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Mystik

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zur ehemaligen Power- und Speed-Metal-Band sieheMystik (Band).
Die mittelalterliche MystikerinBirgitta von Schweden (14. Jahrhundert)

Der AusdruckMystik (vonaltgriechischμυστικόςmystikós ‚geheimnisvoll‘, zumyein ‚Mund oder Augen schließen‘) bezeichnet Berichte und Aussagen über dieErfahrung einergöttlichen oder absoluten Wirklichkeit sowie die Bemühungen um eine solche Erfahrung.

Das ThemaMystik ist Forschungsgegenstand innerhalb derTheologien derOffenbarungsreligionen und derReligionswissenschaften, inKultur-,Geschichts- undLiteraturwissenschaft,Philosophie undPsychologie. Allerdings besteht kein übergreifender fachwissenschaftlicher Konsens zur Begriffsbestimmung.

Im alltäglichen Sprachgebrauch oder besser in einem auch wissenschaftlich weiter gefassten Sinne sowie in populärer Literatur versteht man unterMystik meistspirituelle Erlebnisse und Aussagen, die als solche wissenschaftlich schwer objektivierbar sind („echte“ mystische Erfahrung). Die Literatur, in der der AusdruckMystik auch in unterschiedlichem Sinne verwendet wird, ist vielfältig. Trotz aller definitorischen Unklarheiten lassen sich charakteristische Merkmale bestimmen.

Begriffsbestimmung

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Religionsgeschichtlich versteht man unter Mystik ein religiöses Erleben, das auf „ein Wirklichkeitsganzes“ oder auf eine Gotteswirklichkeit hin ausgerichtet ist. Mystische Erfahrungen werden unter Verwendung kontextspezifischer Begriffe, Bilder und Formulierungen ausgedrückt.

Inmonotheistischen Religionen wieChristentum,Judentum undIslam ist mystische Erfahrung alsGotteserfahrung bzw.Glaubens­erfahrung auf die göttliche Wirklichkeit bezogen. Sie findet in unterschiedlichen Begriffen und Wendungen (Theologeme) Ausdruck, die oftmals auch in Grundschriften dieser Religionen Verwendung finden: Licht,Geistestaufe, Feuer (Brennender Dornbusch),Pfingstwunder, Liebe (Briefe des Johannes), göttliches Du, Gott als innerstes Innen (beiAugustinus),Dhikr.

Nichttheistische Traditionen wieBuddhismus,Jainismus undDaoismus bringen mystische Erfahrungen zum Ausdruck, ohne sich auf einegöttliche Person, Wesenheit oderübernatürlichesGeistwesen zu beziehen. Auch Vertreter desHinduismus berichten von mystischen Erlebnissen, unter anderemRamakrishna.

Mystische Erfahrung wird in derchristlichen Mystik auch alsMysterium oderunio mystica bezeichnet, imZen buddhistischen Kulturraum wird sie etwa alsSatori oderKenshō benannt, im hinduistischen Raum als NirvikalpaSamadhi.

Die ‚mystische Erfahrung‘ kann als eine ‚kognitiv-emotionale transzendierende Erfahrung‘ gesehen werden. In diesem Konzept wird die komplexe und schwer fassbare Natur mystischer Erlebnisse in den Kontext der Kognition (Wahrnehmung und Denken) und der Emotion (Gefühle und affektive Zustände) einordnet. Aus dieser Perspektive wird ‚mystische Erfahrung‘ als ein intensiver, tiefgreifender Zustand beschrieben, der über die gewöhnliche Wahrnehmung und den normalen emotionalen Zustand hinausgeht und in einen transzendenten Bereich führt – eine Erfahrung, die den Menschen mit einer höheren, göttlichen oder universellen Realität in Verbindung bringt.[1][2]

Je nach Tradition und Definition werden mystische Erfahrungen von ihrer jeweiligen Auswirkung (z. B. in Form vonProphetie oder göttlichenEingebungen) abgegrenzt.

Begriffsgeschichte

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Der deutsche AusdruckMystik geht zurück auf das altgriechischeμυστικός (mystikós), „geheimnisvoll“, das sich auf das griechische Substantivμυστήριον (mysterion), lateinischmysterium („Geheimnis“, aber auch „Geheimlehre“ oder „-kult“) bezieht. In diesem Zusammenhang steht auch das griechische Verbμυέειν (myéein), was „einweihen“, „beginnen“ oder „initiiert werden“ bedeutet. Das Stammwort ist aber im Griechischenμύειν (myein) zu sehen, „sich schließen“, „zusammengehen“ heißt, wie die Lippen und Augen der Teilnehmer an denMysterien von Eleusis.[3]

ImJ.B. Metzler-Lexikon Philosophie[4] wird die begriffliche Bedeutung in Bezug auf eine „unmittelbare Erfahrung des Absoluten“ erstmalig in den Schriften desalexandrinischen PhilosophenOrigenes, aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. nachweisbar. Ziel seiner Vorstellungswelt, die im Übergang vomMittelplatonismus zumNeuplatonismus einzuordnen ist, war eine „Gottesschau“, eine implizierte „mystischen Schau“ (altgriechischθεορίαtheoria). Mit dem Titel der Schrift über die „mystische Theologie“ (Peri mystikes theologias) desPseudo-Dionysius Areopagita, um 500 n. Chr., wurde „Mystik“ dann zu einem zentralenBegriff für eine auf eine spirituelle Erfahrung bezogene Theologie geprägt.

Der AusdruckMysterium wurde anfangs nur auf die Geheimlehre und den Geheimkult selbst bezogen und später auch generell im Sinne von etwas Dunklem und Geheimnisvollem verwendet (siehe etwa auch das Wort „mysteriös“). ImAlten Testament bezeichnetmystes abwertend dieKultpraxis derKanaaniter undmystikós einen geheimnisvollen, nämlich mysteriösen Ort.[5] ImNeuen Testament, wo diese Begriffe nicht vorkommen, bezieht sich der AusdruckMysterium hingegen auf den in den Gleichnissen formulierten verborgenen göttlichen Heilsplan, den Gott inMenschwerdung, Tod undAuferstehung Jesu Christi erfüllt und offenbart hat (1 Kor 2,7 EU;Eph 1,9-11 EU; 3,4-9; 5,32f;Kol 1,26f EU). Weil dieses Mysterium schon im „inneren“ oder „mystischen“ Sinn des Alten Testaments vorausgebildet sei, kommt es zur Ausbildung einer mystischenSchriftauslegung, so schon in den Evangelien (vgl. bes.Lk 24,31f.44-47 EU) und beiPaulus (vgl.1 Kor 10,4 EU;2 Kor 3,6-18 EU), dann vor allem beiOrigenes,Ambrosius undAugustinus. Das lateinischeSacramentum nimmt den griechischen BegriffMysterion wieder auf, woraus sich dann die drei christlichenInitiationssakramente herausbilden:Taufe,Firmung (Myronsalbung) undEucharistie. Die klassische Zeit der Taufe ist dieOsternacht, ihr Ort die Oster-Feier.

Auch mystisch-esoterische Geheimlehren konnten nicht auf eigene Initiative erfahren werden, sondern bedurften immer derrituellen Einweihung durch einen Führer oder esoterischen Lehrer. Dieser hieß Mystagoge (von griechischagogein, „führen“, „leiten“).[6] In der Spätantike findet der Ausdruck auch im philosophischen Kontext Verwendung, wenn der verborgene Sinn einer Äußerung angesprochen ist, und wird insbesondere vonProklos auf den Bereich des Göttlichen bezogen.[7]

Im Mittelalter lebt die persönliche mystische Gotteserfahrung vor allem in den Klöstern. Höchstes Ziel des monastisch-mystischen Strebens bleibt diese Gotteserfahrung in derunio mystica, der mystischen Vereinigung mit Gott, im weiteren Sinn die Suche nach einem „Bewusstsein der unmittelbaren Gegenwart Gottes“ (Bernard McGinn). Die mystisch-geistliche Schriftauslegung bleibt dabei Grundlage bei der Suche nach unmittelbarer Gottesnähe, so insbesondere die Auslegung desHohenliedes (etwa durchBernhard von Clairvaux[8]).

