Mongu

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Dieser Artikel behandelt die Stadt Mongu in Sambia, zu anderen Bedeutungen sieheMongu (Begriffsklärung).
Mongu
Mongu (Sambia)
Mongu (Sambia)
Mongu
Koordinaten15° 16′ S,23° 9′ O-15.27222222222223.148611111111Koordinaten:15° 16′ S,23° 9′ O
Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
StaatSambia
ProvinzWestprovinz
ISO 3166-2ZM-01
Höhe1300 m
Einwohner111.450(2022)
Telefonvorwahl(0)218[1]

Mongu ist die Hauptstadt derWestprovinz (vormalsBarotseland) inSambia und hat 111.450 Einwohner (Zensus 2022).[2] Sie befindet sich am Rande einer ausgedehnten Flutebene etwa 25 Kilometer östlich desSambesi, mit dem sie durch den Malile-Kanal verbunden ist.[3] Die Stadt ist Sitz der Verwaltung desgleichnamigen Distrikts mit 197.816 Einwohnern (2022).[4]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

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Mongu liegt auf 1050 Meter Höhe über dem Meeresspiegel in einem semiariden, sandigen Gebiet, derBarotse-Ebene, die in der Regenzeit vom Sambesi bis zum Stadtrand überflutet wird. Das Umland ist geprägt vonKalahari-Vegetation undMiombowald (6,3 Millionen Hektar im Distrikt). Die Flutebene selbst gehört zurÖkoregion des sambesischen Schwemmlandes. Nördlich von Mongu erreicht diese ihre größte Ausdehnung auf etwa 50 Kilometer Breite.

Die Trocken- und der Regenzeitpälaste desLitunga, wie der Titel des Königs der größten lokalen EthnieLozi lautet, liegen außerhalb Mongus 12 Kilometer nordwestlich inLealui und 16 Kilometer nördlich inLimulunga. Gegenüber dem Palast in Limulunga befindet sich dasNayuma Museum. Die noch heute am Ende der Regenzeit vollzogeneKuomboka-Zeremonie bezieht sich auf den Umzug des Königs von einem Palast in den anderen und gehört zu den größten Festivitäten des Landes.

Geschichte

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Wirtschaft

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Frauen mit Gras für Dachdeckung und Umzäunungen

Mongu liegt in der ärmsten Region Sambias, etwa 6 % der Bevölkerung verfügen über einen Zugang zu Elektrizität, 44 % zu sauberem Wasser sowie 10 % über eine heimische Toilette. DieArmutsquote liegt mit 71 % deutlich über dem Landesdurchschnitt.[5]

Mongu verfügt über ein kleines Geschäftsviertel, einen großen Wochenmarkt und einen Flughafen, der vor allem von der sambischen Luftwaffe genutzt wird und nach demBürgerkrieg in Angola den Vereinten Nationen als Stützpunkt zur Rückführungangolanischer Flüchtlinge diente. Am Stadtrand befindet sich ein Elektrizitätswerk.

Den Hauptzweig der lokalen Wirtschaft bildet die Landwirtschaft, die für vor allem Mangos, Cassava und Cashews produziert. Daneben spielt der Fischfang durch das Schwemmland eine bedeutende Rolle. Als Umschlagplatz fungiert der kleine Naturhafen an der Abbruchkante der Flutebene, der demBarotse Royal Establishment, der königlichen Verwaltung der Lozi untersteht. Auf dem örtlichen Markt findet man daher zum BeispielTigerfisch aus dem Sambesi. Darüber hinaus ist die Region um Mongu für seine kunstvollen Körbe und Teppiche bekannt und das wichtigste Reisanbaugebiet in Sambia.[6]

Mongu bietet Touristen eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten auf einfachem bis mittlerem Niveau und verfügt über etwa 13 Lodges und Hotels sowie ca. 30 Motels und Gästehäuser.

Infrastruktur

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Die Stadt verfügt über zwei Krankenhäuser, dasLewanika General Hospital sowie das Distriktkrankenhaus, 11 weiterführende Schulen sowie 7 Einrichtungen der tertiären Bildung, darunter die privateBarotse University und die in Bau befindliche öffentlicheKing Lewanika University.

Im Zentrum des Ortes befinden sich mehrere Filialen sambischer Banken sowie die im Jahr 2016 eröffnete Barotse Mall, die mit einem großenShoprite-Supermarkt und weiteren Einzelhändlern das lokale Warenangebot ergänzt.[7] Die Silhouette der Stadt wird von der Kathedrale und dem Wasserturm geprägt.

