic Thiem klar in drei Sätzen mit 6:75, 3:6 und 0:6 verlor. Das Vorbereitungsturnier auf Rasen inEastbourne gewann er gegenGaël Monfils mit 6:3 und 6:4. InWimbledon erreichte Đoković das Viertelfinale gegenTomáš Berdych, wo er verletzungsbedingt beim Stande von 6:72 und 0:2 aufgeben musste.[18]Auf einer Pressekonferenz in Belgrad gab er knapp zwei Wochen später bekannt, dass er die Saison 2017 wegen einer Verletzung vorzeitig beende.[19]Aufgrund des vorzeitigen Saisonendes wurde Đoković am 6. November 2017 erstmals seit mehr als zehn Jahren nicht mehr in den Top Ten der Weltrangliste geführt und beendete die Saison 2017 auf Position zwölf. Im November ergänzte Đoković sein neues Trainerteam um den ehemaligen ProfispielerRadek Štěpánek.
2018: Comeback mit zwei Grand-Slam-Titeln und Golden Masters, Rückkehr zur Weltranglistenspitze
Bei denAustralian Open 2018 kehrte Đoković auf die Tour zurück, scheiterte aber bereits im Achtelfinale in drei Sätzen anChung Hyeon. Ende Januar entschloss er sich zu einer Ellbogen-Operation, so dass er erst im März inIndian Wells wieder erste Partien bestritt. Er gab an nach der Operation drei Tage lang geweint zu haben wegen Schuldgefühlen. Er sei kein Freund von Operationen und Medikamenten und möchte sein Leben „so natürlich wie nur irgendwie möglich“ leben. Er gab weiter an, dass menschliche Körper „selbstheilende Maschinen“ seien, weswegen medizinische Interventionen grundsätzlich abzulehnen sind.[20][21]
Nachdem er sowohl in Indian Wells als auch inMiami erneut früh gescheitert war, trennte sich Đoković nach nur kurzer Zusammenarbeit wieder von seinen Trainern Agassi und Štěpánek. Zu denMonte Carlo Masters engagierte er wieder seinen langjährigen Trainer Vajda. In den folgenden Wochen zeigte die erneute Zusammenarbeit erste Erfolge. So erreichte Đoković inRom erstmals seit einem Jahr wieder das Halbfinale bei einem Masters. Bei denFrench Open 2018 zog er wie im Vorjahr ins Viertelfinale ein, wo er gegenMarco Cecchinato verlor. In der folgenden Rasensaison zeigte Đoković weiter ansteigende Form und erreichte das Finale inQueens, wo er sichMarin Čilić geschlagen geben musste. InWimbledon startete er an Position zwölf gesetzt und erreichte nach nur zwei Satzverlusten das Halbfinale. Dort kam es zum 52. Duell zwischen Đoković und Rafael Nadal. In einem hartumkämpften Match setzte sich Đoković in fünf Sätzen durch und erreichte sein erstes Grand-Slam-Finale seit den US Open 2016. Im Endspiel bezwang Đoković mit 6:2, 6:2 und 7:6 seinen KontrahentenKevin Anderson und gewann damit seinen vierten Titel in Wimbledon. Durch den Gewinn seines 13. Grand-Slam-Titels kehrte Đoković nach rund neun Monaten Unterbrechung auch wieder in die Top Ten der Weltrangliste zurück.
In der Vorbereitung auf die US Open erreichte Đoković das Achtelfinale inToronto, dort verlor er allerdings in drei Sätzen gegenStefanos Tsitsipas, bevor er sich inCincinnati ins Finale vorspielte. Dort kam es erstmals seit mehr als zwei Jahren zum Duell mit Roger Federer. Đoković setzte sich mit 6:4, 6:4 durch und feierte seinen 70. Karrieretitel. Mit seinem ersten Titel in Cincinnati wurde Đoković zudem auch zum ersten Spieler der Geschichte, der bei allen neun Masters-Turnieren mindestens einmal erfolgreich war und somit das sogenannteGolden Masters schaffte.[22] Auch bei denUS Open 2018 erreichte Đoković das Endspiel. Mit seiner achten Finalteilnahme beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison egalisierte er den Open-Era-Rekord vonPete Sampras undIvan Lendl. Im Finale bezwang erJuan Martín del Potro in drei Sätzen und gewann seinen dritten Titel bei den US Open. Mit seinem insgesamt 14. Grand-Slam-Titel zog Đoković mit Sampras gleich und kletterte auch weiter in der Weltrangliste bis auf Platz drei. Anschließend gewann er dasMasters in Shanghai zum vierten Mal, nachdem erBorna Ćorić mit 6:3, 6:4 besiegt hatte, und stieg zur Nummer zwei der Weltrangliste auf.
Bei den folgendenParis Masters erreichte Đoković sein drittes Masters-Finale in Serie, unterlag im Endspiel aberKaren Chatschanow. Damit musste er nach 22 Matcherfolgen in Serie erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen. Da der Weltranglistenerste Nadal seine Turnierteilnahme abgesagt hatte, kehrte Đoković am 8. November, nach zweijähriger Unterbrechung, wieder an die Spitze der Weltrangliste zurück. Schon vor den saisonabschließendenTour Finals sicherte sich Đoković durch die erneute Absage von Nadal auch die Position als Nummer 1 zum Jahresende. Durch sein fünftes Jahr an der Spitze der Weltrangliste zog er gleich mit Roger Federer undJimmy Connors und liegt in dieser Wertung nur noch hinter Pete Sampras (6 Jahre als Nummer 1). Ohne Niederlage erreichte Đoković sein insgesamt siebtes Endspiel bei den ATP Finals, musste sich aber im letzten Match des Jahres mit 4:6, 3:6Alexander Zverev geschlagen geben.
