Die Fläche des 13,70 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Hochjuras. Eingefasst wird das Gebiet durch die Flussläufe von Semine im Südwesten und Valserine im Osten. Beide haben durch ihreErosionsarbeit rund 100 m tiefe Schluchten in die Umgebung eingegraben, die von steilen, teils mit Felsbändern durchzogenen Hängen begleitet werden. Nordwärts erstreckt sich das Gemeindeareal über das Plateau von Montanges in das stark reliefierte Gebiet des französischen Juras. Am Südhang desCruchon wird mit 1090 m ü. M. die höchste Erhebung von Montanges erreicht. Auch das Tal derSandezanne (Zufluss der Valserine) und dieCombe du Collet, ein Hochtal westlich des Cruchon, gehören zur Gemeinde. Das Gemeindegebiet ist Teil desRegionalen Naturparks Haut-Jura (frz.:Parc naturel régional du Haut-Jura).
Zu Montanges gehören neben dem eigentlichen Dorf auch verschiedene Weiler und Gehöfte, darunter:
Das Dorf gehörte zum Herrschaftsgebiet von Nantua, wurde aber 1248 auf Veranlassung der Herren von Gex geplündert.[1] Im 14. Jahrhundert kam Montanges unter die Herrschaft der Thoire-Villars.
Mit 348 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022)[2] gehört Montanges zu den kleinen Gemeinden des Départements Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, wurde seit Beginn der 1980er Jahre wieder ein Bevölkerungswachstum verzeichnet.[3] Die Bewohner von Montanges heißen auf FranzösischMontangers bzw.Montangères.
Altes Brückenbauwerk aus gemauertem Stein über die Schlucht der Valserine
Die Kirche Saint-André in Montanges wurde imgotischen Stil erbaut und im 17. Jahrhundert erweitert. Der mittelalterliche Herrschaftssitz wurde im 16. und 19. Jahrhundert mehrfach umgestaltet und wird von zwei Türmen flankiert. Von der im 14. Jahrhundert errichteten BurgLa Bâtie sind Ruinen erhalten.
Östlich von Montanges befindet sich derPont des Pierres, eine 1957 erbaute Betonbogenbrücke, welche die Schlucht der Valserine in einer Höhe von rund 60 m überspannt. Sie ersetzt einen Vorgängerbau, der 1909 für eineÜberlandstraßenbahn zwischen Bellegarde und Chézery-Forens errichtet worden war und 1944 während desZweiten Weltkriegs von derRésistance gesprengt wurde.[4] Mit einem aus Natursteinen (frz.:pierres) gemauerten Brückenbogen stellte der ursprüngliche Bau unter den Brücken dieser Abmessungen eine Besonderheit dar. In der Schlucht unterhalb der Brücke liegt ein Naturschutzgebiet. Dort wurden bis zu 15Fledermausarten beobachtet, die in alten Stollen überwintern.[5]
Montanges war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch dieLandwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung und hauptsächlich in Bellegarde-sur-Valserine ihrer Arbeit nachgehen.
Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an derDepartementsstraße D14, die von Tacon (an der D1084) durch das Valserine-Tal nach Chézery-Forens führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Giron und Confort. Der nächste Anschluss an die AutobahnA40 befindet sich in einer Entfernung von rund 13 Kilometern.
In Montanges befindet sich eine staatlicheécole primaire (Grundschule mit eingegliederterVorschule).
↑Marie-Claude Guigue:Topographie Historique du Département de l’Ain. Bourg-en-Bresse et Lyon, A. Brun, 1873,S.243 (französisch,online [abgerufen am 18. Januar 2014]).