Mongu ist über dieM9 mit dem ca. 600 km entferntenLusaka verbunden. Seit der Eröffnung derSioma Bridge und dem Ausbau derM10 besteht über dieKatima-Mulilo-Brücke auch Anschluss anSesheke undLivingstone. Die 2016 eröffneteMongu – Kalabo Road durchquert die Barotse-Ebene, überbrückt den Sambesi auf derLubosi Imwiko II Bridge und bindet das in der Regenzeit bisher abgeschnitteneKalabo an das sambische Straßennetz an.[8] Durch den ausgedehnten Handel vor allem mit Getreide und Gemüse zwischen Sambia und Angola gibt es Bestrebungen, diese Straße bis ins Nachbarland weiterzuführen, um eine kurze und schnelle Verbindung zum Seehafen inMoçâmedes zu schaffen. Daneben soll die etwa 16 Kilometer lange Strecke zum Königssitz in Limulunga ertüchtigt werden.

Klima

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Mongu liegt in der Übergangszone desOstseitenklimas (oder der wechselfeuchten Subtropen) und destropischen Savannenklimas mit einer ausgeprägtenTrockenzeit zwischen Mitte April und Mitte Oktober sowie einerRegenzeit von Ende Oktober bis Anfang April. Zwischen September und November, in der Zeit der ersten Regenfälle, liegen die Temperaturen am höchsten. Die Flut des Sambesi erreicht die Region typischerweise im Januar oder Februar und hat ihren Höhepunkt etwa im April. Danach sinkt der Wasserstand bis in die kühleren Monate der Trockenzeit. Nachtfröste sind auch in dieser Periode in Mongu äußerst selten.

Mongu
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
220
 
28
19
 
 
217
 
29
19
 
 
146
 
28
19
 
 
38
 
29
17
 
 
2
 
28
13
 
 
1
 
26
10
 
 
0
 
27
10
 
 
0
 
30
13
 
 
2
 
33
17
 
 
33
 
34
19
 
 
104
 
31
18
 
 
216
 
29
18
_Temperatur (°C)  _Niederschlag (mm)
Quelle:wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mongu
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Tagesmax. (°C)28,229,2228,129,127,725,826,629,633,333,931,028,529,2
Mittl. Tagesmin. (°C)18,819,018,716,913,110,09,712,716,618,518,118,315,8
Niederschlag (mm)220217146382100233104216Σ979
Sonnenstunden (h/d)5,96,56,99,210,19,810,010,19,58,07,36,28,3
Regentage (d)16141440000051017Σ80
Luftfeuchtigkeit (%)73737264534844363242607255,7
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
28,2
18,8
29,22
19,0
28,1
18,7
29,1
16,9
27,7
13,1
25,8
10,0
26,6
9,7
29,6
12,7
33,3
16,6
33,9
18,5
31,0
18,1
28,5
18,3
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez

Demografie

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Einwohnerentwicklung der Stadt
JahrEinwohnerzahl
19635000[9]
196910.700[9]
197411.900[9]
199029.302[2]
200044.310[2]
201049.818[2]
2022111.450[2]

Persönlichkeiten

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Weblinks

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Commons: Mongu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Mongu. Kurzporträt mit Bildern in einer privaten Website, aufwww.nrzam.org.uk (englisch)

Einzelnachweise

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  1. Nationale und internationale Vorwahlen Sambias (Memento vom 5. November 2023 imInternet Archive)
  2. abcdeCitypopulation.de - Stadte in Sambia
  3. Mongu. Zambia Tourism Agency, abgerufen am 12. Januar 2021 (englisch). 
  4. Zambia Statistics Agency:2022 Census of Population and Housing. Abgerufen am 29. Februar 2024.
  5. Mongu: Inclusive Urban Economic Development Diagnostic. Infrastructure & Cities for Economic Development ICED, April 2018, abgerufen am 10. Januar 2021 (englisch). 
  6. Ilona Hupe, Manfred Vachal:Reisen in Zambia. 1. Auflage. Ilona Hupe Verlag, München 2018,ISBN 3-932084-79-9,S. 214. 
  7. Benedict Tembo: Mongu feels ripe for city status. Zambia Daily Mail Limited, 29. Januar 2018, abgerufen am 12. Januar 2021 (englisch). 
  8. Mongu-Kalabo road economic game-changer. Zambia Daily Mail Limited, 29. April 2016, abgerufen am 12. Januar 2021 (englisch). 
  9. abcJürgen Schultz:Zambia. (= Wissenschaftliche Länderkunden; 23) Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983, S. 127.
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