2019: Rekordsieg bei den Australian Open und fünfter Erfolg in Wimbledon
In der Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres verlor Đoković im Halbfinale vonDoha gegenRoberto Bautista Agut. Bei denAustralian Open selbst erreichte er dann sein drittes Grand-Slam-Finale in Serie. In einer Neuauflage des Endspiels von 2012 traf er auf Rafael Nadal. Erstmals gelang Đoković, im achten Aufeinandertreffen in einem Grand-Slam-Finale, mit 6:3, 6:2 und 6:3 ein glatter Dreisatzerfolg gegen den Spanier. Mit seinem siebten Erfolg bei den Australian Open gelang ihm ein neuer Siegesrekord beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, den er bisher gemeinsam mit Roger Federer und Roy Emerson gehalten hatte.
Đoković gelang es nicht die Form der Australian Open bis zu seinen nächsten Auftritten bei den Masters-Turnieren im März zu konservieren. Wie im Vorjahr scheiterte er früh in der dritten Runde (Indian Wells) bzw. im Achtelfinale (Miami). Auch zu Beginn der Sandplatzsaison musste sich Đoković beim Masters-Turnier inMonte Carlo vergleichsweise früh geschlagen geben. Er verlor im Viertelfinale gegenDaniil Medwedew in drei Sätzen. Beim nachfolgenden Masters inMadrid spielte er dann stärker auf und erreichte ohne Satzverlust das Endspiel. Dort besiegte erStefanos Tsitsipas mit 6:3 und 6:4 und gewann zum dritten Mal in seiner Karriere nach 2011 und 2016 das Turnier in Madrid. Mit seinem insgesamt 33. Erfolg bei einem Masters-Turnier zog er in der Rekordliste wieder mit Rafael Nadal gleich. Nur eine Woche später musste Đoković diesen Rekord wieder an Nadal abgeben. Zwar erreichte er das Finale vonRom, verlor das Endspiel aber gegen den Spanier in drei Sätzen. Bei denFrench Open spielte er sich ohne Satzverlust ins Halbfinale vor. In einer hartumkämpften Partie musste er sich dortDominic Thiem in fünf Sätzen geschlagen geben und verpasste somit sein fünftes Endspiel in Paris nur knapp.
Einen Monat später erreichte Đoković bei seiner Titelverteidigung in Wimbledon mit nur zwei Satzverlusten das Endspiel. Dort traf er auf den achtfachen TitelträgerRoger Federer. In ihrem dritten gemeinsamen Wimbledon-Endspiel nach 2014 und 2015 setzte sich Đoković äußerst knapp im mit 4 Stunden und 57 Minuten längsten Finale der Wimbledon-Geschichte durch. Beim 7:6, 1:6, 7:6, 4:6 und 13:12 wehrte Đoković zwei Matchbälle Federers ab und gewann den letzten Satz im neu eingeführten Tiebreak. Mit jetzt fünf Titeln in Wimbledon lag Đoković in der Bestenliste des Turniers nur noch hinter Federer (8),Pete Sampras (7) undWilliam Renshaw (7).
In der Vorbereitung auf dieUS Open 2019 verzichtete Đoković auf das Masters-Turnier in Kanada und startete nur beim Cincinnati Masters. Dort musste er sich im Halbfinale Daniil Medwedew geschlagen geben. Bei den US Open war er durch eine Verletzung an der Schulter gehandicapt und gab während seines Achtelfinalmatches gegenStan Wawrinka verletzungsbedingt im Laufe des dritten Satzes auf. Ende September kehrte Đoković auf die Tour zurück. Bei seiner ersten Teilnahme beim Turnier inTokio erreichte Đoković gleich das Endspiel, in dem erJohn Millman besiegte und seinen vierten Saisontitel feierte. Bei der Titelverteidigung inShanghai scheiterte er dagegen im Viertelfinale anStefanos Tsitsipas. Erfolgreicher war Đoković dann beim letzten Masters-Turnier der Saison inParis, wo er im Finale gegenDenis Shapovalov zum fünften Mal erfolgreich war. Trotz seines fünften Saisontitels musste er die Führung in der Weltrangliste danach aber zumindest vorübergehend an Nadal abgeben. Bei denATP Finals schied er nach zwei Niederlagen gegen Dominic Thiem und Roger Federer in der Gruppenphase aus, gegen Federer hatte er zuletzt 2015 verloren. Er beendete die Saison hinter Nadal auf dem zweiten Platz der Weltrangliste.
2020: Sieg beim ATP Cup, Titelverteidigung bei den Australian Open und Disqualifikation bei den US Open
Đoković konnte mit der serbischen Mannschaft beim erstmals ausgetragenenATP Cup triumphieren. Er spielte dabei alle sechs mögliche Einzelmatches, zu denen noch zwei Doppelpartien kamen, und gewann diese Partien allesamt.[23] Bei denAustralian Open wiederholte er seinen Vorjahreserfolg.
