Nervenwachstumsfaktor | ||
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NGF beta dimer + 2 TRKA receptor, Human | ||
Vorhandene Strukturdaten: s. UniProt | ||
Eigenschaften des menschlichen Proteins | ||
Masse/LängePrimärstruktur | 120 Aminosäuren | |
Sekundär- bisQuartärstruktur | Homodimer | |
Bezeichner | ||
Gen-Name | NGF | |
Externe IDs | ||
Vorkommen | ||
Homologie-Familie | Hovergen | |
ÜbergeordnetesTaxon | Wirbeltiere[1] |
DerNervenwachstumsfaktor (englischnerve growth factor,Beta-NGF) ist einProtein inWirbeltieren. Er wurde in den 1950ern vonRita Levi-Montalcini undViktor Hamburger entdeckt und ist einer von vielenneurotrophen Faktoren. NGF gehört zur Gruppe derNeurotrophine.Mutationen imNGF-Gen können zu einer erblichenNeuropathie (HSAN5) führen.[2]
In derEmbryonalentwicklung müssen Millionen vonAxonen einen Weg zu den richtigenDendriten undsynaptischen Verschaltungen finden, damit ein funktionsfähigesNervensystem entsteht. Um diesen Weg zu finden, werden von Zielstrukturen imZentralnervensystem Mediatorstoffe ausgeschüttet, die manChemokine nennt. Der zunehmenden Konzentration an Chemokinen folgend, erreichen die Aussprossungen derNervenfasern schließlich ihr Ziel. NGF wurde entdeckt, weil es in derZellkultur die Potenz besitzt, Nervenzellen dazu zu bringen, solche Aussprossungen zu bilden.
Jüngere Forschungsarbeiten haben aber gezeigt, dass im lebenden Organismus (in vivo) andere Chemokine(Netrine) alsOrientierungssignale dienen. NGF übt vielmehr einen stabilisierenden Effekt auf bereits bestehende synaptische Verbindungen aus. Diese These wurde auch dadurch unterstützt, dass der Entzug von NGF zu vermehrtem Absterben der Zellen (programmierter Zelltod,Apoptose) führt.
Außerdem konnte man zeigen, dass bei einer Verletzung etwa derHaut (in der Peripherie des Körpers) NGF freigesetzt wird und es zu einem Aussprossen der verletzten Nervenzellen kommt. (Ebenfalls findet in den Laminae I, II und V(Rexed-Zonen) im Rückenmark eine Ausschüttung von NGF undCalcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) statt und führt zum Aussprossen des gleichen Axons.)
Rita Levi-Montalcini erhielt im Jahre 1986 gemeinsam mitStanley Cohen denNobelpreis für Medizin für die Forschungsarbeiten an Nervenwachstumsfaktoren.
Die Genexpression von NGF kann inAstroglia durchDictyophorine induziert werden.