DieMongolei ([mɔŋɡoˈla͜i]; amtlicher deutscher Name[5]; amtlich inmongolischМонгол УлсMongol Uls,ᠮᠤᠩᠭᠤᠯ ᠤᠯᠤᠰmongɣol ulus, wörtlichMongolischer Staat) ist einBinnenstaat inOstasien, zwischenRussland undChina. Territorial über viermal so groß wieDeutschland, ist das Land mit rund drei Millionen Einwohnern der am dünnsten besiedelte Staat der Erde.[A 1] Mehr als 40 Prozent der Landesbevölkerung leben in der HauptstadtUlaanbaatar. Der Großteil der Bevölkerung sindMongolen, von denen die knappe Mehrheit demmongolischen Buddhismus angehört.
Das Staatsgebiet umfasst den größten Teil desMongolischen Plateaus. Aufgrund derBodenbeschaffenheit und desKlimas kann in der Mongolei kaumAckerbau betrieben werden. Die Landschaft dominieren grasbewachseneSteppen, mit Bergen im Norden und Westen, sowie dieWüste Gobi im Süden. Bedeutendste Wirtschaftszweige sind dienomadischeViehwirtschaft und derBergbau. Das Land zählt zu den zehn rohstoffreichsten Ländern der Erde.
Ausgrabungen in der Gobi belegen, dass schon vor 500.000 Jahren derHomo erectus auf dem Gebiet der heutigen Mongolei lebte. Bereits vor Beginn der christlichen Zeitrechnung vereinigten sichReiternomaden, wie dieXiongnu oderXianbei, zu großenVolksstämmen. 1206 gründeteDschingis Khan dasMongolische Reich, das sich über Asien bis nach Europa erstreckte und das größte territorial zusammenhängendeImperium der Menschheitsgeschichte darstellte. Sein EnkelKublai Khan eroberte China und begründete dieYuan-Dynastie. Nach dem Zerfall dieses Reiches dominierte zunehmend derBuddhismus den Staat. Während derQing-Dynastie entstand 1644 auf dem Gebiet des heutigen mongolischen Staates als chinesische Provinz die „Äußere Mongolei“.
Ab 1912 erlangte die Region weitgehendeAutonomierechte. 1921 etablierte dieSowjetunion eineMarionettenregierung, welche 1924 dieMongolische Volksrepublik proklamierte. Diese war zeit ihres Bestehens politisch, militärisch und wirtschaftlich völlig von der Sowjetunion abhängig. Erst im Zuge derRevolutionen im Jahr 1989 vollzog das Land den friedlichen Übergang zu einemdemokratisch-parlamentarischenRegierungssystem. Am 12. Februar 1992 besiegelte das Parlament mit der Annahme einer neuen Verfassung das Ende des kommunistischen Systems. Seither ist die Mongolei eine stabile Demokratie. GemäßDemokratieindex 2022 ist die Mongolei die einzige Demokratie der Welt, die vollständig von autoritären Regimen umzingelt ist. Vor allem die Beziehung zu China beschäftigt die mongolische Bevölkerung, da sie sich der Chancenlosigkeit in einem möglichen militärischen Konflikt bewusst ist und unter dieser Drohkulisse zunehmend in eine Abhängigkeit gerät.
Die Mongolei ist ein Staat in Ostasien. Ihr Territorium erstreckt sich zwischen 41° 35′ und 52° 06′ nördlicher Breite sowie 87° 47′ und 119° 57′ östlicher Länge. Unter allenStaaten der Erde nimmt sie hinsichtlich ihrer Fläche den 18. Platz ein. Trotzdem hat die Mongolei nur zwei Nachbarn: MitRussland im Norden teilt das Land eine 3485 km lange Grenze und mit derVolksrepublik China im Süden eine 4677 km lange Grenze; außerdem beginntKasachstan nur 38 km westlich des westlichsten Punktes der Mongolei. Ihre Ost-West-Ausdehnung beträgt 2392 km und ihre Nord-Süd-Ausdehnung 1259 km. Sie ist zu 40 % vonHalbwüste, zu 35 % von Baumsteppe und zu 20 % von Grassteppe bedeckt; den Rest machenWald und Sandwüste aus.[6][7]
Die größte Stadt der Mongolei ist dieHauptstadtUlaanbaatar (Ulan Bator) mit ca. 1,3 Millionen Einwohnern, fast der Hälfte der Bevölkerung des ganzen Landes.[8] Durch die Entstehung vonMaidar City wird die Zentralisierung der Bevölkerung um Ulaanbaatar nicht behoben werden, da die beiden Städte nur ca. 30 km auseinander liegen werden.[9] Bedeutende Städte sindErdenet mit 79.649 Einwohnern,Darchan mit 72.386 Einwohnern undTschoibalsan mit 44.367 Einwohnern; weitere Städte sind in derListe der Städte in der Mongolei zu finden.
Etwa ein Drittel des Staatsgebietes wird vonHochgebirgen eingenommen, vor allem im Norden, Westen und Südosten. Den Süden und Osten dominieren trockeneHochebenen. Die mittlere Landeshöhe liegt bei etwa 1580 Meter über dem Meeresspiegel.
