NRW-Express
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DerNRW-Express ist eineRegional-Express-Linie im NahverkehrNordrhein-Westfalens vonAachen überKöln,Düsseldorf,Duisburg,Essen,Dortmund nachHamm mit der Liniennummer RE 1. Die Linie wird alsSchienenpersonennahverkehr vonNational Express betrieben.
Er ist eine der Linien mit der höchsten Auslastung inDeutschland (ca. 110.000 Personen pro Tag, hauptsächlich Berufspendler und Studenten derRhein-Ruhr-Schiene).
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der heutige NRW-Express ersetzte nach derRegionalisierung des Nahverkehrs in Deutschland bestehendeEilzugverbindungen (und teilweise auchSchnellzüge) auf den jeweils einzelnen Streckenabschnitten. Etliche Stationen desFernverkehrs, wieDüsseldorf-Benrath oderWattenscheid, wurden daraufhin zu Regionalbahnhöfen herabgestuft. Der NRW-Express wurde zunächst alsRegionalschnellbahn (RSB 1), anschließend alsStadtExpress (SE 1) und später alsRegional-Express (RE 1) bezeichnet. Zusammen mit dieser Einstufung wurde an die Linie auch der Name vergeben.
Zunächst fuhren auf der Linie Aachen–Bielefeld Züge mit Loks derBaureihe 110 und sechs – teilweise modernisierten –n-Wagen. Bei Bedarf wurden die Züge auch um weitere Wagen verstärkt. Ab Mitte der 1990er Jahre wurden die Züge aus nicht klimatisiertenDoppelstockwagen und Loks derBaureihe 111 gebildet. Kurz darauf wurden auchSteuerwagen geliefert, so dass derWendezugbetrieb eingeführt werden konnte. Ab 1998 konnten zunehmend auch klimatisierte Doppelstockwagen beobachtet werden, jedoch konnten erst nach derExpo 2000 alle Züge des NRW-Express mit neuen, klimatisierten und für 160 km/h zugelassenen Wagen bestückt werden. Die Bespannung erfolgte nun zumeist mit Loks derBaureihe 145, welche für den Expo-Einsatz mit einem Nahverkehrs-Paket ausgerüstet worden waren. Bis zu diesem Zeitpunkt war ein Erreichen der 160 km/h nur bei Bespannung mit der Baureihe 111 möglich gewesen.
Mit den leistungsfähigeren Drehstromloks hatte man während der Expo 2000 inHannover gute Erfahrungen gemacht, so dass man sich von ihrem Einsatz vor dem NRW-Express eine verbesserte Fahrplanstabilität durch die bessere Beschleunigung erhoffte. Gleichzeitig wurde eine 160 km/h schnelle Nahverkehrsvariante der Baureihe 145 alsBaureihe 146 bestellt, die ab Herbst 2001 eintraf und zuerst auf dem NRW-Express eingesetzt wurde.