In der Zeit derReformation wird in der protestantischen Theologie dervierfache Schriftsinn weitgehend auf den Literalsinn eingeschränkt. Im katholischen Raum kann sich die spanische Mystik (Ignatius von Loyola,Teresa von Avila,Johannes vom Kreuz) entwickeln.

Im 17. Jahrhundert bildete sich diesubstantivische Verwendung des Begriffs heraus im Sinne einer spezifischen Variante religiöser Praxis und einer spezifischen Sorte religiöser Literatur: Es wird seitdem nicht mehr von „mystischer Theologie“ als einem konstitutiven Bestandteil religiösen Denkens gesprochen, sondern von „Mystik“ als einem Typus außergewöhnlicher Verfahren, so der MystikforscherMichel de Certeau. Ähnlich wie hin und wiederMystik selbst bezeichnen davon abgeleitete Ausdrücke wieMystizismus und mystisch in der heutigen Umgangssprache bei abwertender Einstellung auch als „unverständlich“ oder „rätselhaft“ empfundene Darstellungen. Aber erst im 17. Jahrhundert emanzipierte sich das Adjektiv „mystisch“ als eigenständiger Begriff.[9]

Mystik in den Weltreligionen

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Siehe auch:Liste von Mystikern

Buddhistische Mystik

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„Mystisch“ verstanden in einem weiter gefassten Sinne, ist der Buddhismus insofern, als in ihm durch eine spirituelle Erfahrung und Meditation die eigentliche Grundlage generiert wird. Dennoch ist eine im engeren Sinne gefasste „Gleichsetzung von Buddhismus und Mystik“ nur bedingt zulässig, denn in der buddhistischenMeditation, als eine der buddhistischen Erkenntnis- bzw. Geistesschulungen, geht es nicht um die Weckung von mystischen Erlebnissen und Zuständen und sie erstrebt auch keine Vereinigung des Meditanten mit einer letzten Wirklichkeit.[10]In der buddhistischen Mystik, die insbesondere in den Strömungen desMahayana verbreitet ist, geht es wie in allen buddhistischen Schulen nicht um direkte Erfahrung eines göttlichen Wesens. Die Natur des Geistes wird als nicht-dual verstanden. Dies ist jedoch in der Regel nicht bewusst und wird durch dasAnhaften am Ich verschleiert. Aus dieser grundlegendenUnwissenheit entsteht die Vorstellung eines unabhängig von anderen Phänomenen existierenden Ichs. Damit geht das Auftreten derGeistesgifte Verwirrung/Unwissenheit, Hass, Gier, Neid und Stolz einher, die Ursachen allenLeidens. Ziel ist es, die Geistesgifte in ursprüngliche Weisheit umzuwandeln, die Ich-Vorstellung aufzulösen und die den unerleuchteten Wesen eigene Aufspaltung der Phänomene in Subjekt und Objekt zu überwinden. Die den fühlenden Wesen innewohnende, bis dahin verschleierteBuddha-Natur wird als immer schon zugrunde liegend erkannt. Wer dies erreicht, wirderleuchtet oder schlichtBuddha genannt. Praktiken wie Meditation, Gebet, Opferdarbringungen, verschiedene Yogas und spezielletantrische Techniken sollen dies ermöglichen.[11][12]

Siehe auch:Tathata,Dzogchen undErleuchtung#Buddhismus

Christliche Mystik

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Hauptartikel:Christliche Mystik
Hauptartikel:Christliche Kabbala

Die mystische Auslegung der Heiligen Schrift zielt auf die Erkenntnis der Gotteswirklichkeit. Große Bedeutung für mystische Texte habenbiblischeMetaphern wie die Reinheit des Herzens in derSeligpreisung der Bergpredigt (Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen, Mt 5,8) oder das Einwohnen Gottes bzw. Christi im Herzen (Eph 3,17; Gal 2,20; Joh 14,15–23). Solche Metaphern finden sich sowohl bei östlichen wie bei den westlichen Kirchenvätern[13] wie auch in späteren Texten der Mystik. Das „Gott schauen“ (vgl. auchPfingstwunder,Taufe im Heiligen Geist, Bekehrungserlebnis desPaulus) noch zu Lebzeiten kann als das klassische mystische Erlebnis schlechthin angesehen werden.

Mittelalter: Von den früheren Mystikern dieser Epoche zu nennen wäreMeister Eckhart,[14] denn die Lektüre seines Werkes vermag ein verbreitetes Missverständnis bezüglich dessen zu klären, was Mystik bedeutet: Eckharts Schriften sind nicht ‚mysteriös‘, als vielmehr durchdrungen von präziser Logik, die dazu höchsten poetischen Ansprüchen genügt, herausragend darunter die Predigt zur „Seligkeit der Armen im Geiste“. Auch diese Schrift stellt einen Bezug zur Bergpredigt her, jedoch erlangt sie die mystische (Mystik von griechischmyein ‚schließe die Augen, Ohren, den Mund‘ um Gottes Willen inwendig zu erforschen) Schau Gottes in selbem Maße wie über das Herz, über das Denken. Frühere christliche Theologen, wieAugustinus im Anschluss an Paulus als einer der ersten Kirchenväter, verbanden die christliche Lehre mit derEucharistie.

Daran knüpfte derKirchenlehrerThomas von Aquin an: die Kirche selbst sei der mystische Leib Christi.[15] Dies war und ist nicht selbstverständlich, denn zumeist wurde der Ausdruck „mystischer Leib“ direkt als auf die eucharistische Szene desletzten Abendmahls Jesu bezogen verstanden, so stellt die Kirche als der wahre Leib Christi eine Erweiterung oder Abweichung dar, je nach Perspektive.[16] Um diese im Anschluss an Augustinus unter den Theologen ausgebrochene Diskussion zu beenden, bestimmte dieEnzyklikaMystici corporis Papst Pius’ XII. (1943), der mystischeLeib Christi und dierömisch-katholische Kirche seien „ein und dasselbe“. Der christliche MystikerAngelus Silesius erhöht wiederum dieGottesmutter mystisch: „Maria wird genannt ein Thron und Gotts Gezelt,/ Eine Arche, Burg, Turm, Haus, ein Brunn, Baum, Garten, Spiegel,/ Ein Meer, ein Stern, der Mond, die Morgenröt, ein Hügel./ Wie kann sie alles sein? Sie ist eine andre Welt.“[17] Die Gottesmutter Maria repräsentiert die Welt des Leiblichen, die mit der Welt des Geistes „hochzeitlich“ verbunden ist. Diese Analogie zeigt sich auch in den Mariensamstagen: „Der engen Beziehung zwischen Samstag und Maria im katholischen Christentum entspricht in der jüdischen Mystik die enge Beziehung zwischen dem Sabbat und der Schechina.“[18]

Zahlreiche Autoren finden im Kontext der Mystik Ansatzstellen für eineninterreligiösen Dialog, insbesondere zwischen Christentum und Buddhismus.Daisetz T. Suzuki beispielsweise zeigte sich bereits in den 1950er Jahren vonMeister Eckhart sehr beeindruckt. Der Ansatz des interreligiösen Dialogs wird unter anderem in derMeditationskircheHeilig-Kreuz – Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität desBistums Limburg verfolgt.[19]

Daoistische Mystik

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Hauptartikel:Daoistische Mystik

Die in China entstandene Philosophie und Religion des Daoismus besitzt in ihren verschiedenen Formen eine spezifische Mystik. Schon die ältesten Texte, die sich mit demDao, dem Urgrund des Daseins, befassen, dasDaodejing undZhuangzi, beschäftigen sich mit der Idee des Erlangens des Ureinen und der mystischen Innenschau sowie einer bestimmten geistigen Haltung, die den daoistischen Mystiker auszeichnet. Die ab dem 2. Jahrhundert entstandene daoistische Religion hatte dann in ihren verschiedenen Schulen einen ausgeprägten Hang zu mystischen Formen vonRitual undMagie,Meditation und Innenschau, basierend auf komplexen Annahmen über die Natur des Dao und des daraus entstandenen Kosmos.