Mit seinem 17. Grand-Slam-Sieg, dem achten bei den Australian Open (was einen Ausbau seines eigenen Rekords bedeutete), erlangte Đoković die Spitzenposition der Weltrangliste wieder. Im Finale besiegte er Dominic Thiem in fünf Sätzen mit 6:4, 4:6, 2:6, 6:3 und 6:4. Zuvor hatte er u. a. Roger Federer, Milos Raonic undJan-Lennard Struff besiegt.[24]
Im Juni 2020 veranstaltete Đoković dieAdria Tour, da aufgrund derCOVID-19-Pandemie der reguläre Turnierplan derATP Tour unterbrochen war. An den SpielortenBelgrad undZadar kam es infolge von Spielen zu Ansteckungen mit SARS-CoV-2. Neben Đoković selbst wurden seine Frau,Grigor Dimitrow,Borna Ćorić undViktor Troicki positiv auf das Virus getestet. Đoković sah sich vielfach der Kritik ausgesetzt, das Virus nicht ernst zu nehmen und fahrlässig gehandelt zu haben.[25] Dabei wurden unter anderem sich umarmende Spieler, volle Tribünen, fehlendeMund-Nasen-Bedeckungen sowie eine gemeinsame Feier angeführt.[26] Nach der Wiederaufnahme der Tour gewann Đoković im August dasCincinnati Masters in New York; im Finale bezwang er Milos Raonic in drei Sätzen. Dadurch gewann er als erster Spieler alle neun Masters-Turniere mindestens zweimal und egalisierte mit seinem 35. Titel bei dieser Turnierserie erneut den Rekord von Rafael Nadal.
Bei denUS Open wurde er am 6. September 2020 im Achtelfinale im Spiel gegenPablo Carreño Busta disqualifiziert. Er hatte nach einem verlorenen Aufschlagspiel im ersten Satz aus Frust einen Ball weggeschlagen und dabei eine Linienrichterin getroffen.[27] Anschließend gewann er dasRom Masters zum fünften Mal; mit seinem 36. Titel in dieser Turnierkategorie stellte er einen neuen Rekord auf. InRoland Garros stand er zum fünften Mal im Finale, womit er bei allen vier Grand-Slam-Turnieren mindestens fünfmal das Finale erreichte und die Bestmarke von Federer und Nadal egalisierte. Dieses Finale verlor er jedoch klar in drei Sätzen gegen Nadal. Đoković trat anschließend inWien an und verlor im Viertelfinale gegenLorenzo Sonego. Trotzdem erzielte er durch seine beiden vorherigen Siege im Turnier genügend Punkte, um das Jahr als Weltranglistenerster zu beenden. Er stellte bzw. egalisierte somit zwei Rekorde: Zum einen beendete er mit 33 Jahren als ältester Weltranglistenerster eine Saison, zum anderen schloss er das Jahr auch zum insgesamt sechsten Mal als Erster ab, was sonst nurPete Sampras gelang.
2021: Drei Grand-Slam-Titel und Weltranglistenrekord
Đoković gewann durch einen klaren Dreisatzerfolg gegenDaniil Medwedew zum dritten Mal in Folge dieAustralian Open; dies war sein neunter Australian-Open-Titel bei insgesamt 18 Grand-Slam-Siegen. Am 8. März 2021 stand er in der 311. Woche an der Spitze der Weltrangliste und überbot damit den Rekord von Federer, der die Weltrangliste in seiner Karriere 310 Wochen anführte.[28] Bei den folgenden Turnieren inMonte Carlo und inBelgrad kam er nur ins Achtel- bzw. Viertelfinale. Bei denFrench Open besiegte er Titelverteidiger Rafael Nadal im Halbfinale. Es war die zweite Niederlage Nadals gegen Đoković (und seine dritte Niederlage insgesamt) bei dem Turnier. Anschließend schlug Đoković im FinaleStefanos Tsitsipas nach 0:2-Satzrückstand in fünf Sätzen. Mit dem Turniersieg wurde Đoković nachRoy Emerson undRod Laver der erst dritte Spieler, der alle vier Grand-Slam-Turniere mindestens zweimal gewinnen konnte, und der erste, dem dies in der Open Era gelang. InWimbledon siegte er nach einem Viersatzerfolg gegenMatteo Berrettini zum dritten Mal in Folge und stellte mit 20 Grand-Slam-Titeln den Rekord von Roger Federer und Rafael Nadal ein.
Bei den aufgrund der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschobenenOlympischen Spielen inTokio trat Đoković imEinzel undMixed (gemeinsam mitNina Stojanović) an. Im Einzel erreichte er das Halbfinale, das er in drei Sätzen gegenAlexander Zverev verlor (6:1, 3:6, 1:6). Damit gelang es ihm nicht, in die Fußstapfen vonSteffi Graf zu treten und mit demGolden Slam Siege bei allen vier Grand-Slam-Turnieren in einem Jahr sowie zusätzlich den Gewinn der Goldmedaille beim olympischen Tennisturnier zu erreichen. Das Spiel um Bronze verlor Đoković gegen den SpanierPablo Carreño Busta in drei Sätzen (4:6, 7:6 (8:6), 3:6).[29] Im Mixed erreichten Đoković und Stojanović ebenfalls das Halbfinale, das sie in zwei Sätzen verloren. Zum Spiel um Platz drei im Mixed trat Đoković auf Grund einer Schulterverletzung nicht an.[30]
Durch eine Dreisatzniederlage (4:6, 4:6, 4:6) im Finale derUS Open 2021 gegen Daniil Medwedew verpasste Đoković, der die drei Grand-Slam-Turniere zuvor gewonnen hatte, denGrand Slam. Zum Saisonabschluss gewann er dasParis Masters, bei dem er im Endspiel Daniil Medwedew in zwei Sätzen besiegte. Mit dem 37. Masters-Titel wurde er zum Rekordsieger dieser Turnierserie. Bei denATP Finals erreichte er das Halbfinale und schied dort in drei Sätzen gegen Alexander Zverev aus.
