Nantua ist einefranzösische Kleinstadt mit 3431 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) imDépartement Ain in derRegionAuvergne-Rhône-Alpes. Sie ist Unterpräfektur desArrondissements Nantua.
Nantua liegt auf480 m, etwa 30 Kilometer östlich vonBourg-en-Bresse und 45 Kilometer westlich vonGenf (Luftlinie). Die Kleinstadt erstreckt sich im Haut-Bugey, imJura, in der tief eingeschnittenenCluse de Nantua, einem Quertal durch die Juraketten (Klus), am Bach Doye (Zufluss desLac de Nantua).
Die Fläche des 12,79 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des südlichen französischen Juras. Der zentrale Teil des Gebietes wird von der hier in Richtung Südwest-Nordost orientierten Cluse de Nantua eingenommen. Sie bildet ein Quertal, das sich von Nantua bis ins Einzugsgebiet derValserine durch die Ketten des Hochjuras zieht. Der Talboden ist bei Nantua rund 800 m breit und steigt gegen Nordosten zumLac de Sylans an. Nach einem im 16. Jahrhundert erfolgten Bergsturz wurde dieser See aufgestaut und besitzt einen unterirdischen Abfluss. Sein Wasser tritt in der Source de la Doye bei Les Neyrolles wieder zutage.
Flankiert wird die Cluse de Nantua auf beiden Seiten von bis zu 500 m hohen Steilhängen, die von markanten Felswänden durchzogen sind. Nördlich des Quertals befinden sich derMont Cornet und derMont Burdet, südlich davon derMont Pommier (1053 m). Nach Süden erstreckt sich das Gemeindeareal über die Waldkuppen desForêt de Combe Noire auf die HöheLes Monts d’Ain, mit1127 m die höchste Erhebung im Gebiet von Nantua.
Nachbargemeinden von Nantua sindApremont undCharix im Nordosten,Les Neyrolles im Osten,Saint-Martin-du-Frêne im Südwesten,Port im Westen sowieMontréal-la-Cluse im Nordwesten.
KaiserKarl der Kahle wurde im Oktober 877 in Nantua beerdigt, später aber in dieKathedrale von Saint-Denis umgebettet.
Während desZweiten Weltkrieges war dieRésistance in und um Nantua vergleichsweise stark. Deshalb überzogen die deutschen Besatzungstruppen den Ort mit mehreren Razzien. Bei der Razzia am 14. Dezember 1943 („rafle de Nantua“) wurden 150 Männer im Alter zwischen 18 und 40 Jahren verhaftet und großteils in dasKZ Buchenwald deportiert, darunter derVikar des Ortes, Gabriel Gay (1911–1945).[1] Am 8. Juni 1944 wurde Nantua von denForces françaises de l’intérieur befreit.[2]
Jahr | 1946 | 1954 | 1962 | 1968 | 1990 | 1999 | 2006 | 2013 | 2021 |
Einwohner | 3265 | 3560 | 3440 | 3572 | 3602 | 3902 | 3693 | 3524 | 3449 |
Quellen: Cassini und INSEE |
- Brembilla (ehemalige Gemeinde in der Provinz Bergamo, Italien) seit 2012
Eine Spezialität ist die nach der Stadt benannte FlusskrebssoßeSauce Nantua, die üblicherweise zu Fischklößchen serviert wird.
- ↑P. Armand, M. Givre:Un Témoin du Christ parmi les déportés. L’abbé Gabriel Gay, vicaire de Nantua. Éditions du Témoignage chrétien, Paris 1948.
- ↑André Robert:Jura 1940–1944 : Territoires de Résistance. Préface de François Marcot. Éditions du Belvédère, Pontarlier 2016,ISBN 978-2-88419-302-3,S. 211.