Hinduistische Mystik

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Nachhinduistischen Lehren ist eine Einheitserfahrung mit dem göttlichenBrahman möglich. Schon in denUpanishaden (Vedanta) wird das höchste Absolute, dasBrahman, mit dem Selbst, dem Wesen der Person,Atman, gleichgesetzt worden. Final ist für den Adepten letztlich, dasSamsara, den immerwährenden Zyklus desSeins, den Kreislauf von Werden und Vergehen, den Kreislauf derWiedergeburten aufzuheben oder zu überwinden. Dias geschieht durch eine nicht-theistischen Versenkung mit dem eigenschaftslosen Absoluten, um mit diesem eins zu werden. Das ist in Worten kaum wiederzugeben, da Begriffe es nicht fassen. Typische Beschreibungen bedienen sichMetaphern wie: dasBewusstsein weitet sich ins Unendliche, ist ohne Grenzen, man erfährt sich aufgehoben in einer Wirklichkeit unaussprechlichen Lichts und unaussprechlicher Einheit (Brahman).[20] Dieser Einheitserfahrung entspricht die Lehre der Einheit von Atman (Seele) und göttlichem Brahman.[21]

Das Einssein fassen verschiedene Vertreter unterschiedlich auf:

  • pantheistisch: Gott ist eins mit dem Kosmos und der Natur und damit auch im Inneren des Menschen zu finden.
  • panentheistisch: Die Seelen behalten einen Eigenstand, wenngleich mit dem Brahman unauflöslich verbunden.
  • monotheistisch: Einheit in Vielfalt. Qualitative Einheit und gleichzeitige individuelle Vielfalt, die der Seele eine ewige mystische Liebesverbindung mit Gott ermöglicht (Vishishta-Advaita).

Nach hinduistischer Lehre ist die alltägliche Wahrnehmung auf vieles gerichtet, die mystische Erfahrung aber eine Einheitserfahrung. Das ‚göttliche Eine‘ ist in allem gegenwärtig, jedoch nicht einfachhin erfahrbar. Es zu erfahren setzt voraus, die Wahrnehmungsart zu ändern. Dazu dienen Konzentrationstechniken desYoga,Meditation und dieAskese als Enthaltung und Verzicht. Askese führt zur Freiheit gegenüber weltlichen Bedürfnissen. Dies kann Essen und Trinken,Sexualität oder Machtstreben einschränken.[22][23]

Islamische Mystik

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Sufismus

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Hauptartikel:Sufismus

Der Sufismus (تصوف /taṣawwuf) ist eine mystische religiöse Bewegung, die im 8. bis 9. Jahrhundert n. Chr. unter den Muslimen des Iraks zu entstehen begann.[24][25] Nach einer Überlieferung (Hadith) des ProphetenMohammed sagt Gott den Menschen: „Es gibt siebzig [oder siebenhundert oder siebentausend] Schleier zwischen euch und Mir, aber keinen zwischen Mir und euch.“ Dieser – in unterschiedlichem Wortlaut überlieferte – Ausspruch wird vonal-Ghazālī[26] undIbn Arabi rezipiert. Letzterer bezieht die Schleier auf die Erscheinungen Gottes (arabisch تجليات tadschalliyat,DMGtaǧalliyyāt).[27]

Die Sufis pflegten verschiedeneasketische Ideale wiearabisch زهد zuhd ‚Weltentsagung‘ undarabisch فقر faqr ‚Armut‘ oder ‚Bedürftigkeit im spirituellen Kontext‘ und führten den Kampf gegen die ‚Triebseele‘. Entsprechend koranischer Aufforderungen (soSure 2:152; 33:41f) widmeten sie dem Gedenken (Dhikr) und Lobpreis (Tasbih) Gottes größte Aufmerksamkeit.[28]Wichtige historische Vertreter der islamischen Mystik sindYunus Emre (1240–1321),al-Ghazālī (ca. 1055–1111),Hafis (ca. 1315–1390),Schams-e Tabrizi (12. und 13. Jahrhundert),Ibn Arabi (1165–1240) undDschalal ad-Din ar-Rumi (1207–1273), auch kurzRumi genannt, der in die Mystik von einemMurschid mit dem Namen Sayyid Burhanuddin Muhaqqiq Tirmidhi (gestorben 1391)[29] in den Sufismus eingeführt wurde.

Im Islam gibt es in Orden organisierte Strömungen, die alssufiyya bzw.tasawwuf bezeichnet werden. Beide Ausdrücke werden bisweilen mit „Mystik“ wiedergeben, weil es in diesem institutionellen Kontext ähnliche Lehren und Praktiken gibt, wie sie im westlichen Kulturraum oft mit dem Terminus „Mystik“ verbunden werden.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Sufismus weiter und es entstanden verschiedene spirituelle Schulen und Orden. Die Hauptrichtungen des Sufismus können in mehrere bekannte Orden unterteilt werden, die jeweils spezifische Praktiken und Schwerpunkte haben:

  • Qadiriyya, einer der ältesten und bekanntesten Sufi-Orden aus dem 12. Jahrhundert.
  • Chishtiyya, wurde im 11. Jahrhundert in Indien gegründet.
  • Naqshbandiyya, wurde im 14. Jahrhundert vonBaha-ud-Din Naqschband in Zentralasien gegründet.
  • Mevleviyya, der „Tanz-Orden“ oder die „tanzendenDerwische“, wurde dieser Orden im 13. Jahrhundert von Jalal ad-Din Rumi (1207–1273) in Anatolien gegründet.
  • Shadhiliyya, der Orden wurde im 13. Jahrhundert in Nordafrika gegründet.
  • Tijaniyya, bedeutender Sufi-Orden, der im 18. Jahrhundert in Nordafrika von Ahmad al-Tijani gegründet wurde.

Einige Vertreter desSufismus lehren, dass Gott in jeden Menschen einen göttlichen Funken gelegt hat, der im tiefsten Herzen verborgen ist. Diesen Funken verschleiert die Hinwendung zu allem, was nicht Gott ist – etwa ein Wichtignehmen der materiellen Welt, Achtlosigkeit und Vergesslichkeit (Nafs). Die Sufis praktizieren eine tägliche Übung namensDhikr, wasGedenken (alsoGedenken an Gott oderDhikrullah) bedeutet. Dabei rezitieren sie bestimmte Stellen aus demKoran und wiederholen eine bestimmte Anzahl derneunundneunzig Attribute Gottes. Darüber hinaus kennen die meisten sufischen Orden (Tariqas) ein wöchentliches Zusammentreffen in einerTekke (türkisch, arabisch: Zawiya), bei dem neben der Pflege der Gemeinschaft und dem gemeinsamenSalat (Gebet) ebenfalls ein Dhikr ausgeführt wird. Je nach Orden kann dieser Dhikr auch Sama (Musik), bestimmte Körperbewegungen und Atmungsübungen beinhalten.[30]

Weitere

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Auf solche sufische Einflüsse berufen sich auchAlawiten, und in deralevitischen Lehre wird Mystik als Fundament des Glaubens verstanden.[31]

Auch dasDrusentum ist eine mystische Abspaltung des Islam, die sich so weit vom Islam entfernt hat, dass sie heute als eigenständige Religion zählt.