2022: Eklat um COVID-19-Impfstatus und die Ausweisung sowie Rekordsieg bei den ATP Finals
Đoković wollte seine Saison mit der Teilnahme an denAustralian Open 2022 beginnen, wofür ohne Quarantäne gemäß denaustralischen Einreisebestimmungen eine COVID-19-Impfung erforderlich gewesen wäre. Die Nichtveröffentlichung seines Impfstatus hatte im Vorfeld für wochenlange Spekulationen in den Medien gesorgt. Nachdem er eine Befreiung von der im australischen BundesstaatVictoria geltendenImpfpflicht erhalten habe, bestätigte Đoković seine Teilnahme am 4. Januar 2022.[31]
Auf einer Pressekonferenz kritisierte der australische PremierministerScott Morrison diese Entscheidung und forderte, dass Đoković nach seiner Ankunft die Beweise vorlege, welche die erteilte Ausnahmegenehmigung rechtfertigen, ansonsten könne ihm die Einreise verweigert werden.[32] Auch die australische InnenministerinKaren Andrews wies darauf hin, dass die Regionalregierung des Bundesstaates Victoria und Tennis Australia einem nicht geimpften Spieler zwar die Teilnahme an dem Turnier gestatten könnten, die Grenzregeln würden jedoch von der Nationalregierung überwacht. Nach Erhalt der Ausnahmegenehmigung reiste Đoković von Spanien aus am 5. Januar nach Melbourne. Da Zweifel an der Richtigkeit seiner Deklarationen beim Visumsantrag aufgekommen waren, wurde er jedoch von derAustralian Border Force aufgehalten und zu seinem Impfstatus befragt. Er gab an, dass er ungeimpft, aber genesen sei.[33] Das Visum wurde daraufhin annulliert und die Behörde leitete ein Verfahren ein, um Đokovićzurückzuweisen, wodurch seine Teilnahme an den Australian Open unwahrscheinlich würde.[34] Seine Anwälte legten gegen dieAbschiebungsverfügung Berufung ein; da die Gerichtsverhandlung erst am 10. Januar stattfand, musste er bis dahin in einem Quarantänehotel bleiben.[35] Dem Einspruch gegen seine verweigerte Einreise nach Australien wurde vom Gericht aus formalen Gründenstattgegeben; Đoković sei nicht genug Zeit zugestanden worden, sich zu den Vorwürfen zu äußern.[36] Das Gericht ordnete Đokovićs Freilassung aus der Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige an.
Die Gerichtsunterlagen warfen weitere Fragen auf, da sie einen positiven Test Đokovićs am 16. Dezember 2021 enthielten, dieser sich aber in den Folgetagen weiter ohne Maske in der Öffentlichkeit und auf diversen Veranstaltungen aufgehalten hatte.[37] Đoković veröffentlichte am 12. Januar 2022 eine Erklärung, dass er erst nach einem Event am 17. Dezember vom positiven Test erfahren habe. Ein lange vereinbartes Interview mit Fotoshooting am 18. Dezember mit der französischen SportzeitungL’Équipe in Belgrad habe er trotz positiven Coronatests geführt, was er als „Fehleinschätzung“ bezeichnete. Er habe dabei Abstand gehalten und außer beim Fotoshooting Maske getragen. Dass in seinem Einreiseformular fälschlicherweise angegeben wurde, er sei in den 14 Tagen vor seinem Flug nach Australien nicht gereist, bezeichnete er als „menschlichen Fehler“ seines Agenten, „der sicher nicht absichtlich“ geschehen sei.[38][39]
Der australische EinwanderungsministerAlex Hawke entschied am 14. Januar als zuständiger Minister der Nationalregierung in Übereinstimmung mit den gültigen Bestimmungen, Đoković die Einreise zu verweigern,[40] und widerrief sein Visum „aus Gründen der Gesundheit und der allgemeinen Ordnung auf Grundlage desöffentlichen Interesses“.[41] Đoković ließ diese Entscheidung gerichtlich überprüfen.[42][43] DerFederal Court of Australia bestätigte einstimmig die Entscheidung des Ministers, da dieser rechtmäßig von seinemErmessensspielraum Gebrauch gemacht habe.[44]
Sein erstes Turnier 2022 spielte er im Februar in Dubai, wo er im Viertelfinale mit 4:6, 6:7 gegenJiří Veselý verlor. Bei denSerbia Open und demMasters in Madrid erreichte er das Finale und das Viertelfinale, verlor aber gegenAndrei Rubljow in Belgrad undCarlos Alcaraz in Madrid. BeimMasters in Rom gewann er im Halbfinale gegenCasper Ruud als fünfter Spieler sein 1000. Match auf der Tour.[45] Anschließend gewann er das Turnier nach einem Zweisatzerfolg gegen Stefanos Tsitsipas zum sechsten Mal. Bei denFrench Open verlor er gegen Rafael Nadal, der das Turnier gewinnen konnte und damit seinen 22. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier feierte. Am 10. Juli 2022 gewann er mit einem 4:6, 6:3, 6:4, 7:6-Finalerfolg inWimbledon gegenNick Kyrgios seinen siebten Titel bei diesem Turnier und den insgesamt 21. Grand-Slam-Titel. Da die Organisatoren in Wimbledon alle Spieler aus Russland und Belarus vom Turnier ausgeschlossen hatten, entschied die ATP, keine Punkte im Turnier zu vergeben. Dadurch verlor Đoković 2000 Punkte, obwohl er das Turnier gewann. Đoković konnte wegen der Corona-Beschränkungen in den USA nicht an denUS Open teilnehmen. Seine Teilnahme an denATP Finals Ende des Jahres konnte er durch Siege inTel Aviv undAstana sichern. In Kasachstan feierte er auch seinen 90. Titel auf der ATP Tour. Bei den ATP Finals gewann Đoković alle seine Spiele und konnte sich im Finale gegen Casper Ruud mit 7:5 und 6:3 den Sieg sichern. Mit seinem nun sechsten Titel bei den Finals zog er mit Rekordsieger Roger Federer gleich.
