Nackenband

DasNackenband (Ligamentum nuchae) ist ein paarigesBand auselastischem Bindegewebe, das als rückenseitige Verspannung derHalswirbelsäule dient. Es kann als Fortsetzung desLigamentum supraspinale im Halsbereich angesehen werden.[1] Es erstreckt sich bei den meisten Säugetieren vomHinterhauptbein bis zumDornfortsatz des siebtenHalswirbels. BeiHundeartigen beginnt das Nackenband erst amzweiten Halswirbel.[2]
Beim Menschen ist das Nackenband nur gering ausgebildet. Es bildet eine dreieckige Sehnenplatte, deren rückenseitige Kante zwischenProtuberantia occipitalis externa und dem Dornfortsatz des siebten Halswirbels erstreckt, während sich der vordere Rand an den Dornfortsätzen der übrigen Halswirbel anheftet. Es stabilisiert den Kopf, indem es Beugebewegungen der Halswirbelsäule elastisch entgegenwirkt. Zudem dient es dem Ansatz an die angrenzendentiefen Halsmuskeln.[1]
Bei vielen Tieren ist das Nackenband funktionell von Bedeutung für die Aufrechterhaltung der normalen Kopf- und Halsposition und entlastet dieMuskulatur desNackens. BeiPferden undWiederkäuern unterteilt man das Nackenband in einenNackenstrang (Funiculus nuchae) und eine davon vertikal zu den Wirbeln ausgehendeNackenplatte (Lamina nuchae). Bei Wiederkäuern sind der Nackenstrang und der vordere Teil der Nackenplatte paarig. Nach hinten erstreckt sich das Nackenband bis zu den ersten Brustwirbeln und bildet dort dieWiderristkappe. Auch beim Pferd reicht das, hier unpaare Nackenband bis zum vierten Brustwirbeldornfortsatz und bildet dort ebenfalls eine Widerristkappe.Katzen undSchweine besitzen kein Nackenband, die Halsposition wird hier rein über die Nackenmuskeln stabilisiert, weshalbMuskelerkrankungen sich schnell in einem Absenken des Halses und Kopfes äußern.[2]
Zwischen dem Dornfortsatz des zweiten und dritten Brustwirbels und der Widderristkappe liegt derWiderristschleimbeutel (Bursa subligamentosa supraspinalis). Bei Pferden können zwischen Nackenband und den beiden ersten HalswirbelnGenickschleimbeutel (Bursa subligamentosa nuchalis cranialis undcaudalis) auftreten.[2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abRichard L. Drake, Wayne Vogl, Adam W. M. Mitchell:Graýs Anatomie. Elsevier, Urban&Fischer, 2007,ISBN 978-3-437-41231-8,S. 46.
- ↑abcHermann Bragulla:Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis. Schattauer, Stuttgart 2009,ISBN 978-3-7945-2650-5,S. 106.