Neuwied
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 26′ N,7° 28′ O50.4286111111117.461388888888960Koordinaten:50° 26′ N,7° 28′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Neuwied | |
Höhe: | 60 m ü. NHN | |
Fläche: | 86,5 km2 | |
Einwohner: | 66.243 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 766 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 56564, 56566, 56567 | |
Vorwahlen: | 02631, 02622 | |
Kfz-Kennzeichen: | NR | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 38 045 | |
Stadtgliederung: | 14 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Engerser Landstraße 17 56564 Neuwied | |
Website: | www.neuwied.de | |
Oberbürgermeister: | Jan Einig (CDU) | |
Lage der Stadt Neuwied im Landkreis Neuwied | ||
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Neuwied ist einegroße kreisangehörige Stadt undSitz der Kreisverwaltung desLandkreises Neuwied im Norden desLandes Rheinland-Pfalz. Sie liegt am Südrand des Landkreises am rechtenRheinufer, etwa zehn Kilometer nordwestlich vonKoblenz, an der Mündung des imWesterwald entspringenden FlussesWied. Mit rund 66.000 Einwohnern ist Neuwied diesiebtgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz und zugleich die größtekreisangehörige Stadt des Landes. Gemäß Landesplanung ist Neuwied alsMittelzentrum ausgewiesen.[2]
Im Jahr 1653 alsPlanstadt gegründet, wurde Neuwied nach 1662 zu einer der ersten Freistätten fürReligionsflüchtlinge inDeutschland. Auch dank der Toleranzpolitik derGrafen zu Wied entwickelte sich deren Residenz seit Mitte des 18. Jahrhunderts zu einem der frühestenIndustriestandorte des Landes. Die Vielfaltchristlicher Konfessionen sowie zahlreiche Schulen undIndustriebetriebe prägen die Stadt bis heute.
Geographie und Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Neuwied liegt am rechten Ufer desRheins am Fuße desWesterwalds in Höhe der Mündung des FlussesWied. Im Gegensatz zu den sonst schmalen Tälern desMittelrheins weichen die Berghänge imNeuwieder Becken einige Kilometer zurück. Die BundesstadtBonn liegt rund 50 Kilometer nordwestlich von Neuwied, die GroßstadtKoblenz liegt 10 km südöstlich.
Ausdehnung des Stadtgebiets
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 86,5 Quadratkilometern. Es umfasst etwa die rechtsrheinische Hälfte des Beckens ab etwaRheinkilometer 600,3 (etwa 400 m rheinabwärts der Mündung desSaynbaches und knapp 200 m vor Beginn der OrtslageEngers) stromabwärts bis etwa 15 m vor Rheinkilometer 612,6 (etwa 150–200 m unterhalb der OrtslageFahr) sowie die ersten Höhenbereiche desNiederwesterwaldes.
Der südlichste Punkt desLandkreises Neuwied, und damit zugleich der Stadt Neuwied, befindet sich im Rhein auf50° 24′ 42,59″ N,7° 29′ 16,92″ O50.4118317.48803355, naheRheinkilometer 605,1, zwischen demUrmitzer Werth und demWeißenthurmer Werth. Der nördlichste Punkt der Stadt Neuwied befindet sich auf50° 30′ 31,81″ N,7° 23′ 39,98″ O50.5088367.394439189 imNonnenbachtal, nördlich der WüstungRockenfeld. Der westlichste Punkt der Stadt Neuwied befindet sich auf50° 30′ 2,77″ N,7° 22′ 59,88″ O50.5007697.383301279 im Tal desRockenfelder Baches, westlich der Wüstung Rockenfeld. Der östlichste Punkt der Stadt Neuwied befindet sich auf50° 27′ 50,36″ N,7° 34′ 59,86″ O50.4639887.583294103 imSaynbachtal, nordwestlich des OrtsteilesStromberg der StadtBendorf.
Topographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gelände
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Gebiet der Innenstadt ist Teil eines alten Nebenarms des Rheins und in höchstem Maßehochwassergefährdet. Im schwersten Hochwasser (Hochwasser 1784) stand die Rheinflut in den Straßen über vier Meter hoch. Nach drei schweren Hochwassern 1920, 1924 und 1925/1926 begannen Planungen für einenDeichbau, der den gesamten alten Rheinarm absperren sollte. Bereits 1931 wurde dieser Deich fertiggestellt.
An der Stelle, an der der Rhein das Gebiet der Stadt Neuwied verlässt, fließt er – je nach Wasserstand – auf einer Höhe von etwa53 m ü. NN und ist damit die tiefste Stelle des Gebietes. Die Höhendifferenz des Rheins vom Eintritt in das Gebiet der Stadt Neuwied bis zum Austritt beträgt etwa 4 m.
Erhebungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die mit368,75 m ü. NHN höchste Erhebung im Gebiet der Stadt Neuwied befindet sich auf demRhein-Wied-Rücken desNiederwesterwaldes, in der GemarkungRockenfeld, in der FlurKreutzheck, südlich der WüstungRockenfeld, nahe der Stadtgrenze und nahe dem dort unmittelbar jenseits dieser verlaufendenObergermanisch-Raetischen Limes, mit dem auf dieser Erhebung befindlichenKleinkastell „Am Forsthofweg“.
Einige weitere Erhebungen im Gebiet der Stadt Neuwied sind:
- namenloser Gipfel (363,3 m) auf dem Rhein-Wied-Rücken des Niederwesterwaldes, in der GemarkungRockenfeld, imRockenfelder Wald,
- namenloser Gipfel (356,2 m) auf derSayn-Wied-Hochfläche des Niederwesterwaldes, in der GemarkungHeimbach, nahe der Grenze zur GemarkungGladbach, imHeimbacher Wald, nahe der Grenze zumGladbacher Wald, am Wachposten 1/41 desObergermanisch-Raetischen Limes nahe demKleinkastell Anhausen,
- Lückenberg (314,1 m) auf dem Rhein-Wied-Rücken des Niederwesterwaldes, in der GemarkungHüllenberg, nordwestlich vonFeldkirchen,
- Harmorgenberg (297,0 m) auf der Sayn-Wied-Hochfläche des Niederwesterwaldes, in der GemarkungWeis, imWeiser Wald, nordöstlich des OrtsteilsWeis der zum StadtteilHeimbach-Weis gehört, über demSaynbachtal,
- Oben auf dem Köppel (234,2 m), auf der Sayn-Wied-Hochfläche des Niederwesterwaldes, in der GemarkungOberbieber, zwischen demEngelsbach und demAubach, nordnordöstlich vonOberbieber,
- Köppel (Unten auf dem Köppel) (182,3 m) auf dem Wollendorf-Gladbacher Beckenhang desMittelrheinischen Beckens, in der GemarkungOberbieber, zwischen dem Engelsbach und dem Aubach, nahe dem Stausee im Aubachtal, nordöstlich vonOberbieber,
- Wingertsberg (181,1 m) auf dem Wollendorf-Gladbacher Beckenhang des Mittelrheinischen Beckens, in der GemarkungOberbieber, am nordöstlichen Rand vonOberbieber, über demAubachtal,
- Kreuzberg (177,0 m) auf dem Wollendorf-Gladbacher Beckenhang des Mittelrheinischen Beckens, in der GemarkungAltwied, nordnordöstlich der SiedlungKümmelberg und südlich vonMelsbach.
Klima
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DerJahresniederschlag beträgt 664 mm. Die Niederschläge liegen im unteren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 33 % der Messstationen desDeutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar. Die meisten Niederschläge fallen im Juli, 1,7-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind sehr gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 8 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Stadtgliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt Neuwied besteht aus 14Ortsbezirken, die jeweils durch einenOrtsbeirat und einenOrtsvorsteher vertreten werden.
Die Innenstadt und Heddesdorf wurden mit Ablauf der Kommunalwahlperiode 2019–2024 als zusätzliche Ortsbezirke gebildet, wodurch sich ihre Anzahl von 12 auf 14 erhöhte. Seitdem ist das gesamte Stadtgebiet in Ortsbezirke gegliedert.[3]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Neuwied:[4]
- auf der rechten Rheinseite im Uhrzeigersinn, beginnend am Rhein im Nordwesten, die im Landkreis Neuwied liegenden OrtsgemeindenLeutesdorf,Hammerstein,Rheinbrohl,Datzeroth,Ehlscheid,Melsbach,Rengsdorf,Anhausen,Meinborn undIsenburg sowie die zumLandkreis Mayen-Koblenz gehörende StadtBendorf;
- linksrheinisch die gegenüberliegenden OrtsgemeindenKaltenengers undUrmitz sowie die StädteMülheim-Kärlich,Weißenthurm undAndernach, alle dem Landkreis Mayen-Koblenz angehörig.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Alsbarocke Neugründung ist Neuwied im Vergleich zu anderenrheinischen Städten relativ jung, steht aber auf geschichtsträchtigem Boden.
Vorgeschichte und Römerzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der älteste Nachweis menschlicher Besiedlung auf dem Gebiet der heutigen Stadt Neuwied stammt vomFundplatz Gönnersdorf, der bei Grabungen im StadtteilFeldkirchen (in derGemarkung des Ortsteiles Gönnersdorf) entdeckt und auf das16. Jahrtausend v. Chr. datiert wurde. Die Funde aus diesen Ausgrabungen sind im archäologischen Forschungszentrum und Museum für menschliche VerhaltensevolutionMonrepos ausgestellt, das sich in der, inzwischen dafür erweiterten,Villa „Waldheim“ inMonrepos – das zum StadtteilSegendorf gehört – befindet.
Spätestens seitkeltischer undrömischer Zeit war das Gebiet permanent besiedelt. Bodenfunde weisen darauf hin, dassJulius Caesar seinen erstenRheinübergang, den er inDe Bello Gallico erwähnt, um 55 v. Chr. mithilfe einerPionierbrücke ausführte, deren rechtsrheinischerBrückenkopf auf Neuwieder Gebiet lag. Vom 1. bis zum 3. Jahrhundert bestanden römischeKastelle inHeddesdorf undNiederbieber, die der Sicherung desrömisch-germanischen Limes dienten, der, den Rheinhöhen folgend, durch das heutige Stadtgebiet verlief. Nach der Rückverlegung der Grenze an den Rhein im Jahr 260 bestand im StadtteilEngers einBurgus, der der römischenRheinflotte als Stützpunkt diente.
Stadtgebiet im Mittelalter
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach dem Abzug der römischen Legionen wurde das Stadtgebiet ab dem 5. Jahrhundert Teil desfränkischen Machtbereichs. Einige Stadtteile Neuwieds wurden bereits 773 urkundlich erwähnt. Die Dokumente aus dem 8. Jahrhundert ordnen das Stadtgebiet demEngersgau zu. DieGaugrafen nannten sich ab 1129Grafen von Wied. Später zerfiel der Engersgau. Nach dem Aussterben des ersten Grafenhauses von Wied 1244 und der darauf folgenden Zersplitterung derHerrschaft brachte GrafWilhelm von Isenburg-Braunsberg (später Wied) das spätere Stadtgebiet unter seine Kontrolle. Engers erhielt 1357 Stadtrecht, fiel aber nach kriegerischen Auseinandersetzungen anKurtrier. Residenz derGrafschaft Wied war dieBurg Altwied.
Stadtgründung
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Die Grafschaft war imDreißigjährigen Krieg weitgehend verarmt. Von der Teilhabe am Rheinhandel versprach sichGrafFriedrich III. zu Wied wirtschaftliche Impulse. Daher ließ er ab 1646 an der schmalen, wegen häufiger Überschwemmungen eigentlich ungünstig gelegenen Rheinfront seiner Grafschaft, an der Stelle des zerstörten Weilers Langendorf eine kleine Befestigungsanlage errichten. Für das nahe der Wiedmündung gelegeneHaus Newen Wiedt und für die kleine Siedlung, die es umgab, erwirkte er am 26. August 1653 die Übertragung derStadtrechte von der kleinen StadtNordhofen imWesterwald durch KaiserFerdinand III. zu Regensburg, wovon noch heute der Pfau im Wappen von Neuwied zeugt.[5][6] Dieser Tag gilt als das Gründungsdatum der Stadt Neuwied. Die rasterförmig angelegtePlanstadt, die ein fast rechtwinkliges Viereck mit gitterförmigem Straßennetz bildete, wurde 1694 während desPfälzischen Erbfolgekriegs von französischen Truppen zerstört. Im Jahr 1706 wurde mit dem Bau der heutigen dreiflügeligen Schlossanlage begonnen.