2023: Drei Grand-Slam Titel und siebter ATP-Finals Titel, 400 Wochen Nummer 1
Đoković startete seine Saison mit dem Gewinn seines 92. Karrieretitels beim Turnier inAdelaide, wo erSebastian Korda im Finale in drei Sätzen besiegte, nachdem er einen Matchball abgewehrt hatte. Bei denAustralian Open verlor er auf dem Weg ins Finale nur einen Satz. Im Endspiel traf Đoković auf Stefanos Tsitsipas – den er glatt in drei Sätzen besiegte –, um seinen zehnten Australian-Open-Titel zu holen. Mit seinem insgesamt 22. Grand-Slam-Titel zog er wieder mitRafael Nadal gleich. Am 27. Februar überholte er mit 378 Wochen als Nummer 1 auch den vonSteffi Graf bei den Damen gehaltenen Rekord von 377 Wochen an der Spitze. BeimTurnier in Dubai verlor er im Halbfinale gegenDaniil Medwedew in zwei Sätzen. DieFrench Open gewann er nach einem 7:6 (7:1), 6:3, 7:5 gegenCasper Ruud zum dritten Mal; damit ist er der erste Spieler, der alle vier Grand-Slam-Turniere mindestens dreimal für sich entschied. Durch den 23. Grand-Slam-Erfolg zog er an Nadal vorbei und ist alleiniger Rekordhalter. InWimbledon unterlag er im Finale Carlos Alcaraz mit 6:1, 6:7, 1:6, 6:3, 4:6; damit verpasste er seinen fünften Titel in Folge bei diesem Turnier und die Siegesserie endete bei 34 Siegen. DieUS Open konnte er durch ein 6:3, 7:6 (7:5), 6:3 gegen Daniil Medwedew zum vierten Mal gewinnen, womit er zum ältesten Sieger des Turniers in der Open Era wurde. Mit seinem insgesamt 24. Grand-Slam-Titel stellte er den geschlechterübergreifenden Rekord vonMargaret Court ein. Im November gewann er dasParis Masters nach einem 6:4, 6:3 gegen Grigor Dimitrow zum siebten Mal, es war sein insgesamt 40. Masters-Titel. Bei den ATP Finals besiegte er im Finale Lokalmatador Jannik Sinner mit 6:3, 6:3, wodurch er sich mit dem siebten Sieg zum Rekordsieger des Turniers krönte.
2024: Olympiasieg
Bei denAustralian Open unterlag Đoković im Halbfinale mit 1:6, 2:6, 7:6 (8:6) und 4:6 gegenJannik Sinner. Es war seine erste Niederlage in Melbourne seit 2018 nach 33 Siegen und das erste Mal, dass er ein Halbfinale bei diesem Turnier verlor. InIndian Wells, wo er nach fünf Jahren Pause erstmals wieder antrat, verlor er in der dritten Runde überraschend gegen den ItalienerLuca Nardi. Im März 2024 trennte er sich von seinem Trainer Goran Ivanišević.[46] BeimMonte Carlo Masters erreichte er das Halbfinale, das er gegenCasper Ruud verlor. InRom scheiterte Đoković bereits in der dritten Runde anAlejandro Tabilo. Zu denFrench Open reiste Đoković erstmals seit 2018 ohne Titel an. Er erreichte durch ein 6:1, 5:7, 3:6, 7:5 und 6:3 gegenFrancisco Cerúndolo das Viertelfinale, wodurch er die Rekorde für die meisten Viertelfinals bei Grand-Slam-Turnieren (59) und die meisten Siege bei Grand-Slam-Turnieren (370) aufstellte. In beiden Statistiken überholte er Roger Federer.[47] Sein Viertelfinale gegen Casper Ruud musste Đoković verletzungsbedingt absagen, dadurch verlor er die Führung in derWeltrangliste an Jannik Sinner.[48] InWimbledon erreichte er zum zehnten Mal das Finale, das er wie im vorangegangenen Jahr gegen Carlos Alcaraz klar mit 2:6, 2:6, 6:7 (4:7) verlor. Bei denOlympischen Spielen inParis gewann er die Goldmedaille im Einzel. Im Endspiel schlug er Alcaraz mit 7:6 (7:3), 7:6 (7:2). Damit gewann er den letzten verbliebenen großen Titel, der ihm noch fehlte. Đoković spendet laut der serbischen BoulevardzeitungKurir seinen kompletten Gewinn für die Goldmedaille für einen guten Zweck. Insgesamt hätte der 37-Jährige knapp 200.000 Euro von der serbischen Regierung für seinen Sieg im Finale gegen Carlos Alcaraz bekommen.[49] Bei denUS Open kam er nach einem 4:6, 4:6, 6:2, 4:6 gegenAlexei Popyrin nicht über die dritte Runde hinaus. Damit gewann er in dieser Saison keinen Grand-Slam-Titel, was bei ihm zuletzt 2017 der Fall war.