Jüdische Mystik

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Hauptartikel:Kabbala

ImJudentum hat die Mystik besonders in der Kabbala eine breite Tradition. In der Kabbala, einer mystischen Tradition des Judentums, wird betont, dass die Erfahrung Gottes oder des Göttlichen nicht nurkognitiv verstanden werden kann, sondern auch eine tiefemotionale[32] und transformative Dimension hat.Die Befreiung des göttlichen Urlichts aus der ‚Umhüllung‘ der ‚Buchstaben der Schöpfung‘[33] ist das zentrale Anliegen der Kabbala. Nach der kabbalistischen Überlieferung gibt es eine enge Beziehung zwischen der Wiederherstellung des Menschen in seiner ursprünglichen Geistnatur, die sich in der Gottesschau (contemplatio) erfüllt, und der Wiederherstellung der Bibel als Wort Gottes in seinem ursprünglichen (oder messianischen) Verständnis. Mit dem Kommen desMessias und seiner Zeit wird der ursprüngliche mystische Sinn derTora universell verstehbar und zugleich zieht der Mensch wieder das ‚Lichtkleid’ der göttlichen Herrlichkeit an, das mit der Vertreibung aus demGan Eden durch ein „Tierfell“ (Gen 3,21 EU) eingetauscht wurde.[34]

Die Mystik des tieferen Verstehens derTora sei keine Sache des eigenen Willens oder der Willkür und Beliebigkeit, sondern Geschenk desjüdischen Messias, als „König des achten Tages“, und seiner messianischen Zeit mit der Auferstehung der Toten und universellem Tora-Verständnisses am ‚achten Tag‘ (Jüngster Tag) zusammengehört.[35] DieAuferstehung von den Toten in der messianischen Zeit als Neuschöpfung übersteigt die 7-Tage-Schöpfung und denSchabbat als 7. Tag, der in der jüdischen Schabbat-Mystik als Symbol für Gottes Gegenwart in der Welt (Schechina) als „Königin Schabbat“ und „Braut“ verehrt wird. Die Schechina gilt als das ‚Ewig-Weibliche‘, doch wird sie auch unter männlichen Namen genannt, nämlich „wenn im Status der heiligenunio das Weibliche als im Männlichen enthalten und aufgehoben betrachtet wird und dann unter dem Symbol des Männlichen selber erscheinen kann, da in diesem Stand keinerlei Scheidung zwischen ihnen mehr statthat“.[36] Wird zwischen dem Männlichen und Weiblichenunterschieden. dann wird das Männliche als die ‚obere‘ Schechina oder als ‚König‘ betrachtet, das Weibliche hingegen als die ‚untere‘ Schechina oder als ‚Königreich‘, das heißt als imcorpus der Gemeinde Israel symbolisch vorgestellte Königsherrschaft Gottes in der Welt (im kabbalistischenSephiroth-Baum die 10. SephiraMalchut). Auf diese ‚untere‘ Schechina werden alle eindeutig weiblichen Symbole derJüdischen Bibel, etwa aus der Weisheitsliteratur oder dem Hohenlied der Liebe übertragen: „Nacht, Mond, Erde, Trockenes, Brachjahr, Tor – das sind nur einige der beliebtesten Bezeichnungen, unter denen von ihr gesprochen wird. Als Garten, in dem alle Pflanzungen wachsen; als Brunnen, der sich vom Quellwasser füllt, und als Meer, in das die Flüsse strömen; als Schrein und Tresor, in dem die Schätze des Lebens und alle Mysterien der Tora aufbewahrt sind, ist sie, wie in hundert ähnlichen Allegorien, als das Rezeptakel aller Potenzen dargestellt, die sich in ihr nun zu ihrer positiven Gestalt verbinden – freilich nur, wenn sie in die Schechina eintreten.“[37]

Wie der Schabbat alsZeichen der Gegenwart Gottes (Ex 31,17 EU) der Schöpfung ihre innere Sinnstruktur gibt, so fällt das Halten des Schabbats mit dem Halten der Tora als Sinnstruktur des Menschen in eins: „Wer immer den Šabbat hält, erfüllt die ganze Thora“ (RabbiSchimon ben Jochai). Der Schabbat als 7. Tag aber ist schon ‚Vorgeschmack der kommenden Welt‘ des jenseitigen 8. Tages der Einheit oder der Ewigkeit.[38]

Das mystische ‚Erleben des Ewigen hier‘ ist auch das Ziel der beschaulichen Betrachtung der Tora. Wer in das tiefere, mystische Schriftverständnis als „Geheimnis des Glaubens“ eingeweiht werden möchte, der muss darum so werben, wie ein liebender Bräutigam um seine geliebte Braut wirbt. Denn die Tora offenbart sich nach einer berühmten Parabel des BuchesZohar „nur dem, der sie liebt. Die Tora weiß, dass jener Mystiker (Chakim libba, wörtlich: der Herzensweisheit hat) täglich das Tor ihres Hauses umkreist. Was tut sie? Sie enthüllt ihm ihr Antlitz aus ihrem verborgenen Palast und winkt ihm zu und kehrt sofort an ihren Ort zurück und verbirgt sich. Alle, die dort sind, sehen es nicht und wissen es nicht, nur er allein, und sein Inneres, sein Herz und seine Seele gehen nach ihr aus. Und daher auch ist die Tora offenbar und verborgen und geht in Liebe zu ihrem Geliebten und erweckt die Liebe bei ihm. Komm und sieh, so ist der Weg der Tora.“[39] Noch der jüdische Religionsphilosoph, Mystiker undRabbiner desKonservativen JudentumsAbraham Joshua Heschel (1907–1972), vor seiner Emigration in die USA kurzzeitig Nachfolger vonMartin Buber am Jüdischen Lehrhaus in Frankfurt am Main, beklagte in seinem AufsatzDer einzelne Jude und seine Pflichten (1957), dass in der jüdischen Tradition der mystischeGeist diskreditiert worden sei.[40]

Einige wichtige Vertreter und Quellen sindJochanan ben Sakkai (1. Jahrhundert),Rabbi Akiba und sein SchülerSchimon ben Jochai, dasBuch Jezira (3.–6. Jahrhundert),Abraham Abulafia (1240–1292),Josef Gikatilla (1248–1325?), der Text desSohars (Ende 13. Jahrhundert),Isaak Luria (1534–1572),Gershom Scholem undFriedrich Weinreb.

Mystik als Forschungsgegenstand

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Aufgrund der körperlichen Begleiterscheinungen wieEkstasen,Konvulsionen,Inedie,Stigmata, allgemeinerveränderte Bewusstseinszustände, (englischaltered state of consciousness (ASC))[41] usw. wurde im 12. Jahrhundert die Erlebnismystik, nicht die theoretische oder philosophische Mystik, gelegentlich als krankhafte Erscheinung erklärt.[42]

Verbreitet ist die Unterscheidung zwischen „echter“ und „unechter“ mystischer Erfahrung. Als „unecht“ werden Erlebnisse bezeichnet, die nachweislich und ausschließlich eine medizinisch erklärbare Ursache haben (etwaDrogeneinfluss undHalluzination), als „echt“ Erfahrungen, für die eine befriedigende physiologische Erklärung nicht vorliegt oder aufgrund der Umstände nicht gegeben werden kann. Je nach Definition kann auch die Auswirkung von mystischen Erfahrungen, etwaProphetie, als mystisches Erlebnis gelten.