Grafen und Fürsten ab Stadtgründung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Neuwied war von seiner Gründung bis 1806 Residenzstadt der Grafschaft, seit 1784 des Fürstentums Wied, eines eigenständigen Territoriums im Verband desHeiligen Römischen Reichs. Das Fürstentum Wied blieb von 1815 bis zurMärzrevolution als Standesherrschaft innerhalbPreußens bestehen. Am 30. Oktober 1848 verzichtete Hermann Fürst zu Wied für sich und seine Nachkommen auf alle Regierungsrechte. Dessen ungeachtet zählte das Geschlecht bis 1918 weiter zum deutschen Hochadel. Nach Abschaffung der Monarchie in Deutschland 1918 kam dem Fürstenhaus keine politische Bedeutung mehr zu.
Amtszeit | Name | |
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1638–1698 | Graf | Friedrich III. (Wied), Begründer der Stadt Neuwied |
1698–1737 | Graf | Friedrich Wilhelm (Wied-Neuwied) |
1737–1784 | Graf | Johann Friedrich Alexander (Wied-Neuwied) |
Johann Friedrich Alexander zu Wied-Neuwied war regierender Graf in der Niedergrafschaft Wied-Neuwied und wurde am 29. Mai 1784 von Kaiser Joseph II. in den erblichen Fürstenstand erhoben und war der 1. Fürst zu Wied-Neuwied.
1784–1791 | 1. Fürst | Johann Friedrich Alexander (Wied-Neuwied) |
1791–1802 | 2. Fürst | Friedrich Karl (Wied-Neuwied) |
1802–1836 | 3. Fürst | Johann August Karl zu Wied* |
1836–1864 | 4. Fürst | Hermann zu Wied |
1864–1907 | 5. Fürst | Wilhelm zu Wied |
1907–1945 | 6. Fürst | Friedrich zu Wied |
1945–2000 | 7. Fürst | Friedrich Wilhelm zu Wied |
2000–2015 | 8. Fürst | Friedrich August Maximilian Wilhelm Carl zu Wied |
seit 2015 | 9. Fürst | Franz Alexander Friedrich Wilhelm Maximilian zu Wied |
- 1806mediatisiert, von da an unter nassauischer, ab 1815 alsStandesherr unter preußischer Oberherrschaft, seit 1824 Fürst des mit Wied-Runkel wiedervereinigtenFürstentums Wied.
Wiedische Toleranzpolitik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Um mehr Bewohner in die nur langsam wachsende Stadt zu locken, verlieh ihr Graf Friedrich III. 1662 ein Stadtrechtsprivileg, das den Einwohnern von Neuwied zahlreiche Freiheiten garantierte, darunter das Recht derMagistratswahl, derniederenGerichtsbarkeit, derSteuererhebung, der Freiheit vonFrondiensten und – außergewöhnlich für die damalige Zeit – das Recht auf weitgehendeReligionsfreiheit. In der religiösen Freistatt Neuwied war der reichsrechtliche Grundsatz „cuius regio, eius religio“, nach dem allein der Landesherr das religiöse Bekenntnis seiner Untertanen bestimmte, weitgehend außer Kraft gesetzt. Dies bewog Religionsflüchtlinge unterschiedlicher Konfessionen zur Ansiedlung in der Stadt, die infolgedessen rasch wuchs.[7] Die Eigenschaft alsExulantenstadt machte Neuwied im 17. und 18. Jahrhundert zu einer Besonderheit unter den deutschen Städten.
Der Sohn Friedrichs III., GrafFriedrich Wilhelm zu Wied-Neuwied, behielt die Politikreligiöser Toleranz im Wesentlichen bei. Wegen der hohen Kosten für den Neubau des Residenzschlosses kam es zu Beginn des 18. Jahrhunderts jedoch zu Streitigkeiten zwischen dem Grafen und dem Neuwieder Magistrat um die städtischen Einnahmen, die nach dem Privileg von 1662 zwischen ihnen aufgeteilt werden sollten. Der Magistrat strengte daraufhin vor demReichskammergericht einenUntertanenprozess gegen den Grafen an, der 1721 in einem für beide Seiten annehmbaren Kompromiss endete: In der „Wetzlarer Punctation“ wurden nicht nur die finanziellen Streitfragen geregelt, sondern auch die wiedische Toleranzpolitik reichsrechtlich anerkannt.[8]
Religiöse Toleranz und verbriefte Freiheiten lockten immer mehr Zuwanderer in die junge Stadt. Unter dem Enkel des Stadtgründers,Johann Friedrich Alexander, der 1784 in denReichsfürstenstand erhoben wurde und ein Vertreter desAufgeklärten Absolutismus war, lebten im 18. Jahrhundert Angehörige von sieben verschiedenen Religionsgemeinschaften in Neuwied. NebenCalvinisten, denen auch das Grafenhaus angehörte, waren diesLutheraner,Katholiken,Mennoniten,Inspirierte,Herrnhuter undJuden.[9] AlsAlexander von Humboldt und sein niederländischer Studienfreund Steven Jan van Geuns 1789 Neuwied besuchten waren beide beeindruckt von dem friedlichen Miteinander unterschiedlicher Konfessionen.[10]
Aufklärung und Frühindustrialisierung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die an anderen Orten verfolgten Zuwanderer brachten vielfach neueGewerbezweige und Fertigkeiten mit, die Neuwied eine wirtschaftliche Blüte bescherten und zu einer vergleichsweise frühenIndustrialisierung verhalfen. DieMöbel aus derManufaktur der HerrnhuterAbraham undDavid Roentgen oder die kunstvollenUhren vonPeter Kinzing waren an den Fürstenhöfen ganzEuropas gefragt. Das von Graf Johann Friedrich Alexander 1738 gegründete und bis heute bestehendeHüttenwerkRasselstein – seit 1784 im Besitz des UnternehmersCarl Wilhelm Remy – entwickelte sich zu einem der führenden deutschenStahl- und Walzwerke. Dort wurden unter anderem die Schienen für die erste deutscheEisenbahnstreckeNürnberg–Fürth hergestellt.
Dank seiner toleranten Atmosphäre wurde Neuwied im 18. Jahrhundert zu einem Zentrum derAufklärung am Mittelrhein. Ein Beispiel dafür war die Gründung der Neuwieder FreimaurerlogeKaroline zu den Drei Pfauen[11], der u. a. Ludwig van Beethovens wichtigster Bonner Lehrer, der MusikdirektorChristian Gottlob Neefe angehörte.[12] Der württembergische Pietist undTheosophFriedrich Christoph Oetinger (1702–1782) veröffentlichte in dieser „Freistatt“ seine SchriftDie Eulerische UndFrickerische Philosophie Ueber Die Music, Als ein Grund zum Neuen Philosophischen System, die u. a. in die Bibliothek des FreimaurersWolfgang Amadeus Mozart in Wien gelangte.[13]
Das Ende der Stadt als wiedische Residenz kam mit denfranzösischen Revolutionskriegen: In derSchlacht von Neuwied, die auf demArc de Triomphe inParis vermerkt ist, errangen 1797französische Revolutionstruppen unter GeneralLazare Hoche gegen dieösterreichische Armee den ersten größeren Sieg in denKoalitionskriegen.
Politische Entwicklung Neuwieds im 19. Jahrhundert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Zuge derSäkularisation und derMediatisierung nach demReichsdeputationshauptschluss von 1803 fiel zunächst der kurtrierische Teil des heutigen Stadtgebiets und 1806 auch das wiedische Gebiet und dessen Residenzstadt an dasHerzogtum Nassau. 1815 wurde das gesamte StadtgebietPreußen zugeschlagen. Neuwied wurde Verwaltungssitz des gleichnamigen preußischenLandkreises innerhalb derRheinprovinz; die Grafen übten aber noch bis 1848 Rechte alsStandesherren aus.
Entwicklung der Neuwieder Wirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert
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Obwohl Neuwied mit der Gründung des EisenwalzwerksRasselstein im 18. Jahrhundert zu den frühesten Industriestandorten Deutschlands zählte, war es im frühen 19. Jahrhundert noch immer stark von der Landwirtschaft geprägt, darunter vor allem Obst- und Gemüsegärten. Während der Ackerbau nur von geringer Bedeutung war, spielte die Viehzucht gar keine Rolle. Da die Stadt Neuwied nicht in der Lage war sich selbst ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen, wurden diese aus den umliegenden Dörfern bezogen. Das galt insbesondere fürIrlich und die Orte auf dem linken Rheinufer.[14]
Die allmähliche Industrialisierung Neuwieds erhielt einen Schub, als der Neuwieder Tischler Christoph Heinrich Reusch (1783–1866)[15] 1807 damit begann, südlich der StadtZichorien anzubauen. Diese ließ er in einer Fabrik zu einemKaffeeersatz verarbeiten. Das Produkt wurde unter dem Namen „Neuwieder Pfau-Kaffee“ im ganzenRheinland zu einem großen Erfolg, da nach Einführung derKontinentalsperre 1806 der Import vonKaffee praktisch unmöglich geworden war. Nach dem Ende der Kontinentalsperre 1813 behielt der Zichorieanbau und dessen Verarbeitung in Neuwied seine Bedeutung, da Kaffee bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts für viele Menschen unerschwinglich blieb.[16]
Mitte des 19. Jahrhunderts gründete der englische Unternehmer John Player dasHütten- undWalzwerkAlbion, dasSchwarzblech herstellte. Nach dem Konkurs 1856 wurde das Werk 1857 von Buderus übernommen und firmierte bis zu seiner Schließung 1883 als Schwarz- und WeißblechwerkGermania. Auf dem Gelände siedelten sich 1918 die Gockel-Werke an, die dort Eisenbahnwaggons bauten und sie für das gesamte Reichsbahngebiet instand hielten.
In unmittelbarer Nähe, am südlichen Stadtrand, direkt am Rhein gelegen, stand das EisenwerkHermannshütte, 1855 gegründet von der Bergbaugesellschaft Louis Vogts & Co. aus Weilburg. 1871 übernahm Alfred Krupp, Essen, das Werk und nutzte es bis 1925 als Produktionsstandort. Seit 1928 entstanden an derselben Stelle die Wikingwerke, die später vonDyckerhoff-Zement übernommen wurden. Im Jahr 1911 siedelte sich in diesem Industriegebiet das Furnierwerk Hobraeck an.
Ein weiteres großes Unternehmen waren die Mauser-Werke, das anfänglich Blechfässer, später Blechbadewannen und Stahlrohr-Büromöbel produzierte. Seit 1913 besteht die MaschinenfabrikWinkler & Dünnebier, die Spezialmaschinen zur Papierverarbeitung herstellt, früher Maschinen zur Süßwarenfabrikation (heuteWinkler und Dünnebier Süßwarenmaschinen GmbH inRengsdorf). Beide Unternehmen zählen zu den Weltmarktführern auf ihrem Gebiet. Erster Kunde von Winkler & Dünnebier war die 1889 gegründeteNeuwieder Couvertfabrik Willy Strüder. Deren Gründer war der Sohn von Wilhelm Strüder, der 1843 in Neuwied denVerlag Strüder ins Leben gerufen hatte.
Durch das reichhaltige Vorkommen vonBims im Neuwieder Becken entwickelte sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in Neuwied die Bimsindustrie zur Herstellung von Mauersteinen. Bereits 1892/93 wurden 132 Millionen Steine hergestellt, die bis nach Bayern, Württemberg, Schleswig-Holstein und in dieSchweiz geliefert wurden. Durch die fortschreitende maschinelle Herstellung wurden 20 Jahre später schon 333 Millionen Steine hergestellt. 1931 zählte man im Neuwieder Becken rund 800 Betriebe mit 6000 Beschäftigten. Im Jahr 1952 wurden 3,95 Millionen Tonnen Bimsbaustoffe hergestellt und eine Million Tonnen Bims exportiert. Diese Menge reichte aus, um 250.000–270.000 Wohnungen zu bauen. Mittlerweile sind die Bimsvorkommen fast erschöpft, sodass dieser Industriezweig an Bedeutung verloren hat.
Im 19. Jahrhundert war Neuwied nicht nur als Industriestandort, sondern auch als Schulstadt mit angesehenen Erziehungsanstalten von überregionaler Bedeutung.
Entwicklung der Neuwieder Verkehrsinfrastruktur im 19. und 20. Jahrhundert
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Seit 1870 hat Neuwied Anschluss an die rechtsrheinische Eisenbahnlinie, und 1918 wurde dieUrmitzer Eisenbahnbrücke zwischen dem heute zu Neuwied gehörendenEngers und dem linksrheinischenUrmitz fertiggestellt.
Im Jahr 1901 richteten dieNeuwieder Kreisbahnen die erste Straßenbahnverbindung nachOberbieber ein. 1909 gingen auch Strecken überEngers nachGladbach und vom Bahnhof Neuwied zum Rheinufer in Betrieb. Die Straßenbahnverbindungen wurden 1949 und 1950 durchO-Busse ersetzt, die bis Anfang der 1960er-Jahre im Einsatz waren.
