New Statesman

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DerNew Statesman ist eine britische politischeWochenzeitung, die inLondon publiziert wird. Das1913 gegründete Blatt gilt als „kleines, aber wichtiges Sprachrohr des linken britischen Spektrums“ (Bundeszentrale für politische Bildung).[1] Seit 2008 gehört das Blatt derProgressive Digital Media des britischen UnternehmersMike Danson.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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1913 bis 1945

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1913 gründetenSidney Webb undBeatrice Webb denNew Statesman mit der Unterstützung vonGeorge Bernard Shaw und anderen Mitgliedern derFabian Society. In den ersten Jahren prägte ChefredakteurClifford Sharp das Blatt. Während die Herausgeber der Labour Party nahestanden, neigte sich Sharp immer mehr derLiberal Party zu. Ein prominenter Mitarbeiter in dieser Zeit warLeonard Woolf.

1930 fusionierte derStatesman mit dem liberalen WochenblattThe Nation und änderte bis 1964 seinen Namen inNew Statesman and Nation. Im selben Jahr wurdeKingsley Martin Chefredakteur. Chefredakteur derNation war damals der ÖkonomJohn Maynard Keynes, der auch eine wichtige Rolle im fusionierten Blatt einnahm.

Die Zeitung bewegte sich in dieser Zeit stark nach links. Sie verfocht einen kämpferisch-antifaschistischen Kurs und kritisierte dieAppeasement-Politik vehement. Ebenso war sie dafür berüchtigt, die PolitikJosef Stalins zu verteidigen. Beispielsweise kritisierte sieGeorge Orwells BuchMein Katalonien vehement, da „jede Kritik an der Sowjetunion derzeit eine Kritik am Sozialismus an sich ist.“ In dieser Zeit stieg die Auflage von 13.000 auf 70.000 Exemplare.

1945 bis 1970

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Das Blatt gewann großen Einfluss auf die Diskussionen innerhalb der Labour Party. Unter anderem publizierte es dasKeep-Left-Manifest von UnterhausmitgliedRichard Crossman,Michael Foot undIan Mikardo, in dem diese forderten, das Vereinigte Königreich solle einen Weg zwischen USA und Sowjetunion gehen und sich keineswegs mit den USA verbünden. Obwohl Martin nie mit dem Führer der GewerkschaftslinkenAneurin Bevan klarkam, kritisierte das Blatt harsch die damalige weniger radikale Gewerkschaftsführung. Es setzte sich gegen denKoreakrieg ein, dieCampaign for Nuclear Disarmament bekam ihren Gründungsimpuls durch einen Artikel im Blatt.

Unter den nachfolgenden Chefredakteuren John Freeman undPaul Johnson erreichte das Blatt mit 90.000 Stück seine höchste Auflage, die es je hatte; an der redaktionellen Linie änderte sich wenig.

Seit 1970

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Erst nachdem Johnson 1970 seinen Posten verlassen hatte, ging es mit dem Blatt abwärts. Verschiedene Chefredakteure positionierten es zwischen radikal-links und links-mittig, zeitweise schrieben auch ausgewiesene Gegner des Sozialismus im Blatt. Obwohl das Blatt 1988 zusätzlich dieNew Society kaufte und bis 1996New Statesman and Society wurde, sank die Auflage bis zum selben Jahr auf 23.000 Stück. Nachdem das Blatt 1993 behauptet hatte, der damalige (konservative) PremierministerJohn Major habe eine außereheliche Beziehung, brachte der nachfolgende Prozess das Blatt an den Rand des Ruins.

1996 kaufte der Labour-AbgeordneteGeoffrey Robinson das Blatt, feuerte die meisten der links eingestellten Journalisten und unterstützte die LinieTony Blairs. Dies dauerte aber auch nicht lange, 1998 verfolgte es unter dem neuen ChefredakteurPeter Wilby eine stärker links geprägte Richtung, die auch unter seinem Nachfolger und ehemaligen Politik-Redakteur John Kampfner (ab 2005) anhielt.

Im April 2008 erwarb dieProgressive Digital Media unter Leitung des britischen UnternehmersMike Danson (Gründer und bis zum Verkauf anInforma Chef des Softwareunternehmens DataMonitor) 50 % der Anteile amNew Statesman, im Folgejahr die restlichen Anteile.

Seit 2013 verleiht dasGoldsmiths College gemeinsam mit dem New Statesman den mit 10.000 Pfund Sterling dotiertenLiteraturpreisGoldsmiths Prize.

Wegen mehrerer finanzieller Krisen der Zeitung wurde der „New Statesman“ von Beobachtern scherzhaft „The Staggers“ („die Taumelnden“) genannt. Heute ist dies der Titel seines Politik-Blogs.[1]

Im Juni 2024 verbreitete New Statesman die Falschmeldung,Noam Chomsky sei verstorben.[2][3]

Literatur

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  • Hyams, Edward:The New Statesman: the history of the first fifty years 1913-63. Longman. 1963.
  • Rolph, C. H (Hrsg.):Kingsley: the life, letters and diaries of Kingsley Martin. Victor Gollancz. 1973.ISBN 0-575-01636-1.
  • Howe, Stephen (Hrsg.):Lines of Dissent: writing from the New Statesman 1913 to 1988. Verso. 1988.ISBN 0-86091-207-8.
  • Smith, Adrian:The New Statesman: portrait of a political weekly. Frank Cass. 1996.ISBN 0-7146-4645-8.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. abNew Statesman. Abgerufen am 27. Juni 2021. 
  2. Elizabeth Lopatto:Noam Chomsky isn’t dead yet. In: TheVerge.com, 18. Juni 2024.
  3. Post von New Statesman auf X, 19. Juni 2024.
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