Muscarin
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Gegenion (meist Chlorid) nicht abgebildet | |||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Muscarin | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C9H20NO2+ | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | hygroskopische Nadeln[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 174,26 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten beiStandardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Muscarin ist einPilzgift.
Wirkung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Muscarin wirkt an denmuskarinischen Acetylcholinrezeptoren derSynapsen wieAcetylcholin. Es wird von demEnzymAcetylcholinesterase nicht abgebaut. Dies führt dann zu einer Dauererregung.[3] Seine Wirkungen sind vermehrter Speichel- und Tränenfluss, Pupillenverengung (Miosis), Schweißausbruch, Erbrechen, Durchfall undKreislaufkollaps.[1] Eine Vergiftung kann auch zu einerHerzlähmung und damit zum Tod führen.
Bei einer Muscarin-Vergiftung stehtAtropin alsAntidot zur Verfügung.
Vorkommen
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Muscarin wurde ursprünglich (1869) imFliegenpilz (Amanita muscaria) als erstes Pilzgift entdeckt und nach diesem benannt; anfangs wurde es auch als Ursache für dessen Gift-/Rauschwirkung vermutet. Nach späteren Erkenntnissen kommt es dort jedoch nur in Spuren (2–3 mg/kg) vor, für die Wirkung des Fliegenpilzes sind tatsächlich die SubstanzenIbotensäure undMuscimol (etwa 500 mg/kg) ursächlich. In größeren Mengen kommt Muscarin jedoch in verschiedenenTrichterlingen undRisspilzen vor[3] (Risspilze enthalten die bis zu 200-fache Muscarinmenge eines Fliegenpilzes) und ist ursächlich für deren Giftwirkung.
Selektivität für muskarinische Rezeptoren
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das natürlich vorkommende L-(+)-Muscarin aktiviert unspezifisch muskarinische Acetylcholinrezeptoren, ist aber nahezu unwirksam annikotinischen Acetylcholinrezeptoren. Diese Selektivität geht bei verschiedenen synthetischen Abkömmlingen des Muscarins weitgehend verloren. Beispielsweise aktiviert (−)-Muscaron muskarinische und nikotinische Acetylcholinrezeptoren mit einer vergleichbaren Affinität wie Acetylcholin selbst. Auch andereStereoisomere des Muscarins sind weniger selektiv für muskarinische Rezeptoren und insgesamt weniger wirksam als L-(+)-Muscarin.[4] Das natürlich vorkommendeMuscaridin ist pharmakologisch wenig charakterisiert.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Taschenatlas der Toxikologie, Franz-Xaver Reichl, 2. aktualisierte Auflage, Juli 2002,ISBN 3-13-108972-5.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdefEintrag zuMuscarin. In:Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 1. April 2014.
- ↑abDatenblatt(±)-Muscarine chloride hydrate beiSigma-Aldrich, abgerufen am 12. April 2011 (PDF).
- ↑abAlbert Gossauer:Struktur und Reaktivität der Biomoleküle. Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich, 2006,ISBN 3-906390-29-2, S. 243.
- ↑P. G. Waser:Struktur und Wirkung des Muscarins, des Muscarons und ihrer Stereoisomeren. In:Experientia.Band 14,Nr. 10, Oktober 1958,S. 356,doi:10.1007/BF02159151.