Am 22. Dezember 1947 kam es zumEisenbahnunfall von Neuwied, einem der schwersten Zugunglücke der deutschen Nachkriegsgeschichte: Beim Zusammenprall zweierD-Züge bei Neuwied-Irlich starben 41 Menschen und zahlreiche wurden verletzt. Als Helfer in der Not erwiesen sich die französischen Besatzungstruppen und die FirmaLohmann-Verbandsstoffe. Diese hat ihren Sitz unmittelbar bei der Unglücksstelle.[17][18]
Am 28. September 1978 wurde dieRaiffeisenbrücke nach vierjähriger Bauzeit offiziell dem Verkehr übergeben. Sie verbindet Neuwied mit dem linken Rheinufer beiWeißenthurm und ersetzte eine bereits in derWeimarer Republik geplante und 1935 fertiggestellte Vorgängerbrücke.
Politische Entwicklung Neuwieds im 20. Jahrhundert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1904 vergrößerte sich die Stadt Neuwied erheblich durch die Eingemeindung des benachbartenHeddesdorf. Dessen früherer BürgermeisterFriedrich Wilhelm Raiffeisen hatte zu den Begründern des deutschenGenossenschaftswesens gehört. Um Neuwied vor den fast alljährlichen Hochwasserkatastrophen zu schützen, wurde auf Initiative des BürgermeistersRobert Krups von 1928 bis 1931 ein 7,5 Kilometer langerSchutzdeich angelegt, dessen Bau auch alsArbeitsbeschaffungsmaßnahme während derWeltwirtschaftskrise diente.
In der Zeit desNationalsozialismus wurden zahlreiche Angehörige derjüdischen Gemeinde deportiert und ermordet und Anhänger der in Neuwied traditionell stark vertretenenFreikirchen verfolgt. ImZweiten Weltkrieg wurde die Stadt zu 18 Prozent von Bomben zerstört.
Seit 1946 gehören die Stadt und derLandkreis Neuwied zum damals neu gebildeten LandRheinland-Pfalz. In der Nachkriegszeit gewann Neuwied seine Bedeutung als mittlerer Industriestandort zurück. Die Stadt verfügt heute über ausgedehnte Gewerbegebiete mit guter Verkehrsanbindung, unter anderem über einen Rheinhafen.
Im Jahr 1972 wurde der geplante Bau eines Kernkraftwerkes im Großraum Koblenz bekannt. Ein möglicher Standort bei Neuwied wurde wegen des Hochwasserschutzes verworfen. Stattdessen wurde dasKernkraftwerk Mülheim-Kärlich am linken Rheinufer realisiert.[19]
Judentum
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von 2008 bis 2021 bestand die Jüdische Gemeinde Neuwied-Mittelrhein, die sich in derAlten Synagoge inSaffig versammelte und derUnion progressiver Juden in Deutschland angehörte.[20]
Stadtentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eingemeindungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das heute zur Innenstadt zählendeHeddesdorf wurde bereits zum 1. April 1904 nach Neuwied eingemeindet.
Im Zuge der Mitte der 1960er-Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Gebiets- undVerwaltungsreform wurden durch das „Achte Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ vom 28. Juli 1970, das am 7. November 1970 in Kraft trat,[21] die Städte Neuwied (31.232 Einwohner) und Engers (5.348) sowie die Gemeinden Altwied (673), Feldkirchen/Rhein (5.380), Gladbach (2.492), Heimbach-Weis (7.280), Niederbieber-Segendorf (7.464) und Oberbieber (3.819) aufgelöst und in die neue Stadt Neuwied eingegliedert.[22]
Die früheren Gemeinden wurden in dem vorangegangenen Jahrzehnt mehrmals umstrukturiert, unter anderem waren viele bis zu diesem Zeitpunkt größtenteils eigenständig oder wurden Ortsteile anderer Gemeinden:
- Altwied war bis 1970 eine eigenständige Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Niederbieber-Segendorf
- Block war bis 1970 ein Ortsteil von Heimbach-Weis
- Engers war bis 1970 eine eigenständige Stadt und Sitz der Verbandsgemeinde Engers
- Fahr, zuvor eine eigenständige Gemeinde, wurde 1966 ein Ortsteil von Feldkirchen
- Feldkirchen wurde am 1. August 1966 aus den Gemeinden Fahr, Gönnersdorf, Hüllenberg, Rockenfeld und Wollendorf gebildet; die Gemeinde erhielt am 28. November 1967 den Namenszusatz „Rhein“
- Gladbach war bis 1970 eine eigenständige Gemeinde in der Verbandsgemeinde Engers
- Gönnersdorf, zuvor eine eigenständige Gemeinde, wurde 1966 zu einem Ortsteil von Feldkirchen
- Heimbach-Weis war bis 1970 eine eigenständige Gemeinde in der Verbandsgemeinde Engers und wurde zum 1. September 1960 aus den Gemeinden Heimbach und Weis gebildet
- Hüllenberg wurde 1966 zu einem Ortsteil von Feldkirchen
- Irlich war eine eigenständige Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Niederbieber-Segendorf und wurde bereits am 7. Juni 1969 eingemeindet
- Niederbieber war bis 1970 ein Ortsteil von Niederbieber-Segendorf in der gleichnamigen Verbandsgemeinde
- Oberbieber war bis 1970 eine eigenständige Gemeinde in der Verbandsgemeinde Niederbieber-Segendorf
- Reil ist ein im Dreißigjährigen Krieg untergegangenes Dorf, das am Rheinufer zwischen Langendorf und Engers lag.[23] Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1252.
- Rockenfeld wurde ein Ortsteil von Feldkirchen, befand sich seinerzeit jedoch bereits in Auflösung und ist heute eineWüstung
- Rodenbach wurde am 7. Juni 1969 nach Niederbieber-Segendorf eingemeindet
- Torney war bis 1970 ein Ortsteil in der Gemeinde Niederbieber-Segendorf
- Segendorf war bis 1970 ein Ortsteil von Niederbieber-Segendorf
- Wollendorf wurde zu einem Ortsteil von Feldkirchen
Am 31. Dezember 1995 betrug die „amtliche Einwohnerzahl“ für Neuwied nach Fortschreibung desStatistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 67.374 (nurHauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Zum 30. Juni 2024 erreichte Neuwied mit 67.553 Einwohnern einen neuen historischen Höchststand[24].
Einwohnerstatistik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Um 1700 hatte Neuwied nur rund 1500 Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer weiter zurück. Erst mit Beginn derIndustrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1831 erst 5600 Menschen in der Stadt, so waren es 1905 einschließlich des ein Jahr zuvor eingemeindetenHeddesdorf bereits 18.000.
Bis 27. Mai 1970 stieg die Bevölkerungszahl auf 31.400 und verdoppelte sich dann nach Bildung der „Neuen Stadt Neuwied“ unter Einbeziehung umliegender Orte am 7. November 1970 auf 63.000.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach demjeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich umVolkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf dieWohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nicht nach einheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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Religionen und Konfessionsstatistik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Derzeit bestehen in Neuwied dreikatholische, fünfevangelische, eineMennoniten- und eineHerrnhuter-Gemeinde. Daneben gibt es jeweils einearmenische Gemeinde, eine Gemeinde derEvangeliumschristen-Baptisten,Zeugen Jehovas, eine Freie Evangelische Christengemeinde, die Gemeinschaft derSiebenten-Tags-Adventisten, dieChristliche Versammlung, denBund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, dieFreie evangelische Gemeinde und die Freie evangelisch-lutherische Brüdergemeinschaft und dieNeuapostolische Kirche.[25][26][27][28][29] Von 2008 bis 2021 bestand die Jüdische Gemeinde Neuwied-Mittelrhein, die sich in derAlten Synagoge inSaffig versammelte und derUnion progressiver Juden in Deutschland angehörte.[30][31] Die Bürgerislamischen Glaubens verfügen über 3Moscheen;Bait-ur-Raheem,[32]Omar Al Farouk[33] undRafza desDITIP.[34]
Im Jahr 2011 waren lautVolkszählung 38,3 %römisch-katholisch, 28,0 % der Einwohnerevangelisch und 33,6 % warenkonfessionslos, gehörten einer anderenGlaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[35] Ende Januar 2025 waren 27,4 % der Einwohner katholisch und 19,6 % evangelisch. 53,0 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[36]
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerStadtrat in Neuwied besteht aus 48 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei derKommunalwahl am 9. Juni 2024 in einerpersonalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem Oberbürgermeister als Vorsitzendem.
Wahl | SPD | CDU | Grüne | AfD | FDP | Linke | BSW | FWG | Ich tu’s | WGE | CSFL | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2024 | 11 | 13 | 4 | 8 | 2 | 1 | 3 | 3 | 2 | 1 | – | 48 Sitze[37] |
2019 | 12 | 15 | 7 | 5 | 2 | 2 | – | 3 | 2 | – | – | 48 Sitze[38] |
2014 | 17 | 18 | 4 | 3 | 1 | 2 | – | 2 | 1 | – | 0 | 48 Sitze |
2009 | 18 | 16 | 3 | – | 4 | 2 | – | 4 | – | – | 1 | 48 Sitze |
2004 | 17 | 22 | 3 | – | 2 | – | – | 4 | – | – | – | 48 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Neuwied e. V.
- Ich tu’s = Ich tu’s – Die Bürger – Initiative e. V.
- WGE = Wählergruppe Etscheidt
- CSFL = Christlich Soziale Freie Liste
Die 14 Ortsbezirke werden durchOrtsbeiräte undOrtsvorsteher vertreten.
Bürgermeister und Stadtvorstand
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Oberbürgermeister von Neuwied ist seit November 2017Jan Einig (CDU). Er wurde am 15. Oktober 2017 in einer Stichwahl mit 59,56 % gewählt und trat die Nachfolge des im Sommer desselben Jahres gestorbenenNikolaus Roth an. Erster hauptamtlicher Beigeordneter und Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2021 Peter Jung (parteilos), der dem 2020 abgewählten Michael Mang (SPD) folgte. Zweiter hauptamtlicher Beigeordneter ist seit März 2020 Ralf Seemann (Bündnis 90/Die Grünen).[39]
Amtszeit | Name |
---|---|
1960–1963 | Friedrich Buchheim (FDP) |
1964–1978 | Ludwig Schön (SPD) |
1978–1989 | Karl-Heinz Schmelzer (SPD) |
1990–2000 | Manfred Scherrer (SPD) |
2000–2017 | Nikolaus Roth (SPD) |
seit 2017 | Jan Einig (CDU) |
Seit dem 17. Jahrhundert sind die Namen der Bürgermeister („Heddesdorf“ als Vorläuferamt Neuwieds) in Urkunden überliefert. Es scheint, dass manchmal das Amt „erblich“ gewesen war. Von Peter Hof (1681) bis Peter Hof (1806) kamen allein 20 Bürgermeister aus dieser Familie. Mit dem Namen Jonas gab es sieben Bürgermeister. Mehrfach vertreten waren die Namen Hauprich, Siemeister, Bieber, Steltz, Kleinmann, Lichtenthäler, Rockenfeller und Tröller.[40] In einer Gemeindeverfassung, erneuert „Anno 1608 auf St. Catharinentag“, wurde festgelegt, dass die Neuwahl des Bürgermeisters am Katharinentag (25. November) stattzufinden hat. Die ältesten der bekannten Bürgermeister waren Lutzges Thonges (1607) und Max Kirst (1616). In späterer Zeit finden wir eine Reihe von Bürgermeistern, deren Namen noch heute Heddesdorfer Familien tragen.[41][42]
Amtszeit | Name |
---|---|
1607– | Lutzges Thonges |
1616– | Max Kirst |
1681– | Peter Hof |
1708– | Friedrich Hauprich |
1713– | Marx Kirst |
1722– | Philipp Seuser |
1752– | Nikolaus Lichtenthäler |
1765– | Wilhelm Jonas |
1766– | Johann Philipp Siemeister |
1766– | Ernst |
1769– | Johann David Rockenfeller |
1806– | Peter Hof |
1817–1826 | Johann Friedrich von Runkel |
1826–1842 | Peter Ernst |
1842–1852 | Heinrich Joseph Kampers |
1852–1865 | Friedrich Wilhelm Raiffeisen |
1865–1869 | Scopansky |
1869–1869 | Ingenohl |
1869–1886 | Reinhard |
1886–1919 | Richard Bidgenbach |
1919–1920 | Hummerich |
1920–1945 | Woltmann |
1945–1960 | Lück |
Bedingt durch das an die Stadt Neuwied verliehene gräfliche Privileg zur Förderung einer städtischen Selbstverwaltung aus dem Jahre 1662 wurde 1680 der 1. Stadtrat mit dem geschäftsführenden „regierenden“ Bürgermeister gewählt.[43]
Amtszeit | Name |
---|---|
1680– | Herbert Hachenberg, 1. Bürgermeister (wiedergewählt 1681, 1686, 1691, 1695) |
1683– | Jean de Sevre, 2. Bürgermeister (wiedergewählt 1699, 1714) |
1741– | Henrich de Sevre (wiedergewählt 1742) |
1809–1811 | Friedrich Wilhelm Attendorn |
1812–1813 | Philipp Ludwig Roeder |
1814–1816 | Friedrich Wilhelm Attendorn |
Attendorn und Roeder sind die beiden letzten Bürgermeister unter nassauischer Herrschaft; 1819 beide als Ratsherren (Attendorn auch als Beigeordneter) im neuen Stadtrat.