Als Westmongolei wird die Region zwischenChangai-Gebirge undAltai bezeichnet. Hier, an der Grenze zum chinesischenXinjiang, erreichen zwei Gipfel des Altai fast 4400 Meter, darunter derChüiten-Gipfel, der mit4374 m die höchste Erhebung der Mongolei darstellt. Von dort ziehen die 3000 bis 4000 m hohen GebirgskettenMongolischer Altai undGobi-Altai 2000 km nach Ostsüdost, entlang der Grenze zu China, bis zumMongolischen Plateau; weitere Gebirge in der Westmongolei sind dasTannu-ola-Gebirge und dasSajangebirge. In der Mongolei gibt es hunderteGletscher, wenngleich alle im internationalen Vergleich sehr klein sind.[10]
Im Landeszentrum liegt dasChangai-Gebirge mit zahlreichenDreitausendern, dessen Nordflanke bereits zum sibirischenBaikalsee entwässert, und östlich davon die Region um die HauptstadtUlaanbaatar (1350 m). Östlich davon schließt dasChentii-Gebirge an. Südlich dieses Gebirgszuges ist das Land hügelig, bis es in dieGobi übergeht. Im Osten der Mongolei befindet sich am SeeChoch Nuur der niedrigste Punkt der Mongolei, auf532 m.
In der Mongolei gibt es etwa 1200 Flüsse mit einer Gesamtlänge von fast 70.000 km. Das Land wird in drei Richtungen entwässert: in Richtung desPazifischen Ozeans, in Richtung desArktischen Ozeans und in Richtung der abflusslosen zentralasiatischen Tiefebene. Als Binnenstaat hat die Mongolei selbst keinen Zugang zu Meeren oder Ozeanen.
Den Norden durchziehen die wasserreichen FlüsseSelenga und ihre großen NebenflüsseIder,Orchon undTuul. Diese entspringen imChangai-Gebirge und münden in denBaikalsee. Ebenfalls im Norden und Osten fließen derOnon und derCherlen, die imChentii-Gebirge entspringen und über denAmur in Richtung Pazifik entwässern, außerdemUlds undChalchyn. Die größten Flüsse des Westens sind derChowd und derDsawchan, die beide in Richtung des abflusslosen Zentralasien fließen. Alle Flüsse der Mongolei frieren im Winter zu. Die Eisdecke kann bis zu einem halben Jahr bestehen bleiben und eine Dicke von mehr als einem Meter erreichen. Die zugefrorenen Flüsse werden im Winter häufig von Fahrzeugen als Straße benutzt, wodurch sie mit Öl verschmutzt werden.[7][11]
Zu den fast 4000 Seen der Mongolei gehören der 3350 km² großeSalzwasserseeUws Nuur und der 2760 km² umfassendeChöwsgöl Nuur. Letzterer gehört zu den bedeutendsten Süßwasserseen der Welt. 95 % der anderen Seen haben eine Größe von unter 5 km²; 80 % sind Süßwasserseen. Da sie häufig vonGletschern gespeist werden und fernab jeglicher Industriezentren liegen, sind sie fast nicht verschmutzt und besitzen ein sehr klares Wasser. Sie sind wichtige Raststationen fürZugvögel.[12]
Die Gewässer in der Mongolei sind von erheblicherDesertifikation betroffen, 852 der Flüsse und Bäche und mehr als 1000 der Seen sind ausgetrocknet oder verschwunden (Angaben von 2007).[13]
Die Lage im zentralasiatischenHochland beschert der Mongolei eines der extremstenKlimate unter den kontinentalen und auch denaridenKlimaten der Welt. Aufgrund des trockenen, ausgeprägtenKontinentalklimas schwanken dieTemperaturen im Laufe des Jahres sehr stark: Im Winter liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen bei −25 °C, im Sommer bei +20 °C, womit die Schwankungen zwei- bis dreimal größer sind als inWesteuropa. Der mittlereJahresniederschlag erreicht 200 bis 220 Millimeter und nimmt von über 400 mm im Norden des Landes auf weniger als 100 mm im Süden der Wüste Gobi ab. Im Jahresgang fallen 80 bis 90 % der Niederschläge von Mai bis September. Auch die Temperaturdifferenzen zwischen Nacht und Tag sind ungewöhnlich hoch und erreichen bis zu 32 °C. Die absolute Temperaturamplitude zwischenSommer undWinter erreicht bis zu 100 K.
