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Nikolai Jegorowitsch Schukowski

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Nikolai Jegorowitsch Schukowski
DasZAGI inSchukowski im Jahr 2013

Nikolai Jegorowitsch Schukowski (russischНиколай Егорович Жуковский, wiss.TransliterationNikolaj Egorovič Žukovskij, häufig alsJoukowski transkribiert; * 5. Januarjul. /17. Januar 1847greg. inOrechowo,Gouvernement Wladimir; †17. März1921 inMoskau) war einrussischerMathematiker,Aerodynamiker undHydrodynamiker. Er gilt als Vater der russischen Luftfahrt.

Leben

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Nach seinem Mathematik- und Physik-Studium an derUniversität Moskau wurde Schukowski Professor an dertechnischen Schule in Moskau, wo er durch seine erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Hydrodynamik 1886 zum Leiter des für ihn neugeschaffenen mechanischen Instituts wurde. 1882 veröffentlichte der russ. Gelehrte N.J.Shukowski eine Abhandlung über die „Stabilität der Bewegung“.

Schukowski interessierte sich besonders für die technische Anwendung von Strömungen. Dabei legte er bis heute anerkannte Grundlagen für das Verständnis desdynamischen Auftriebs, die Entstehung vonWirbeln und die Auslegung von Flugzeugen für stabile Fluglage. Dabei überprüfte er Berechnungen immer wieder in Experimenten und ließ Beobachtungen in theoretische Vorstellungen einfließen. Im Bereich der Hydrodynamik konnten Schukowskis Forschungen verhindern, dassHydraulikleitungen bei Druckstößen platzten. Weitere Forschungen fanden ihre Anwendung in derWasserwirtschaft.

Bereits um 1890 entwickelte er ein überaus großes Interesse für dieLuftfahrt. Er experimentierte mit drehendenZylindern in bewegter Luft und versuchte, den experimentell schon nachgewiesenenMagnus-Effekt und den Auftrieb zu verstehen, zudem arbeitete er seit 1890, unter anderem vonOtto Lilienthal angeregt, über die Theorie der Flugtechnik und schrieb »Zur Flugtheorie« (1890) sowie »Über den Gleitflug der Vögel« (1891). 1895 besuchte erOtto Lilienthal inBerlin, war tief beeindruckt und erwarb einen derGleiter (Normalsegelapparat), den Lilienthal zum Kauf anbot. Lilienthals Flugapparat bewertete er 1895/96 in einem Bericht als „die wichtigste Erfindung der letzten Jahre auf dem Gebiet der Luftfahrt“.[1]

Er leitete 1902 den Bau eines erstenWindkanals. Das erste aerodynamische Institut Europas gründete er 1904 in der Nähe Moskaus. 1906 veröffentlichte er einefunktionentheoretisch abgeleitete Formel, nach der der Auftrieb einesTragflügel-Profils proportional zurZirkulation um dieses Profil ist. DaMartin Kutta 1902 diese Formel schon entdeckt hatte, wurde sieKutta-Schukowski-Formel genannt. Mit dieser Formel konnten erste auftriebserzeugende Profile entwickelt werden. Besonders bekannt ist das Schukowski-Profil, das aus einem kreisförmigen Profil durchKutta-Schukowski-Transformation gewonnen wird. Wenige Jahre später gab er die ersten systematischen Vorlesungen über die Ergebnisse seiner aerodynamischen Forschung. 1911 beschrieb Schukowski »Die theoretischen Grundlagen der Luftfahrt«.

Von 1912 bis 1918 erarbeitete er eine Propellertheorie zunächst für Schiffspropeller, auf deren Grundlage später Luftschrauben entwickelt wurden. Andere Arbeiten betrafen das Schlingern und die Stabilität von Schiffen, zahlreiche Probleme der Hydromechanik, Mathematik und Astronomie, sowie die Wasserversorgung. Im Ersten Weltkrieg wies erPiloten in die Aerodynamik ein.

1918 gründete und leitete er schließlich zusammen mitAndrej Nikolajewitsch Tupolew dasZentrale Aero- und Hydrodynamische Institut (ZAGI) in Moskau, wo sich bis heute die Forschung und Entwicklung der russischenLuft- undRaumfahrt konzentriert. Das Institut liegt heute in dem nach ihm benannten OrtSchukowski in der Nähe von Moskau. Er gehörte darüber hinaus 1919 zu den Gründern des Fliegertechnikums, aus dem 1922 dieMilitärakademie für Ingenieure der Luftstreitkräfte „Prof. N. J. Schukowski“ gebildet wurde.

1894 wurde er zum korrespondierenden Mitglied derRussischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[2]

Würdigung

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Schukowski-Briefmarke aus der UdSSR-Luftfahrtserie 1963

Der OrtSchukowski in der Nähe von Moskau, in dem er 1918 das ZAGI gründete, und derMondkraterZhukovskiy sind nach ihm benannt.[3]

Seit 1920 gab es einen Schukowski-Preis, der jährlich für die besten Arbeiten in der Mathematik und Mechanik verliehen wurde. Zu seinem 100. Geburtstag 1947 wurden zwei Schukowski-Medaillen für die besten Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Luftfahrt gestiftet und seitdem jährlich vergeben.

Schukowskis Wirken war Gegenstand des FilmsBeherrscher der Luft (Жуковский/Schukowski, 1950) vonWsewolod Pudowkin undDmitri Wassiljew.[4]

Weblinks

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Commons: Nikolai Schukowski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schukowski, Der Flugapparat Otto Lilienthals (Летательный аппарат Отто Лилиенталя), Fotographische Revue, Moskau 1/1896
  2. Korrespondierende Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Жуковский, Николай Егорович. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 26. April 2021 (russisch). 
  3. Nikolai Jegorowitsch Schukowski imGazetteer of Planetary Nomenclature derIAU (WGPSN) /USGS
  4. Filmdaten zu Жуковский (1950) aufkino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 26. Juli 2020.
Personendaten
NAMESchukowski, Nikolai Jegorowitsch
ALTERNATIVNAMENЖуковский, Николай Егорович (russisch)
KURZBESCHREIBUNGrussischer Mathematiker, Aerodynamiker und Hydrodynamiker
GEBURTSDATUM17. Januar 1847
GEBURTSORTOrechowo,Gouvernement Wladimir
STERBEDATUM17. März 1921
STERBEORTMoskau
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