Handelt es sich bei einer mystischen Erfahrung um ein unerwartetes, spontanes Ereignis von kurzer Dauer, so können Forschungsansätze ausschließlich Berichte darüber analysieren, da keine Untersuchung während des Vorgangs möglich ist. Wissenschaftlich untersuchbar sind allenfalls der Zustand und das Verhalten der Person vor und nach mehrmaligem mystischem Erleben. Zu den bekannteren Forschern zählen für die jeweiligen Einzelwissenschaften:

Rezeption in Philosophie und Psychologie

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  • Der analytische PsychologeCarl Gustav Jung versteht Mystik als religionsunabhängige innereKontemplation jenseits der Spaltung in verschiedene Konfessionen und Bekenntnisse. Ein Vorbild für ihn ist der Schweizer MystikerNiklaus von Flüe (Bruder Klaus).
  • Ludwig Wittgenstein hat sich u. a. in Tagebüchern und zum Schluss seinesTractatus Logico-Philosophicus und anderen Schriften, über Mystik geäußert: „Es gibt allerdings Unaussprechliches: Dieszeigt sich, es ist das Mystische.“[44]
  • Einige Theoretiker aus dem Kontext derSystemtheorie haben Studien zur Mystik vorgelegt, darunterNiklas Luhmann undPeter Fuchs.
  • Der PsychologeErich Fromm, der einem säkularen Judentum nahesteht und vonMaimonides undMeister Eckhart beeinflusst wurde, hat sich auch zu Zusammenhängen von Mystik und Politik geäußert (am Ende seines WerksHaben oder Sein).
  • Karl Jaspers schrieb von einer „Auflösung des Subjekt-Objektverhältnisses, d. h. der Aufhebung sowohl der Ausbreitung der gegenständlichen Welt wie der persönlichen Individualität … [und kritisierte] In der mystischen Einstellung fehlt alles Rationale: Es gibt keine logische Form, keinen Gegensatz, keinen Widerspruch. Alle Relativitäten des Gegenständlichen, alle Unendlichkeiten und Antinomien bestehen nicht.“[45] Als ein Gegenkonzept zur Mystik entwickelte Jaspers das Konzept des „Umgreifenden“,[46] in das der Mensch in einem ständigen Kampf auch klar denkend und sich der offenen Diskussion stellend eindringen könne.
  • DerSemiotiker Johannes Heinrichs schlägt erstmals einen semiotischen und strukturellen Mystikbegriff vor, der keine konfessionellen Voraussetzungen macht.[47]

Bezug zur Lebenswelt

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Zugewandtheit zu einer göttlichen oderabsoluten Gesamtwirklichkeit (auch bei Abwesenheit von innerem oder äußerem biologischenVerhalten durch z. B.Fasten,Askese undZölibat oder den Rückzug in die Einsamkeit alsEremit) hat in vielen Religionen eine lange Tradition. Seltener wird auch beansprucht, eine solche Haltung sei Vorbedingungmystischer Erfahrung.Augustinus meinte, Voraussetzung dafür sei die Gnade Gottes. Andere Traditionen betonen die Gleichwertigkeit vonKontemplation und aktivem Leben. Auch die christliche Mystik spricht in diesem Zusammenhang von „vita activa“ und „vita contemplativa“. Beide Seiten gehören etwa fürMeister Eckhart stets zusammen. Teilweise wird auch ein wesentlicher Zusammenhang von Mystik und Politik beansprucht, wie er sich etwa beiNikolaus von Flüe, Meister Eckhart, Martin Luther,Juliane von Krüdener,Mahatma Gandhi,Dag Hammarskjöld,Dalai Lama findet.

In ihrem wohl bekanntesten Werk, dem 1997 erschienenen BuchMystik und Widerstand, spricht sich die evangelisch-lutherische Theologin Dorothee Sölle für die Überwindung des vermeintlichen Gegensatzes von kontemplativerTranszendenz­erfahrung und politisch-gesellschaftlichem Engagement aus. Sie zeigt auf, dass Persönlichkeiten wie der Sklavenbefreier undQuäkerJohn Woolman, der ehemalige Generalsekretär der UNODag Hammarskjöld und der BürgerrechtlerMartin Luther King ihre Kraft zum Widerstand gegen gesellschaftliches Unrecht aus ihren mystischen Erfahrungen schöpften. Mystische Erfahrung bedeute demnach kein bewusstes Abwenden von der Welt, sondern die direkte Transzendenzerfahrung fördere gerade ein demokratisches Glaubensverständnis. Auch der in der mystischen Tradition stehendeSpiritualismusThomas Müntzers wird als ein wesentlicher Auslöser derBauernkriege angesehen.[48]

Interesse für klassische Texte der Mystik und Kontemplation schließt unethisches politisches Handeln nicht aus. So sollHeinrich Himmler ständig eine Ausgabe derBhagavad Gita bei sich getragen haben.[49] Auch sollen er und seine „Elite“ regelmäßig ein Ritual vollzogen haben, das sie Meditation nannten.[50]

Auch Traditionen desZen betonen, dassSpiritualität und Alltag nicht entkoppelt werden dürfen. So beschreiben etwa die Verse „Der Ochse und sein Hirte“ den Entwicklungsweg eines Zen-Schülers im alten Japan und enden mit der Rückkehr auf den Marktplatz. Auch der Zen-MeisterWilligis Jäger betont: „Ein spiritueller Weg, der nicht in den Alltag führt, ist ein Irrweg.“

Unsagbarkeit

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Viele Berichte von mystischer Erfahrung betonen, dass kein Begriff und keine Aussage auch nur annähernd passen. Das Erfahrene ist, auch abhängig von soziokulturellen Bedingungen, höchstens umschreibbar. Bei gleichzeitiger Nichtbenennbarkeit und dem Verlangen, von der Erfahrung dennoch nicht nur zu schweigen, bedient sich Mystik oft auchmetaphorischer Stilmittel.

  • Verschiedene biblische Texte sprechen die Nichtabbildbarkeit und Unnennbarkeit Gottes imDiesseits und dieErkenntnis während einer mystischen Erfahrung (z. B.Taufe im Heiligen Geist) imJenseits (vgl. z. B.Jüngstes Gericht imReich Gottes) an. (Beispielsweise 1 Tim 6,16: „Gott, der in unzugänglichem Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat.“, 1 Kor 13,12: „Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen.“)
  • VonThomas von Aquin, dem wirkungsgeschichtlich bedeutenden mittelalterlichen Theologen, wird legendarisch berichtet, er habe nach einer mystischen Erfahrung seine Bücher verbrennen wollen, da er dadurch erkannt habe, dass alle Gott zuschreibbaren Begriffe mehr falsch als richtig sind. Tatsächlich reflektiert die thomanischeAnalogielehre die Beschreibbarkeit und Unbeschreibbarkeit Gottes.
  • Buddha hat das mystisch Erfahrene nicht als göttlich, aber auch nicht als natürlich bezeichnet. Die höchste Wirklichkeit sei kein göttliches Wesen, das mit Verstand und Willen ausgestattet sei und handele, sondern alles überstrahlender Friede und Glückseligkeit. Die höchste Wirklichkeit bewahre Menschen auch nicht vor Unglück oder befreie nicht aus Lebensgefahren, wenn man sie in Gebeten inständig darum bäte, sondern in der Welt geschehe viel unabänderliches Leid, und dennoch sei alles in dieser höchsten Wirklichkeit geborgen. Die höchste Wirklichkeit erschaffe nicht die vielen Weltdinge, wie die Quelle einen Bach hervorbringe oder wie ein Künstler sein Kunstwerk erschaffe. Über die Entstehung der Weltdinge sei nichts wissbar. Die höchste Wirklichkeit sei einfach da als souveräne, unantastbare, absolut erfüllende Wirklichkeit, die Menschen prinzipiell wahrnehmen können. Aus der mystischen Erfahrung heraus werden alle Phänomene auch alsLeerheit (Nichts) beschrieben, in dem Sinne, dass sieleer von einem ihnen innewohnenden Sein sind. Das mystisch Erfahrene wird auch als Wirklichkeit beschrieben, in der es kein Leid, keinen Tod und keine Entwicklung mehr gibt, die eine absolute Erfüllung und Seligkeit bedeutet – ganz anders jedoch, als man sich Glückseligkeit vorstellen könnte und zu sagen wüsste.
  • Laozi nennt die allem Sein zugrunde liegende WirklichkeitDao. „Das Dao ist namenlos verborgen/ und doch ist es das Dao, das alles erhält und vollendet.“ Er meint, dass über die höchste Wirklichkeit keine rationale Aussage gemacht werden könne, sie jedoch erfahrbar sei. Wer dem Dao folge und in Übereinstimmung mit seiner Natur handle, „zu dem kommen die zehntausend Dinge. Sie kommen zu ihm und leiden keinen Schaden, finden Frieden, finden Ruhe, finden Einigkeit.“
  • In philosophisch-theologischen Traditionen können als wichtige VertreterNikolaus von Kues,Meister Eckhart undHildegard von Bingen genannt werden.