Die Mongolei ist erheblich von derglobalen Erwärmung betroffen.[14] Zwischen 1940 und 2001 ist die jährliche mittlere Lufttemperatur um mehr als 1,5 Grad Celsius gestiegen.[14] Die Wintertemperatur ist in diesem Zeitraum sogar um mehr als 3,6 Grad gestiegen.[14] Das uralte Eis der Mongolei schmilzt aufgrund des sich ändernden Klimas und der warmen Sommertemperaturen schnell.[15] Da der Zufluss von den Eisfeldern im Sommer häufiger trocken läuft, wird die Trinkwasserversorgung zunehmend eingeschränkt.[15] Dies wird sowohl das kulturelle Erbe als auch die traditionelle Rentierhaltung in den kommenden Jahren einem extremen Risiko aussetzen.[15] Infolgedessen gefährdet dieKlimakrise heimische Rentierzüchter in niedrigen Breiten, die in den bergigen Tundra-Zonen der Nordmongolei leben.[15]
Während der Nordteil der Mongolei noch Bestandteil derborealen Nadelwaldzone mit ausreichender Niederschlagsversorgung ist, nehmen die Niederschläge in Südrichtung kontinuierlich ab. Die natürlichen Bedingungen wie das Niederschlagsgefälle in Nord-Süd-Richtung und dieLuv-Lee-Effekte der das Land durchziehenden Bergzüge führen zu einer ausgeprägten Vegetationszonierung, die Hilbig 1995[16] entsprechend den Niederschlagsverhältnissen von Nord nach Süd wie folgt unterschied (in Klammern ist ihre Verbreitung in den entsprechenden geographischen Gebieten und Florenregionen nach Grubov 1982[17] genannt):
Aufgrund des früher warmen und feuchten Klimas der Region, das später trocken und kühl wurde, sind zahlreiche Überreste vonDinosauriern erhalten geblieben. Seit den 1920er Jahren wurden zahlreiche spektakuläre Funde in der Mongolei gemacht. So entdeckte der amerikanische WissenschaftlerRoy Chapman Andrews hier die ersten Dinosauriereier. Außerdem wurden Fossilien vonOviraptor,Protoceratops,Velociraptor,Therizinosaurus,Pachycephalosauria undTarbosaurus gefunden.[19]
Die Mongolei liegt in einem seismisch sehr aktiven Gebiet;Erdbeben sind häufig. Aufgrund der niedrigen Bevölkerungsdichte und weil es relativ wenige Gebäude gibt, die einstürzen könnten, verursachen die Beben allerdings in der Regel nur geringe Schäden. Die heftigsten Erdbeben ereigneten sich 1905 in der Zentral-Mongolei sowie 1931, 1957 und 1967 in der Südwest-Mongolei. Das Beben von 1905 hatte eine Stärke von 8,2 bis 8,7 auf derRichter-Skala, jenes von 1957 eine Stärke von 7,9 bis 8,3 und das Beben von 1967 kam auf 7,5. Die zahlreichen von den Beben hinterlassenenErdspalten führen allerdings nicht selten dazu, dass Flussläufe, von denen die Nomaden und deren Herden abhängen, austrocknen oder sich verlagern.[20]
AlsDsud bezeichnet man ursprünglich sehr schneereiche Winter, in denen die Tiere nicht mehr in der Lage sind, Futter unter der Schneedecke zu finden, und deshalb verhungern. Inzwischen wird der Begriff aber auch für andere, insbesondere winterliche meteorologische Bedingungen benutzt, unter denen das Grasen des Viehs unmöglich wird. So unterscheidet man neben dem genanntenWeißen Dsud, bei dem die Tiere nach starkem Schneefall keine Nahrung mehr unter der Schneedecke finden, den sogenanntenSchwarzen Dsud, bei dem die Tiere aufgrund von zu wenig Schnee verdursten (da Brunnen und Gewässer gefrieren, ist Schnee bei kalten Temperaturen die einzige Wasserquelle). Eine weitere Form ist derEisige oderEiserne Dsud, bei dem gefrierender Regen das Land mit Eis überzieht und so die Tiere daran hindert, sich von Gras und Kräutern zu ernähren. Eine vierte Form schließlich ist derSturm-Dsud aufgrund von Sandstürmen. Dsuds sind in der Mongolei relativ häufige Phänomene, denen innerhalb eines Winters Millionen von Tieren zum Opfer fallen können und die dadurch die Bevölkerung um ihre Ernährungsgrundlage bringen.[21]
Die Mongolei gliedert sich in 21 Aimags(Provinzen) und die HauptstadtUlaanbaatar (Ulan Bator), die eine eigenständige Verwaltungseinheit bildet. Letzteres galt bis 1994 auch für die StadtErdenet. Aus dieser wurde aber 1994 zusammen mit einigen Sum desBulgan-Aimags derOrchon-Aimag geschaffen. Ebenso die StadtDarchan, für welche derDarchan-Uul-Aimag als Enklave aus demSelenge-Aimag ausgegliedert wurde.
Jeder Aimag ist in eine AnzahlSum unterteilt (vergleichbar mit Landkreisen/Bezirken), diese wiederum inBag (vergleichbar mitGemeinden). Stand 2024 existieren 330 Sum, die sich in 1647 Bag gliedern.[22]
Im Jahr 2023 lebten 69 Prozent der Einwohner der Mongolei in Städten.[23] Die Hauptstadt Ulaanbaatar ist dabei sehr stark dominant. Der Anteil der dort wohnenden mongolischen Bevölkerung wächst seit Jahren stetig und liegt (Stand 2023) bei 49,5 %.[24] Die 5 größten Städte sind (Stand: 2021):[25]
Bevölkerungsentwicklung der Mongolei von 1960 bis 2017 (Daten derFAO)
Bevölkerungspyramide der Mongolei 2016
Die Mongolei hatte 2023 3,4 Millionen Einwohner.[26] Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug + 1,4 %. Zum Bevölkerungswachstum trug ein Geburtenüberschuss (Geburtenziffer: 20,4 pro 1000 Einwohner[27] vs. Sterbeziffer: 5,5 pro 1000 Einwohner[28]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 2,8, die der Region Ostasien und Ozeanien betrug 1,5.[29] DieLebenserwartung der Einwohner der Mongolei ab der Geburt lag 2022 bei 72,7 Jahren.[30] DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 26,8 Jahren.[31] Im Jahr 2023 waren 32,3 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre,[32] während der Anteil der über 64-Jährigen 4,8 Prozent der Bevölkerung betrug.[33]
Mit 2,11 Personen pro km² ist die Mongolei der am dünnsten besiedelte unabhängige Staat der Erde.[34] Ohne Ulaanbaatar wären es sogar nur 1,15 Personen pro km² (Stand 2020).
