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Normalenvektor

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(Weitergeleitet vonNormale)
Normale ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum Motorradmodell sieheMoto Guzzi Normale.

In derGeometrie ist einNormalenvektor, auchNormalvektor, einVektor, derorthogonal (d. h. rechtwinklig, senkrecht) auf einerGeraden,Kurve,Ebene, (gekrümmten)Fläche oder einerhöherdimensionalen Verallgemeinerung eines solchen Objekts steht. Eine Gerade mit diesem Vektor als Richtungsvektor heißtNormale. EinNormaleneinheitsvektor oder eineEinheitsnormale ist ein Normalenvektor der Länge 1.

In diesem Artikel wird zunächst der Fall von Geraden in der Ebene und von Ebenen im dreidimensionalen Raum behandelt (Lineare Algebra undanalytische Geometrie), dann der Fall von Kurven in der Ebene und von Flächen im Raum (Differentialgeometrie).

Lineare Algebra und analytische Geometrie

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Normale und Normalenvektor einer Geraden

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Gerade mit Normalenvektoren und Einheitsnormalenvektoren

Ein Normalenvektor einer Geradeng{\displaystyle g} in der Ebene ist ein vomNullvektor verschiedener Vektor, der senkrecht auf dieser Geraden steht, also der Richtungsvektor einer Geraden, die senkrecht aufg{\displaystyle g} steht, sprich einerOrthogonalen oderNormalen zug{\displaystyle g}.[1]

Hatg{\displaystyle g} den Richtungsvektorv=(a,b){\displaystyle {\vec {v}}=(a,b)}, so sind die beiden Vektoren(b,a){\displaystyle (-b,a)} und(b,a){\displaystyle (b,-a)} Normalenvektoren. Durchläuft man die Gerade in der Richtung vonv{\displaystyle {\vec {v}}}, so weist(b,a){\displaystyle (-b,a)} nach links und(b,a){\displaystyle (b,-a)} nach rechts.

Seig{\displaystyle g} eine Gerade in der EbeneR2{\displaystyle \mathbb {R} ^{2}} undv{\displaystyle {\vec {v}}} ein Richtungsvektor der Geradeng{\displaystyle g}. Der Normalenvektor ist nicht eindeutig und kann mit Mengenschreibweise definiert werden:

n:={uR2{0}uv=0}{\displaystyle {\vec {n}}:=\{{\vec {u}}\in \mathbb {R} ^{2}\backslash \{{\vec {0}}\}\mid {\vec {u}}\cdot {\vec {v}}=0\}}

Eine sprachliche Formulierung ist dieser Mengenschreibweise ist: Der Normalenvektor ist definiert als die Menge aller Vektorenu{\displaystyle {\vec {u}}} (ohne den Nullvektor) für die gilt, dass dasSkalarprodukt vonu{\displaystyle {\vec {u}}} und einem Richtungsvektor der Geradenv{\displaystyle {\vec {v}}} gleich Null ist.

Wenn also für einen beliebigen VektoruR2{\displaystyle {\vec {u}}\in \mathbb {R} ^{2}},uv=0{\displaystyle {\vec {u}}\cdot {\vec {v}}=0} gilt, so istu{\displaystyle {\vec {u}}} ein Normalenvektor der Geradeng{\displaystyle g}.

Ist die Gerade in derNormalform

y=mx+c{\displaystyle y=mx+c}

gegeben, so ist der Vektor(1,m){\displaystyle (1,m)} ein Richtungsvektor der Geraden und(m,1){\displaystyle (-m,1)} und(m,1){\displaystyle (m,-1)} sind Normalenvektoren. Fürm0{\displaystyle m\neq 0} hat also jede Normale die Steigung1m{\displaystyle -{\tfrac {1}{m}}}.Istm=0{\displaystyle m=0}, alsog{\displaystyle g} horizontal, so ist jede Normale vertikal, hat also eine Gleichung der Formx=a{\displaystyle x=a}.[1]

Ist die Gerade in der allgemeinen Form

ax+by=d{\displaystyle ax+by=d}

gegeben, so ist(a,b){\displaystyle (a,b)} ein Normalenvektor.[1]

Aus einem Normalenvektorn{\displaystyle {\vec {n}}} lässt sich ein Normaleneinheitsvektorn0{\displaystyle {\vec {n}}_{0}} berechnen, indemn{\displaystyle {\vec {n}}} durch seine Länge (Norm, Betrag) dividiert wird. Der Vektorn{\displaystyle {\vec {n}}} wird mithin normiert.

