Mrinal Sen

Mrinal Sen (bengalischমৃণাল সেনMṛṇāl Sen; *14. Mai1923 inFaridpur,Provinz Bengalen; †30. Dezember2018 inKalkutta[1]) war einindischerFilmregisseur. Er drehte seine Filme meist inBengalisch, aber auch inHindi,Oriya undTelugu. Sen gehörte zu den renommiertesten indischenAutorenfilmern.
Leben und Werk
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Sen wuchs im östlichen TeilBengalens auf. Nach seiner Schulausbildung studierte Sen Physik amScottish Church College inKolkata. Dort kam er mit kulturell interessierten Kreisen der Kommunistischen Partei (CPI) in Kontakt, ohne jedoch aktives Parteimitglied zu werden. Nach Abschluss seines Studiums nahm er verschiedene Jobs an und landete schließlich als Techniker in einem Filmstudio in Kolkata.
1955 drehte er seinen ersten Film, und nach nur zwei weiteren war er bereits 1960 international bekannt. Es dauerte aber noch weitere zehn Jahre und fünf Filme, bevor er als großer Filmemacher wahrgenommen wurde. Sein 1969 entstandener FilmBhuvan Shome markierte den Beginn einer neuen politischen Filmbewegung in Indien. Danach konzentrierte sich der Marxist Sen auf soziale und politische Probleme seiner Heimat und dokumentierte diese in seiner Kolkata-TrilogieInterview (1970),Kolkata 71 (1972) undPadatik (1973).[2]
Seine künstlerisch kreativste Phase begann 1979 mitEk Din Pratidin. Dieser, der mit demSilbernen Bären (Spezialpreis der Jury) bei derBerlinale 1981 ausgezeichneteAkaler Sandhaney (1980) und insbesondere auch der 1982 entstandene FilmKharij, der einenSonderpreis der Jury bei denFilmfestspielen von Cannes 1983 bekam, beschäftigen sich mit dem täglichen Leben von Middleclass-Familien in Kolkata. Es entstanden in der Folge auch einige Filme in Hindi. 1986/87 drehte Sen eine Fernsehserie von 40-minütigen Kurzfilmen unter dem TitelKabhi Door Kabhi Paas. 1991 erschienMahaprithivi; der Film thematisierte diedeutsche Wiedervereinigung. Nach langer Pause erschien 2003 sein letzter Film,Amar bhuvan.
Mrinal Sen war nebenShyam Benegal und den verstorbenenSatyajit Ray undRitwik Ghatak der bekannteste indische Autorenfilmer außerhalbBollywoods. Er erhielt mehrere internationale Filmpreise und war Jurymitglied auf zahlreichen Filmfestivals, so in Cannes (1982), Venedig (1996) und Berlin (1982). Er wurde mit dem höchsten indischen Preis für Filmschaffende, demDadasaheb Phalke Award ausgezeichnet und warCommandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres. 1998 bis 2003 war er Ehrenmitglied des Indischen Parlaments (Rajya Sabha). 2017 wurde er in dieAcademy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) aufgenommen, die jährlich dieOscars vergibt.[3]
Filmografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Spielfilme
| Kurzfilme
| Dokumentarfilme
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Filme über Mrinal Sen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1984:Ten Days in Calcutta – A Portrait of Mrinal Sen vonReinhard Hauff
- 1989:With Mrinal Sen vonSanjay Bhattacharya undRahul Bose
- 1999:Portrait of a Filmmaker vonRomesh Sharma
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- John W. Hood:Chasing the Truth: The Films of Mrinal Sen [Taschenbuch],Seagull Books, Kalkutta 1993,ISBN 81-70461138.
- The Enemy Within: The Films of Mrinal Sen (Cinema Voices), hrsg. von Sumita S. Chakravarty, Flicks Books 1999,ISBN 0-948911-45-X.
- Shoma Chatterji:Mrinal Sen: The Survivor, Rupa & Co, 2005,ISBN 81-2910198X.
- Dipankar Mukhopadhyay:Mrinal Sen: Sixty Years in Search of Cinema, HarperCollins India, 2009,ISBN 81-72238355.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Website von Mrinal Sen
- Indian Cinema Database: Mrinal Sen. In: chaosmag. Archiviert vom Original am 27. September 2007; abgerufen am 30. Dezember 2018 (englisch).
- Mrinal Sen beiIMDb
- Ratnottama Sengupta: Mrinal Sen took risks to achieve cult status. In: The Times of India. 12. Mai 2013; abgerufen am 30. Dezember 2018 (englisch).
- Mrinal Sen turns 90, says that he hasn’t yet retired. In: The Hindu. 14. Mai 2013; abgerufen am 30. Dezember 2018 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Bengali filmmaker Mrinal Sen dies at 95. In: ZeeNews. 30. Dezember 2018, abgerufen am 30. Dezember 2018 (englisch).
- ↑Devarsi Ghosh: One Hundred Years of Mrinal Sen. In: Jacobin. 6. April 2023, abgerufen am 29. Januar 2024 (englisch).
- ↑Class of 2017. In: Oscars.org. Abgerufen am 30. Dezember 2018 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Sen, Mrinal |
KURZBESCHREIBUNG | indischer Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1923 |
GEBURTSORT | Faridpur, Ostbengalen, heuteBangladesch |
STERBEDATUM | 30. Dezember 2018 |
STERBEORT | Kalkutta |