1816 ist der Bürgermeister erster, geschäftsführender Ratsherr, vom Magistrat aus seiner Mitte auf 1 Jahr, später 2–3 Jahre gewählt.
Amtszeit | Name |
---|---|
1817–1835 | Carl Lebrecht Buchholz |
1835–1845 | Friedrich Jakob Reinhard |
1845–1846 | Ludwig Mahrun |
1846–1847 | Albrecht von Knoblauch |
1847–1851 | Ludwig Mahrun |
Die Fürstlich wiedischen Bürgermeister 1817–1851 werden von der preußischen Regierung ernannt und vom Fürsten zu Wied eingesetzt.
Amtszeit | Name |
---|---|
1851–1864 | Gustav Adolf van der Beek |
1864–1900 | Friedrich Wilhelm Oskar Waldeyer |
Die Königlich-preußischen Bürgermeister 1851–1900 wurden vom Stadtverordneten-Collegium auf 12 Jahre gewählt und von der preußischen Regierung bestätigt. 1864 wurdeEugen Richter einstimmig zum Bürgermeister von Neuwied gewählt; er konnte sein Amt jedoch aufgrund fehlender Bestätigung durch die preußische Regierung nicht antreten.[44]

Amtszeit | Name |
---|---|
1900–1924 | Walter Geppert |
1924–1936 | Robert Krups (parteilos) |
1936–1945 | Paul Haupt (NSDAP) |
1945 | Wilhelm Heß |
1945 | Gustav Ulrich |
1945–1955 | Wilhelm Schweizer (SPD) |
1956–1960 | Friedrich Buchheim (FDP) |
Die Bürgermeister der Stadt Neuwied wurden von der Stadtverordnetenversammlung ebenfalls auf 12 Jahre bzw. seit 1948 vom Stadtrat auf 10 Jahre gewählt.[45] Dr. phil. Ernst Heinrich Peter Harald Bielfeld (* 14. Juni 1863; † 15. September 1933), Oberbürgermeister der Stadt Arnstadt, wurde Ende Juni 1900 zum Bürgermeister von Neuwied gewählt. Er nahm das Amt jedoch nicht an.[46]
Amtszeit | Name |
---|---|
1971–1978 | Karl-Heinz Schmelzer (SPD) |
1971–1978 | Heinz Peters (CDU) |
1971–1990 | Hans Trees (SPD) |
1971–1978 | Richard Grigo (SPD) |
1971–1978 | Rolf Langhard (SPD) |
1979–1989 | Rudolf Borgdorf (CDU) |
1990–1997 | Erwin Ehlscheid (SPD) |
1997–2000 | Nikolaus Roth (SPD) |
2000–2016 | Rainer Kilgen (CDU) |
2016–2017 | Jan Einig (CDU) |
2017–2020 | Michael Mang (SPD) |
seit 2021 | Peter Jung (parteilos) |
Wegen der Eingemeindung verschiedener, teilweise selbständiger Ortschaften wurde in einer konstituierenden Sitzung vom 19. Dezember 1970 beschlossen, dass ab 1971 neben dem Oberbürgermeisterübergangsweise fünf Bürgermeister gekürt werden sollten. Damit erhoffte man eine höhere Akzeptanz der Eingemeindungen in der Bevölkerung.
Landtagsabgeordnete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wahlkreis Neuwied:Lana Horstmann (SPD)
- Landesliste:Jan Bollinger (AfD),Stephan Wefelscheid (Freie Wähler)
Bundestagsabgeordnete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wahlkreis Neuwied:Erwin Rüddel (CDU)
- Landesliste:Martin Diedenhofen (SPD),Sandra Weeser (FDP),Andreas Bleck (AfD)
Städtepartnerschaften
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- Niederlande
Beverwijk,Niederlande, 1965–1990 (heute freundschaftliche Beziehungen)
- Ruanda
Kinyamakara,Ruanda, seit 1986 lose Partnerschaft
- Vereinigtes Konigreich
Bromley (England),Großbritannien, seit 1987
- Israel
Drom HaScharon,Israel, seit 1987
- Deutschland
Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern), seit 1989
- Brasilien
Jequitinhonha,Brasilien, im BundesstaatMinas Gerais feierte vom 13. bis 15. Mai 2011 ihr zweihundertjähriges Bestehen mit einer Hommage anMaximilian zu Wied-Neuwied und denBotokudenJoachim Quäck, die beide Teil der Geschichte von Neuwied und Jequitinhonha sind. Jequitinhonha möchte sich mit Neuwied befreunden und eine Städtepartnerschaft mit Jugendaustausch aufbauen. Der Verein ANEJE (Freundschaft Neuwied-Jequitinhonha e. V.) wird in Erinnerung an Quäck die Freundschaft zwischen Neuwied und Jequitinhonha pflegen.[47][48]
- China Volksrepublik
Suqian,Volksrepublik China, seit 2015
- Palastina Autonomiegebiete
Surif,Palästina, seit 2020 besteht eine Projektpartnerschaft mit der palästinensischen StadtSurif imGouvernement Hebron, die als Vorstufe einer möglichen Städtepartnerschaft gilt.[49]
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]![]() | Blasonierung: „Unter erniedrigtem, von Gold und Silber gespaltenem Wellenschildhaupt – darin vorn eine durchgehende, fünfzinnige schwarze Mauer mit offenem Tor, überhöht von einem dreizinnigen schwarzen Turm mit zwei offenen Fenstern, hinten ein durchgehendes rotes Balkenkreuz – in Gold vier rote Schrägbalken, belegt mit einem linkshin schreitenden blauen Pfau mit geschlossenem Schweif.[50]“ |
Wappenbegründung: Die Dreiteilung des Wappens verweist auf die dreifache Zusammensetzung der neuen Stadt Neuwied aus der früheren Stadt Neuwied und den beiden Verbandsgemeinden Engers und Niederbieber-Segendorf seit dem 7. November 1970. Die wellenförmige Begrenzung des Schildhauptes symbolisiert die Lage der Stadt am Rhein, zugleich ihre Rheinufergrenze. Der Pfau mit den vier Schrägbalken (dazu auf dem Schildrand eine fünfzinnige Mauerkrone) bildete das Wappen der alten Stadt Neuwied von der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1970, in Heroldsbild und Figur identisch mit dem Stammwappen derGrafen zu Wied. Der Mauerturm als Symbol für die hiesigen Römerkastelle und zugleich für dieBurg Altwied, Stammburg der wiedischen Grafen, ist dem Wappen der ehemaligen Verbandsgemeinde Niederbieber-Segendorf entnommen. Das dem Wappen der ehemaligen Verbandsgemeinde Engers entnommene rote Kreuz verweist auf diekurtrierische Vergangenheit des Gebiets. Das Wappen ist rechtsgültig seit dem 2. Januar 1974. |
Kultur, Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Theater, Musik, Festspiele
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Das Gebäude desSchlosstheaters wurde 1799 errichtet und 1840 zum Privat- und Residenztheater umgebaut. 1977 wurde es renoviert und ist seitdem Sitz derLandesbühne Rheinland-Pfalz. Das Theater mit Platz für 300 Besucher befindet sich in einem Nebengebäude des Neuwieder Schlosses und bietet ein umfassendes Programm aus Klassikern und modernen Stücken, Revuen und Jugendtheater.
In der ehemaligenPrämonstratenserabtei Rommersdorf veranstaltet das Kulturbüro der Stadt Neuwied im Mai die „Kreuzgang-Konzerte“ (klassisch) und im Sommer die Rommersdorf-Festspiele mit Kindertheater.
Im Stadtteil Engers befindet sich im sogenannten „Meisterhaus“ dieLandesmusikakademie Rheinland-Pfalz, die als musikalische Fort- und Weiterbildungseinrichtung Kurse und Seminare anbietet. ImSchloss Engers ist die LandesstiftungVilla Musica untergebracht, die Open-Air-Veranstaltungen mit klassischer Musik und ein jährliches Barockfest veranstaltet.
Ein weiterer Kulturträger ist die Kantorei derMarktkirche. Für Jugendliche und junge Leute gibt es Konzerte und andere Veranstaltungen; ein guter Teil davon wird vom lokalen Jugendbeirat und demKinder- und Jugendbüro organisiert.
Vielfach ausgezeichnet und einzigartig in Deutschland ist das „Minski“ (Mittwoch ins Kino), das aus dem „Doki“ (Donnerstag Kino) hervorging. Hier werden „hochwertige“ Filme im Schauburg-Kino jenseits des Mainstreams gezeigt, zu vergünstigten Preisen.
In der „Stadthalle Heimathaus“ finden Veranstaltungen aller Art statt, wie dasJazzfestival Neuwied im November oder Karnevalssitzungen der Funken-Rot-Weiß 1884 Neuwied e. V. oder der Ehrengarde. Auch namhafte Künstler treten im Heimathaus auf.
Neuwied hat seit 1994 ein Bürgerfernsehen, denOffenen Kanal Neuwied. Seit Sommer 2012 nennt er sichOK4, zusätzlich sind Adenau und Koblenz mit angeschlossen und er ist im digitalen Kabelfernsehen zu empfangen.

Anna Wittmann, geb. Römer, genanntWittmanns Ann (* 10. November 1887 in Neuwied; † 3. März 1961 ebenda)[51], war ein populäres Neuwieder „Straßensänger-Original“[52], welche aus ärmlichen Verhältnissen stammte[53] und als Alleinerziehende Gitarre spielend und singend auf der Straße sowie bei Festen auftrat und damit ihren Lebensunterhalt verdiente, aber auch einen Großteil davon wieder an Bedürftige weitergab.[54] Ein vom Steinmetz- und Bildhauermeistern Erich Piotrowski 1979 auf ihrem Grab auf dem Friedhof an der Elisabethstraße gestalteter Gedenkstein ist nach Ablauf derRuhefrist unauffindbar. An Wittmanns Ann erinnert insbesondere dasSchärjerlied, darüber hinaus auchWenn mir kän Geld mih hann. Von beiden gibt es eine Vertonung aufSchallplatte (Texte und Musik Helmut Flohr).[55][56]
Aus Neuwied stammt dieDeutschpunk-BandToxoplasma.
Museen und Gedenkstätten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]ImRoentgen-Museum werden als Schwerpunkte der lokalen Geschichte Arbeiten vonAbraham undDavid Roentgen gezeigt sowie das WirkenFriedrich Wilhelm Raiffeisens dargestellt. Das frühereKreismuseum führte zwischenzeitlich den NamenMuseum Rhein-Wied und wurde im Juni 2007 inRoentgen-Museum umbenannt.
DasMonrepos – Archäologisches Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution ist eine Außenstelle desRömisch-Germanischen Zentralmuseums und bietet Informationen über die Frühgeschichte. Im Sommer werden verschiedene Aktionen für Familien und Kinder durchgeführt.
DasDeichinformationszentrum Neuwied (Deichmuseum) erläutert das Hochwasserschutzsystem der Stadt Neuwied und zeigt viele Fotos und Dokumente aus der Zeit vor dem Deichbau.
DieGalerie Mennonitenkirche bietet wechselnde Ausstellungen mit regionalen und überregionalen Künstlern.
DasDeutsche Flippermuseum zeigt über 60Flipperautomaten aus der Zeit seit den 1930er-Jahren.
DasBorgward-Automobil-Museum präsentierte von 1975 bis 1996 Automobile der MarkenBorgward,Goliath,Hansa undLloyd.
Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am 23. November 1960 wurde am ehemaligen jüdischen Schulhaus eine Gedenktafel enthüllt. Das Schulgebäude wurde 1980 abgerissen. Die Gedenktafel von 1960 wurde an einer Seitenwand des an derselben Stelle errichteten Neubaus angebracht und am 30. Juni 1983 erneut enthüllt.