Die große Mehrheit der Bevölkerung der Mongolei (ca. 85–95 %) gehört zum Volk derMongolen. Die Untergruppen dieses Volkes werden im Wesentlichen durch ihren jeweiligen Dialekt unterschieden. Vor allem im Westen des Landes (Bajan-Ölgii-Aimag undChowd-Aimag) leben Minderheiten aus verschiedenenTurkvölkern, wieKasachen undTuwiner (Urianchai). ZugewanderteRussen undHan leben vorwiegend in den Städten oder als Fachkräfte im Bergbau. Der Anteil der Russen ist nach der Demokratisierung allerdings stark zurückgegangen.
DieChalcha-mongolische Sprache als wichtigster Vertreter derMongolischen Sprachfamilie ist die Muttersprache von etwa 85 Prozent der ethnischen Mongolen. Der Rest setzt sich größtenteils ausBurjaten im Norden,Durbet im Nordwesten,Dariganga im Südosten und den Westmongolen (Oiraten u. ä.) im Westen zusammen. Die übrigen Minderheiten im Westen sprechen verschiedenetürkische Sprachen (vorwiegendKasachisch, danebenTuwinisch). Während des Sozialismus wurde den SchülernRussisch unterrichtet. Seit 2005 wird stattdessenEnglisch an den Schulen als offizielle erste Fremdsprache gelehrt. Etwa 30.000 Mongolen sprechenDeutsch als Fremdsprache.
DieAlphabetisierungsrate unter Erwachsenen übersteigt nach Angaben der UNO 98 Prozent. Die mongolische Sprache wird in der Mongolei heute in einem geringfügig erweitertenkyrillischen Alphabet geschrieben. Die ursprünglich demUigurischen entstammende traditionellemongolische Schrift wird senkrecht geschrieben. Nach Ende der kommunistischen Vorherrschaft wurde offiziell ihre Wiedereinführung beschlossen, diese hat in der Praxis jedoch schon aus ökonomischen Gründen kaum Chancen, verwirklicht zu werden. In derInneren Mongolei ist die traditionelle Schrift aber immer noch in Gebrauch.
Die Mehrheit der Einwohner sindBuddhisten. Insgesamt gehörten gemäß Zensus 2020 rund 59 Prozent der Bevölkerung einer Religionsgemeinschaft an, wovon sich 87,1 Prozent zumLamaismus bekannten.[35]
Die ursprüngliche Religion der zentralasiatischen Steppenbewohner war derSchamanismus. Elemente des Schamanismus leben imBuddhismus bis heute fort(→Synkretismus).[38] Heute spielen schamanistische Traditionen wieder zunehmend eine Rolle. So sind zum BeispielObo – Steinhaufen auf Anhöhen oder Wegkreuzungen, bei denen jeder, der ein Gebet spricht, einen Stein hinzufügt – wieder häufiger anzutreffen[39] und selbst von offizieller Seite wurde der Kult der Berggottheiten des BergesBurchan Chaldun gewürdigt.[38]
Der Buddhismus wurde mehrere Male in der Mongolei eingeführt: Im 1. Jahrhundert v. Chr. durch dieXiongnu, im 6. Jahrhundert durch dieJujuan, im 10. Jahrhundert durch dieKitan. Im Weltreich des Dschingis Khan, wo alle Religionen gefördert wurden, war der Buddhismus nur eine unter mehreren Religionen. Im 16. Jahrhundert etablierte sich in der Mongolei die tibetische Form des Buddhismus (Vajrayana).Altan Khan, der Ambitionen hatte, die mongolischen Stämme unter seiner Führung zu vereinigen, unterstützte die Priester derGelugpa-Schule bei der Verbreitung ihrer Lehre und bei der Erlangung der Vormachtstellung in Tibet. Im Gegenzug ließ er sich zur ReinkarnationKublai Khans erklären. 1578 verlieh man zum ersten Mal den TitelDalai Lama anSonam Gyatso (seine zwei Vorgänger wurden posthum ernannt); von diesem Jahr ab verbreitete sich der Buddhismus, vonHohhot ausgehend, in mehreren Wellen über die ganze Mongolei. 1586 wurde aus den Steinen der ehemaligen HauptstadtKarakorum auf einem 16 Hektar großen Gelände dasbuddhistische KlosterErdene Dsuu errichtet, das über 60 buddhistische Tempel beherbergte.
DerLamaismus, insbesondere dessen tibetische LinieGelugpa, wurde langsam zu einer dominierenden Kraft. DieQing nutzten ab 1740 den Buddhismus dazu, die Mongolen zu kontrollieren, indem sie bestimmten, dass derJebtsundamba Khutukhtu nur noch in Tibet zu finden sei, um sicherzustellen, dass die Tempel kein Ort der Rebellion werden würden. Gleichzeitig wurde den Klöstern ein Da Lama vorgesetzt, der in der Regel einMandschu war und die Aktivitäten des Klosters zu überwachen hatte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren etwa 40 % der Männer als Lamas oder Laien in den Klöstern, von denen es mehr als 800 in der ganzen Mongolei gab. Die Klöster besaßen eine große wirtschaftliche Macht und hatten hohe Vermögen angehäuft.
