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Norwegische Küche

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Pinnekjøtt (gepökelteLammrippen) mit kålrabistappe (Rübenmus), gekochter Kartoffel,Kartoffelklößen und Speck

Dienorwegische Küche ist traditionell einfach und unkompliziert und durch dieHausmannskost der Fischer und Bauern und den von ihnen produzierten Rohwaren geprägt. Fisch und Milchprodukte waren lange Zeit die Basis dieser Küche, ergänzt durch Brot und Getreidebrei und Fleischsorten wieLamm,Ziege undWild.

Allgemeines

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Die norwegische Küche ist stark durch das skandinavische Klima mit kurzen Sommern und langen Wintern geprägt. Auf Grund des Klimas war dieKonservierung von Lebensmitteln früher sehr wichtig, um die Versorgung während der Wintermonate zu gewährleisten. Viele Nahrungsmittel wurden daher geräuchert, gesalzen, eingelegt oder getrocknet.

Das moderne norwegische Frühstück ist sehr reichhaltig und entspricht eher dem englischen als dem kontinentalen Frühstück. Das Mittagessen (lunsj, trad.formiddagsmat) ist dagegen eher einImbiss und oft kalt. Das Abendessen (middag) wird bereits zwischen 17 und 18 Uhr eingenommen und ist die warme Hauptmahlzeit des Tages. Teilweise folgt noch ein Imbiss gegen 21 Uhr (aftensmat oderkveldsmat), der auch aus Kaffee und Kuchen bestehen kann.[1]

Getreide

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Getreideanbau ist nur im Süden des Landes möglich und auch dort gedeihen nurHafer undGerste. Diese Sorten eignen sich nicht für die Herstellung von Hefebrot, so dass für Norwegen das hart getrocknete FladenbrotFlatbrød, beispielsweise dieHardangerlefse, typisch ist, vergleichbar demKnäckebrot. Es hat den Vorteil, lange haltbar zu sein.

Das weiche Fladenbrot heißtLefse, bei dem dem Teig Kartoffeln zugesetzt werden. Heute sind die beliebtesten Brote in den Bäckereienkneippbrød, benannt nachSebastian Kneipp, undfranskbrød, helles „französisches Brot“.[2]

Goro ist ein Gebäck zur Weihnachtszeit, das mit speziellen Waffeleisen gebacken wird.Kransekake besteht aus übereinander geschichteten Ringen.Skolebrød ist ein mit Vanillepudding gefülltes Hefeteiggebäck.Svele ähneln deutschen Eierkuchen.

  • Brotkorb mit Flatbrød
    Brotkorb mit Flatbrød
  • Hardangerlefse
    Hardangerlefse
  • Kransekake
    Kransekake
  • Skolebrød
    Skolebrød

Fisch

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Eine wichtige Rolle spielt in den Küstenregionen seit jeher derFischfang.

Heringe waren lange Zeit ein Grundnahrungsmittel und wurden auf vielfältige Weise zubereitet. Die ärmere Bevölkerung aß angeblich teilweise viermal täglich Hering, zu jeder Mahlzeit. Er wurde gesalzen, getrocknet, eingelegt oderfermentiert.

Weit verbreitet wegen seiner Haltbarkeit warklippfisk.Lutefisk ist gewässerter Stockfisch.[2]

Lachs ist der wichtigste Exportartikel Norwegens und ein Beitrag zur gehobenen Küche. Sehr beliebt istRäucherlachs in verschiedenen Variationen.Gravet laks oder einfachGravlaks wird eingelegt in eine Beize aus Salz, Pfeffer, Zucker und Dill und wird häufig mit einer Dill-Senfsauce serviert.

Neben Hering spielen auchKabeljau,Sardinen undMakrelen eine wichtige Rolle und in jüngerer Zeit auchGarnelen.Fiskeboller sind Fischklöße.

Eine besondere Fischspezialität istRakfisk ausfermentierterForelle. Er hat starke Ähnlichkeit mit dem schwedischen FischgerichtSurströmming.

  • Lutefisk
    Lutefisk
  • Rakfisk
    Rakfisk

Fleisch

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Selbst Kleinbauern besaßen früher mindestens eine Kuh; dazu galt es auch abgelegenes oder steiles Weideland auszunutzen, deshalb wurden auch Ziegen und besondersSchafe gehalten.

Als besondere Spezialität giltfenalår, gepökelte und meistens auch geräucherte Lammkeule. Im Westen des Landes gilt jetztsmalahove, geräucherter Schafskopf, alsDelikatesse, wogegen es früher als Arme-Leute-Essen angesehen wurde, welches es z. B. zu Weihnachten nicht mehr im Haus geben sollte. In der gehobenen Küche spielt auch Wild eine Rolle, darunterElche,Rentiere und Wildgeflügel.

Wildgerichte werden häufig mit dunkler Sahnesoße undPreiselbeermarmelade serviert. Besonders populär sindKjøttkaker, Fleischklößchen in dunkler Sauce.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein dienteWalfleisch als preiswerter Ersatz fürRindfleisch. Norwegen betreibt als eins von zwei europäischen Ländern neben Island weiterhin kommerziellenWalfang, wenn auch weniger intensiv als früher.

