Monomer
Monomere (altgriechischμόνοςmonos ‚ein‘, ‚einzel‘ und μέροςmeros ‚Teil‘, ‚Anteil‘) sind (potentielle)molekulareWiederholeinheiten. Der Begriff hat in der Polymerchemie und der Biochemie unterschiedliche Bedeutungen.
Polymerchemie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Typische Monomere für Kunststoffe |
---|
![]() Ethen (Ethylen) |
![]() Propen (Propylen) |
![]() Vinylchlorid (VC) |
![]() Acrylamid |
In derPolymerchemie sind Monomere prinzipiell alle chemischen Verbindungen, bei denen über einePolyreaktionPolymere gebildet werden können.[1] Beispiele für organische Monomere sind Moleküle mit einer reaktionsfähigenC=C-Doppelbindung oder mit mindestens zweifunktionellen Gruppen pro Molekül. Auch ringförmige Strukturen wieCaprolactam können als Monomere für Polyreaktionen dienen. Monomere können durchKettenpolymerisation,Polykondensation oderPolyaddition zu Polymeren verknüpft werden.[2][3][4] Ein Beispiel für ein anorganisches Monomer ist die Orthokieselsäure H4SiO4, die zu Polykieselsäure polykondensiert (sieheKieselsäuren).
Biochemie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In derBiochemie ist ein Monomer ein Einzelmolekül, welches potentiell mit gleichartigen Molekülen physisch zu interagieren vermag. In manchen Fällen bezeichnet der Begriff eineProtein-Untereinheit (englischSubunit) einesProteinkomplexes,[5] die zumeist übernichtkovalente Wechselwirkungen, in selteneren Fällen über Atombindungen (etwa überSchwefelbrücken) miteinander verbunden sind. Monomere können unter geeigneten Bedingungen zuDimeren,Trimeren,Tetrameren oderOligomeren bzw. zu größerenMultimerenassoziieren oderaggregieren. Eingebunden in einen solchen Komplex, heißen sieProtomere.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Suffix-mer
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Eintrag zuMonomere. In:Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 13. Juni 2014.
- ↑M. D. Lechner, K. Gehrke und E. H. Nordmeier:Makromolekulare Chemie, 4. Auflage, Birkhäuser Verlag, 2010, S. 48–170,ISBN 978-3-7643-8890-4.
- ↑Eintrag zumonomer. In:IUPAC (Hrsg.):Compendium of Chemical Terminology. The “Gold Book”.doi:10.1351/goldbook.M04017 – Version: 2.3.1.
- ↑Eintrag zumonomer molecule. In:IUPAC (Hrsg.):Compendium of Chemical Terminology. The “Gold Book”.doi:10.1351/goldbook.M04019 – Version: 2.3.1.
- ↑StichwortUntereinheit in: Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher (Hrsg.):Lexikon der Chemie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2001.