Ab den 1920er Jahren wurden alle Religionen nachsowjetischem Vorbild bekämpft. Viele Klöster und Tempel wurden zerstört, darunter auch 1937Erdene Dsuu, tausende von Lamas wurden ermordet oder verbannt. Es überdauerten nur einige wenige Klöster die sozialistische Periode. Gleichwohl wurden bestimmte Traditionen, wie z. B. das buddhistische Begräbnis, nicht angetastet. Nach der Demokratisierung 1991 lebte die Ausübung der Religion aber wieder stark auf. 2007 gab es etwa 100 Tempel und Klöster, wenngleich ein gewisser Teil der Bevölkerung der Religion skeptisch gegenübersteht.[40]
Da es keine offiziellen Religionsstatistiken gibt und aufgrund der nicht quantifizierbaren Überschneidungen zwischen Lamaismus und Schamanismus sind keine zuverlässigen Zahlen bekannt. So werden 50 bis 96 Prozent der Bevölkerung als Buddhisten angegeben.[38] Die religionswissenschaftliche DatenbankAssociation of Religion Data Archives gibt 54,2 Prozent Buddhisten und 18,6 Prozentethnische Religionen an.[41]
Die meisten der als Minderheiten in der Mongolei lebendenTurkvölker, wie z. B. die vorwiegend imBajan-Ölgii-Aimag lebendenKasachen, sind Anhänger desIslam, mit Ausnahme der Tuwiner. Sie machen etwa fünf Prozent der Gesamtbevölkerung aus.[42]
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu ersten Missionierungsbemühungen seitens europäischer und amerikanischer Priester für das Christentum, die Missionare wurden jedoch bei der Machtübernahme durch die Sowjets deportiert. Das Ende des Sozialismus bedeutete auch die Rückkehr der Missionare, speziell evangelischer Glaubensgemeinschaften. Umfragen zufolge bezeichnen sich ein bis sieben Prozent der Bevölkerung als Christen, wobei das Christentum häufig mit dem hohen westlichen Lebensstandard assoziiert wird. Auch diekatholische Kirche in der Mongolei erhält verstärkt Zulauf.[43]
Vor dem Umsturz des Jahres 1921 war Bildung in der Mongolei fast ausschließlich eine Domäne der buddhistischen Klöster. Nur ein geringer Anteil der Bevölkerung hatte Zugang zu Bildung, weshalb nur Mönche und Beamte der Regierung des Schreibens und Lesens kundig waren. Die sozialistische Regierung führte in der Folge ein allgemeines und kostenloses Bildungssystem ein, wofür sie etwa ein Fünftel des Budgets ausgab. In den dreißiger Jahren wurden in allen größeren festen Ansiedlungen des Landes Schulen gebaut, denen in der Regel ein Wohnheim für Kinder von Nomadenfamilien angeschlossen war. In den 1940er Jahren wurde die traditionelle mongolische Schrift abgeschafft und ein neues kyrillisches Alphabet eingeführt, was zur Folge hatte, dass Erwachsene noch einmal lesen und schreiben lernen mussten. Die Erfolge der sozialistischen Bildungspolitik wirken bis heute, die Mongolei hat heute eine der höchstenAlphabetisierungsraten der Welt: 97,8 % der Einwohner können lesen und schreiben.[44] In der Mongolei gehen Kinder heute mit sieben Jahren zur Schule. Es besteht eine achtjährige Schulpflicht, jährlich beginnen etwa 120.000 Schüler eine höhere Ausbildung.
Nach dem Sturz der kommunistischen Herrschaft verlangten ausländische Geldgeber von der neuen Regierung, die Ausgaben im Bildungsbereich zu kürzen und Schulgebühren einzuführen. Dies führte zu einer Verschlechterung der Zustände an den Schulen, Lehrer erhielten ihre Gehälter nicht mehr und der Anteil der Schulabbrecher stieg. Speziell Jungen verlassen heute die Schule wieder früher, um arbeiten zu gehen.
Die erste Universität der Mongolei wurde im Jahre 1942 gegründet. Diese Einrichtung ist heute unter dem NamenNationaluniversität der Mongolei die führende akademische Bildungseinrichtung des Landes. Durch Abspaltung von der Staatsuniversität entstanden im Laufe der Zeit weitere spezialisierte Universitäten und Institute. Seit der Demokratisierung sind auch zahlreiche Privatuniversitäten und Berufsschulen entstanden. Sie wurden von der Bevölkerung zwar nur zögerlich angenommen, bieten heute aber eine Alternative zu staatlichen Einrichtungen. Ende 2008 gab es schließlich 31 staatliche Universitäten und 55 offiziell zugelassene private akademische Bildungseinrichtungen. Bis in die 1980er Jahre studierten zahlreiche Mongolen in der Sowjetunion, der DDR oder in anderen Staaten des Ostblocks; heute orientiert man sich nach Ostasien, Europa und Nordamerika.[45][46]
Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 2021 6,9 % des Bruttoinlandsprodukts.[47] Im Jahr 2020 praktizierten in Mongolei 37,7 Ärztinnen und Ärzte je 10.000 Einwohner.[48] Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen betrug 2022 13,4 pro 1000 Lebendgeburten.[49] DieLebenserwartung der Einwohner der Mongolei ab der Geburt lag 2022 bei 72,7 Jahren[30] (Frauen: 77,4[50], Männer: 68,1[51]). Die Lebenserwartung stieg von 62,9 Jahren im Jahr 2000 bis 2022 um 16 %.[30]
Vor 500.000 Jahren war das Territorium der heutigen Mongolei vomHomo erectus bewohnt. Damals war das Klima milder als heute. Im Tal des FlussesTolbor, einem Nebenfluss derSelenga, wurden in der FundstelleTolbor-16 annähernd 45.000 Jahre alteSteinwerkzeuge entdeckt, die ältesten Belege für die Anwesenheit der anatomisch modernenMenschen (Homo sapiens) auf dem Gebiet der heutigen Mongolei. Aus der späteren Steinzeit, also von vor 40.000 bis 12.000 Jahren, stammen Höhlenmalereien in der ProvinzChowd. ImMesolithikum, etwa vor 12.000–7000 Jahren, begann man,Pfeil und Bogen zu benutzen und Haustiere zu halten. Um diese Zeit entstanden die ältesten Felsmalereien im mongolischen Altai, die 2011 in die Liste derUNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurden.[52]
Die ersten schriftlichen Belege stammen aus chinesischen Chroniken. In derBronzezeit, etwa 2500 v. Chr. bis 1000 v. Chr., entwickelte sich die Kultur der Region aufgrund der zahlreich vorhandenen Lagerstätten anKupfer in der Mongolei schnell. Zur gleichen Zeit kühlte das Klima jedoch weiter ab, so dass es zu kalt wurde, um Ackerbau zu betreiben, wodurch die Menschen hier endgültig zu viehzüchtenden Nomaden wurden.