2025: 100. Turniersieg
Bei denAustralian Open gelang Đoković zum zwölften Mal der Einzug ins Halbfinale, nachdem er im ViertelfinaleCarlos Alcaraz mit 4:6, 6:4, 6:3, 6:4 trotz gesundheitlicher Probleme besiegt hatte.[50] Im Halbfinale gab er verletzungsbedingt nach dem ersten Satz auf, welchenAlexander Zverev im Tie-Break gewonnen hatte.[51] Đoković nahm anschließend am neu aufgewerteten ATP-500-Turnier inDoha teil, verlor jedoch in der ersten Runde gegenMatteo Berrettini. Dies war seine erste Niederlage in der ersten Runde seit den Olympischen Spielen 2016. Đokovićs nächstes Turnier waren dieIndian Wells Open, wo er in der zweiten Runde gegen Lucky LoserBotic van de Zandschulp verlor. Es war das zweite Jahr in Folge, in dem er bei diesem Turnier gegen einen Lucky Loser verlor.
Bei denMiami Open siegte er gegen den Lucky LoserCamilo Ugo Carabelli in der dritten Runde und gewann seine 411. Partie auf Masters-Niveau und übertraf damit Nadals Rekord von 410 Siegen. Im Finale verlor er gegenJakub Menšík in zwei Sätzen. Bei denMadrid Open verlor er in der ersten Runde gegenMatteo Arnaldi. InGenf gewann er seinen ersten Titel der Saison, zugleich war es sein 100. Turniersieg insgesamt. NurJimmy Connors (109) undRoger Federer (103) erreichten bis dahin diese Marke in der Open Era. Bei denFrench Open gelangte er bis ins Halbfinale, in dem erJannik Sinner in drei Sätzen unterlag. InWimbledon verlor er sein 14. Halbfinale bei diesem Turnier mit 3:6, 3:6, 4:6 erneut gegen Sinner. Auch bei denUS Open stand er im Halbfinale, das er in drei Sätzen gegen Carlos Alcaraz verlor. Damit schied er bei allen Grand-Slam-Turnieren im Halbfinale aus.
Erfolge
Finalteilnahmen
Einzel
Anzahl von Turniersiegen und Finalteilnahmen bei unterschiedlichen Turnieren und Platzbelägen
(*)Bezeichnungen der Turnierkategorien bis 2008: ATP World Tour Finals = Tennis Masters Cup ATP World Tour Masters 1000 = ATP Masters Series ATP World Tour 500 = International Series Gold ATP World Tour 250 = International Series
Doppel
Anzahl von Turniersiegen und Finalteilnahmen bei unterschiedlichen Turnieren und Platzbelägen
Anmerkung: Die Statistik berücksichtigt nur Ergebnisse im Einzel. Eine Ausnahme bilden die Mannschaftswettbewerbe Davis Cup, Laver Cup und ATP Cup, wo eine erreichte Runde auch dann angegeben wird, wenn der Spieler nur im Doppel eingesetzt worden ist. Stand: 17. November 2025. Legende: S = Turniersieg; F = unterlegener Finalist; HF, VF, AF = ausgeschieden im Halb-, Viertel-, Achtelfinale; 3R, 2R, 1R = ausgeschieden in der 3., 2., 1. Runde; RR (Round Robin) = ausgeschieden in der Gruppenphase; B = Bronzemedaille; KF (Kleines Finale) = unterlegen im Spiel um Platz drei; PO (Playoff) = Auf- und Abstiegsrunde für die Weltgruppe im Davis Cup; K1, K2, K3, K4 = Teilnahme in der Kontinentalgruppe I, II, III, IV im Davis Cup.
1
Turnierresultat in Klammern bedeutet, dass der Spieler das Turnier noch nicht beendet hat, und zeigt seinen aktuellen Turnierstatus an.
2
Vor 2009Tennis Masters Cup und vor 2017ATP World Tour Finals.
3
Im Jahr 2009 erfolgte ein Spielbelagswechsel von Hartplatz zu Sand und eine Verlegung von der Halle zum Freiplatz. Zudem wird das Turnier seitdem vor den French Open statt wie zuvor im Oktober ausgetragen.
4
Erreichte Runden werden nur bei Teilnahme in der Weltgruppe angegeben. Angegeben ist dabei die letzte erreichte Runde des Davis-Cup-Teams, sofern der Spieler im jeweiligen Jahr in irgendeiner Runde einen Einsatz im Team hatte. Als Mannschaftswettbewerb wird der Davis Cup unterTurnierteilnahmen,Erreichte Finals undGewonnene Titel nicht berücksichtigt.
Rekorde
Grand-Slam-Turniere
Mit24 Grand-Slam-Titeln ist er der erfolgreichste Spieler in dieser Turnierkategorie.
Er erreichte die Rekordzahl von 37 Grand-Slam-Finals, 52 Halbfinals und 63 Viertelfinals.
Er gewann die meisten Grand-Slam-Matches (392).[52]
Er ist einer von zwei Spielern, die ein Grand-Slam-Turnier mindestens zehnmal gewinnen konnten.
Er ist der einzige Spieler, der alle vier Grand-Slam-Turniere mindestens dreimal gewinnen konnte.
Als einziger Spieler erreichte er bei allen vier Turnieren mindestens dreimal in Folge das Finale.
Er gewann die Rekordzahl von zehn Einzeltiteln bei den Australian Open und die meisten Titel in Serie bei diesem Turnier (2011–2013 und 2019–2021). Mit 28 Siegen hält er auch den Rekord für die meisten Matchgewinne in Folge bei diesem Turnier.
