Niederrimbach

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Niederrimbach
Wappen von Niederrimbach
Koordinaten:49° 28′ N,10° 0′ O49.474699.9966Koordinaten:49° 28′ 29″ N,9° 59′ 48″ O
Einwohner:144 (31. Dez. 2016)[1]
Eingemeindung:1. Februar 1972
Blick auf Niederrimbach vom Eselweg aus
Blick auf Niederrimbach vom Eselweg aus

Niederrimbach ist einStadtteil vonCreglingen imMain-Tauber-Kreis imfränkisch geprägten NordostenBaden-Württembergs.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

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 Karte mit allen Koordinaten der Wohnplätze auf der Gemarkung von Niederrimbach:OSM

Niederrimbach entstand in einer Talweitung desRindbachs am Einfluss eines kleinen Seitentals.[2] Zur Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Niederrimbach gehören das Dorf Niederrimbach (49.474699.9966) und der Weiler Standorf (49.44389.9991). In Niederrimbach entspringen drei Quellen derHohenloher Wasserversorgungsgruppe, deren Versorgungsbereich von derJagst bis an dieTauber reicht.[3]

Geschichte

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Mittelalter

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Der Ort wurde im Jahre 1045 erstmals urkundlich alsRimbach erwähnt. 1338 folgte eine weitere urkundliche Erwähnung alsNiedernrentpach. Herzog Heinrich VII. von Bayern Im verkaufte im 11. Jahrhundert seinen Besitz in Niederrimbach zusammen mit Creglingen an das Bistum Bamberg. Einzelne Güter der Herren von Röttingen kamen im Jahre 1103 an dasKloster Hirsau und von diesem 1125 ebenfalls an das Bistum Bamberg. Im 13. Jahrhundert war der Ort im Besitz der Herren von Hohenlohe und wurde im Jahre 1277 von Gottfried von Brauneck dem Reich zu Lehen aufgetragen. Hans von Vestenberg wurde von Hohenlohe 1357 mit dem halben Dorf belehnt. Daneben bestand Eigentum der Herren von Finsterlohr und der von Rhein. Letzteres wurde im Jahre 1338 dem Burggrafen von Nürnberg aufgetragen. Seitdem war die Herrschaft zwischen Hohenlohe und Brandenburg geteilt. Als Hohenlohische Lehensträger vor Ort traten die Herren von Reinsbronn, die Mertin von Mergentheim, die von Enheim und Truchsessen von Baldersheim auf. Die von Baldersheim erwarben im Jahre 1421 auch die Vogtei und das Gericht von den von Enheim.[2]

Neuzeit

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Seit 1602 stand der Ort unter gemeinsamer unmittelbarer Herrschaft durch Hohenlohe undBrandenburg-Ansbach. Der Schultheiß war hohenlohisch, Kirche und Friedhof wiederum brandenburgisch. Niederrimbach gehörte zurZehnt Hart. 1797 gelangte Niederrimbach durch Landesvergleich ganz an Ansbach. Der Ort fiel im Jahre 1806 an Bayern und bereits 1810 wiederum anWürttemberg und gehörte seitdem zumOberamt Mergentheim und seit 1938 zumLandkreis Mergentheim,[2] der zum 1. Januar 1973 im neu gebildeten Main-Tauber-Kreis aufging.[4]

Am 1. Februar 1972 wurde Niederrimbach in die Stadt Creglingen eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

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Die Bevölkerung von Niederrimbach und den umgebenden Wohnplätzen auf dessen Gemarkung entwickelte sich wie folgt:

JahrGesamt
1961261[6]
1970248[7]
2016187[8]

Am 31. Dezember 2016 lebten auf der Gemarkung des Creglinger Stadtteils Niederrimbach 187 Menschen. Diese verteilten sich auf die folgenden Wohnplätze: Niederrimbach (144 Einwohner) mit Standorf (43 Einwohner).[1]

Politik

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DieBlasonierung des Niederrimbacher Wappens lautet:In Gold ein blauer Schräglinks-Wellenbalken, beiderseits begleitet von je einem zum Schräglinks-Wellenbalken gewendeten roten Rind.

Religion

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Im Jahre 1369 wurde Niederrimbach kirchlich als Filiale von Creglingen erwähnt. Spätestens seit der Reformation bestand eine eigene evangelische Pfarrei. Die Katholiken gehören kirchlich zu Creglingen.[2]

Dieevangelische Kirchengemeinde Niederrimbach umfasst den Stadtteil Niederrimbach der Stadt Creglingen. Heute wird die evangelische Kirchengemeinde Niederrimbach vom Pfarramt Münster betreut.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Ulrichskapelle im Niederrimbacher Teilort Standorf

Kulturdenkmale

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Hauptartikel:Liste der Kulturdenkmale in Niederrimbach

Evangelische Kirche

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Die evangelische Pfarrkirche im Ort ist ein gotischer Bau mit Chorturm. In der Kirche befindet sich ein Taufstein von 1603.[9]

Ulrichskapelle

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In Standorf, einem Teilort auf der Gemarkung von Niederrimbach, steht die bekannteUlrichskapelle, eine ehemalige Wallfahrtskapelle. Dabei handelt es sich um einen Oktogonbau. Der romanische Zentralbau wurde im Jahre 1228 erbaut wurde.[3][10]

Verkehr

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Niederrimbach ist aus nordöstlicher und aus südwestlicher Richtung jeweils über dieL 1003 zu erreichen, die den Ort durchquert.

Hauptartikel:Liste der Straßennamen von Creglingen

Persönlichkeiten

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Der bekannte Physiker und RaketenforscherErnst Stuhlinger wurde 1913 in Niederrimbach geboren und im Jahre 1962 von der damals noch selbstständigen Gemeinde Niederrimbach zumEhrenbürger ernannt.[3]

Hauptartikel:Liste von Persönlichkeiten der Stadt Creglingen

Weblinks

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Commons: Niederrimbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abStadt Creglingen:Zahlen, Daten und Fakten in der Übersicht. Online unter www.creglingen.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  2. abcdeLEO-BW.de:Niederrimbach - Altgemeinde~Teilort. Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  3. abcStadt Creglingen:Niederrimbach. Online unter www.creglingen.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 453 f. (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]). 
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 453 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]). 
  6. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 6. Juni 1961 (Gemeindeverzeichnis)
  7. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 27. Mai 1970 (Gemeindeverzeichnis)
  8. Fortgeschriebene Daten der Stadt Creglingen anhand derVolkszählung in der Europäischen Union 2011 (Zensus)
  9. LEO-BW.deKirche (Niederrimbach 57, Creglingen). Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  10. LEO-BW.deUlrichskapelle (Standorf 14, Creglingen). Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
Stadtteile vonCreglingen
Normdaten (Geografikum):GND:7583299-9(lobid,OGND,AKS) |VIAF:122632868
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