Literatur

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Nachschlagewerke

Allgemeines und Vergleichendes

  • Karl Albert:Einführung in die philosophische Mystik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1996,ISBN 3-534-12948-2.
  • Hans Peter Balmer:Es zeigt sich. Hermeneutische Perspektiven spekulativer Mystik. Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität, München 2018,ISBN 978-3-95925-104-4 (online).
  • Bruno Borchert:Mystik. Das Phänomen – Die Geschichte – Neue Wege. Langewiesche, Königstein i. Ts. 1994,ISBN 3-7845-8600-7.
  • Louise Gnädinger:Deutsche Mystik, 3. Auflage, mit 15 Farbtafeln, Manesse Verlag, Zürich 1994,ISBN 3-7175-1772-4.
  • Peter Heigl:Mystik und Drogenmystik. Ein kritischer Vergleich. Patmos, Düsseldorf 1980,ISBN 3-491-77327-X
  • Ralph Norman:Rediscovery of Mysticism. In: Gareth Jones (Hrsg.):The Blackwell Companion to Modern Theology. Blackwell Publishing 2004, S. 459ff.
  • Michael Sells:Mystical Languages of Unsaying. Chicago. University of Chicago Press, 1994 (u. a. zuPlotin,Eriugena, Ibn Arabi,Marguerite Porete undMeister Eckhart)
  • Dorothee Sölle:Mystik und Widerstand. „Du stilles Geschrei“. Piper, München/Zürich 1999,ISBN 3-492-22689-2.
  • Peter Schäfer:Wege mystischer Gotteserfahrung: Judentum, Christentum und Islam (=Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien. Band 65). Oldenbourg, München 2006,ISBN 3-486-58006-X (Digitalisat).
  • Johannes Schaber, Martin Thurner (Hrsg.),Philosophie und Mystik – Theorie oder Lebensform? Alber, Freiburg (Breisgau) u. a. 2019,ISBN 978-3-495-49055-6
  • Marco S. Torini:Apophatische Theologie und göttliches Nichts. Über Traditionen negativer Begrifflichkeit in der abendländischen und buddhistischen Mystik. In:Tradition und Translation. Zum Problem der interkulturellen Übersetzbarkeit religiöser Phänomene. De Gruyter, Berlin u. a. 1994, S. 493–520.
  • Martin Werner:Mystik im Christentum und in außerchristlichen Religionen. Katzmann, Tübingen 1989,ISBN 3-7805-0450-2.

Christentum

  • Mariano Delgado:Das Christentum der Theologen im 20. Jahrhundert – Vom „Wesen des Christentums“ zu den „Kurzformeln des Glaubens“. Kohlhammer, Stuttgart 2000,ISBN 3-17-015680-2.
  • Peter Dinzelbacher:Christliche Mystik im Abendland. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zum Ende des Mittelalters. Schöningh, Paderborn u. a. 1994,ISBN 3-506-72016-3.
  • Peter Dinzelbacher:Mystik und Krankheit. In:Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage,Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.):Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005,ISBN 3-11-015714-4, S. 1020–1022.
  • Peter Dinzelbacher:Deutsche und niederländische Mystik des Mittelalters. Ein Studienbuch. De Gruyter, Berlin/Boston 2012,ISBN 978-3-11-022137-4.
  • Peter Gerlitz u. a.:Mystik undMystik und Kunst. In:Theologische Realenzyklopädie. Band 23, S. 533–597.
  • Klaus W. Hälbig:Der Baum des Lebens. Kreuz und Thora in mystischer Deutung. Echter, Würzburg 2011,ISBN 978-3-429-03395-8.
  • Alois Mager:Zur Wesensbestimmung der Mystik. In:Benediktinische Monatsschrift 1 (1919), S. 129–141.
  • Alois Maria Haas:Gottleiden – Gottlieben: zur volkssprachlichen Mystik im Mittelalter. Insel, Frankfurt am Main 1989,ISBN 3-458-16009-4.
  • Alois Maria Haas:Mystik im Kontext. Fink, München 2004,ISBN 3-7705-3693-2.
  • Alois Maria Haas:Wind des Absoluten: Mystische Weisheit der Postmoderne? Johannes, Freiburg i. B. 2009,ISBN 978-3-89411-409-1.
  • Grete Lüers:Die Sprache der deutschen Mystik des Mittelalters im Werke der Mechthild von Magdeburg. Dissertation Münster 1926; Darmstadt 1966.
  • Bernard McGinn:Presence of God: a History of Western Christian Mysticism. 5 Bände. Deutsche Übersetzung:Die Mystik im Abendland. Herder 1994ff.
  • Kurt Ruh:Geschichte der abendländischen Mystik. 5 Bände. Beck, München 1990–1999.
  • Kurt Ruh:Bonaventura deutsch. Ein Beitrag zur deutschen Franziskaner-Mystik und -Scholastik (=Bibliotheca germanica. Band 7). Bern 1956 (zugleich Philosophische Habilitationsschrift, Universität Basel 1953).
  • Denys Turner:The Darkness of God, Negativity in Christian Mysticism. Cambridge 1995 (zuPseudo-Dionysius,Augustinus,Bonaventura,Meister Eckhart,Johannes vom Kreuz)
  • Peter Zimmerling:Evangelische Mystik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015,ISBN 978-3-525-57041-8.

Islam

Judentum

  • Joseph Dan:Jewish Mysticism and Jewish Ethics. 1986.
  • Joseph Dan:Jewish Mysticism. Band 1:Late Antiquity. 1998, Band 2:The Middle Ages. 1998.
  • Moshe Idel, M. Ostow (Hrsg.):Jewish Mystical Leaders and Leadership. 1998.
  • Daniel C. Matt (Hrsg.):Das Herz der Kabbala. Jüdische Mystik aus zwei Jahrtausenden. Barth, Bern 1996,ISBN 3-502-65450-6.
  • Gershom Scholem:Von der mystischen Gestalt der Gottheit. Studien zu Grundbegriffen der Kabbala. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977,ISBN 3-518-07809-7.
  • Gershom Scholem, Jonathan Garb,Moshe Idel:Kabbalah. In:Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 11, S. 586–692.

