Mongolen

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Mongole ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unterMongole (Begriffsklärung) aufgeführt.
Mongolen in traditioneller Militär-Uniform

Mongolen (mongolische Schrift:ᠮᠣᠩᠭᠣᠯᠴᠤᠳmongɣol;Kyrillisch: монгол/mongol) sind im engeren Sinne die von dennordostasiatischen mongolischen Stämmen des 13. Jahrhunderts abstammendenethnischen Gruppen. Im weiteren Sinne kann man auch anderemongolischsprachige Völker wie dieDongxiang zu den Mongolen zählen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Namensherkunft

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Der NameMongɣol wurde zunächst auf einen von mehreren kleineren Volksstämmen auf dem Gebiet der heutigenMongolei – im Gebiet desOnon – angewandt; unterDschingis Khan im 13. Jahrhundert wurde der Name dann zur übergreifenden Volksbezeichnung.

Heutige mongolische Ethnien

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Verbreitung von Völkern, die einemongolische Sprache sprechen, 2011

Überblick

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Insgesamt gibt es über 11 Millionen Mongolen, von denen heute die meisten in derVolksrepublik China leben,[2] gefolgt von derMongolei,Russland und einigenzentralasiatischen Staaten.

Die verschiedenen ethnischen Gruppen der Mongolen können sprachlich grob in West- und Ostmongolen sortiert werden. Zu den Westmongolen gehören z. B. dieKalmücken (vor allem in Russland) und dieOiraten (Ööld, Torghut, Khoshut, Bayaad usw.; vor allem im Westen der Mongolei und in der Volksrepublik China). Zu den Ostmongolen gehören zum Beispiel dieBurjaten (vor allem in Russland), dieChalcha (vor allem in der Mongolei) und dieTümed,Chahar, Ordos usw. (vor allem in derInneren Mongolei).

DieKalmücken leben als einziges mongolisches Volk in einer autonomen Republik Russlands innerhalb Europas. Weitere verstreut lebende und mongolische Sprachen sprechende Völker sind zum Beispiel dieBonan,Dongxiang,Monguor,Daur und Teile derYugur in der Volksrepublik China. Auch die Sprache derMoghol in Afghanistan ist bzw. war eine mongolische Sprache.

Mongolei

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In der Mongolei leben etwa 3,2 Millionen Mongolen, was 96 % der Bevölkerung entspricht (Stand 2013).[3][4]

Russland

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DieKalmücken sind das einzigebuddhistischemongolischsprachige Volk innerhalb der geografischen Grenzen Europas. Sie leben überwiegend inKalmückien an derWolga und umfassen ca. 180.000 Personen (Zensus 2010).

DieBurjaten leben überwiegend inBurjatien, im SüdenSibiriens, an der Grenze zur Mongolei. Sie umfassen etwa 460.000 Personen (Zensus 2010)[5], aber nur noch wenige sprechen Mongolisch.

Volksrepublik China

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Beim Zensus im Jahre 2015 wurden in der Volksrepublik China 6.487.903 Mongolen gezählt.

Mongolische Verwaltungseinheiten in der Volksrepublik China

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Alt- und Neustadt vonKorla, der Hauptstadt vonBayingolin, 2007

Neben dem Autonomen GebietInnere Mongolei auf Provinzebene gibt es noch weitere mongolische autonome Verwaltungsgliederungen.

Auf Bezirksebene:

  • Mongolischer Autonomer BezirkBayingolin
  • Mongolischer Autonomer BezirkBortala
  • Autonomer BezirkHaixi der Mongolen und Tibeter

Auf Kreisebene:

Kultur

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Mongolischer Musiker mitPferdekopfgeige

Religion

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Die ursprüngliche Religion der Mongolen besteht aus mehrerenschamanistischen Traditionen, die sich später auch zumTengrismus entwickelten. Im Gegensatz zu dem türkischen Tengrismus ist die mongolische Formpolytheistisch, das heißt, es werden mehrere Götter undGeistwesen verehrt. Es wird angenommen, dass der türkische Tengrismus von monotheistischen Ideen beeinflusst wurde, da die sibirischenJakuten ebenfalls polytheistisch sind.Ahnenkult spielt wie in allen anderen ostasiatischen, sibirischen und polynesischen Religionen eine große und zentrale Rolle und ist noch heute fester Bestandteil der mongolischen Kultur.