Die 1748 erbauteNeuwieder Synagoge wurde durch die „Novemberpogrome 1938“ stark beschädigt und kurz darauf abgerissen. Die Engerser Straße zwischen Schlossstraße und Theaterplatz wurde auf Beschluss des Stadtrats vom 30. Juni 1983 in „Synagogengasse“ umbenannt.
Auf Antrag des Deutsch-Israelischen Freundeskreises in Neuwied stehen seit Mai 1989 alle jüdischen Friedhöfe imLandkreis Neuwied unter Denkmalschutz. Auf dem wahrscheinlich über 400 Jahre altenjüdischen Friedhof im Neuwieder StadtteilNiederbieber sind symbolische Gräber für jene jüdischen Bürger von Neuwied angelegt, die inKonzentrationslagern ums Leben kamen.
2003 wurden in der Innenstadt bronzene „Stolpersteine“ des Kölner KünstlersGunter Demnig ins Pflaster vor Häusern eingelassen, in denen Opfer des Nationalsozialismus (vor allem Juden, Sinti und Roma) wohnten.



Schlösser und Burgen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Burg Altwied: Die ursprünglich als „Burg Wied“ bezeichnete heutige Ruine war Stammsitz der Grafen zu Wied. Die Burg wurde im Jahr 1129 gegründet und im 17. Jahrhundert nach der Gründung von Neuwied verlassen.
- Burg Braunsberg: Sie wurde um 1200 erbaut. Auf dem Gelände der Ruine ist eine Revierförsterei der fürstlich-wiedischen Forstverwaltung angesiedelt.
- Schloss Engers: Das im Stadtteil Engers unmittelbar am Rhein gelegene spätbarocke Jagd- und Lustschloss aus dem 18. Jahrhundert beheimatet die Geschäftsstelle der Landesmusik-Stiftung (Villa Musica).
- Schloss Neuwied: Das im nördlichen Teil der Innenstadt liegende Residenzschloss der Fürsten zu Wied wurde in der heutigen Form im 18. Jahrhundert erbaut. Bis 1804 war es Regierungssitz des Fürstentums Wied.
Ehemalige Schlösser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Schloss Friedrichstein: Im 17. Jahrhundert begann auf dem felsigen Rheinuferstreifen am Fuß der Hohen Ley oberhalb des Stadtteils Fahr der Bau eines unbefestigten Schlosses, das vermutlich nicht fertiggestellt wurde. Beim Bau der rechtsrheinischen Eisenbahn wurde die Ruine 1868 abgerissen. Ein neben der Bundesstraße 42 angebrachter Gedenkstein, Teil des Fenstergesimses des Schlosses, erinnert an das Schloss, das auch als „Teufelsschloss“ bezeichnet wurde.
- Schloss Monrepos: Es wurde im 18. Jahrhundert als Sommersitz der Grafen und späteren Fürsten zu Wied errichtet. Im Volksmund hieß es auch das „Weiße Schloss“. Das später verfallene Gebäude wurde 1969 abgebrannt, da eine Instandsetzung zu teuer erschien. Heute ist in dem sogenanntenWaldheim, auch alsPrinzessinnenhaus von Monrepos bekannt, dasMonrepos – Archäologisches Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution untergebracht.
- Ehemaliges Jagdschloss Nodhausen der Fürstenfamilie in Segendorf, in dem sich heute das Parkrestaurant Nodhausen befindet.
Limes und Römerkastelle
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der im nahe gelegenenRheinbrohl beginnendeObergermanische Limes führte einige Kilometer durch das heutige Stadtgebiet. In den Stadtteilen Rodenbach, Niederbieber-Segendorf, Altwied, Oberbieber, Gladbach, Heimbach-Weis gab es zwei Kastelle, ein Kleinkastell und über 30Wachttürme undBurgi.
- Kastell Heddesdorf: Das Steinkastell von 2,8 ha Fläche hat einen nahezu rechteckigen Grundriss von etwa 160 m × 180 m und war von einem 8 m breiten Graben umgeben. Das Kastell lag im heutigen Stadtteil Heddesdorf und ist durch die Überbauung mit Wohnhäusern, Gärten oder Straßenzügen weitgehend zerstört.
- Kastell Niederbieber: Das Steinkastell von 5,2 ha Fläche hat einen rechteckigen Grundriss von etwa 265 m × 198 m und war von einem 6 m breiten Spitzgraben umgeben. Das Kastell lag nordöstlich des heutigen Ortskernes von Niederbieber und ist durch Wohnhäuser und Gärten überbaut. Sichtbare Reste sind die Grundmauern des Kastellbades und des nördlichen Zugangstores.
- Kleinkastell Anhausen: Das ehemalige Kleinkastell Anhausen war ein Steinkastell von 0,17 ha Grundfläche und lag auf dem Gebiet des heutigen Neuwieder Stadtteils Heimbach-Weis. Eine genaue Datierung war bisher nicht möglich.
Klöster, Kirchen und Kapellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Evangelische KircheOberbieber: Die Kirche wurde auf den alten Fundamenten der Nikolauskapelle aus dem 11. Jahrhundert erbaut. Von dieser Kapelle ist die romanische, zweigeschossige Apsis als Chor erhalten, der als das älteste kirchliche Baudenkmal im Landkreis Neuwied gilt.
- Evangelische KircheNiederbieber: Romanischer Chor und Flankenturm aus dem 13. Jahrhundert mit Langhaus aus dem 15. Jahrhundert. Unter dem Altar Grablege des Kölner ErzbischofsHermann V. von Wied.
- EvangelischeMarktkirche von 1884: Die Kirche wurde vonAugust Hartel aus Krefeld erbaut. Zu dem Neubau kam es, weil die Kirche der Lutherischen Gemeinde (1789 erbaut) abgebrannt und die alte Kirche der Reformierten Gemeinde (1687 erbaut) baufällig war und deswegen abgerissen wurde. 2017 wurde sie zur Kirche des Jahres gewählt.[57]
- Evangelische Kirche inHeddesdorf mit der ältesten Glocke aus dem 14. Jahrhundert im Geläut.
- Evangelische Johanneskirche in der Heddesdorfer Sonnenstraße, die im Oktober 2013 entwidmet wurde und zu einer Kindertagesstätte umgebaut wurde.
- Evangelische Pfarrkirche in Engers von 1900: Die in neospätgotischen Formen gebaute Kirche wird überragt von einem Turm mit spitzem Pyramidendach. Sie steht seit 2003 unter Denkmalschutz.
- DieFeldkirche (Neuwied) aus dem 12. Jahrhundert: Sie liegt im heutigen Stadtteil Feldkirchen und wurde vermutlich auf einer vorzeitlichen Kultstätte erbaut.
- Katholische PfarrkircheSt. Margaretha in Heimbach-Weis von 1772: Erbaut wurde die Kirche vom Trierer BaumeisterJohannes Seiz. Der Kirchturm aus dem Mittelalter mit bis zu zwei Meter dicken Mauern trägt einen geschraubten Helm.
- KatholischePfarrkirche Maria Himmelfahrt in Gladbach von 1904: Erbaut im nachgotischen Stil, mit einem für das Rheinland ungewöhnlichen Zwiebelturm. Sehenswert ist der Seitenaltar mit einer Madonnenfigur.
- Katholische PfarrkircheSt. Martin in Engers von 1896: Sie wurde in neospätromanischen Formen an der Stelle einer Vorgängerkirche gebaut. Architekturgliederungen rheinischer Prägung aus Backstein und Tuff.
- Katholische PfarrkircheSt. Matthias von 1901: Erbaut vonHeinrich Krings aus Köln. Die neugotische Ausmalung wurde 1979 neu geschaffen, die ursprüngliche Ausstattung ist nur zum Teil erhalten.
- Katholische KircheHeilig Kreuz, erbaut 1960–63 nach Plänen vonAlfons Leitl, bemerkenswert besonders durch ihren Turm.
- KatholischeLiebfrauenkirche in Heddesdorf von 1958.
- Katholische PfarrkircheSt. Peter und Paul in Irlich von 1835: Die Kirche in Formen des späten Klassizismus ersetzt die aus dem Mittelalter stammende und Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochene St.-Georgs-Kirche.
- Katholische PfarrkircheSt. Michael in Feldkirchen von 1967.

- Kirchensaal der evangelischenHerrnhuter Brüdergemeine: spätbarocke Saalkirche von 1785 im Herrnhuter Viertel. Zwei Emporen, schmuckloses weißes Inneres.
- Katholische PfarrkircheSt. Bonifatius in Niederbieber von 1964
- Mennonitenkirche von 1768: DieMennoniten siedelten bereits vor 1680 in Neuwied. Nach einem Brand im Jahr 1985 wurde das Gebäude wieder aufgebaut und ist seitdem eine städtische Galerie mit wechselnden Kunstausstellungen.
- EhemaligePrämonstratenserabtei Rommersdorf aus dem 12. Jahrhundert: Die älteste Niederlassung dieses Ordens auf dem Gebiet des altenErzbistums Trier. Die Abtei wurde 1117 gegründet und war zunächst ein Benediktinerkloster.
- Wülfersberg-Kapelle in Gladbach aus dem 12. Jahrhundert: Eine ehemalige Klosterkapelle des Klosters Wülfersberg, nahe der Abtei Rommersdorf.
Hochwasserschutzdeich
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Das markanteste Bauwerk ist wohl der von den Einheimischen als die Deichmauer bezeichneteNeuwieder Deich. Mit einer Länge von insgesamt 7,5 km zieht er sich von der Wiedmündung bis zurEisenbahnbrücke Engers-Urmitz. Im Bereich der Innenstadt steht die mit Steinen verkleidete 500 m lange Deichmauer, an deren Nordende sich eine der drei Pumpstationen, die zur Absenkung des Grundwassers dienen, befindet. Zudem ist dort ein kleines Deichmuseum eingerichtet. In der Mitte der Deichmauer steht das Restaurant „Deichkrone“ und am Südende erhebt sich das Wahrzeichen Neuwieds, der Pegelturm. Der Deich ist so ausgelegt, dass er die Stadt vor Hochwasser bis zu 9 m über normalem Wasserstand schützt. Um das vor dem Deich liegende Gelände zu erreichen, wo früher Schiffe be- und entladen wurden, sind drei Hochwassertore eingebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg sprengten amerikanische Truppen die Deichkrone und bauten eine hölzerne Behelfsbrücke über den Rhein. Diese stürzte am 24. Februar 1947 infolge starken Eisgangs ein. Über die Deichmauer oder vor ihr her führt der Deichwanderweg.[58]
Zur Rheinseite hin ist im Mauerwerk an der Deichkrone ein VersGoethes eingelassen:Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten, nimmer sich beugen, kräftig sich zeigen, rufet die Arme der Götter herbei!
- Deichmauer, Blick nach Süden
- Restaurant Deichkrone, Rheinseite
- Restaurant Deichkrone, Stadtseite
- Deichmauer mit Pegelturm, im Hintergrund Raiffeisenbrücke
Weitere Bauwerke
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- Altes Brauhaus von 1694: Eines der ältesten Häuser von Neuwied, einst eine Brauerei, die 1835 das Schankrecht erhielt.
- Altes Rat- und Backhaus in Niederbieber von 1736: Im Fachwerkobergeschoss mit dem Glockentürmchen tagte der Gemeinderat, im steinernen Unterbau backte die Gemeinde noch bis 1908 ihr Brot.
- Altes Rathaus in Engers von 1642 und Schlossschenke von 1621: Häusergruppe vor dem Schlosshof
- Altes Rathaus in Neuwied von 1740: Früher Herrenhaus, soziale Einrichtung für Arme und Waisen
- Altes Zollamt von 1696: Ursprünglich wurde hier das von den Grafen zu Wied per Schiff importierte Salz verzollt, gelagert und mit Steueraufschlag verkauft. Das Gebäude war bis 1969 Zollamt.
- Bahnhof Engers aus dem Jahr 1869
- Ehemaliges Casino von 1825
- Grauer Turm in Engers aus dem 14. Jahrhundert: Teil der Stadtbefestigung
- Ehemaliges königlich-preußisches-Lehrerseminar, heuteWerner-Heisenberg-Gymnasium
- Raiffeisenbrücke über den Rhein in das linksrheinischeWeißenthurm von 1978: Die Schrägseilbrücke ist eines der Wahrzeichen der Stadt, über sie verkehren täglich bis zu 35.000 Fahrzeuge
- Ehemaliges Roentgenhaus von 1776: Wohn- und Arbeitsstätte vonAbraham Roentgen
- EhemaligesHallenbad in der Marktstraße, erbaut 1906–1908 im Jugendstil, heute unter Denkmalschutz
- Herrnhuterviertel und Betsaal derBrüdergemeine von 1784/1785
Yachthafen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Motor-Yacht-Club Neuwied besitzt einen großenYachthafen mit 30.000 m² Wasserfläche. Er befindet sich im ehemaligen Pionierhafen und hat hochwasserfreie Liegeplätze für 180 Boote bis zu 20 m Länge. Außerdem gibt es Winterliegeplätze für 250 Boote an Land, teilweise in Hallen.