Buddhismus

  • Daisetz T. Suzuki:Der westliche und der östliche Weg. Über christliche und buddhistische Mystik. Neuauflage. Ullstein, Frankfurt am Main 1995.
  • R. C. Dwivedi:Buddhist mysticism. In: R. C. Pandeya (Hrsg.):Buddhist Studies in India. 1975, S. 100–120.
  • R. C. Dwivedi:Buddhist mysticism. In: K. L. Sharma, R. S. Bhatnagar (Hrsg.):Philosophy, Society and Action. Essays in Honor of Prof. Daya Krishna. Jaipur 1984, S. 152–171 (auch in:Akhila Bhāratīya Sanskrit Parishad 16–18 (1984–86), S. 97–114)
  • Subhadra A. Joshi:Buddhist mysticism: a comparative study. In: Kalpakam Sankaranarayanan, Motohira Youtoniya, Shubhadra A. Joshi (Hrsg.):Buddhism In India and Abroad. An Integrating Influence in Vedic and Post-Vedic Perspective. Bombay 1996, S. 104–113.
  • Trevor Ling:Buddhist mysticism. In:Religious Studies. 1 (1966), S. 163–176.
  • Hajime Nakamura:Intuitive awareness: issues in early mysticism. In:Japanese Journal of Religious Studies. 12 (1985), S. 119–140.
  • A. K. Sarkar:Indian Buddhism and Chinese mysticism. In:Bulletin of the Ramakrishna Mission Institute of Culture. 39 (1988), S. 99–107.
  • P. M. Rao:Buddhism and mysticism. In:Mahābodhi (Colombo). 65 (1957), S. 83–88.
  • Pramod Kumar Singh:Some observations on Buddhist mysticism. In:Journal of the Indian Council for Philosophical Research. 22/1 (2005), S. 129–140.
  • Pramod Kumar Singh:Buddhist mysticism: a few observations. In:Indian Philosophical Quarterly. 33 (2006), S. 221–230.

Weblinks

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Commons: Mystik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mystik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Mystik – Zitate