Mit einer Siegesquote von 88,7 % (Stand nach den Australian Open) hält er den Rekord für die beste Quote bei Grand-Slam-Turnieren auf Hartplatz.
Er ist der einzige Spieler, der in vier Saisons (2011, 2015, 2021, 2023) bei mindestens drei Grand-Slam-Turnieren erfolgreich war.
Đoković konnte in sieben Saisons (2008, 2010, 2013, 2017, 2019, 2022 und 2023) mindestens zwei Turniere gewinnen.
In der Open Era hält er den Rekord für die meisten Finalteilnahmen (mindestens sieben), die meisten Halbfinalteilnahmen (mindestens zwölf) und die meisten Viertelfinalteilnahmen (mindestens 13) bei jedem Grand-Slam-Turnier. Zusätzlich hat er bei jedem Grand-Slam-Turnier mindestens 90 Matches gewonnen, was ebenfalls einen Rekord darstellt.
Ebenfalls in der Open Era hält er den Rekord für die meisten Siege in Serie bei Grand-Slam-Turnieren (30, 2015–2016).
Als erster Spieler der Open Era gelang es ihm, ein Grand-Slam-Turnier (Australian Open) in drei verschiedenen Jahrzehnten zu gewinnen.
Neben Rod Laver, Björn Borg, Nadal, Federer undCarlos Alcaraz ist er einer von sechs Spielern in der Open Era, die die French Open und Wimbledon hintereinander gewinnen konnten. Dies gelang ihm 2021.
2021 gewann er die Australian Open, French Open und Wimbledon und holte somit drei Titel auf drei unterschiedlichen Belägen in einer Saison, was bisher nur Rafael Nadal im Jahr 2010 gelang.
Das Match zwischen ihm und Rafael Nadal beim Finale der Australian Open 2012 ist das längste Endspiel in der Geschichte der Open Era (5 Stunden und 53 Minuten).
ATP Finals
Mit sieben Titeln ist er Rekordsieger bei dem Turnier.
Er ist der einzige Spieler, der die Tour Finals viermal in Folge gewinnen konnte (von 2012 bis 2015). In diesem Zeitraum erzielte er auch die Rekordzahl von 15 gewonnenen Matches in Folge bei diesem Turnier.
Mit 36 Jahren ist er auch der älteste Sieger des Turniers (2023).
Er hat sich innerhalb von 18 Wochen und 6 Tagen am schnellsten für die ATP Finals qualifiziert (2011).
Als bisher einzigem Spieler gelang es ihm das Turnier in drei verschiedenen Jahrzehnten zu gewinnen.
ATP Masters 1000
Đoković ist der einzige Spieler, der jedes aktuelle Turnier der Masters-1000-Serie mindestens einmal bzw. zweimal gewinnen konnte.
Mit 40 Titeln hält Đoković denRekord für die meisten Masters-1000-Titel.
Mit 60 Finalteilnahmen bei Masters-Turnieren hält er den Rekord.
Er hält mit sechs Titeln den Rekord für die meisten Titelgewinne in dieser Serie im Laufe einer Saison (2015). In dieser Saison erreichte er zudem bei acht von neun Turnieren das Finale, was ebenfalls einen Rekord darstellt.
Neben Nadal ist er der einzige Spieler, der vier Masters-Turniere in Folge gewinnen konnte. Dies gelang ihm im Laufe seiner Karriere dreimal. Zudem hält er den Rekord von sieben Finalteilnahmen in Serie.
Bei den Turnieren von Indian Wells (5 Titel, gemeinsam mit Federer), Miami (6 Titel, gemeinsam mit Agassi), Shanghai (4 Titel) und Paris (7 Titel) hält Đoković den Rekord für die meisten Titelgewinne.
Er ist auch der Rekordhalter bei den meisten Siegen in Serie bei den Masters-Turnieren (31, 2011).
2015 gewann er insgesamt 39 Partien bei den Masters-Turnieren.
Weltrangliste
Er ist mit acht beendeten Saisons an der Weltranglistenspitze Rekordhalter (2011, 2012, 2014, 2015, 2018, 2020, 2021 und 2023).
Zudem hält er den Rekord für die meisten Wochen als Nummer 1 der Weltrangliste (428).
2023 wurde er mit 36 Jahren zum ältesten Spieler, der eine Saison als Nummer 1 der Weltrangliste beendete.
Am 8. April 2024 wurde er mit 36 Jahren und 321 Tagen zum ältesten Spieler, der die Weltrangliste anführte.[53]
Mit 16.950 Punkten hält er den Rekord für die höchste je in der Weltrangliste erreichte Punktzahl (2016).
2015 sammelte er die meisten Punkte in einer einzigen Saison (16.585 Punkte).
Zum Jahresende gelang es ihm als ersten Spieler die Spitzenposition zurückzuerobern, nachdem er die vorherige Saison außerhalb der Top 10 beendet hatte (2018).
Er ist einer von fünf Spielern der Weltranglistengeschichte, die zwei ganze Saisons an der Spitzenposition verbrachten (2015 und 2021).
Er führte als einziger während einer Saison die Weltrangliste in 13 unterschiedlichen Jahren an (2011–2016, 2018–2023).
Sonstige Rekorde
Mit einem Karrierepreisgeld von mehr als 190 Millionen US-Dollar hält Đoković den Rekord. Zudem erzielte er 2015 mit mehr als 21 Millionen US-Dollar den Bestwert für eine Saison.