Der Hafen verfügt über eineSlipanlage bis zu 160 Tonnen, eine Bootstankstelle, einen Boots- und Motoren-Servicebetrieb, eine Bootswerft und eine clubeigene Gastronomie. 1998 wurde der Club erstmals mit der „Blauen Europa“ für vorbildlichen Umweltschutz ausgezeichnet.
Im Stadtteil Heimbach-Weis befindet sich derZoo Neuwied, der auf einer Gesamtfläche von rund 13,5 Hektar rund 1.200 Tiere aus 155 Arten hält.
Natur und Parkanlagen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Neuwied hat insgesamt 20 öffentliche Parks und Grünanlagen. Im Norden des Stadtgebiets beginnt derNaturpark Rhein-Westerwald. Neben den FernwanderwegenRheinsteig undRheinhöhenweg bieten rund 220 Kilometer Rad- und Wanderwege eine Vielzahl von attraktiven Wandermöglichkeiten.
Schlosspark
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1715 wurde in Verlängerung der Schlossachse und parallel zum Rhein ein symmetrischerBarockgarten angelegt. Volieren, Springbrunnen, Grotten und eineFasanerie vervollständigten die Anlage. Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Park nach Art der englischen Landschaftsgärten umgestaltet. Es wurden viele exotische Gewächse angepflanzt, die möglicherweise von den Amerikareisen des PrinzenMaximilian zu Wied stammten.
Heute hat der Park durch Verlust von Bäumen und unzureichende Pflege viel von seiner Qualität als Erholungsgebiet verloren. Bis auf 6 Hektar, die die Fürstenfamilie selbst nutzt, ist der Park an die Stadt verpachtet. 2003 wurde damit begonnen, den Park unter Berücksichtigung seiner historischen Bedeutung zu einem Erholungs-, Spiel- und Freizeitgelände umzugestalten. In der Parkanlage sind viele botanische Raritäten zu bewundern.
Weitere bedeutende Anlagen sind der Englische Garten und der Kräutergarten derAbtei Rommersdorf, die für die Öffentlichkeit jederzeit zugänglich sind.
Sport
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Zu den vielen Sportarten, die in Neuwied ausgeübt werden können, gehören unter anderemAmerican Football,Badminton,Basketball,Billard,Boxen,Eishockey,Fechten,Fußball,Golf,Kanusport,Leichtathletik,Minigolf,Pferdesport,Radsport,Rudern,Schießsport,Schwimmen,Tennis,Volleyball. Eine wesentliche Rolle spielen derBehindertensport und derSeniorensport. Neuwied hat knapp 100 Sportvereine und in allen Stadtteilen entsprechende Sportanlagen.
Das städtische Stadion mit 8000 Steh- und 500 Sitzplätzen war bis 2005 nach dem in Neuwied geborenen ehemaligen ersten DFB-PräsidentenFerdinand Hueppe benannt und heißt heuteRaiffeisen-Stadion. Hier wurde 2006 ein DFB-Pokalspiel zwischen der SV Rossbach/Wied undBorussia Mönchengladbach ausgetragen. Von den über 10 Fußballvereinen der Stadt ist der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland-VereinFV Engers 07 am bekanntesten und mit dem VfL Neuwied e. V (Bezirkskreisliga) und dem TuS Rodenbach e. V (Regionalliga) gibt es zwei Frauenfußballmannschaften in der Stadt.
Fußball spielt in Neuwied eine besondere Rolle. Hier soll eines der ersten Fußballspiele in Deutschland stattgefunden haben. Aus dem Jahr 1865 wurde berichtet, dass englische Internatsschüler an der damaligenHerrnhuter Knabenanstalt das Spiel mit an den Rhein brachten.[59]
Der Frauenfußball erlebt auch in Neuwied einen enormen Aufschwung. Neben der Regionalliga-Mannschaft des TuS Rodenbach e. V. wird sowohl in Vereinen als auch in vielen Schulen Frauen- und Mädchenfußball gespielt.
Die Damenmannschaft Neuwied konnte sich 2006 als einzige Bezirksligamannschaft für die Endspiele in Daun qualifizieren. Sie unterlag nur knapp im Halbfinale gegen die damalige Zweitliga-Mannschaft SC 07 Bad Neuenahr II mit 1 : 3. In Neuwied fanden bereits drei Vorrunden der Rheinland-Hallenmeisterschaften statt. Diese Hallenmeisterschaften und der Rheinland-Pokal sind die beiden wichtigsten Turniere im Frauenfußball des FV Rheinland. Am 29. Februar 2012 war Neuwied Ausrichter des Endspiels um die Rheinland-Hallenmeisterschaften der Frauen.
Die Volleyball-Frauenmannschaft desVC Neuwied 77 spielte seit 2015 in der2. Bundesliga Süd und spielt seit der Saison2021/22 in der1. Bundesliga.
Neuwied ist eine der wenigen Städte in Rheinland-Pfalz, die über eine Eishalle im Privatbesitz verfügen. Seit 1980 wird in NeuwiedEishockeysport betrieben. Vor allem deralteEHC Neuwied (1980 bis 2000), der von 1994 bis zur Saison 1999/2000 in der jeweils zweithöchsten deutschen Eishockeyliga vertreten war und dort in den Jahren 1997 und 1998 die Meisterschaft sowie 1997 den DEB-Ligapokal gewann, machte die Stadt in dieser Zeit bundesweit bekannt. Daher galt der Neuwieder Eishockeysport lange Zeit als der „größte Werbeträger“ der Stadt. Nachdem der EHC während der Saison 1999/2000Insolvenz beantragt hatte, wurde zwei Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens der Nachfolgeverein SC Mittelrhein (ab 2001 inSC Mittelrhein-Neuwied umbenannt) gegründet. Er spielte zunächst eine Saison in der Regionalliga und ab 2001 bis zur Einstellung des Spielbetriebes wegen Problemen mit der Heimspielstätte („Icehouse Neuwied“) nach der Saison 2005/06 in der drittklassigenOberliga. Damit verlor die Stadt Neuwied eine ihrer erfolgreichsten Sportarten. Der Eishockeysport wurde in der Saison 2006/2007 vom VFE Neuwied weiter betrieben, dem ab der Saison 2007/2008 ein Nachfolgeverein unter dem alten Namen EHC Neuwied folgte. Seit der Saison 2012 spielt der EHC Neuwied mit der ersten Mannschaft wieder in der Oberliga und mit der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Rheinland-Pfalz (siehe auch:Eishockey in Neuwied).
Der älteste Sportverein ist dieNeuwieder Schützengesellschaft von 1833. Der größte Verein ist derTV Feldkirchen mit rund 1200 Mitgliedern.
Weniger bekannt sind in Neuwied Sportangebote wie Poolbillard. DerVfB Neuwied vertritt als einziger Verein die Stadt Neuwied im Poolbillard und bis 2014 imSnooker. Seit fast 30 Jahren stellt der VfB Neuwied mit aktuell vier Mannschaften bis hin zur höchsten Spielklasse einen der größten Vereine im Billardverband Rheinland-Pfalz. In der Geschichte des Billardsports in Rheinland-Pfalz ist es innerhalb einer Saison (2013/14) bisher nur dem VfB Neuwied gelungen, die Oberligameisterschaft in den Sparten Poolbillard und Snooker zu gewinnen.
Der Wassersport hat in Neuwied eine lange Tradition. Bereits 1882 wurde derGymnasial Turn- und Ruderverein Neuwied (GTRVN) gegründet. 1883 folgte dieNeuwieder Ruder-Gesellschaft (NRG), 1909 derNeuwieder Schwimmverein 09, aus dem derNeuwieder Wassersportverein, der ebenfalls eine Kanuabteilung unterhält, hervorging. Seit 1920 besteht derNeuwieder Kanu-Club (NKC). Alle vier Ruder- bzw. Kanu-Vereine haben ihre Bootshäuser hinter dem Rheindeich, zwischen Pegelturm und Rheinbrücke. Der Neuwieder Schwimmverein 09 hat seine Vereinsräume im Hallenbad Heimbach.

Ein Freibad gibt es im Stadtteil Oberbieber, ein Hallenbad in Heimbach-Weis. In der Kernstadt befindet sich das Allwetter-Freizeitbad „Deichwelle“, das Mitte März 2008 eröffnet wurde. Das ehemalige Freibad im Stadtteil Feldkirchen (Wollendorf) wurde in einenWasserpark umgebaut, einenErlebnisspielraum mitWasser inNeuwied-Feldkirchen.[60]
Andere beliebte Sportarten sind Tennis in mehreren Vereinen und auf mehreren Plätzen, Schwimmen und Streethockey. Oberhalb des Stadtteils Heimbach-Weis bietet sich die Möglichkeit zumGolfspiel auf einem 18-Loch-Platz. Ebenfalls in Heimbach-Weis befindet sich seit Mai 2005 das 1.DSV-Nordic-Walking-Aktivzentrum im Norden von Rheinland-Pfalz mit drei vom Deutschen Skiverband homologierten Nordic-Walking-Routen. In Oberbieber gibt es zudem das Landesleistungszentrum für Reitsport.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am letzten Januar-Wochenende findet Deutschlands 1. „Festival der Currywurst“ statt, das weit über die Grenzen Neuwieds bekannt ist.
Der traditionelle rheinischeKarneval ist in Neuwied durch verschiedene Umzüge und Saalveranstaltungen vertreten, vor allem aber durch denVeilchendienstagsumzug von Heimbach-Weis, einen der größtenUmzüge zwischenKöln undMainz.
An Ostern findet auf der Kirmeswiese eine Kirmes statt, aber viel kleiner als die Pfingstkirmes.
Ebenfalls ein alljährliches Großereignis ist die Heddesdorfer Pfingstkirmes, die ein breites Publikum aus dem ganzen Umkreis anlockt. Am Pfingstdienstag findet, nach einem Wettritt der Heddesdorfer Burschen, der erstmals 1669 urkundlich erwähnte Ritt zur Abtei von Rommersdorf und nachEngers statt, um dort symbolisch den fürstlichenTribut einzutreiben. Diese Tradition derHeddesdorfer Pfingstreiter ist noch nie unterbrochen worden, da ansonsten das Tributrecht für immer verfiele.
Im Mai findet seit einigen Jahren „Kunst im Karee“ statt, in dem Künstler ihre Werke rund um die Marktkirche und in verschiedenen Hinterhöfen ausstellen.[61]
2019 wird erstmals ein lokaler Ableger derchocolART, dem größten Schokoladenfestivals Deutschlands, organisiert.
Bereits seit 1978 wird jährlich am zweiten Wochenende im Juli das mehrtägige Deichstadtfest als großes Stadtfest mit Musik der verschiedensten Stilrichtungen und kulinarische Spezialitäten aus den verschiedensten Ländern Europas in der Innenstadt begangen.
Seit 1963 findet im August/September eine Verbrauchermesse statt, die 2007 unter dem neuen Namen „Regionara“ die vorherige IHAGA ablöste. Aber auch diese wurde mangels Besucher eingestellt. Die IHAGA war eine der größten Verbrauchermessen inRheinland-Pfalz.
Es gibt einige verkaufsoffene Sonntage, die dann von zusätzlich Veranstaltungen, wie einem Gartenmarkt, einer Oldtimerschau, und einem Schlemmermarkt begleitet werden.
In der Weihnachtszeit gibt es von Ende November bis Hl. Abend den „Knuspermarkt“ (Weihnachtsmarkt) auf dem Luisenplatz. Bereits seit 1976 findet jährlich am 2. Dezember-Wochenende am und imSchloss Engers der sehr idyllische Nussknackermarkt statt.[62]
Weitere Vereine
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit 1977 besteht der Tierschutzverein Neuwied und Umgebung e. V.[63] Er betreibt einTierheim, das zunächst im Stadtteil Hüllenberg eingerichtet war und 1996 auf den Ludwigshof im Stadtteil Segendorf umzog.
Die 1985 von Jutta Gräfin Praschma gegründete Katzenhilfe Neuwied e. V. nimmt sich herrenloser Katzen an. Nach eigener Aussage des Vereins sind es gleichzeitig bis zu 30 Tiere, die bis zu ihrer Vermittlung an einen Halter ehrenamtlich versorgt werden.[64] Seit Herbst 2021 ist die Katzenhilfe inHeimbach-Weis ansässig.