Im 3. Jahrhundert v. Chr. fiel der StammXiongnu in die südlich gelegenen chinesischen Staaten ein. Er wurde erfolgreich zurückgeschlagen, und als Antwort auf die häufigen mongolischen Einfälle begann KaiserQin Shihuangdi mit dem Bau derChinesischen Mauer. Die Völker aus der Steppe, wie dieXianbei, dieTuoba und dieRouran, überwanden die Mauer jedoch wiederholt und plünderten die chinesischen Gebiete, zeitweise errichteten sie sogar ihre eigenen Reiche und akkulturierten sich.
Ausbreitung des Mongolenreiches unter Dschingis Khan (1227)
Der NameMongolen dürfte während derTang-Dynastie (7. bis 10. Jahrhundert) aufgekommen sein. Im 8. Jahrhundert übernahmen Turkvölker, vor allem dieUiguren die Vormachtstellung, im 10. Jahrhundert gründeten dieKitan dieLiao-Dynastie, die bis 1125 überdauerte.[53][54]
Im 12. Jahrhundert gelang es Temüdschin, die zahlreichen untereinander zerstrittenen mongolischen Stämme zu vereinigen und aus ihnen einen Staat zu formen, der es mit seinen mächtigen Nachbarn aufnehmen konnte. Um das Jahr 1206 wurde er unter dem TitelDschingis Khan als Führer aller Mongolen anerkannt.[55][56] Er stellte eine mächtige Armee auf, zu der mit wenigen Ausnahmen alle Männer zwischen 15 und 70 Jahren verpflichtet wurden, wobei er darauf bedacht war, in allen Gruppen Männer von verschiedenen Stämmen zusammenzufassen. Neu war auch eine streng hierarchische Organisation der Armee und die Spezialisierung der Soldaten.
Um seine militärische Organisation zu unterstützen, führte er Neuerungen wie eine Volkszählung, ein Kommunikationssystem mit Fahnen und eine berittene Post ein.[57] Spirituell orientierte sich Dschingis Khan amTengrismus.
Das Mongolenreich unter Dschingis Khan (1227)Nachbildung des Silberbaumes inKarakorum
In der heutigen Zentralmongolei entstand die HauptstadtKarakorum. Sie lag an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsrouten; die Mongolen ermutigten Menschen aus anderen Teilen Asiens, sich in Karakorum anzusiedeln. Die Bewohner hatten Religionsfreiheit, in der Stadt entstanden Moscheen, Kirchen und buddhistische Tempel.[58]
Das von Dschingis Khan erlassene GesetzbuchJassa beinhaltete traditionelle mongolische Gesetze, wurde jedoch um neue Gesetze, die die Erweiterung des mongolischen Reiches verlangte, ergänzt. Die Gesetze sahen Strafen für Lügner vor, verlangten die Rückgabe von verlorenem Eigentum, beschränkten den Alkoholgenuss und errichteten ein soziales Sicherheitsnetz für die Hinterbliebenen von getöteten mongolischen Kriegern. Eine weitgehend einheitliche Rechtsordnung trug wesentlich zurPax Mongolica vom späten 12. Jahrhundert bis ins 14. Jahrhundert bei.
Vor seinem Tod hatte Dschingis Khan sein Reich bereits in vier Khanate aufgeteilt. Sein SohnTschagatai bekam die Herrschaft über den südwestlichen Teil des Reiches, wozu Afghanistan, Turkestan und Zentralsibirien gehörten. Sein EnkelBatu bekam die Macht über Zentralasien und gründete dort dieGoldene Horde. Pol Uri bekam die Macht über die Mongolei undÖgedei wurde mit der Herrschaft über China und Ostasien betraut. Ögedei Khan gelang es, das Reich weiter auszubauen und sein Territorium südlich und westlich zu erweitern. Als Ögedei zwölf Jahre später starb, standen seine Armeen in Südchina und vor den TorenWiens. Sein NachfolgerMöngke eroberte den größten Teil Südchinas und den Nordteil des heutigenVietnam. 1261 wurdeKublai Khan sein Nachfolger. Kublai war nicht nur ein talentierter Heerführer, sondern auch ein weitsichtiger Herrscher. Er förderte Handel und Seefahrt, die Wissenschaften und führte Verbesserungen in der chinesischen Landwirtschaft ein. Unter seiner Herrschaft wurde diemongolische Schrift entwickelt und 1280 verlegte er seinen Wintersitz nach Dadu, das heutigePeking, wo er dieYuan-Dynastie gründete. Obwohl die Eroberung Japans zweimal fehlschlug, erreichte das Mongolische Weltreich unter Kublai Khan seinen Höhepunkt der Machtentfaltung. Die Thronfolge blieb jedoch nach dem Tod eines jeden Herrschers unklar, die Kämpfe um die Macht schadeten der territorialen Integrität des Reiches.[59][60]
Nach dem Tode Kublai Khans konnten die Mongolen ihre Macht nicht halten.[61] DasMongolische Reich kannte auch nach Kublai Khan noch die Institution desGroßkhans, allerdings wurde er nicht mehr von allenKhanaten vollständig anerkannt. Der letzte Großkhan, der alle mongolischen Teilreiche beherrschte, warTimur Khan (bis 1307).[62][63] Danach kam es zwar wiederholt zu Tributzahlungen der anderenKhane an den jeweiligen Großkhan, insbesondere anToqa Timur,[64][65] sowie zu ähnlichen Gesten der Unterwerfung und Verbundenheit, allerdings wurden die politischen Geschicke des Mongolischen Reiches nach Timur Khan in Wahrheit weitgehend dezentralisiert gelenkt. Insbesondere unterstützten sich die Khane gegenseitig – beziehungsweise ihren Großkhan – nur mehr bedingt bei militärischen Aktionen; oft wurden nur symbolisch Soldaten entsandt. Insofern war das Mongolische Reich ab 1307 die meiste Zeit über eher ein demHeiligen Römischen Reich ähnlicherStaatenbund unter mehr formeller denn tatsächlicher Leitung durch den Großkhan als ein einheitlicher Staat im modernen Sinn.
