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Myriam Sarachik

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Myriam Sarachik, 2019

Myriam Paula Sarachik (*8. August1933 alsMyriam Morgenstein inAntwerpen,Belgien; †7. Oktober2021 inNew York City,Vereinigte Staaten)[1] war eine US-amerikanischePhysikerin, die sich mit experimentellerFestkörperphysik befasste.

Leben

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Sarachik entstammte einerjüdischen Familie aus Antwerpen. Nach der deutschen Besetzung Belgiens und Nordfrankreichs gelang ihrer Familie mit einigen Schwierigkeiten – sie wurden von einem französischen Polizisten verhaftet, konnten aber aus einem Internierungslager nahe Tours im besetzten Teil Frankreichs entkommen – die Flucht über Südfrankreich und Spanien nachHavanna aufKuba, wo sie die nächsten 5 ½ Jahre verbrachte. Im März 1947 ließ sich ihre Familie inNew York City nieder, nachdem sie ein Einwanderungsvisum erhalten hatte. Dort besuchte sie dieBronx High School of Science. 1954 erhielt sie ihrenBachelor-Abschluss in Physik amBarnard College, war ein Jahr an denIBM Watson Laboratories derColumbia University und erhielt 1957 denMaster-Abschluss an der Columbia University, an der sie 1960 promoviert wurde. Danach arbeitete sie wieder an den IBM Watson Laboratories und lehrte gleichzeitig abends amCity College of New York, bevor sie 1962 zu denBell Laboratories ging. 1964 wurde sieAssistant Professor, 1967Associate Professor und 1971 Professor am City College of New York derCUNY. Seit 1995 war sie dortDistinguished Professor.

Thema ihrer Dissertation war dieEindringtiefe fürMagnetfelder bei dünnensupraleitenden Filmen ausBlei undZinn und daraus die Bestimmung der Energielücke im Anregungsspektrum der Supraleiter.[2][3] An den Bell Laboratories führte sie wichtige Experimente zur Überprüfung der Theorie desKondo-Effekts aus.[4]

Weiter befasste sie sich mitdotiertenHalbleitern nahe dem Metall-Isolator-Übergang[5][6][7], stark korrelierten Elektronensystemen in zwei Dimensionen[8] undmakroskopischem magnetischen Quantentunneln in Spinsystemen.[9]

2005 erhielt sie denOliver E. Buckley Condensed Matter Prize. Sie war Fellow derNational Academy of Sciences, derAmerican Physical Society (APS), derAmerican Academy of Arts and Sciences, derAmerican Association for the Advancement of Science und derNew York Academy of Sciences. 2006 wurde sie Ehrendoktor desAmherst College. 1995 erhielt sie den Award for Excellence in Wissenschaften desNew Yorker Bürgermeisters. 2003 war sie Präsidentin der APS. 2004 erhielt sie denL’Oréal-UNESCO-Preis. 2020 erhielt sie die Medaille für herausragende Forschungsleistungen der American Physical Society. Sie engagierte sich sowohl bei der APS als auch in derNew York Academy of Sciences für Menschenrechte und war im Rat desCommittee of Concerned Scientists.

Myriam Sarachik war seit 1954 mitPhilip E. Sarachik (* 1931, Professor für Elektrotechnik an der New York University) verheiratet, mit dem sie zwei Töchter hatte. 1970 wurde eine ihrer Töchter von der Haushälterin, die wenig später an einer Überdosis starb, entführt und getötet.[10]

Sarachik starb im Oktober 2021 imMount Sinai West Hospital im New Yorker StadtteilManhattan an den Folgen einesSchlaganfalls im Alter von 88 Jahren.[1]

2023 wurde Sarachik posthum dieNational Medal of Science verliehen.

Literatur

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  • Jonathan R. Friedman:Myriam P. Sarachik: Extraordinary physicist, indomitable spirit, enduring legacy. In:PNAS. Band 119, Nr. 22, 2022, e2204151119,doi:10.1073/pnas.2204151119.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. abKenneth Chang:Myriam Sarachik, Physicist Who Plumbed Magnetism, Dies at 88. In:The New York Times, 13. Oktober 2021. Abgerufen am 17. Oktober 2021 (englisch).
  2. Sarachik,Richard Garwin, E. ErlbachObservations of the Energy Gap by Low Temperature Penetration Depth Measurements in Lead, Phys.Rev.Lett, Band 4, 1960, S. 52–55
  3. Sarachik, Garwin, ErlbachMeasurement of Magnetic Field Attenuation by Thin Superconducting Films, IBM Journal of Research and Development, Band 4, 1960, S. 107
  4. E. Corenzwit, L. D. Longinotti, SarachikResistivity of Mo-Nb and Mo-Re Alloys Containing 1% Fe, Phys. Rev., Band 135A, 1964, S. 1041
  5. Peihua Dai, Youzhu Zhang, SarachikElectrical Conductivity of Metallic Si:B near the Metal-Insulator Transition, Phys. Rev. B 45, 1992, S. 3984
  6. Snezana Bogdanovich, Peihua Dai, Youzhu Zhang, SarachikCritical Conductivity Exponent of Si:P in a Magnetic Field, Phys. Rev. B 48, 1993, S. 4941
  7. Peihua Dai, Youzhu Zhang, SarachikCritical Behavior of the Hall Coefficient of Si:P at the Metal-Insulator Transition, Phys. Rev. B 49, 1994, S. 14039
  8. S. v. Kravchenko, D. Simonian, Whitney Mason, J. Furneaux, SarachikElectric Field Scaling at a B=0 Metal-Insulator Transition in Two Dimensions, Phys. Rev. Lett., Band 77, 1996, S. 4938
  9. Jonathan Friedman, J. Tejada, R. Ziolo, SarachikMacroscopic Measurement of Magnetization Tunneling in High-Spin Molecules, Phys. Rev. Lett., Band 76, 1996, S. 3830
  10. Melissa Klein, CUNY Professor Myriam Sarachik overcomes family tragedy to win top physics honor, New York Post, 9. November 2019
Normdaten (Person):Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 30. Oktober 2023.
Personendaten
NAMESarachik, Myriam
ALTERNATIVNAMENSarachik, Myriam Paula (vollständiger Name); Morgenstein, Myriam (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanische Physikerin
GEBURTSDATUM8. August 1933
GEBURTSORTAntwerpen
STERBEDATUM7. Oktober 2021
STERBEORTNew York City
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