Heute ist auch derBuddhismus unter den Mongolen weit verbreitet. Er hat sich großteils mit dem Schamanismus vermischt und bildet eine schwer zu trennende Religion. Dies ist vergleichbar mitJapan, woShintō und Buddhismus koexistieren.

Soziale Struktur

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Die Familie spielt eine wichtige und zentrale Rolle für die Mongolen. So ist ein ehrenhaftes Verhalten und Zusammenhalt ein wichtiger Punkt in der mongolischen Kultur. Blutsverwandtschaft gilt als eines der stärksten Bande. Noch heute sind viele Mongolen stolz auf ihren Clan, den sie oft weit in die Vergangenheit zurückverfolgen können.

Geschichte

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Rüstung eines mongolischen Kriegers während derYuan-Dynastie
Hauptartikel:Geschichte der Mongolei undMongolisches Reich

Die Geschichte der Mongolen reicht weit zurück, unter anderem zu denXiongnu, denXianbei und anderen Steppen-Nomaden, aber auch zu den sesshaften Völkern derKitan und anderen mongolischen Stämmen in derMandschurei undChina.[6] Einige mongolisch geführte Staaten der Antike waren die Xianbei, dieRouran, dieLiao-Dynastie, dieWuhuan, dieTuoba und einige chinesische Dynastien.[7]

Mit dem Mongolischen Reich hatten die Mongolen das mächtigste und größte Imperium der Erde und beeinflussten damit die Zukunft vieler Menschen, auch in entferntem nicht mongolischem Terrain. Des Weiteren waren dieYuan-Dynastie und einige folgende Reiche (wie dasDsungarische Khanat) mongolischen Ursprungs. Viele Historiker vermuten, dass dieAwaren inEuropa ebenfalls mongolischen oder para-mongolischen Ursprungs waren.[8]

Analysen der Inschriften von Bugut und Hüis Tolgoi lassen die Vermutung zu, dass die Rouran bzw. deren Herrscherschicht Mongolisch gesprochen haben.[9]

Siehe auch

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Michael Weiers:Geschichte der Mongolen. (Urban-Taschenbücher, Band 603) Kohlhammer, Stuttgart 2004, S. 13.
  2. Uradyn Erden Bulag:Nationalism and Hybridity in Mongolia. Oxford University Press, Oxford 1998, S. 183 f.
  3. The World Factbook – Central Intelligence Agency. In: The World Factbook. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2010; abgerufen am 27. Februar 2025 (englisch). 
  4. Үндэсний статистикийн хороо: NSO.MN. In:Үндэсний статистикийн хороо. (nso.mn [abgerufen am 12. September 2018]). 
  5. Ethnische Gruppen in Russland (Memento vom 23. Dezember 2021 imInternet Archive), Zensus 2010, Rosstat. Abgerufen am 12. November 2020.
  6. Juha Janhunen:The Mongolic Languages. Routledge, 2006,ISBN 978-1-135-79690-7 (google.com [abgerufen am 12. September 2018]). 
  7. University of California, Berkeley. Project on Linguistic Analysis,Journal of Chinese linguistics, S. 154.
  8. Heinz Dopsch:Steppenvölker im mittelalterlichen Osteuropa – Hunnen, Awaren, Ungarn und Mongolen (PDF) auf der Website derUniversität Salzburg.
  9. Alexander Vovin:A Sketch of the Earliest Mongolic Language: the Brāhmī Bugut and Khüis Tolgoi Inscriptions. In:International Journal of Eurasian Linguistics. Band 1, 2019,ISSN 2589-8825, S. 162–197 (englisch).
Nationalitäten bzw. Ethnien im Autonomen GebietInnere Mongolei
Nationalitäten bzw. Ethnien in der ProvinzHeilongjiang
Nationalitäten bzw. Ethnien in der ProvinzYunnan
Nationalitäten bzw. Ethnien in der ProvinzSichuan
Nationalitäten bzw. Ethnien in der ProvinzQinghai
Nationalitäten bzw. Ethnien in der ProvinzGansu
Nationalitäten bzw. Ethnien im Uigurischen Autonomen GebietXinjiang
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