Einzelnachweise

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  1. „Emotionale Reaktionen“ lassen sich durch verschiedene Einzelkomponenten beschreiben, die unterschiedlich erfasst werden können, u. a. alsGefühl,Ausdruck,Motivation,Kognition,Verhalten und Somatik, etwapsychophysiologische Reaktionen. SieheSven Barnow:Kognition versus Emotion? Ein Versuch zur Überwindung dualistischer Konzepte. Auszug aus dem Jahresbericht „Marsilius-Kolleg 2011/2012“, auf marsilius-kolleg.uni-heidelberg.de[1] S. 157
  2. Henryk Machon:Religiöse Erfahrung zwischen Emotion und Kognition. (Münchner Beiträge zur Psychologie), Herbert Utz Verlag, München 2005,ISBN 3-8316-0523-8, Teilabdruck, inklusive Inhaltsverzeichnis auf utzverlag.de[2]
  3. Bernhard Uhde:West-östliche Spiritualität. Die inneren Wege der Weltreligionen. Eine Orientierung in 24 Grundbegriffen (unter Mitarbeit von Miriam Münch), Freiburg 2011, 66-76 (Mystik), hier S. 66.
  4. Metzler Lexikon Philosophie:Mystik. spektrum.de
  5. Ute Mauch:Hildegard von Bingen und ihre Abhandlungen zum dreieinen Gott im ‚Liber Scivias‘ (Visio II, 2). Ein Beitrag zum Übergang vom sprechenden Bild zu Wort, Schrift und Bild. In:Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 23, 2004, S. 146–158; hier: S. 149.
  6. Benseler:Griechisch deutsches Wörterbuch;Pape:Griechisch Deutsch; Duden:Herkunftswörterbuch
  7. Vgl.Historisches Wörterbuch der Philosophie, ArtikelMystik, mystisch. In: Band 6, 628 mit exemplarischen Belegen
  8. Vgl. etwa Regine Hummel:Mystische Modelle im 12. Jahrhundert: „St. Trudperter Hoheslied“, Bernhard von Clairvaux, Wilhelm von St. Thierry (Göppinger Arbeiten zur Germanistik, Band 522). Kümmerle Verlag, Göppingen 1989,ISBN 3-87452-762-X.
  9. Metzler Lexikon Philosophie:Mystik. spektrum.de
  10. Francesco Ficicchia: Mystik (Buddhismus). religion verstehen, Comenius Institut, auf relilex.de[3]
  11. Josef Thomas Götz (OSB), Thomas Gerold (Hrsg.):Die Mystik im Buddhismus und im Christentum und Aspekte des interreligiösen Dialogs. EOS, St. Ottilien 2006,ISBN 978-3-8306-7232-6
  12. Michael von Brück:Zeitlichkeit und mystische Einheitserfahrung. In:Hans-Peter Dürr,Walther Ch. Zimmerli (Hrsg.):Geist und Natur. Über den Widerspruch zwischen naturwissenschaftlicher Erkenntnis und philosophischer Welterfahrung. Scherz, Bern / München / Wien 1989,ISBN 978-3-502-13170-0, TextauszugPDF S. 265–269
  13. Beispielsweise beiOrigenes, In Joh. 20, 12,GCS 4, 342
  14. Meister Eckhart, Pr. 44,DW 2, 345.
  15. Summa Theologiae, II, q. 8 a. 1 c. 3 c.
  16. M. Schmaus:Der Glaube der Kirche. Band V/1, 2. Auflage. 1992, 119.154
  17. Angelus Silesius:Cherubinischer Wandersmann. IV, 42.
  18. Klaus W. Hälbig:Die Hochzeit am Kreuz. Eine Hinführung zur Mitte. München 2007, S. 583;Joseph Ratzinger bezeichnet den Sabbat als „die Zusammenfassung der Thora, des Gesetzes Israels“; Joseph Ratzinger:Unterwegs zu Jesus Christus, Augsburg 2004, S. 29 (vgl. „Wer immer den Šabbat hält, erfüllt die ganze Thora“ – RabbiSchimon ben Jochai).
  19. Heilig Kreuz – Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität – Programm September 2016 bis Juli 2017. (PDF) Heilig Kreuz – Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität, 14. Juni 2016, abgerufen am 29. November 2016. 
  20. Stefan Ahmann:Das Mysterium der Einheit in der Vielheit: Die Eine Wahrheit aus Advaita Vedanta, christlicher Offenbarung, Mystik und Nahtoderlebnissen. tredition, Ahrensburg 2020,ISBN 978-3-347-01384-1
  21. Michael von Brück:Zeitlichkeit und mystische Einheitserfahrung. In:Hans-Peter Dürr,Walther Ch. Zimmerli (Hrsg.):Geist und Natur. Über den Widerspruch zwischen naturwissenschaftlicher Erkenntnis und philosophischer Welterfahrung. Scherz, Bern / München / Wien 1989,ISBN 978-3-502-13170-0, TextauszugPDF S. 263–265
  22. Sibylle Lainer:Im Selbst gründend. In Gott ruhend. Perspektiven der hinduistischen Mystik. Masterarbeit, „Master of Advanced Studies – MAS (Spiritual Theology)“, 2012, auf eplus.uni-salzburg.at[4]
  23. Michael von Brück:Mystik in Hinduismus. In:Hans-Joachim Simm:Die Religionen der Welt. Ein Almanach zur Eröffnung des Verlages der Weltreligionen. Verlag der Weltreligionen, Frankfurt am Main 2007,ISBN 978-3-458-72000-3, S. 247–263
  24. Éric-Emmanuel Schmitt:Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran. Ammann-Verlags, Zürich 2003,ISBN 3-250-60055-5, S. 42
  25. Ignaz Goldziher:Materialien zur Entwickelungsgeschichte des Ṣûfismus. Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, Vol. 13 (1899), S. 35-56, auf real.mtak.hu[5]
  26. Überliefert von al-Harawi und ibn Furak. Letzterer betont wie Ghazali, nicht Gott, sondern der Mensch sei verschleiert vorzustellen. Vgl. dazu Al-Ghazzālī:Die Nische der Lichter. dt. Übers. von A.-E. Elschazli. Meiner, Hamburg 1987,ISBN 3-7873-0683-8, S. 54 und 85f.
  27. Ibn Arabi:Reise zum Herrn der Macht: Meine Reise verlief nur in mir selbst. Deutsche Übersetzung vonFranz Langmayr nach einer englischen Übersetzung von Rabia T. Harris. Chalice, Zürich 2008,ISBN 978-3-905272-73-4, S. 138.
  28. Merdan Günes:Begriffliche Entwicklung des Sufismus. Nr. 158 (2012), Journal of Religious Culture Journal für Religionskultur, ISSN 1434-5935, auf web.uni-frankfurt.de[6]
  29. Sayyid Burhanuddin Muhaqqiq Tirmidhi war ein bedeutender Sufi-Meister und Gelehrter, der als einer der führenden Persönlichkeiten desNaqshbandiyya-Ordens angesehen wird, einer der bekanntesten Sufi-Orden. Er stammt ausTirmidh, einer Stadt in Zentralasien.
  30. Julia Brodacki:Islamische Mystik - Religiöse Welten des Sufismus und heutige Präsenz in Deutschland. Jahresarbeit, Wilhelm-Ostwald Gymnasium Leipzig, Leipzig 2007/2008, auf albertiner.de[7]
  31. Syed Qamar Afzal Rizwi:Die stärkste Waffe des Islam ist die Liebe. Der Sufismus legt den Islam tolerant und friedlich aus. Wir sollten ihn als Gegenpol zum islamistischen Extremismus begreifen.Die Zeit, 20. Februar 2017, auf zeit.de[8]
  32. Monika Schwarz-Friesel:Sprache, Kognition und Emotion: Neue Wege in der Kognitionswissenschaft. In:Heidrun Kämper,Ludwig M. Eichinger (Hrsg.):Sprache Kognition - Kultur. Sprache zwischen mentaler Struktur und kultureller Prägung. (= Jahrbuch 2007. Institut für Deutsche Sprache) De Gruyter, Berlin / New York 2008, S. 277-301, auf[9] S. 282 f.
  33. vergleiche frühchristliche Interpretationen in2 Kor 3,14f EU
  34. „(…) [in der messianischen Zeit] werden die Menschen diesen ihren materiellen Körper abwerfen, werden verklärt werden und den mystischen Körper wieder erhalten, den Adam vor dem Sündenfall hatte. Dann werden sie das Mysterium der Tora begreifen, indem ihre verborgenen Aspekte offenbar werden. Und später, wenn mit dem Ablauf des sechsten Jahrtausends (das heißt nach der eigentlichen messianischen Erlösung und zu Beginn des neuen Äons, Anm.Gershom Scholem) der Mensch in ein noch höheres geistiges Wesen verklärt werden wird, wird er noch tiefere Schichten des Mysteriums der Tora in ihrer verborgenen Wesenheit erkennen. Dann wird jedermann imstande sein, den wundersamen Inhalt der Tora und die geheime Kombination ihrer Buchstaben zu verstehen, und dadurch wird er dann auch viel vom geheimen Wesen der Welt begreifen … Denn der Grundgedanke dieser Darlegung ist, dass die Tora ein materielles Gewand angelegt hat wie der Mensch selber.“ Anonymer kabbalistischer Autor, zit. nach Gershom Scholem:Zur Kabbala und ihrer Symbolik, Frankfurt 1973 (Zürich 1960), S. 98 f.
  35. Vgl.Friedrich Weinreb:Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung. Zürich 2002, S. 235–240 und S. 247.
  36. Gershom Scholem:Von der mystischen Gestalt der Gottheit. Studien zu Grundbegriffen der Kabbala. Frankfurt 1973 (Zürich 1962), S. 181.
  37. Gershom Scholem:Von der mystischen Gestalt der Gottheit. Studien zu Grundbegriffen der Kabbala. Frankfurt 1973 (Zürich 1962), S. 171.
  38. „(…) [der Mensch] das Diesseitige mit dem Jenseitigen verbindet. Und das ist der Sabbat. Die Freude des Erlebens des Ewigenhier, indieser Welt, mit der Braut, mit dem Weiblichen, das heiligt. Man nennt die Hochzeit, wo der Mann die Frau nimmt, ‚kidduschin‘, das bedeutet ‚heiligen‘.“ Friedrich Weinreb:Der biblische Kalender. Der Monat Nissan. München 1984, S. 16.
  39. Zohar II 99 a/b, zit. nach Gershom Scholem:Die Kabbala und ihre Symbolik, Frankfurt 1973 (Zürich 1960), S. 78.
  40. „Alle wissen, dass Judentum eine ‚Last‘ ist. Wer aber weiß noch, dass es auch ‚Freude im Geist und das Paradies der Seele‘ ist, dass ‚derSchabbat ein Vorgeschmack der kommenden Welt‘ ist? […] Wir haben versagt, weil es uns nicht gelungen ist, das Unwägbare zu vermitteln, die Augen des Herzens zu öffnen, das Licht der Tora aus seiner Umhüllung zu befreien. Wir haben das Auge nicht gepflegt … Wir, die Lehrenden, haben wenig Glauben. Wir umgehen die Probleme, wir dringen nicht ins Zentrum.“Abraham Joshua Heschel:Der einzelne Jude und seine Pflichten. In: ders.:Die ungesicherte Freiheit. Essays zur menschlichen Existenz. Neukirchen-Vluyn 1985, 151-169, hier S. 158.
  41. Liane Hofmann, Patrizia Heise:Spiritualität und spirituelle Krisen. Handbuch zu Theorie, Forschung und Praxis. Schattauer, Stuttgart 2017,ISBN 978-3-7945-6861-1, S. 3
  42. Peter Dinzelbacher:Mystik und Krankheit. In:Enzyklopädie Medizingeschichte. 2005, S. 1020 (zitiert).
  43. Christian Thies (Hrsg.):Religiöse Erfahrung in der Moderne. William James und die Folgen.Harrassowitz, Wiesbaden 2009,ISBN 978-3-447-06013-4, S. 133–151
  44. Ludwig Wittgenstein:Tractatus Logico-Philosophicus, 1922, Satz 6.522 (Hervorhebung durch Kursivsatz gemäß Quelle)
  45. Karl Jaspers:Psychologie der Weltanschauungen, Heidelberg 1919 (Neuauflage 1954 mit einem kritischen Vorwort des Verfassers),ISBN 3-492-11988-3, S. 85 (zum Thema Mystik und mystische Einstellung auch, S. 85–89, 119, 160–166, 191–198, 440–462)
  46. Karl Jaspers:Einführung in die Philosophie, 1953,ISBN 3-492-04667-3, S. 24–31.
  47. Handlung – Sprache – Kunst – Mystik. Skizze ihres Zusammenhangs in einer reflexionstheoretischen Semiotik. In: Kodikas/Code 6, 1983, (Website johannes.heinrichs.de)
  48. R. Kottje, B. Moeller (Hrsg.):Ökumenische Kirchengeschichte Band 2 – Mittelalter und Reformation. Mainz 1983, S. 336 ff.
  49. Peter Padfield:Himmler – Reichsführer SS. Macmillan, London 1990,ISBN 0-333-40437-8 und Holt, NY,ISBN 0-8050-2699-1, S. 402, nach einer Aussage vonFelix Kersten
  50. Richard Breitman:Himmler und die Vernichtung der europäischen Juden. Schöningh, Paderborn 1996, S. 193.
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