In der 2007 gegründetenRentnergemeinschaft Neuwieder Geländerverein e. V. haben sich Senioren und Rentner zusammengeschlossen, die sich in der Museumstraße (ehemaliges Jugendheim) treffen.[65]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Neuwied ist eineindustriell geprägte Stadt mit vielen Industrie- und Gewerbegebieten. Die im 20. Jahrhundert noch herausragende Stellung der Baustoffindustrie (Abbau und Produktion vonBimsstein) ist verblasst.Metallverarbeitung,Maschinenbau undAnlagenbau, Zementherstellung,Druckindustrie, Verbandmittelherstellung, Automobil-Zulieferer, Papierverarbeitung,Paketzentrum, Großlager eines Lebensmitteldiscounters und Chemie haben heute die größten Anteile.
- Stadtgebiet: Distelfeld, Friedrichshof, Sohler Weg, Rheinstrasse
- Irlich: Heldenberg
- Block: Meerpfad
- Engers: Schützengrund und Wasemweg
- Oberbieber: Mühlengrund.
- dazu kommen Einzelstandorte wie Rasselstein, Reuther undLohmann & Rauscher.
Korruptionsskandal im Jahr 2006: Durch Pressemeldungen von SpiegelOnline wurde bekannt, dass derEnergieversorgerE.ON Politikern nicht nur Ausflüge nach Spanien oder Norwegen bezahlt hatte. Der Energiekonzern hatte außerdem in großem Stil Meilen aus dem VielfliegerprogrammMiles&More von derLufthansa gekauft und diese an seine Kunden weitergereicht. In diesem Zusammenhang war auch Neuwied in die Schlagzeilen geraten; allein an die dortigen Stadtwerke (SWN) sollen 2004 Bonusmeilen im Gegenwert von 26.000 Euro gegangen sein.
Handel undDienstleistungsangebote entsprechen der Stadtgröße als größeremMittelzentrum (Banken,Groß- undEinzelhandel, Transportdienstleistungen, zweiKrankenhäuser).
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Amtsgericht Neuwied
- Arbeitsgericht Neuwied (bis 1966)
- Finanzamt
- Gesundheitsamt
- Zollamt
- Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
- DRK-Krankenhaus Neuwied
Verkehr
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Straßenverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Neuwied kreuzen sich dieBundesstraßen42 und256. Diese sind in Stadtnähe größtenteils als Schnellstraßen ausgebaut, wobei die B 256 auf derRaiffeisenbrücke, einem der städtischen Wahrzeichen, über den Rhein führt. Über die Bundesstraßen sind dieBundesautobahnen3,48 und61 in wenigen Minuten erreichbar.
Schienenverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerBahnhof Neuwied liegt an der EisenbahnstreckeKöln–Wiesbaden (Rechte Rheinstrecke). Hier beginnen dieHafenbahn Neuwied, dieKleinbahn Neuwied-Rasselstein-Augustenthal und dieBahnstrecke Neuwied–Koblenz, welche Neuwied über dieUrmitzer Eisenbahnbrücke mit Koblenz verbindet. Über Koblenz besteht Anschluss an dielinksrheinischen Eisenbahnlinien und dasIntercity-Netz. Im Stadtteil Engers gibt es ebenfalls einenBahnhof an der rechten Rheinstrecke, dort beginnt zudem dieBrexbachtalbahn nachSiershahn. Im Stadtteil Feldkirchen an der Grenze zu Irlich gab es bis 1987 den BahnhofFahr-Irlich.
Radwanderwege
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Durch die Neuwieder StadtteileRodenbach,Niederbieber,Oberbieber undHeimbach-Weis führt derDeutsche Limes-Radweg. Dieser führt entlang derDeutschen Limes-Straße. Die Stadt Neuwied ist zugleich Mitglied imVerein Deutsche Limes-Straße.[66]
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Neuwied ist bekannt als „Stadt der Schulen“. Zu den fast 50 Schulen zählen zwei allgemeinbildendeGymnasien, dazu eineDuale Oberschule mit wirtschaftlichem bzw. technischem Schwerpunkt, zweiRealschulen, dreiHauptschulen, eineRealschule plus, dreiberufsbildende Schulen, eineWaldorfschule und zwölfGrundschulen. Außerdem befinden sich in Neuwied Deutschlands einzige Bundesfachschule des Lebensmitteleinzelhandels, dieLandesblindenschule, eine Gehörlosenschule, weitere Schulen für unterschiedliche Arten der Behinderung sowie mehrere Förderschulen.Hinzu kommen zwei Krankenpflegeschulen und eine Kinderkrankenpflegeschule.
Geschichte des Schulwesens
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bereits vor der Gründung der Stadt hatten die wiedischen Grafen den Wert der Bildung erkannt und diese nach Kräften gefördert. Im Jahr 1616, vor Beginn desDreißigjährigen Kriegs, hatte Graf Hermann einEdikt erlassen, wonach die Schulpflicht in der Grafschaft angeordnet wurde.
Gymnasien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Das heutige „Werner-Heisenberg-Gymnasium“ ist die älteste Schule der Stadt. Sie wurde 1707 durch Graf Friedrich Wilhelm zu Wied als „Lateinische Stadt- und Landesschule derGrafschaft Wied“ eingerichtet und im Jahr 1819 in ein „Evangelisches Gymnasium“ umgewandelt. Als Schulgebäude diente dasRoentgensche Haus in der Neuwieder Pfarrstraße. Im Jahr 1929 zog die Schule in das vormalige Lehrerseminar an der Engerser Landstraße. Heute ist diese Schule ein neusprachliches, naturwissenschaftliches Gymnasium und trägt seit 1972 den Namen „Staatliches Werner-Heisenberg-Gymnasium Neuwied“.
- Das „Rhein-Wied-Gymnasium“ wurde im Jahr 1869 von einer Bürgerinitiative gegründet, 1876 als „Höhere Mädchenschule“ von der Stadt übernommen. Im Jahr 1879 wurde ein Teil der Schule in eine Lehrerinnenbildungsanstalt umgewandelt. Weil die Zahl der Schülerinnen stieg, wurde 1912 ein neues Gebäude am oberen Ende der Hermannstraße gebaut. Die Schule hat eine Partnerschaft mit dem Collège ACEJ Karama in Mushubati,Gitarama inRuanda, als Austauschschule fungiert das „Institut Notre Dame“ in Heusy (Verviers) in Belgien.
Seit 1971 sind beide Neuwieder Gymnasien koedukativ, also für Jungen und Mädchen offen.
Landesschulen für Gehörlose und Blinde
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die „Landesschule fürGehörlose und Hörbehinderte“, früherTaubstummenanstalt, wurde 1854 gegründet. Zuerst war sie imRoentgenhaus untergebracht, zog im Laufe der Jahre mehrfach um, bis sie 1900 in einen Neubau umzog, wo sie noch heute ist. 1928 wurde eine evangelischeHaushaltungsschule für Mädchen angegliedert. Zur Schule gehören ein Internat (seit 1951) und ein Kindergarten (seit 1972).
- DieLandesschule für Blinde und Sehbehinderte wurde 1899 als evangelische Provinzial-Blindenanstalt derRheinprovinz unter maßgeblicher Beteiligung des Fürstenhauses zu Wied in Neuwied gegründet. Blinde Kinder wurden hier unter anderem inBlindenschrift und handwerklichen Fertigkeiten unterrichtet oder konnten eine Ausbildung absolvieren. Heute sind ein Kindergarten und ein Internat angeschlossen, die Kinder und Jugendlichen erhalten Unterricht nach angepassten Lehrplänen für Grund- und Hauptschulen und können einenSekundarabschluss (Mittlere Reife) und eine BerufsausbildungBürsten- undPinselmacher mit einer handwerklichen Lehrabschlussprüfung erreichen
Einrichtungen des Landes
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- In Neuwied sind drei „Staatliche Studienseminare fürLehrämter“ angesiedelt: Das Staatliche Studienseminar für das Lehramt an berufsbildenden Schulen mit 30 Bildungsbereichen, für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen mit 17 Bildungsbereichen und für das Lehramt an Förderschulen mit 18 Bildungsbereichen. Die Studienseminare sind Dienststellen der Abteilung „Landesprüfungsamt für das Lehramt an Schulen“ imMinisterium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur (MBWJK) des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz.
- Im Stadtteil Engers ist seit dem Jahr 2003 dieLandesmusikakademie Rheinland-Pfalz als zentrale Fort- und Weiterbildungsstätte für Musikausübende angesiedelt. Sie liegt unmittelbar am Rhein und in direkter Nachbarschaft zumSchloss Engers. Die Landeseinrichtung ist als kulturelle Bildungs- und Begegnungsstätte eingerichtet worden, um ihren Benutzern für unterschiedliche musikalische Aktivitäten günstige Arbeitsbedingungen zur Verfügung zu stellen.
Private Bundesfachschule
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die „Bundesfachschule des Lebensmittelhandels“ im Bildungszentrum Neuwied ist die einzige Branchenfachschule in Deutschland, die an kein Unternehmen gebunden ist. Gegründet wurde die Fachschule 1936 und befindet sich im historischen Gebäude der ehemaligen „Herrnhuter Knabenanstalt“. Es werden die Ausbildung zum „Staatlich geprüften Handelsbetriebswirt“ und eine Reihe von Lehrgängen und Weiterbildungen angeboten.
Rudolf-Steiner-Schule
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieRudolf-Steiner-Schule im Stadtteil Niederbieber ist eine FreieWaldorfschule in privater Trägerschaft.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Berühmte Persönlichkeiten aus Neuwied sind unter anderemGraf Friedrich III. von Wied, der Gründer der Stadt,Maximilian Prinz zu Wied-Neuwied, die PrinzessinElisabeth zu Wied, der Admiral und Kommandant der kaiserlichen Hochseeflotte imErsten Weltkrieg,Friedrich von Ingenohl, der Fürst von AlbanienWilhelm zu Wied, der kommunistische Schriftsteller und ArztFriedrich Wolf, die FußballspielerHasan Ali Kaldırım undKhaled Narey, die TennisspielerinAnna-Lena Friedsam sowie der Schauspieler und RegisseurChristian Ulmen, der in Neuwied geboren wurde, aber inHamburg aufwuchs.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geschichte
- Kurt Becker, Richard Graafen, Karl-Georg Faber (Hrsg.):Heimatchronik des Kreises Neuwied (=Heimatchroniken der Städte und Kreise des Bundesgebietes, Bd. 31). Archiv für deutsche Heimatpflege, Köln 1966.
- Walter Grossmann:Städtisches Wachstum und religiöse Toleranzpolitik am Beispiel Neuwied. In:Archiv für Kulturgeschichte, Jg. 62/63 (1980/81), S. 207–232.
- Albert Meinhardt (Red.):300 Jahre Neuwied. Ein Stadt- und Heimatbuch. Zur 300. Wiederkehr herausgegeben von der Stadtverwaltung Neuwied. Neuwieder Verlagsgesellschaft, Neuwied 1953.
- Johann Stephan Reck:Geschichte der gräflichen und fürstlichen Häuser Isenburg, Runkel, Wied verbunden mit der Geschichte des Rheintales zwischen Koblenz und Andernach von Julius Caesar bis auf die neueste Zeit. Weimar 1825.
- Franz Regnery (Hrsg.):Jüdische Gemeinde Neuwied. Geschichte in Bildern und Dokumenten. Zeichen und Zeugen von damals und heute – Verantwortung und Sühne als Auftrag für morgen. Deutsch-Israelischer Freundeskreis Neuwied, Neuwied 1988.
- Wilfried Ströhm:DieHerrnhuter Brüdergemeine im städtischen Gefüge von Neuwied. Eine Analyse ihrer sozialökonomischen Entwicklung. Boldt, Boppard 1988,ISBN 3-7646-1880-9.
- Julius Strüder, Rolf Strüder (Hrsg.):Bilder und Gestalten aus der Vergangenheit der Stadt Neuwied. Zur 300-Jahr-Feier 1653–1953. Strüder-Verlag, Neuwied 1953.
- Werner Troßbach:„Im Kleinen ein ganz wohl eingerichteter Staat“. Aufgeklärter Absolutismus in der Grafschaft Wied-Neuwied. In:Journal für Geschichte, Jg. 5 (1985), S. 26–32.
- Werner Troßbach:Der Schatten der Aufklärung. Bauern, Bürger und Illuminaten in der Grafschaft Wied-Neuwied. Verlag der Buchhandlung Ulenspiegel, Fulda 1991,ISBN 3-9801740-2-6.