Der RE 1 fuhr mit sehr attraktiven Fahrzeiten in einer überholungsfreienFahrplantrasse zwischen Fernverkehrszügen durch NRW und hatte inBielefeld gute Anschlüsse in RichtungHannover, wodurch der Zug auch am Wochenende durch Fernreisende als Teil der sogenanntenWochenend-Ticket-Rennstrecke nachBerlin undHamburg stark frequentiert wurde. Diese Attraktivität entwickelte sich zum Problem, da die Züge häufig überfüllt waren. Eine Verlängerung der Züge um zusätzliche Wagen scheiterte jedoch zu Zeiten der einstöckigen Wagen an den zu kurzenBahnsteigen und nun seit Einsatz der Doppelstockwagen an knappen Fahrzeugbeständen und der durch das höhere Gewicht hervorgerufenen Fahrzeitverlängerung (lediglich während weniger Fahrplanperioden wurde ein Umlauf aus sechs Doppelstockwagen gebildet). Durch die hohe Besetzung reichen häufig die Aufenthaltszeiten nicht aus, so dass es zu Verspätungen kam und kommt. Auch verspätete Fernverkehrszüge hatten und haben starken Einfluss auf die Pünktlichkeit des NRW-Express. Verschärft wurde die Situation mehrfach, alsDB Regio zu den Fahrplanwechseln versuchte, durch Verkürzung der Wendezeit in Bielefeld von 70 auf 10 Minuten eine Zuggarnitur einzusparen, wodurch Verspätungen dann voll auf den Gegenzug übertragen wurden. Diese Versuche wurden stets spätestens nach einigen Wochen aufgegeben.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2002 wurde der Zuglauf von Bielefeld nach Hamm verkürzt. Für die Verbindung nach Bielefeld ist in Hamm ein Umstieg in dieEms-Börde-Bahn (RB 69) möglich. Der NRW-Express hielt seitdem auf dem letzten Teilstück ab Dortmund nicht mehr nur in Kamen, sondern zweistündlich an allen fünf Bahnhöfen der Strecke. Durch die Verkürzung des Zuglaufs sollte die Pünktlichkeit deutlich gebessert werden. Eine durchgängige Verbindung aus demRheinland und demRuhrgebiet über Bielefeld bis nachMinden besteht seitdem durch den damals neu geschaffenen Westfalen-Express (RE 6), der seit 2016 als „Rhein-Weser-Express“ bezeichnet wird.
ZurFußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde einWM-RE1 als spezielle Verstärkerlinie eingerichtet, der in der Zeit von 14:00 Uhr bis 02:30 Uhr vonDüsseldorf überDuisburg,Essen undDortmund nachHamm fuhr.
Am 31. Juli 2006 kam es zu einemversuchten Bombenanschlag auf den NRW-Express, der aufgrund eines handwerklichen Fehlers beim Bau der Bomben fehlschlug.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 verkehrte der Zug täglich alle zwei Stunden über Hamm hinaus nachPaderborn. Zudem hielt er nur noch in den Tagesrandlagen inDortmund-Scharnhorst,Dortmund-Kurl,Kamen-Methler undNordbögge. Der erste Frühzug nach Paderborn bediente zudem zwischen Hamm und Paderborn alle Unterwegshalte.
Die sukzessive Einführung eines sechsten Wagens in jedem Zuglauf seit März wurde im September 2011 abgeschlossen. Dadurch wurde das Sitzplatzangebot von 602 auf 735 Plätze pro Zug erhöht.
Im Zuge der Planungen zumRhein-Ruhr-Express wurde der NRW-Express zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 in einem Teilnetz im Rahmen desVorlaufbetriebes des RRX ausgeschrieben.[1] Der Linienverlauf des RE 1 wurde bereits ab Dezember 2016 auf den Abschnitt Aachen–Hamm verkürzt. Der Streckenabschnitt Hamm–Paderborn wird dafür von der gleichzeitig ausgeschriebenenLinie RE 11 bedient.[2] Im Rahmen der sogenannten RRX-Interimsvergabe wurden die Leistungen von Dezember 2016 an bis zur Inbetriebnahme der RRX-Fahrzeuge vom TypSiemens Desiro HC im Juni 2020 durch DB Regio erbracht.[3] Zum Fahrplanwechsel am 14. Juni 2020 sollte der RRX-AusschreibungsgewinnerAbellio Rail NRW den Betrieb vollständig übernehmen. DB Regio führte jedoch weiterhin Fahrten mit den bisherigen Fahrzeugen durch, da Abellio die Ausbildung von Personal aufgrund derCOVID-19-Pandemie aussetzen musste. Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 erfolgte die vollständige Übernahme der Linie durch Abellio.
Nach der Insolvenz von Abellio wird der Betrieb der Linie seit dem 1. Februar 2022 im Rahmen einer Notvergabe vonNational Express durchgeführt.