Mit einer Siegesquote von 83,3 % hält Đoković den Rekordwert in der Open Era.
Mit einer Siegesquote von 84,3 % auf Hartplätzen ist er Rekordhalter in der Open Era.
Mit 72 Titeln ist er der erfolgreichste Spieler auf Hartplätzen.
Đoković hat die meisten Siege gegen Top-10-Spieler in seiner Karriere zu verzeichnen (261).
Er gewann als einziger acht unterschiedliche Turniere mindestens dreimal in Folge (Australian Open, Wimbledon, ATP Finals, Indian Wells, Miami, Paris, Dubai & Peking).
Er konnte in 20 Saisons in Folge mindestens ein Turnier gewinnen (2006–2025), und wie Nadal in 18 Saisons in Folge mindestens zwei Turniere gewinnen (2006–2023).
Ehrungen
2006, 2007: ATP Most Improved Player of the Year
2007, 2010, 2011, 2013–2015, 2018, 2019: Serbiens Sportler des Jahres
Im Jahr seines Durchbruchs (2007) wurde Novak Đoković zumBeliebtesten Serben des Jahres gewählt. Durch ihn und die ebenfalls erfolgreichen TennisspielerinnenAna Ivanović undJelena Janković erlebte der Tennissport in Serbien einen generellen Aufschwung.
Đoković sorgte häufig für Furore durch extrem häufiges Auftippen des Balles vor dem Aufschlag. Er glaubte daran, sich damit eine höhere Konzentration verschaffen zu können. Allerdings führte die Angewohnheit mehrfach zu Diskussionen mit seinen Gegnern, auch wurde er von Unparteiischen für diese Eigenart häufig verwarnt. Während des Endspiels der Australian Open im Jahr 2008 beschwerte sich Jo-Wilfried Tsonga mehrfach beim Schiedsrichter über Đokovićs Zeitspiel.[60]
Für seine Restaurantkette „Novak Café & Restaurant“, die es in mehreren Städten in Serbien gibt, hat sich Đoković für den Restaurantbetrieb die weltweite Versorgung von Eselmilchkäse gesichert – eine Käsespezialität aus Serbien und eine der teuersten Käsesorten der Welt.[62] Des Weiteren eröffnete er im April 2016 ein veganes Restaurant in Monaco.[63] Novak ist Veganer.[64]
Mit seiner Frau hält der Sportler 80 % der 2020 gegründeten FirmaQuantBioRes, deren Ziel es sei, eine neue Technologie zur Bekämpfung von Viren und resistenten Bakterien zu entwickeln.[65] Laut Experten handele es sich dabei aber um eine unwissenschaftliche Methodik, wie sie ähnlich auch in derHomöopathie Anwendung findet.[66][67]
Kontroversen
Đoković sorgte mehrfach mit politischen Statements für Aufsehen, die dem serbischen Nationalismus nahestehen. Ende Dezember 2020 machte er Werbung für einenRakija mit Namen „Draža“ und posierte mit der Getränkeverpackung, die (wie die Flasche) das Konterfei vonDraža Mihailović trägt, demTschetnikführer, der als serbischer Nationalist, Kollaborateur und Kriegsverbrecher gilt.[68][69]
Daneben unterstützte er die Arbeiten und Ansichten des Pseudohistorikers, Ultranationalisten und VerschwörungstheoretikersJovan Ilić Deretić (1939–2021), nach dem unter anderem dieSerben „himmlische Menschen“ seien und zahlreiche antike europäische Kulturen von ihnen abstammten.[58]
Bei den French Open 2023 schrieb Đoković auf eine Kameralinse: „Der Kosovo ist das Herz Serbiens – hört auf mit der Gewalt.“ Er kommentierte damit schwere Zusammenstöße im Norden des Kosovo, wo militante Serben 30 Soldaten der internationalen SchutztruppeKFOR verletzten, die die kosovarische Polizei beschützten.
Im September 2023 gedachte er perInstagram militanter serbischer Nationalisten, die bei einem terroristischen Angriff im Nordkosovo in der Woche zuvor ums Leben gekommen waren. Die Angreifer hatten in dem kosovarischen DorfBanjska kosovarische Polizisten angegriffen, ein Polizist und drei serbische Angreifer kamen ums Leben. Đoković postete ein Foto der Gedenkstätte für die Angreifer mitEmojis, die betende Hände darstellen.[72]
Schriften
Siegernahrung : Glutenfreie Ernährung für Höchstleistung. Riva, 2014,ISBN 978-3-86883-402-4.
Literatur
Markus Alexander:Novak Djokovic – Sein Weg zur Nummer eins. Ramses Verlag, Rostock 2013,ISBN 978-3-943004-19-9
Daniel Müksch:Novak Djokovic: Ein Leben lang im Krieg. Die Werkstatt, Bielefeld 2022,ISBN 978-3-7307-0603-9
↑Adrian Schulz:Djokovic hatte Corona, als er ohne Maske mit Kindern posierte. In:Der Tagesspiegel Online. 10. Januar 2022,ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 10. Januar 2022]).
↑Jozef Grego und Vladimir Pešić:First record of stygobiotic gastropod genus Travunijana Grego & Glöer, 2019 (Mollusca, Hydrobiidae) from Montenegro. In:Subterranean Biology. Band 38, 2021, S. 65–75,doi:10.3897/subtbiol.38.64762.
↑Australian Open 2008. In: news.bbc.co.uk. 27. Januar 2008, abgerufen am 15. Januar 2017 (englisch).