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Mostov

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Mostov
Mostov (Tschechien)
Mostov (Tschechien)
Basisdaten
Staat:Tschechien Tschechien
Region:Karlovarský kraj
Bezirk:Cheb
Gemeinde:Odrava
Geographische Lage:50° 7′ N,12° 29′ O50.11287777777812.489952777778408Koordinaten:50° 6′ 46″ N,12° 29′ 24″ O
Höhe:408 m n.m.
Einwohner:30(1. März 2001)
Postleitzahl:350 02
Verkehr
Straße:Odrava – Mostov
Frontansicht des Schlosshotels
Nebengebäude, heute u. a. Schwimmbad

Mostov (deutschMostau) ist ein Ortsteil dertschechischen GemeindeOdrava imOkres Cheb. Er befindet sich drei Kilometer westlich vonKynšperk nad Ohří.

Geographie

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Geographische Lage

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Mostov liegt am rechten Ufer derEger unterhalb der Einmündung derWondreb und südlich derBahnstrecke Chomutov–Cheb. Das rechte Ufer der Eger ist mit Häusern und Ferienhäusern bebaut, das linke vornehmlich mit Bungalows.

Nachbargemeinden

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Nachbarorte sind Chotíkov im Nordosten,Kynšperk nad Ohří im Osten, Hlínová und Dobroše im Südosten,Odrava im Süden, sowieNebanice im Nordwesten.

Geschichte

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Mostov wurde erstmals 1362 im Saalbuch der Clarissinnen in Eger alsMosdaw bzw.Moßdaw erwähnt; es soll im 13. und 14. Jahrhundert nachKaspar Brusch auchWoga geheißen haben. Der umgebende Grundbesitz war damals im Eigentum der Zoswitz inEger und wurde später einReichslehen der Leuchtenberger.[1] 1459 gaben dieLandgrafen von Leuchtenberg im Auftrag des KurfürstenFriedrich II. von Sachsen das Lehen Mostau an dieKrone Böhmen zurück, worauf es zu einem raschen Wechsel der Lehensträger kam. Ende des 15. Jahrhunderts erwarb es das Adelsgeschlecht derHardeck, welches als Verwaltungssitz eine Feste errichtete, die im 17. Jahrhundert unter den Rummerskirch und ab 1693 unter Johann FriedrichPergler von Perglas zu einem Schloss umgestaltet wurde. Die Pergler von Perglas hielten die Herrschaft bis 1738, ihnen folgten die Herrenvon Schirnding.

Nach 1862 wurde das Schloss durch den damaligen BesitzerAnton Emanuel von Komers imTudorstil umgebaut. Um den Ertrag zu erhöhen und den Lebensstandard der ansässigen Bevölkerung zu erhöhen, errichtete er ein landwirtschaftliches Mustergut. Im Jahre 1886 verkaufte er den Besitz an den GroßindustriellenGeorg Haas von Hasenfels. Dieser setzte die Trockenlegungen der Felder und Aufforstungen der Flächen fort und vereinigte das Gut Mostau mit dem benachbarten GutKönigsberg an der Eger, welches er von seinem Vater Eusebius Haas, einem Porzellanfabrikanten inSchlaggenwald geerbt hatte. 1914 verstarb im Schloss Georg Haas von Hasenfels und seine Frau Olga Haas von Hasenfels, geborene Dannenberg, übernahm den Besitz. Von dieser erbte es schließlich der einzig Sohn des Ehepaares Georg Julius Haas von Hasenfels im Juli 1942. Noch im selben Jahr übertrug dieser das Anwesen an seinen unehelichen Sohn Siegbert Johann Sappert und installierte bis zu dessen 21. Lebensjahr ein Dreier Konsortium zur Verwaltung des Gutsbestandes. 1945 wurde das Gut aufgrund des Beneš-Dekrete eingezogen.

Mostau war von 1850 bis 1945 Gemeindesitz mit der Verwaltung von Dobrassen und Klingen. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte die Gemeinde zumGerichtsbezirk Eger, der bis zum Ersten Weltkrieg Teil desBezirks Eger war. Im Jahr 1938 lebten in Mostau 337 Menschen.

Nach demMünchner Abkommen wurde der Ort demDeutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zumLandkreis Eger.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die deutschen Bewohner des Ortes auf Grund derBeneš-Dekrete enteignet undvertrieben. Auch die Familie Haas von Hasenfels wurde enteignet und das Schloss Mostov und sein Inventar gingen in den Staatsbesitz derTschechoslowakei über. Es wurde zunächst für Verwaltungszwecke genutzt, war in den 1980er Jahren ein Erholungsheim für Kinder und begann in seiner Bausubstanz zu verfallen. Nach derSamtenen Revolution erwarb es 1989 die Porzellanmanufaktur inHorní Slavkov. Sie ließ das Gebäude renovieren und zu einem Hotel umbauen. 1991 wurden in Mostov 36 Einwohner gezählt, 2001 waren es 30 Einwohner, die in21 Wohnhäusern lebten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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DasSchloss Mostov ist ein Kulturdenkmal aus dem 19. Jahrhundert und wird seit 1998 als Hotel genutzt. Im Erdgeschoss wird eine Ausstellung mitPorzellan gezeigt, die an die Zeit der Porzellanindustrie inSchlaggenwald erinnert. In den Räumen haben sich kunstvolle Kachelöfen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten sowie Mosaikfenster und Stuckdecken.

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Lorenz Schreiner (Hrsg.):Denkmäler im Egerland. Dokumentation einer deutschen Kulturlandschaft zwischen Bayern und Böhmen, unter Mitwirkung des Staatsarchivs Cheb unter Jaromír Boháč u. a.;Amberg 2004; S. 670, Abb. S. 671–676.
  • Heimatkreis Eger – Geschichte einer deutschen Landschaft in Dokumentationen und Erinnerungen, hrsg. vom Egerer Landtag e. V. Amberg 1981. S. 391f. Ortsgeschichte von Dobrassen S. 310; Ortsgeschichte von Klingen S. 366.

Einzelnachweise

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  1. Ersterwähnungen mit dem Namen Mostau werden für 1353, 1362 und 1370 angegeben.

Weblinks

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