n0=1nn{\displaystyle {\vec {n}}_{0}={\frac {1}{\|{\vec {n}}\|}}{\vec {n}}}

Der zweite Normaleneinheitsvektorn0{\displaystyle -{\vec {n}}_{0}} ergibt sich durch Multiplikation des obigen Normaleneinheitsvektors mit1{\displaystyle -1}. Jeder Normalenvektor kann durch Multiplikation eines Normaleneinheitsvektors mit einerreellen Zahl ungleich null gebildet werden.

Normale und Normalenvektor einer Ebene

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Zwei Normalenvektoren auf einer Ebene

EinNormalenvektor einer EbeneE{\displaystyle E} im dreidimensionalen Raum ist ein vom Nullvektor verschiedener Vektor, der senkrecht auf dieser Ebene steht, also der Richtungsvektor einer Geraden, die senkrecht aufE{\displaystyle E} steht, sprich einerOrthogonalen oderNormalen zuE{\displaystyle E}.[1]

Ist die Ebene durch dieKoordinatengleichung

ax+by+cz=d{\displaystyle ax+by+cz=d}

gegeben, so ist(a,b,c){\displaystyle (a,b,c)} ein Normalenvektor.[1] Ist die Koordinatengleichung nachz{\displaystyle z} aufgelöst,

z=ax+by+c{\displaystyle z=ax+by+c},

so ist(a,b,1){\displaystyle (-a,-b,1)} ein nach oben weisender und(a,b,1){\displaystyle (a,b,-1)} ein nach unten weisender Normalenvektor.

IstE{\displaystyle E} durch zwei aufspannende Vektorenu=(u1,u2,u3){\displaystyle {\vec {u}}=(u_{1},u_{2},u_{3})} undv=(v1,v2,v3){\displaystyle {\vec {v}}=(v_{1},v_{2},v_{3})} gegeben (Punkt-Richtungs-Form oderParameterform), führt die Bedingung, dass der Normalenvektorn=(n1,n2,n3){\displaystyle {\vec {n}}=(n_{1},n_{2},n_{3})} senkrecht aufu{\displaystyle {\vec {u}}} undv{\displaystyle {\vec {v}}} steht, auf einlineares Gleichungssystem für die Komponentenn1,n2,n3{\displaystyle n_{1},n_{2},n_{3}} vonn{\displaystyle {\vec {n}}}:

u1n1+u2n2+u3n3=0v1n1+v2n2+v3n3=0{\displaystyle {\begin{aligned}u_{1}\,n_{1}+u_{2}\,n_{2}+u_{3}\,n_{3}&=0\\v_{1}\,n_{1}+v_{2}\,n_{2}+v_{3}\,n_{3}&=0\end{aligned}}}

Jede von(0,0,0){\displaystyle (0,0,0)} verschiedene Lösung liefert einen Normalenvektor.[1]

Eine andere Möglichkeit, Normalenvektoren zu bestimmen, bietet dasKreuzprodukt. Der Vektor

u×v=(u2v3u3v2u3v1u1v3u1v2u2v1){\displaystyle {\vec {u}}\times {\vec {v}}={\begin{pmatrix}u_{2}\cdot v_{3}-u_{3}\cdot v_{2}\\u_{3}\cdot v_{1}-u_{1}\cdot v_{3}\\u_{1}\cdot v_{2}-u_{2}\cdot v_{1}\end{pmatrix}}}

steht senkrecht aufu{\displaystyle {\vec {u}}} undv{\displaystyle {\vec {v}}}, undu,v,u×v{\displaystyle {\vec {u}},{\vec {v}},{\vec {u}}\times {\vec {v}}} bilden in dieser Reihenfolge einRechtssystem.[1]

Wie im Fall der Gerade in der Ebene erhält man aus einem Normalenvektor einen Normaleneinheitsvektor, indem man ihn durch seine Länge dividiert, einen zweiten durch Multiplikation mit1{\displaystyle -1} und alle andern Normalenvektoren durch Multiplikation mit reellen Zahlen ungleich 0.

