Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt in der Ukraine; für Informationen zur gleichnamigen Siedlung städtischen Typs sieheNemyriw (Siedlung städtischen Typs).
Der 1506 zum ersten Mal schriftlich erwähnte Ort wurde auf den Resten derskythischen SiedlungMirow, die bei der Mongoleninvasion zerstört wurde, errichtet. Im 17. Jahrhundert war der Ort ein Zentrum derKosakenkriege, 1737 war der Ort Schauplatz der Friedensverhandlungen, um denRussisch-Österreichischen Türkenkrieg zu beenden. Wegen seiner günstigen Lage an den Handelswegen war der Ort ein Handelszentrum. Es gab eine lutherische, eine griechisch-katholische und eine römisch-katholische Kirche im Ort. Die jüdische Bevölkerung betrug unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg dreitausend, das war ein Drittel der Bevölkerung, sie wurde von den Deutschen ghettoisiert, zur Zwangsarbeit gezwungen und schubweise in mehreren Aktionen vor Ort ermordet.
Am 16. August 2016 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründetenStadtgemeinde Nemyriw (Немирівська міська громада/Nemyriwska miska hromada). Zu dieser zählten auch die 12 DörferBajrakiwka,Dubmasliwka,Hlynjanez,Hostynne,Hunka,Jaswynky,Kosakiwka,Luka,Medwescha,Nykyforiwzi,Striltschynzi undSupruniwka[1], bis dahin bildete sie die gleichnamigeStadtratsgemeinde Nemyriw (Немирівська міська рада/Nemyriwska miska rada) im Zentrum desRajons Nemyriw.
Am 12. Juni 2020 kamen noch die 39 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer sowie die AnsiedlungKarolina zum Gemeindegebiet.[2]
Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an denRajon Winnyzja[3].
Folgende Orte sind neben dem Hauptort Nemyriw Teil der Gemeinde:
Karl Adolfowitsch Krug (1873–1952), russisch-baltischer Elektrotechniker, der während der Sowjetzeit für maßgeblich für denGOELRO-Plan verantwortlich war
Liubov Hakkebush (1888–1947), Theaterschauspielerin, Lehrerin und Übersetzerin
Theodosius Dobzhansky (1900–1975), russisch-US-amerikanischer Genetiker, Zoologe und Evolutionsbiologe
Nemirov, in: Guy Miron (Hrsg.):The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009,ISBN 978-965-308-345-5, S. 518f.