Nell Blair Walden Blaine (*10. Juli1922 inRichmond,Illinois,Vereinigte Staaten; †14. November1996 inNew York City, Vereinigte Staaten) war eine amerikanische Malerin. Sie war eineExpressionistin und eines der wenigen weiblichen Mitglieder derNew York Art School-Bewegung. Ihre frühen Werke war abstrakt und entwickelten sich später zur figurativen undLandschaftsmalerei.
| Werke (Auswahl) Auswahl externer Weblinks |
Blaine war die Tochter einer Lehrerin und eines Holzinspekteurs. Sie hatte als Kind 5 Augenoperationen[1] und trug wegenAstigmatismus eine Brille. Von 1939 bis 1942 studierte sie an der Richmond School of Art, der heutigenVirginia Commonwealth University. Auf Empfehlung der KünstlerinWorden Day studierte sie von 1942 bis 1944 inNew York City beiHans Hofmann, der auch eine Sommerkunstschule inProvincetown leitete. Blaine wurde 1943 seine Assistentin. Während ihres Studiums bei Hofmann lernte sieJackson Pollock undLee Krasner kennen und übernahm einen halbabstrakten Stil. Sie entdeckte die Werke vonPiet Mondrian,Fernand Léger,Willem de Kooning undJean Hélion und experimentierte in ihren Arbeiten mit Mondrians drei Grundfarben und Grundkanten und Hélionsbiomorphen Formen. Blaine studierte ab 1945Druckgrafik beiStanley William Hayter imAtelier 17.
Sie fand im kreativen Milieu vonGreenwich Village eine Atmosphäre für Maler, wo Künstlerinnen inPeggy Guggenheims GalerieArt of the Century Unterstützung erhielten. 1944 wurde sie als jüngstes Mitglied in die Gruppe derAmerican Abstract Artists aufgenommen[2] und war Mitbegründerin derJane Street Gallery.
Blaine heiratete 1943 den Musiker und Fotografen Robert Bass, die Ehe wurde jedoch nach fünf Jahren geschieden. Für ihren Lebensunterhalt arbeitete sie dann auch in den Bereichen Grafik, Theater und Kostümdesign. Von 1951 bis 1955 betrieb sie mit dem MalerAlvin Ross einen Design-Service. Sie erstellte Ausstellungskataloge und zeichneteCartoons. Sie entwarf das erste Cover und Logo für das MagazinThe Village Voice, das 1955 als erste alternative Zeitung des Landes gegründet wurde. Zu ihren Freunden gehörten der KritikerClement Greenberg, Elaine und Willem de Kooning,Fairfield Porter,Larry Rivers, Franz Kline,Robert De Niro, Sr. und Dichter wieFrank O’Hara. Der KünstlerLeland Bell machte Blaine mitJazz und seinen führenden Musikern bekannt.
In den 1950er Jahren zog Blaine nachParis, wo sie mit Freunden, darunter Larry Rivers, lebte. Sie war auch eine enge Freundin des Dichters und KunstautorsHoward Griffin, illustrierte eine limitierte Auflage seinerFour Poems und fungierte als Verwalterin seines Nachlasses.
Von 1952 bis 1953 studierte sie an derNew School for Social Research und wurde Mitglied der zweiten Generation der Maler der New York School, zu denen Larry Rivers, Jane Freilicher und Fairfield Porter gehören. Anregungen zum Malen erhielt Blaine durch ausgedehnte Reisen mit ihren Künstlerfreunden wie Larry Rivers, Frank O’Hara und Jane Freilicher inVermont,Connecticut,Woodside (Kalifornien),Oaxaca inMexiko,Frankreich,Italien,Österreich undGriechenland. Sie besuchte erstmals 1943 die Kunstkolonien inGloucester (Massachusetts) und kaufte dort 1974 mit einer Erbschaft ihrer Mutter ein Anwesen. Dies wurde zu ihrem Wohnsitz und Sommeratelier.
Mitte der 1950er Jahre wandte sich Blaine wieder einem gegenständlichen Stil zu, der von der europäischen Malerei des 19. Jahrhunderts inspiriert war, und malte Darstellungen von Blumen.[3] 1956 bekamen Blaines Bilder einen beachtlichen Ruf in New York und sie hörte auf, sich mit kommerzieller Kunst zu beschäftigen. DasLife-Magazin stellte Blaine in seiner Ausgabe vom 13. Mai 1957 als eine von fünf jungen amerikanischenKünstlerinnen auf dem Vormarsch vor.[4] 1958 verkaufte sie ein Gemälde an das Whitney Museum of American Art und begann regelmäßig auszustellen, zunächst beiTibor de Nag und dann mit derPoindexter Gallery.
1959 tauschte sie ein Gemälde gegen die Nutzung eines Studios aufMykonos und entwickelte nach fünf Monaten körperliche Symptome, die mit einiger Verzögerung alsPolio diagnostiziert wurden. Der Herausgeber vonArtnews,Thomas B. Hess, war auf einer Yacht in der Nähe in derÄgäis und half dabei, einenHubschrauber zu bekommen, der sie zu einem Krankenhaus inAthen brachte, wo eineTracheotomie durchgeführt wurde. Da es in Athen keineeiserne Lunge gab, wurde eine aus Deutschland gesandt und nach zwei Wochen wurde sie in ein Armeekrankenhaus inWiesbaden geflogen. Später wurde sie zur Genesung in dasMt. Sinai Hospital in New York verlegt. Nach ihrer Genesung musste sie sich mehreren Operationen an ihrer rechten Hand unterziehen, doch dieser Arm blieb gelähmt, sodass sie mit der linken Hand in Öl zu malen lernte. Sie konnte mit der rechten Hand Aquarelle auf eine horizontal ebene Papieroberfläche malen. Sie konnte nie wieder laufen und verbrachte die letzten 36 Jahre ihres Lebens imRollstuhl. Ihre vielen Freunde, darunter auch der SchriftstellerJames Merrill, sponserten Leistungen für ihre finanzielle Versorgung.

Blaine zog in eine Wohnung am 210 Riverside Drive im fünften Stock in New York, wo sie in den Wintermonaten lebte und malte. Die nächsten drei Jahrzehnte lebte Blaine in dieser Wohnung und in ihrem Studio in Gloucester. Der Großteil ihrer Arbeiten von den frühen 1960er Jahren bis zu ihrem Tod wurde an diesen Orten gemalt.
Neben vielen Gruppenausstellungen hatte sie mehr als 60 Einzelausstellungen und war auchAutorin mehrerer Bücher. 1967 lernte sie die Künstlerin Carolyn Harris kennen, die bis zu ihrem Tod ihre Partnerin war. Blaine starb 1996 in New York.
Ihre Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen wie den Sammlungen desHirshhorn Museum and Sculpture Garden inWashington, D.C., desMuseum of Modern Art[5] in New York, desDenver Art Museum und desMuseum of Contemporary Art, Los Angeles.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Blaine, Nell |
| ALTERNATIVNAMEN | Blaine, Nell Blair Walden |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Malerin |
| GEBURTSDATUM | 10. Juli 1922 |
| GEBURTSORT | Richmond,Virginia,Vereinigte Staaten |
| STERBEDATUM | 14. November 1996 |
| STERBEORT | New York City,Vereinigte Staaten |