Eine Ebene wird durch einen Normalenvektor sowie einen auf der Ebene liegenden Punkt eindeutig bestimmt, sieheNormalenform undhessesche Normalform.[1]

Normalenvektoren von Kurven und Flächen

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Ebene Kurven

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Ebene Kurve mit Normale, Tangente und Normalenvektoren

In derAnalysis und in derDifferentialgeometrie ist der Normalenvektor zu einer ebenenKurve (in einem bestimmten Punkt) ein Vektor, der auf demTangentialvektor in diesem Punkt orthogonal (senkrecht) steht. Die Gerade in Richtung des Normalenvektors durch diesen Punkt heißtNormale, sie ist orthogonal zurTangente.[1]

Ist die Kurve alsGraph einerdifferenzierbarenFunktionf{\displaystyle f} gegeben, so hat die Tangente im Punktp=(x0,f(x0)){\displaystyle p=(x_{0},f(x_{0}))} die Steigungmt=f(x0){\displaystyle m_{t}=f'(x_{0})\,}, die Steigung der Normalen beträgt also

mn=1mt=1f(x0).{\displaystyle m_{n}=-{\frac {1}{m_{t}}}=-{\frac {1}{f'(x_{0})}}\,.}

Die Normale im Punktp=(x0,f(x0)){\displaystyle p=(x_{0},f(x_{0}))} ist dann durch die Gleichung

y=f(x0)+mn(xx0),{\displaystyle y=f(x_{0})+m_{n}(x-x_{0}),}

also durch

y=f(x0)1f(x0)(xx0){\displaystyle y=f(x_{0})-{\frac {1}{f'(x_{0})}}(x-x_{0})}

gegeben.[1]

Ist die ebene Kurve inParameterform gegeben,c(t)=(x(t),y(t)){\displaystyle c(t)=(x(t),y(t))}, so istc˙(t)=(x˙(t),y˙(t)){\displaystyle {\dot {c}}(t)=({\dot {x}}(t),{\dot {y}}(t))} ein Tangentialvektor im Punktc(t){\displaystyle c(t)} und(y˙(t),x˙(t)){\displaystyle ({\dot {y}}(t),-{\dot {x}}(t))} ein nach rechts weisender Normalenvektor. Hier bezeichnet, wie in der Differentialgeometrie üblich, der Punkt die Ableitung nach dem Kurvenparameter.[1]

Raumkurve mit zwei Normalenvektorenn1{\displaystyle {\vec {n_{1}}}},n2{\displaystyle {\vec {n_{2}}}} und senkrechter Ebene im PunktP{\displaystyle P}

BeiRaumkurven bilden die Normalenvektoren in einem PunktP{\displaystyle P} (wie im Fall der Geraden im Raum) einen zweidimensionalenUntervektorraum, der zugehörigeaffine Unterraum durchP{\displaystyle P}, ist die zur Kurve inP{\displaystyle P} senkrechte Ebene. In der elementaren Differentialgeometrie wählt man einenEinheitsvektor aus, der in die Richtung zeigt, in die die Kurve gekrümmt ist. Diesen nennt manHauptnormalen(einheits)vektor, sieheFrenetsche Formeln.

Flächen im dreidimensionalen Raum

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Zur Veranschaulichung des Normalenvektors
Tangentialebene:T{\displaystyle T}
Normale:n{\displaystyle n}
Normalenvektor:n=vx×vy{\displaystyle {\vec {n}}={\vec {v_{x}}}\times {\vec {v_{y}}}}
vx=Fx(x,y){\displaystyle {\vec {v_{x}}}=F_{x}(x,y)}
vy=Fy(x,y){\displaystyle {\vec {v_{y}}}=F_{y}(x,y)}

Entsprechend ist der Normalenvektor einer gekrümmtenFläche in einem Punkt der Normalenvektor derTangentialebene in diesem Punkt.

Ist die Fläche durch dieParameterdarstellung

F:UR2R3,(u,v)F(u,v){\displaystyle F\colon U\subset \mathbb {R} ^{2}\to \mathbb {R} ^{3},\quad (u,v)\mapsto F(u,v)}

gegeben, so sind die beiden Vektoren

Fu(u,v):=Fu(u,v){\displaystyle F_{u}(u,v):={\frac {\partial F}{\partial u}}(u,v)} undFv(u,v):=Fv(u,v){\displaystyle F_{v}(u,v):={\frac {\partial F}{\partial v}}(u,v)}