- Stefan Volk:Peuplierung und religiöse Toleranz. Neuwied von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. In:Rheinische Vierteljahrsblätter, Jg. 55 (1991), S. 205–231.
- 75 Jahre Raiffeisendruckerei G. M. B. H. Neuwied am Rhein. Raiffeisendruckerei Neuwied, Neuwied 1956.
Stadtbeschreibungen, Stadtansichten, Architektur, Bildbände
- Walter Eggers:Neuwied im Bild. Ein Streifzug durch die Geschichte der Stadt. Eggers, Neuwied 1982.
- Albert Meinhardt:Neuwied – Einst und heute. Mit Feder und Tusche durch das Stadtgebiet. Gronenberg, Gummersbach 1978,ISBN 3-88265-022-2 (2., aktualisierte Aufl.: Verlag P. Kehrein, Neuwied 1995,ISBN 3-9803266-4-0).
- Klaus Richter:Neuwied am Rhein, gegründet 1653. Die Geschichte der Stadt im Spiegel ihrer Architektur. Görres-Verlag, Koblenz 2003,ISBN 3-935690-26-6.
- Lieselotte Sauer-Kaulbach:Neuwied in alten Ansichten. Sutton, Erfurt 2005,ISBN 3-89702-902-2.
- Philipp Wirtgen:Neuwied und seine Umgebung in beschreibender, geschichtlicher und naturhistorischer Darstellung. Heuser, Neuwied 1891.(digitalisierte Fassung)
- Dieter Ziegelmeier:Neuwied in alten Ansichten. Das Stadtbild auf Postkarten um 1900. Löwenburg Verlag, Bad Honnef 1982.
- Neuausgabe unter dem TitelNeuwied am Rhein in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1984,ISBN 90-288-2905-9.
- Dieter Ziegelmeier:Neuwied am Rhein – als die Stadt noch keinen Deich hatte (Die Damals-Reihe). Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1996,ISBN 90-288-6371-0.
Neuwieder Mundart, Brauchtum
- Renate Klappert, Dieter Ziegelmeier:Näiwidder Karnevalsbooch. Das Märchen von Prinz Harald und den 44 Räubern. Neoweda Verlag, Neuwied 1999,ISBN 3-933627-00-1.
- Heinrich Köhler:De Schorsch of Besuch en Näiwid. Originelle Schilderungen aus dem Neuwider Leben. Selbstverlag des Verfassers, Neuwieds 1901 (Nachdruck, herausgegeben von Dieter Ziegelmeier im Selbstverlag des Herausgebers: Neuwied 1984).
- Helmut Krämer:Näiwidder Steggelscher, Anekdoten und Verse in Neuwieder Mundart, Selbstverlag des Herausgebers, Neuwied 2003.
Weblinks
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- Offizielle Webpräsenz der Stadt Neuwied
- Literatur überNeuwied in derRheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Infothek
- ↑7. Änderungssatzung zur Hauptsatzung der Stadt Neuwied vom 23.07.2014. (PDF) Stadt Neuwied, 15. Februar 2024, abgerufen am 15. September 2024.
- ↑MapServer LANIS Rheinland-Pfalz
- ↑Ortsgeschichte Nordhofen (Ww) (Memento vom 20. März 2017 imInternet Archive)
- ↑Stefan Volk: Peuplierung und religiöse Toleranz. Neuwied von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. In: Rheinische Vierteljahrsblätter, Jg. 55 (1991), S. 205–231, S. 208
- ↑Stefan Volk: Peuplierung und religiöse Toleranz. Neuwied von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. In: Rheinische Vierteljahrsblätter, Jg. 55 (1991), S. 205–231, S. 208–210.
- ↑Stefan Volk: Peuplierung und religiöse Toleranz. Neuwied von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. In: Rheinische Vierteljahrsblätter, Jg. 55 (1991), S. 205–231, S. 218
- ↑Stefan Volk: Peuplierung und religiöse Toleranz. Neuwied von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. In: Rheinische Vierteljahrsblätter, Jg. 55 (1991), S. 205–231, S. 230
- ↑In:Andreas W. Daum,Alexander von Humboldt am Rhein. Zur regionalen Grundlage von Humboldts Wissenschaft, Reisen und Politikverständnis 1789–1848, in:Rheinische Vierteljahrsblätter 84 (2021), S. 148–184, hier S. 157.
- ↑Vgl. Werner Troßbach:Der Schatten der Aufklärung. Bauern, Bürger und Illuminaten in der Grafschaft Wied-Neuwied (=Deutschlands 18. Jahrhundert. Studien. 1). Fulda 1991, S. 154; ferner S. 163, 169 „Freimaurerei in Neuwied“, hier S. 166 f. Mitgliederverzeichnis.
- ↑Vgl.Reinhard Breymayer:Freimaurer vor den Toren des Tübinger Stifts: Masonischer Einfluss auf Hölderlin? In:Tubingensia. Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag (=Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 10). Hrsg. vonSönke Lorenz und Volker Schäfer. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2008, S. 355–395, hier S. 390 mit Anm. 129.
- ↑Vgl. Breymayer, ebenda, S. 382 f. mit Anm. 112.
- ↑Wolfram, K.: „Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Neuwied - Versuch zur Begründung einer Wirtschaftsgeschichte der Stadt Neuwied“, Verlag Peter Kehrein, Neuwied 1927, S. 78.
- ↑Sohn des NeuwiederMarketeriemeisters Johann Anton Reusch (1740–1821), welcher wiederum eng mit dem NeuwiederEbenistenDavid Roentgen zusammenarbeitete.
- ↑Wolfram, K.: „Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Neuwied - Versuch zur Begründung einer Wirtschaftsgeschichte der Stadt Neuwied“, Verlag Peter Kehrein, Neuwied 1927, S. 65f.
- ↑Rhein Zeitung vom 25. Dezember 1947
- ↑Artikel in DER SPIEGEL vom 3. Januar 1948
- ↑www.general-anzeiger-bonn.de:Gewerbegebiet Goldene Meile - Das Beinahe-Atomkraftwerk, abgerufen am 20. Februar 2018.
- ↑Lieselotte Sauer-Kaulbach: Das Ende einer wechselvollen Geschichte: Jüdische Gemeinde Neuwied-Mittelrhein ist aufgelöst. In: Rhein-Zeitung. 4. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑Johannes Dietlein,Markus Thiel:Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz.Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, 2006,ISBN 978-3-937358-13-0, S. 34
- ↑Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]:Statistische Bände.Band 393). Bad Ems März 2006,S. 189 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑Reil. In: Lebendiges Neuwied – Neuwied von A-Z. Abgerufen am 22. März 2021.
- ↑abRheinzeitung, 79. Jahrg., Ausg. A (Kreis Neuwied), Nr. 177, Seite 19
- ↑Mitgliedsgemeinden der ack neuwied. In: Homepage der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Neuwied. 25. Januar 2025, abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑Evangelische Mennonitengemeinde Neuwied K.d.ö.R. In: Homepage der Evangelischen Mennoitengemeinde Neuwied. Februar 2025, abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑Evangelische Brüdergemeine Neuwied. In: Homepage der Evangelische Brüdergemeine Neuwied. 6. Februar 2025, abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑Evangelische Freikirche Neuwied. In: Homepage der Evangelischen Freikirche Neuwied. 6. Februar 2025, abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑Jehovas Zeugen. In: Homepage der Jehovas Zeugen. 2025, abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑Lieselotte Sauer-Kaulbach: Das Ende einer wechselvollen Geschichte: Jüdische Gemeinde Neuwied-Mittelrhein ist aufgelöst. In: Rhein-Zeitung. 4. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑Klaus-Dieter Alickeur: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschsprachlichen Sprachraum, Neuwied/Rhein (Rheinland-Pfalz). Abgerufen am 17. März 2025.
- ↑Bait-ur-Raheem Moschee. In: Homepage der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland KdöR. 6. Februar 2025, abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑Omar Al Farouk Verein für Dialog und Völkerverständigung e.V. Neuwied. In: Homepage Omar Al Farouk Verein Für Dialog und Völkerverständigung e.V. Neuwied. 6. Februar 2025, abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑Unsere Gemeinden. In: Homepage Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) Köln e.V. 6. Februar 2025, abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑Stadt Neuwied, Zensus 2011
- ↑Gemeindestatistik Stadt Neuwied, abgerufen am 5. Februar 2025
- ↑Neuwied, Verbandsfreie Gemeinde, Stadtratswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Neuwied, Verbandsfreie Gemeinde. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 22. Juni 2024.
- ↑Wahlergebnisse. Abgerufen am 30. Mai 2019.
- ↑Bürgerinformationssystem: Stadtrat Neuwied. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. April 2021; abgerufen am 16. April 2021.
- ↑Wilhelm Tullius, Wolfram Sauerbrei:Heddesdorf. Von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Unveränderte 2. Auflage 2004,ISBN 978-3-934125-04-9, S. 53ff.
- ↑Stadtverwaltung Neuwied (Hrsg.):300 Jahre Neuwied. Ein Stadt- und Heimatbuch – Zur 300. Wiederkehr der Stadtgründung. Neuwieder Verlagsgesellschaft, Neuwied 1953, S. 344ff.
- ↑Kreisausschuss Neuwied (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Neuwied 1959, S. 100.
- ↑Stadtverwaltung Neuwied (Hrsg.):300 Jahre Neuwied. Ein Stadt- und Heimatbuch – Zur 300. Wiederkehr der Stadtgründung. Neuwieder Verlagsgesellschaft, Neuwied 1953, S. 177ff.
- ↑Richter, Eugen / 1838–1906 in derRheinland-Pfälzischen Personendatenbank, abgerufen am 25. Mai 2021.
- ↑Erinnerungen an Neuwieder Stadtchef: Wie Wilhelm Schweizer sich vor den Nazis versteckte. In: Rhein-Zeitung. 7. Dezember 2018, abgerufen am 16. April 2021.
- ↑https://www.arnstadt.de/fileadmin/Arnstadt/Stadt_und_Verwaltung/Stadtportrait/Arnstadt_Chronik/Arnstadt-Chronik-Band-4.pdf – Seite 1819
- ↑Besuche und Forschungen des Vereins ANEJE (Freundschaft Neuwied-Jequitinhonha e. V.) (Aufruf am 17. Februar 2016).
- ↑Notícias / Jequitinhonha: "Austausch mit Stadt Neuwied in Vorbereitung" (Aufruf am 20. Mai 2014, brasilianisches Portugiesisch)
- ↑Ulf Steffenfauseweh: Startschuss für Palästina-Hilfsprojekt: OB Einig unterzeichnet „Memorandum“. In: Rhein-Zeitung. 19. März 2020, abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑Welt der Wappen
- ↑Bericht über „Wittmanns, Ann“[1]
- ↑„Wittmanns Ann“ – Das Neuwieder Straßensänger-Original[2]
- ↑"Von Frau zu Frau", Teil 1, herausgegeben vom Frauenbüro der Stadt Neuwied; Autoren: Ilse Schwalenberg und Bruno Zeitz, Verlag Peter Kehrein, 1993, S. 96 ff.
- ↑Nun singt sie nie mehr. In:Rhein-Zeitung (Ausgabe Neuwied). April 1961.
- ↑Text- und Notenblatt zu „Mir sein Näjwider Schärjer“[3]
- ↑Mir sein Naiwidder Schärjer, gesungen von Wittmanns Ann und das Sylvo Sylvana Trio (youtube)[4]
- ↑Stiftung Kiba. Abgerufen am 14. Mai 2018.
- ↑Der – KänguruWeg – Deichwanderweg – NeuwiedPfad. Abgerufen am 26. Juli 2014.
- ↑Info auf der Homepage der Stadt Neuwied (Memento vom 2. September 2011 imInternet Archive): „Als Fußlümmel Neuwied eroberten“
- ↑Alle Informationen zum Wasserpark Neuwied
- ↑Kunst im Karree, auf blick-aktuell.de, abgerufen am 10. Februar 2021
- ↑Eine kleine Geschichte des Engerser Weihnachtsmarktes, auf nussknackermarkt-engers.de
- ↑Gooding.de.Tierschutzverein Neuwied. Abgerufen am 21. Januar 2022.
- ↑Homepage der Katzenhilfe Neuwied. Abgerufen am 21. Januar 2022.
- ↑Rentnergemeinschaft Neuwieder Geländerverein e. V. In: ceginformacio.hu; (siehe auchGründungsort steht im Fokus – Rentnergemeinschaft Geländerverein Neuwied trifft sich am Deich In:Rhein-Zeitung, 18. August 2017, Paywall)
- ↑Eintrag von Neuwied als Mitgliedsort der Deutschen Limes-Straße