Natalie Binczek
Natalie Binczek (*1967)[1] ist eine deutschegermanistischeLiteraturwissenschaftlerin. Sie lehrt an derRuhr-Universität BochumNeuere deutsche Philologie.[1][2]
Lebenslauf
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Natalie Binczek studierte von 1987 bis 1995 Germanistik,Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowiePhilosophie inKöln, Bochum undJerusalem. Ihr Studium wurde mit einem Stipendium derStudienstiftung des deutschen Volkes gefördert. 1995 bis 1997 war sie Doktorandin des literatur- und kommunikationswissenschaftlichenGraduiertenkollegs „Intermedialität“ an derUniversität Siegen. 1997 wurde sie in Bochum mit einer Dissertation über den „dekonstruktiven Anteil in derSystemtheorie Niklas Luhmanns“ promoviert.[3] Sie arbeitete 1998 bis 2000 zunächst in wissenschaftlichenForschungsprojekten, von 2000 bis 2009 sodann alswissenschaftliche Assistentin und in der Folge alsOberassistentin an der Universität Siegen. Dorthabilitierte sie sich 2004 mit einer Arbeit über den „Tastsinn in Texten derAufklärung“. Im Rahmen desFritz-Thyssen-Stipendienprogramms arbeitete Natalie Binczek 2007/08 in den Forschungseinrichtungen derFranckeschen Stiftungen zuHalle. Sie nahmProfessurvertretungen inWürzburg sowieEssen wahr.[1][2]
Seit 2010 ist sie alsUniversitätsprofessorin Inhaberin desLehrstuhls für „Neugermanistik, insbesondere Theorie und Geschichte literarischer Kommunikation und ihrer Medien“ an der Ruhr-Universität Bochum. – 2014 war sieVisiting Fellow amDepartment of German derPrinceton University (Princeton,NJ).[2][4]
Forschung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Forschungsschwerpunkte Natalie Binczeks liegen einerseits in derLiteratur- undMedientheorie, andererseits in der deutschsprachigen Literaturgeschichte des 17. bis 21. Jahrhunderts, das heißt von derfrühen Aufklärung bis zurGegenwartsliteratur. In jüngster Zeit konzentrieren sich ihre Forschungen auf das von ihr theoretisch kartierte Feld der „Medien der Literatur“:[5] In dieser Perspektive hat siephilologische Arbeiten vor allem zu denakustischen MedienHörbuch,Lesung undVorlesung sowie zu Techniken desDiktierens vorgelegt. Auch dieZeitung und dasKaffeehaus hat sie als Medien der Literatur thematisiert.[6] Sie ist Mitherausgeberin der imMetzler Verlag erscheinenden ReiheMedia: Literaturwissenschaftliche Forschungen.[7]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Eigentlich könnte alles auch anders sein:Peter Zimmermann. Hrsg. von Natalie Binczek. König, Köln 1998,ISBN 3-88375-323-8.
- „… sie wollen eben sein, was sie sind, nämlich Bilder …“ Anschlüsse an Chris Marker. Hrsg. von Natalie Binczek, Martin Rass. Königshausen & Neumann, Würzburg: 1999,ISBN 3-8260-1587-8.
- Im Medium der Schrift. Zum dekonstruktiven Anteil in der Systemtheorie Niklas Luhmanns. Fink, München 2000,ISBN 3-7705-3453-0 (Volltext).
- Paratexte in Literatur, Film, Fernsehen. Hrsg. vonKlaus Kreimeier,Georg Stanitzek unter Mitarbeit von Natalie Binczek. Akademie, Berlin 2004,ISBN 3-05-003762-8.
- Kontakt. Der Tastsinn in Texten der Aufklärung. Niemeyer, Tübingen 2007,ISBN 978-3-484-18182-3.
- Strong ties/Weak ties: Freundschaftssemantik und Netzwerktheorie. Hrsg. von Natalie Binczek, Georg Stanitzek. Winter, Heidelberg 2010 (= Beihefte zum Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte, 55),ISBN 978-3-8253-5559-3.
- Literatur und Hörbuch. Hrsg. von Natalie Binczek, Cornelia Epping-Jäger. Edition Text + Kritik im Richard-Boorberg-Verlag, München 2012 (= Text + Kritik, 196),ISBN 978-3-86916-198-3.
- Dank sagen. Politik, Semantik und Poetik der Verbindlichkeit. Hrsg. von Natalie Binczek,Remigius Bunia,Till Dembeck, Alexander Zons. Fink, München 2013,ISBN 978-3-7705-5669-4.
- Handbuch Medien der Literatur. Hrsg. von Natalie Binczek, Till Dembeck,Jörgen Schäfer. De Gruyter, Berlin / Boston 2013,ISBN 978-3-11-020493-3.
- Das Hörbuch. Praktiken audioliteralen Schreibens und Verstehens. Hrsg. von Natalie Binczek, Cornelia Epping-Jäger. Fink, München 2014,ISBN 978-3-7705-5346-4.
- Das Diktat. Phono-graphische Verfahren der Aufschreibung. Hrsg. von Natalie Binczek, Cornelia Epping-Jäger. Fink, Paderborn 2015,ISBN 978-3-7705-5831-5.
- Handbuch Literatur & Audiokultur. Hrsg. von Natalie Binczek, Uwe Wirth. De Gruyter, Berlin / Boston 2020,ISBN 978-3-11-034052-5.
Zeitschriften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zusammen mit Freunden rief Natalie Binczek in den 1990er Jahren dasTheoriefanzineNummer: Zeitschrift für theoretisches Fernsehen ins Leben (acht Ausgaben von 1994 bis 1999).[8] Gegenwärtig ist sie Mitherausgeberin der germanistischen ZeitschriftSprache und Literatur.[9]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Natalie Binczek im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Natalie Binczek auf der Personenseite der Ruhr-Universität Bochum
- Eintrag zu Natalie Binczek im Germanistenverzeichnis
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcEintrag im Internationalen Germanistenverzeichnis.
- ↑abcProf. Dr. Natalie Binczek auf der Webseite der Ruhr-Universität Bochum.
- ↑Natalie Binczek:Im Medium der Schrift. Zum dekonstruktiven Anteil in der Systemtheorie Niklas Luhmanns. Fink, München 2000, S. 2 (Vorwort).
- ↑Webseite des Department of German der Princeton University (Memento vom 1. Mai 2018 im Webarchivarchive.today).
- ↑Vgl. u. a.Medien der Literatur. Hrsg. von Natalie Binczek, Till Dembeck, Jörgen Schäfer. De Gruyter, Berlin / Boston, MA 2014.
- ↑Natalie Binczek:Das Buch, die Zeitung und das Kaffeehaus. Zur epitextuellen Poetik in Arthur Schnitzlers Erzählung ‚Später Ruhm‘. In:Paratextuelle Politik und Praxis. Interdependenzen von Werk und Autorschaft. Hrsg. von Martin Gerstenbräun-Krug, Nadja Reinhard. Böhlau, Wien 2018, S. 254–270.
- ↑Book series:Media. Literaturwissenschaftliche Forschungen, seit 2021.
- ↑Vgl. Autorenangabe in Binczek/Rass 1999, S. 189; DNB.
- ↑Vgl.Sprache und Literatur (auf der Webseite des Wilhelm Fink Verlags).
Personendaten | |
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NAME | Binczek, Natalie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Germanistin |
GEBURTSDATUM | 1967 |