Zu Veranstaltungen und Großereignissen in Nordrhein-Westfalen werden auf der Linie RE 1 auf verschiedenen Abschnitten bedarfsgerecht mehrmals jährlich Verstärkerzüge, vor allem zwischen Köln und Düsseldorf eingesetzt. Diese Züge werden in einem separaten Verkehrsvertrag für Sonderverkehre auf verschiedenen Linien in NRW vonTRI Train Rental mit unterschiedlichen Fahrzeugen, häufign-Wagen betrieben.
Zuglauf
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Der NRW-Express verkehrt täglich im Stundentakt zwischen Aachen und Hamm. Er benutzt dabei insgesamt vierEisenbahnstrecken:
- dieBahnstrecke Dortmund–Hamm (ehem.CME) durchgehend (gemeinsam mit allen Zügen des Regional- und Fernverkehrs),
- dieRuhrstrecke Dortmund–Duisburg (ehem.BME) durchgehend (Fernverkehrsgleise, gemeinsam mit allen Zügen des Regional- und Fernverkehrs),
- dieBahnstrecke Köln–Duisburg (ehem.CME) durchgehend (Fernverkehrsgleise, siehe Anmerkung unten),
- dieBahnstrecke Aachen–Köln (ehem.RhE) durchgehend (gemeinsam mit allen Zügen des Regional- und Fernverkehrs).
Auf dem vier- bis sechsgleisigen Abschnitt zwischen Duisburg und Düsseldorf benutzt der NRW-Express durchgehend die Fernverkehrsgleise, ebenso wie derRhein-Express (RE 5). Dagegen befahren derRhein-Haard-Express (RE 2), derRhein-Emscher-Express (RE 3), derRhein-Weser-Express (RE 6), derRhein-Hellweg-Express (RE 11) und derRhein-IJssel-Express (RE 19) abschnittsweise die Gleise der S-Bahn oder – soweit vorhanden – die sogenannten Ortsgleise.
Zuvor hat der NRW-Express zwei weitere Eisenbahnstrecken genutzt:
- bis 2002 dieBahnstrecke Hamm–Minden (ehem.CME) zwischen Bielefeld und Hamm (gemeinsam mit allen Zügen des Regional- und Fernverkehrs) sowie
- von 2002 bis 2016 zweistündlich dieBahnstrecke Hamm–Warburg (ehem.KWE) zwischen Paderborn und Hamm (gemeinsam mit allen Zügen des Regional- und Fernverkehrs).
Verknüpfung mit weiterem Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der NRW-Express ist stark mit den weiteren Angeboten desSchienenpersonennahverkehrs verknüpft. Auf einem großen Abschnitt verläuft er parallel zuS-Bahn-Linien. Darüber hinaus erfolgen Angebotsverdichtungen durch weitereRegional-Express-Linien im Stundentakt entlang seines Zuglaufs:
- zwischen Essen und Düsseldorf durch denRhein-Haard-Express (RE 2),
- zwischen Hamm und Dortmund sowie zwischen Duisburg und Düsseldorf durch denRhein-Emscher-Express (RE 3),
- zwischen Duisburg und Köln durch denRhein-Express (RE 5),
- zwischen Hamm und Düsseldorf durch denRhein-Weser-Express (RE 6) und denRhein-Hellweg-Express (RE 11),
- zwischen Köln und Aachen durch denRhein-Sieg-Express (RE 9),
- zwischen Bochum und Essen durch denRuhr-Lenne-Express (RE 16),
- zwischen Duisburg und Düsseldorf durch denRhein-IJssel-Express (RE 19),
- zwischen Essen und Duisburg durch denNiers-Haard-Express (RE 42).
Zusätzlich verkehren in den Zeiten desBerufsverkehrs zwischen Aachen undKöln Messe/Deutz jeweils fünf Minuten vor dem regulären ZugVerstärker, um so der Überfüllung durch Berufspendler entgegenzuwirken.
Der NRW-Express ist in Aachen, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Dortmund und Hamm mit dem übrigen Regional- und Nahverkehrsnetz in NRW verknüpft. Zudem sichert er dort direkte Anschlüsse an denSchienenpersonenfernverkehr.