Trotz mangelhafter politischer Einheit war der Zusammenhalt innerhalb des Mongolischen Reiches auch nach 1307 noch deutlich erkennbar. Er manifestierte sich unter anderem im Rechtssystem, dem Post- und Kommunikationssystem (Örtöö und Païza) und dem gemeinsamen Kunst- und Kulturgut wie insbesondereSchrift und Sprache. Damit ist die Einheit des Mongolischen Reiches durchaus vergleichbar mit der anderer großer Reiche desSpätmittelalters und derfrühen Neuzeit.[66][67]
Wie vor der Zeit Dschingis Khans griffen die mongolischen Stämme wiederholt das chinesische Kaiserreich an, was die Herrscher der Ming-Dynastie bewog, die chinesische Mauer weiter auszubauen und zu verstärken. Auch begannen zahlreiche, durch China angestachelte Kämpfe der mongolischen Stämme untereinander. Im Ergebnis eines langen Krieges zwischen den beiden bedeutendsten mongolischen Stämmen, denOiraten und denChalcha, wurden die Oiraten aus der heutigen Mongolei vertrieben. In der Herrschaftszeit vonAltan Khan begann der tibetischeBuddhismus zur Staatsreligion der Mongolen zu werden.[68]
Davor war der Buddhismus noch eine von mehreren Religionen gewesen, die in seinem Reich praktiziert wurden. Gleichzeitig stiegen östlich der heutigen Mongolei dieMandschu zur dominierenden Macht auf. 1634 besiegten sieLigdan Khan, ab 1644 wurde die mandschurischeQing-Dynastie gegründet, in deren Regierung auch zahlreiche mongolische Beamte tätig waren. Es wurden effizientere Waffen eingeführt, gegen die die berittenen Mongolen mit Pfeil und Bogen nicht ankämpfen konnten. Die nomadische mongolische Gesellschaft war jedoch nicht darauf eingerichtet, solche Waffen selbst herzustellen. Die Grenzen des mongolischen Reiches begannen somit enger zu werden. Sowohl dieÄußere Mongolei als auch dieInnere Mongolei, welche heute eine autonome Region der Volksrepublik China ist, wurden Anfang des 17. Jahrhunderts zur Besiedelung durchHan freigegeben.[69] Die Äußere Mongolei geriet zunehmend in den Einflussbereich des russischen Zarenreiches. Unterteilt war das gesamteMongolische Hochland in sogenannteBanner, deren Vorsteher das chinesische Kaiserhaus ernannte.[70]
Der Buddhismus führte zum Entstehen von festen Ansiedelungen um Klöster und wurde zu einer einflussreichen Macht.[71] Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts blieb es in der Mongolei relativ friedlich und stabil. Es war eine verarmte Provinz mit weniger als 500.000 Einwohnern, die oftmals hoch bei russischen und chinesischen Händlern verschuldet waren.[72] Den Zusammenbruch der chinesischen Qing-Dynastie nutzte der8. Jebtsundamba Khutukhtu und erklärte 1911 mit russischer Unterstützung die Äußere Mongolei alsMongolisches Khanat unter demBogd Khan für unabhängig. Ab 1912 erlangte die Mongolei weitgehende Autonomierechte.[73] 1915 unterzeichneten Vertreter Russlands, Chinas und der Äußeren Mongolei denVertrag von Kjachta, nach welchem die Äußere Mongolei einen gewissen Autonomiestatus erhielt, jedoch weiterhin der Souveränität Chinas unterlag.
