Der Begriffnaturbasierte Lösungen (NbL) beschreibt Lösungsansätze imUmweltmanagement, die von der Natur oder natürlichen Prozessen inspiriert sind. Naturbasierte Lösungen werden für verschiedenste Probleme (Rückgang von Biodiversität,Wasserverschmutzung,globale Erwärmung u. v. a.) angewandt und diskutiert.


DieEuropäische Kommission definiert naturbasierte Lösungen als „Lösungen, die von der Natur inspiriert und unterstützt werden, die kosteneffizient sind, gleichzeitig ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile bieten und zur Stärkung derWiderstandsfähigkeit beitragen; diese Lösungen bringen durch lokal angepasste, ressourcenschonende und systemische Interventionen mehr und vielseitigere Natur sowie natürliche Aspekte und Prozesse in Städte, Landschaften und Meereslandschaften.“[1] Weiter betont sie, dass „naturbasierte Lösungen derbiologischen Vielfalt zugute kommen und die Bereitstellung zahlreicherÖkosystemdienstleistungen unterstützen müssen.“[1]
Die NichtregierungsorganisationIUCN definiert NbL als „Maßnahmen zum Schutz, zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zur Wiederherstellung natürlicher und veränderter Ökosysteme, die dengesellschaftlichen Herausforderungen wirksam und anpassungsfähig begegnen und gleichzeitig dem menschlichen Wohlergehen und der biologischen Vielfalt zugutekommen.“[2]
Insgesamt werden naturbasierte Lösungen vor allem über ihre ökologischen, ökonomischen und damit gesellschaftlichen Vorteile definiert, die entstehen, wenn vorhandene Systeme genutzt beziehungsweise geschont werden. Dadurch können Ressourcen gespart und die Umwelt geschont werden, was wiederum den Erhalt und die Förderung von Ökosystem(dienst)leistungen unterstützt.
In den 2000er Jahren machten sowohl dieWeltbank als auch die IUCN den englischsprachigen Begriff ‘nature-based solutions' bekannt, indem sie öffentlich die Notwendigkeitnachhaltiger Lösungen zurAnpassung an die globale Erwärmung diskutierten. 2018 adaptierten zahlreiche Medien den Begriff, nachdem er im Rahmen des einflussreichenGlobal Climate Action Summit gebraucht worden war.

Um Ökosystemleistungen zu erhalten, sieht Typ 1 der naturbasierten Lösungen vor, Ökosysteme zu schützen, indem der angrenzende menschliche Lebensraum schonend und nachhaltig gestaltet wird, damit betreffende Ökosysteme weder verkleinert noch anderweitig gestört werden müssen.
Typ 2 geht davon aus, dass ein Eingriff in ein Ökosystem stattfinden muss, und sieht dazu Maßnahmen vor, mit denen – im Vergleich zu herkömmlichen Interventionen – die Ökosystemleistungen im Ergebnis verbessert werden. Unter solche Eingriffe fallen viele Maßnahmen aus derAgrarökologie und derÖko-Landwirtschaft, durch welche Biodiversität und Resistenz bewirtschafteter Flächen erhöht werden.
Typ 3 befasst sich mehr mit der Schaffung als der Erhaltung von Ökosystemen. Grüne Infrastrukturen in Städten oder die Restaurierung von stark verschmutzen oder vergifteten Gegenden fallen darunter.