Aufgabenträger
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]An der Bestellung des NRW-Express sind alle drei nordrhein-westfälischen Aufgabenträger beteiligt: derZweckverband go.Rheinland (go.Rheinland), derVerkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und derZweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).
Tarife
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auf seinem Zuglauf durchquert er vier Tarifräume: denAachener Verkehrsverbund (AVV), denVerkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), denVerkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und denWestfalentarif (WT). Verbundüberschreitend kommen derNRW-Tarif und derDeutschlandtarif sowie der VRS-Tarif für Fahrten zwischen VRS- und AVV-Gebiet zur Anwendung.
Rollmaterial
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die von DB Regio eingesetztenWendezüge bestanden aus fünf bis sechsDoppelstockwagen, die meistens mit einerElektrolok derBaureihe 146 fürGeschwindigkeiten bis zu 160 km/h bespannt waren. Im Falle eines Ausfalls einer Lok der Baureihe 146 kam ersatzweise eine Lok derBaureihe 111 zum Einsatz.
Von Juni bis Dezember 2020 fand ein Mischbetrieb mit den neuenDesiro HC im RRX-Design durchAbellio und den lokomotivbespannten Wendezügen derDeutschen Bahn statt.[4] Der vollständige Betrieb wurde durch Abellio kontinuierlich mit dem Abschluss der Triebfahrzeugführer-Ausbildungsgruppen übernommen. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 ist Abellio alleiniger Betreiber der Linie, seitdem kommen ausschließlich Desiro HC zum Einsatz.[5]
Zuverlässigkeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Züge des NRW-Expresses wiesen im Jahr 2015 eine durchschnittliche Verspätung von 4,4 Minuten je Fahrt auf. Damit ist er nach demRhein-Express (RE 5) dieRegional-Express-Linie mit der zweithöchsten durchschnittlichen Verspätung im Gebiet desZweckverbandes go.Rheinland.[6] Im Jahr 2014 lag die durchschnittliche Verspätung bei 3,85 Minuten und im Jahr 2012 bei 3,2 Minuten je Fahrt.[7][8]
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
RE 1 | 58,80 % | 70,00 % | 76,60 % | 74,90 % | 59,90 % |
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Beschreibung des NRW-Express im NRWbahnarchiv von André Joost
- NRW-Express bei Openstreetmap
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Ab 11. Dezember: Neues Regionalexpress-Konzept bereitet Weg für den Rhein-Ruhr-Express, Presseinformation vom 2. Dezember 2016 auf nvr.de
- ↑ted.europa.eu (Memento vom 3. Februar 2014 im Webarchivarchive.today)
- ↑RRX-Interimsvergabe geht an DB Regio NRW. In: nvr.de. Zweckverband Nahverkehr Rheinland, 11. April 2014, abgerufen am 11. April 2014.
- ↑Abellio hat nicht genug Personal für Komplettübernahme von RE1 – Bahn hilft aus. In: RP Online. 30. Mai 2020, abgerufen am 3. Juni 2020.
- ↑Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR, Sachstandsbericht, TOP 5: Betriebsaufnahme RE 1, 15. Mai 2020
- ↑Pünktlichkeit im SPNV 2015. (PDF) Zweckverband Nahverkehr Rheinland, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2016; abgerufen am 8. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nvr.de
- ↑Qualitätsbericht SPNV 2014. (PDF) Zweckverband Nahverkehr Rheinland, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR:Qualitätsbericht SPNV Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr für 2012, S. 8 bzw. S. 26 (Memento desOriginals vom 26. August 2014 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vrr.de
- ↑SPNV-Qualitätsbericht NRW 2022. In: Mobil.NRW. Verkehrsverbund Rhein-Sieg, 27. Juni 2023, S. 24, abgerufen am 5. Februar 2024.
- SPNV-Linie (Nordrhein-Westfalen)
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