  • Smalahove (geräucherter Schafskopf)
    Smalahove (geräucherter Schafskopf)
  • Hvalkjøtt (Walfleisch) in einem Restaurant in Bergen
    Hvalkjøtt (Walfleisch) in einem Restaurant in Bergen

Milchprodukte

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Butter,Käse und andereMilchprodukte spielen für die norwegische Ernährung nach wie vor eine wichtige Rolle, währendMolke heute weniger bedeutend ist. Früher warblande, bestehend aus gesäuerter Molke und Wasser, ein traditionelles Alltagsgetränk der Bevölkerung.

Ende 2011 kam es zurNorwegischen Butterkrise, als aufgrund extremer Butterknappheit die Butterpreise kurzfristig sehr stark anstiegen.

Für die Käseherstellung wurde nach der „alten Art“ meistens Sauermilch verwendet, welches dann denGammelost (wörtlich übersetzt „alter Käse“, d. h. „Käse nach alter Art“) ergibt: ein brauner Schimmelkäse,[2].

Pultost ist ein reiferFrischkäse mit strengem Geschmack.

Sehr typisch ist derBraunkäse, einMolkenkäse, der entweder nur aus Ziegenmolke (Geitost), nur aus Kuhmolke (Fløtemysost) oder Kuh- und Ziegenmolke (Gudbrandsdalsost) hergestellt wird.

DerJarlsberg, ein halbfester Schnittkäse, ist im Geschmack mild bis nussig.

DerKäsehobel wurde 1925 in Norwegen erfunden.

  • Gamalost aus Vik
    Gamalost aus Vik
  • Braunkäse mit Knäckebrot und Käsehobel
    Braunkäse mit Knäckebrot und Käsehobel

Kartoffeln

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Eine regelrechte Ernährungsrevolution bedeutete die Einführung derKartoffel Mitte des 18. Jahrhunderts. Verwaltungsbeamte und Pfarrer, wie der als „Potetprest“ (Kartoffelpfarrer) bekannteHans Nielsen Hauge, halfen, Kartoffeln bei der einfachen Bevölkerung bekannt zu machen.[3]

Kartoffeln verdrängten vielerorts den Getreideanbau und entwickelten sich zur Grundlage vieler norwegischer Gerichte. In den 1950er Jahren betrug der pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln rund 80 Kilogramm.[4] Seitdem ist er ständig gesunken und betrug 2021 nur noch 18 Kilogramm.[5]

Typische Gerichte

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Als typische norwegische Spezialitäten gelten:

  • Kjøttkaker (wörtlichFleischkuchen (Plural)),Frikadellen in brauner Sauce
  • Fårikål, Hammelfleisch mit Kohl
  • Spekesild, eingelegter Hering
  • Pinnekjøtt, gepökelte Lammrippen
  • Lutefisk
  • Rømmegrøt, ein Brei aus Sauerrahm und Mehl mit Zucker und Zimt oder gepökeltem Lammfleisch

Getränke

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Das beliebteste Getränk in Norwegen ist heuteKaffee, der zu jeder Tageszeit getrunken wird. Der jährliche Pro-Kopf-Konsum beträgt rund 160 Liter.

Bier ist ebenfalls sehr populär und wurde früher von jedem Haushalt selbst gebraut, vor allem als Festgetränk zu Weihnachten; in der vorchristlichen Zeit war das Brauen von „Jule-Bier“ sogar gesetzlich geboten, auf Unterlassung stand Geldstrafe.

Bedeutend ist die Herstellung norwegischenAquavits (akevitt), der aus Kartoffeln destilliert wird. Bier und Aquavit werden traditionell zu vielen norwegischen Gerichten wieLutefisk,Fårikål sowie Gepökeltem oder Geräuchertem getrunken. Eine Besonderheit ist die MarkeLinie Aquavit, bei der die Spirituose vor dem Verkauf mit Schiffen nach Australien und zurücktransportiert wird, so dass der Alkohol zweimal denÄquator passiert. Diese Prozedur verbessert angeblich den Geschmack.[6]

  • Ringnes-Biere
    Ringnes-Biere
  • Lysholms Reklamefigur für Aquavit
    Lysholms Reklamefigur für Aquavit

Weitere Spezialitäten

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Lohengrin-Schokolade

2009 wurde der SchokoriegelLohengrin zum nationalen Kulturgut erklärt.

Weblinks

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Commons: Norwegische Küche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Infos zur norwegischen Küche
  2. abcAlan Davidson, The Oxford Companion to Food, ArtikelNorway, 1999, S. 539 f.
  3. Einar Kr. Holtet: Potet. In: Store norske leksikon. 26. April 2023, abgerufen am 27. November 2023. 
  4. Martin Årseth: Potetferien er avlyst. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, 2. Oktober 2017, abgerufen am 27. November 2023. 
  5. Isabel Bech: Potetforbruket i Norge kraftig redusert. In: Landbruk24. 22. Juli 2022, abgerufen am 27. November 2023. 
  6. A taste of Norway


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