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Morphonologie

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(Weitergeleitet vonMorphophonologie)

DieMorphonologie (auch:Morphophonologie,Morphonemik,Morphophonemik) ist ein Teilgebiet derSprachwissenschaft, im Speziellen derTheoretischen Linguistik, und ist als „Bindeglied“ zwischenPhonologie (Lautlehre) undMorphologie (Formenlehre) zu verstehen. Sie untersucht den nach bestimmten Regeln ablaufenden Lautwechsel zwischen verschiedenen Formen bedeutungstragender Teile von Wörtern, den sogenanntenAllomorphen. Diese regelmäßigen Lautwechsel werden „Morphoneme“ genannt. Der Begriff „Morphonologie“ wurde 1929 von dem russischen LinguistenNikolai Sergejewitsch Trubetzkoy als eine notwendige Beschreibungsebene zwischen Phonologie und Morphologie für die systematische Untersuchung und Darstellung der Morphoneme vorgeschlagen.

Untersuchungsgegenstand der Morphonologie sind zum Beispiel die folgenden Phänomene:

  • Auslautverhärtung (Verlust derStimmhaftigkeit vonKonsonanten imAuslaut eines Wortes): Im Deutschen gibt es einen regelmäßigen Wechsel zwischen stimmhaften undstimmlosen Konsonanten, je nachdem, ob der entsprechendeLaut im Auslaut eines Wortes steht oder nicht. Der Nominativ Singular des Wortes „Hals“ lautet inphonetischer Umschrift [hals], der Genitiv Singular ['halzes], wobei [s] das stimmlose „s“ im Wortauslaut bezeichnet, [z] dagegen das stimmhafte „s“ innerhalb des Wortes vor folgendemVokal. Dieser Wechsel zwischen [s] und [z] wird als ein Morphophonem aufgefasst. Solche regelmäßigen Wechsel gibt es im Deutschen beiReibelauten wie dem „s“, aber auch beiVerschlusslauten wie dem „d“ (zum Beispiel [hʊnt] „Hund“ – ['hʊndəs] „Hundes“). Die Auslautverhärtung im Deutschen wird allerdings in neueren Arbeiten als eine rein phonologische oder phonetische Alternation gesehen, die nicht am Ende eines Wortes, sondern in derSilbenkoda, also unabhängig von Morphemen oder Morphemgrenzen, stattfindet. Danach gehört die Auslautverhärtung nicht in den Bereich der Morphonologie.
  • Vokalharmonie (Abhängigkeit der Qualität bestimmter Vokale durch andere im Wort vorangehende Vokale). Dieses Phänomen findet sich in vielen Sprachen der Welt, zum Beispiel imTürkischen oder imUngarischen.
  • Veränderung der Pluralsuffixe imEnglischen: Diese Endungen werden als „-s“ oder „-es“ geschrieben. Ihre Aussprache variiert aber zwischen [s], [z], and [ɪz], wie incats [kæts],dogs [dɔːgz] undbushes ['bʊʃɪz]. Auf der morphophonologischen Ebene kann das Pluralsuffix als eines mit der zugrundeliegenden ⫽z⫽ betrachtet werden, das in den drei genannten Formen realisiert werden, und zwar nur im Fall der Pluralendung.
  • Liaison (bestimmte lautliche Verbindungen zwischen zwei Wörtern).
  • Ablaut (Vokaländerungen imStamm eines Wortes).

Literatur

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  • N. S. Troubetzkoy:Sur la « Morphonologie ». In:Travaux du Cercle Linguistique de Prague 1, 1929, 85–88. Auch in: Josef Vachek (Compiler):A Prague School Reader in Linguistics. Indiana University Press, Bloomington/ London 1964/ 1967. S. 183–186.

Weblinks

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Wiktionary: Morphonologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Normdaten (Sachbegriff):GND:4170561-0(lobid,OGND,AKS)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Morphonologie&oldid=243935854
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