Spannvektoren der Tangentialebene im PunktF(u,v){\displaystyle F(u,v)}. (Hier wird vorausgesetzt, dass die Fläche bei(u,v){\displaystyle (u,v)}regulär ist, also dassFu(u,v){\displaystyle F_{u}(u,v)} undFv(u,v){\displaystyle F_{v}(u,v)}linear unabhängig sind.) Ein Normalenvektor im PunktF(u,v){\displaystyle F(u,v)} ist ein Vektor, der senkrecht aufFu(u,v){\displaystyle F_{u}(u,v)} undFv(u,v){\displaystyle F_{v}(u,v)} steht, z. B. der durch das Kreuzprodukt gegebene und dann normierteHauptnormalenvektor

N(u,v):=Fu(u,v)×Fv(u,v)|Fu(u,v)×Fv(u,v)|.{\displaystyle N(u,v):={\frac {F_{u}(u,v)\times F_{v}(u,v)}{\left|F_{u}(u,v)\times F_{v}(u,v)\right|}}\,.}

Hier bezeichnen die senkrechten Striche dieeuklidische Norm des Vektors.[2]

Ist die Fläche implizit durch eine Gleichung gegeben,

g(x,y,z)=0{\displaystyle g(x,y,z)=0},

wobeig:R3R{\displaystyle g\colon \mathbb {R} ^{3}\to \mathbb {R} } eine differenzierbare Funktion ist, so ist derGradient

gradg(x,y,z)=(gx(x,y,z),gy(x,y,z),gz(x,y,z)){\displaystyle \operatorname {grad} g(x,y,z)=\left({\frac {\partial g}{\partial x}}(x,y,z),{\frac {\partial g}{\partial y}}(x,y,z),{\frac {\partial g}{\partial z}}(x,y,z)\right)}

ein Normalenvektor der Fläche im Punkt(x,y,z){\displaystyle (x,y,z)} (vorausgesetzt, dass er dort nicht verschwindet).

Ist die Fläche als Graph einer differenzierbaren Funktionf:R2R{\displaystyle f\colon \mathbb {R} ^{2}\to \mathbb {R} } gegeben, so ist

(fx(x,y),fy(x,y),1){\displaystyle \left(-{\frac {\partial f}{\partial x}}(x,y),-{\frac {\partial f}{\partial y}}(x,y),1\right)}

ein nach oben weisender Normalenvektor im Punktp=(x,y,f(x,y)){\displaystyle p=(x,y,f(x,y))}. Dies erhält man, indem man verwendet, dass die AbbildungF(x,y)=(x,y,f(x,y)){\displaystyle F(x,y)=(x,y,f(x,y))} eine Parametrisierung ist oder dass die Fläche durch die Gleichung

g(x,y,z):=zf(x,y)=0{\displaystyle g(x,y,z):=z-f(x,y)=0}

dargestellt wird.[1][2]

Verallgemeinerungen

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Der Begriff des Normalenvektors lässt sich verallgemeinern auf

  1. affine Unterräume (verallgemeinerte Ebenen) in euklidischen Räumen höhererDimension (insbesondere aufHyperebenen),
  2. Flächen,Hyperflächen undUntermannigfaltigkeiten in euklidischen Räumen höherer Dimension,
  3. Flächen, Hyperflächen und Untermannigfaltigkeiten vonRiemannschen Mannigfaltigkeiten,
  4. Nichtglatte Objekte, wie konvexe Körper undrektifizierbare Mengen.

Anwendungen

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In derAnalysis undDifferentialgeometrie spielen Normalenvektoren eine zentrale Rolle bei der Berechnung vonOberflächeninhalten undOberflächenintegralen. Im Bereich derComputergrafik werden Normalenvektoren unter anderem genutzt, um festzustellen, ob eine Fläche dem Benutzer zugewandt ist oder nicht, um letztere von der Bildberechnung auszuschließen (Back-Face Culling). Des Weiteren werden sie zur Berechnung von Lichteinfall und Reflexionen benötigt.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. abcdefghijklNormale,Normalenform,Normalenvektor.Ebenengleichung,Geradengleichung In:Schülerduden – Mathematik II. Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus, 2004,ISBN 3-411-04275-3, S. 89–93, 154–156, 299–300
  2. ab Kurt Endl,Wolfgang Luh:Analysis. Band 2. 7. überarbeitete Auflage. Aula-Verlag, Wiesbaden 1989,ISBN 3-89104-455-0, S. 375–387.
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