Nach derOktoberrevolution in Russland nahmen dieNationalchinesen die Gelegenheit wahr und gliederten 1919 die Mongolei wieder vollständig in dieRepublik China ein. Im Zuge desRussischen Bürgerkriegs wich ein Teil derWeißen Armee unter der Führung vonRoman von Ungern-Sternberg 1920 in die Äußere Mongolei aus, besetzte das Land und versuchte mit Vorstößen auf das russische Territorium, dieRote Armee zu bekämpfen. Am 13. März 1921 rief Ungern-Sternberg eine unabhängigeMonarchie aus und setzte nominell wieder den Bogd Khan als Staatsoberhaupt ein.[74] Am selben Tag gründetenSüchbaatar undTschoibalsan, die sich in der Sowjetunion befanden, eine kommunistische Gegenregierung und marschierten am 3. Juli 1921 mit der 400 Mann starkenMongolischen Revolutionären Volksarmee nebst 10.000 russischen Soldaten der Roten Armee in die Mongolei ein und besetzten innerhalb kurzer ZeitUrga.[75] Am 11. Juli 1921 verkündete dieMongolische Revolutionäre Volkspartei (MRVP) erneut die Unabhängigkeit der Äußeren Mongolei. Ungern-Sternberg wurde an die Sowjetarmee ausgeliefert und hingerichtet. Bogd Khan blieb formal das Staatsoberhaupt; erst nach seinem Tod verabschiedeten die neuen Machthaber am 25. November 1924 eine kommunistische Verfassung, womit dieMongolische Volksrepublik alsSatellitenstaat der Sowjetunion entstand.[76][77][78][79][80] Diese war zeit ihres Bestehens politisch, militärisch und wirtschaftlich völlig von der Sowjetunion abhängig.[81]
Die weiterhin nomadisch lebende Bevölkerung setzte der neuen kommunistischen Führung keinen Widerstand entgegen. Aufgrund der fast nicht vorhandenen Organisationsstrukturen des Landes und der niedrigen Bevölkerungsdichte brauchte der Kommunismus eine lange Zeit, um sich in der Mongolei durchzusetzen. In der Folge wurde allen Einwohnern des Landes über 18 Jahren das Wahlrecht verliehen. Nur Händler, Geldverleiher, frühere Adelige und Mönche wurden davon ausgeschlossen. Die politische Führung des Einparteistaates wurde von der MRVP übernommen. Die demObersten Sowjet entsprechende gesetzgebende Körperschaft der Mongolischen Volksrepublik war derGroße Staats-Chural. Dieser wählte den Kleinen Staats-Chural. Der Kleine Chural wählte ein Präsidium und einen aus zwölf Mitgliedern zusammengesetzten Ministerrat, der die Exekutive bildete. Der Große Volks-Chural trat nur zweimal im Jahr zusammen. In der Zwischenzeit konnte das Präsidium Dekrete verabschieden und Kabinettsmitglieder entlassen wie ernennen. Seine Entscheidungen mussten nachträglich vom Plenum bestätigt werden. Weiterhin ernannte der Große Chural die Mitglieder des Obersten Gerichtes.[82]
Mit der Verfassung vom 1. November 1924 wurde das allgemeine aktive und passiveFrauenwahlrecht eingeführt.[83] Land, Weiden, Wasser und Bodenschätze wurden verstaatlicht. Alle Schulden gegenüber ausländischen Händlern (besonders Chinesen) wurden annulliert und das private Geldverleihsystem wurde abgeschafft. Der Außenhandel wurde unter ein staatliches Monopol gestellt und die wirtschaftliche Macht der Klöster wurde gebrochen. Im Jahre 1924 wurde die erste mongolische Währung, derTögrög, eingeführt. Die erste staatliche Bank war dieMongolbank. Gleichzeitig wurden mit den ersten industriellen Aktivitäten, wie demBergbau oder der Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten, begonnen. Im Jahre 1931 wurde das Eigentum von mehr als einem Drittel der Haushalte konfisziert und neu verteilt. Als Reaktion darauf schlachteten die betroffenen Familien sieben Millionen Tiere. Dies und das Faktum, dass die neu gegründeten Genossenschaften nicht wie gewünscht funktionierten, führten 1931/1932 zu einer Hungersnot und einer Rebellion. Ein Bürgerkrieg konnte nur mit Mühe vermieden werden. Die Änderungen im Wirtschaftssystem wurden von nun an langsamer durchgeführt.[84]
Auf der politischen Bühne griffen, parallel zu ähnlichen Ereignissen in der Sowjetunion, politische Säuberungen um sich, zu deren OpfernBogd Khan,Chakdorjab,Togotkho,Puntsuk Dorji und Dindub gehörten. 1924 wurdeDandsan, der Vize-Premier und Kriegsminister sowie Oberkommandierender der Armee, erschossen. 1937 wurdeGenden, der als Premierminister für die Politik der schrittweisen Umsetzung der kommunistischen Politik verantwortlich war, hingerichtet. Sein RivaleTschoibalsan war nun gleichzeitig Premier- und Kriegsminister. Im Mittelpunkt seinerstalinistischen Politik standen die Bekämpfung der Religion, u. a. durch die Zwangsverpflichtung von Mönchen und Nonnen zum Arbeitsdienst in Fabriken oder zum Militärdienst und die Zerstörung von Klöstern. Statuen aus Gold und Silber wurden beschlagnahmt, in die Sowjetunion verbracht und dort eingeschmolzen. 1932 gründete Japan mitMandschukuo in derMandschurei und dem Osten derInneren Mongolei ebenfalls einen Satellitenstaat, woraufhin die Sowjetunion ihre Militärpräsenz in der Mongolischen Volksrepublik erhöhte. Dieses Vorgehen betrachtete Japan als Bedrohung seiner Interessen und verlegte ebenfalls weitere Truppen an Mandschukuos Grenze. Beide Staaten gaben als offizielle Begründung für ihre jeweilige Politik die Unterstützung ihrer „Bruderländer“ bei der Bekämpfung von „Banden“ undWarlords an. Ab Januar 1935 nahmen die Konflikte zwischen sowjetischen und japanischen Grenztruppen aufgrund ungeklärter Grenzverläufe zwischen der Mongolischen Volksrepublik und Mandschukuo dramatisch zu, die 1939 imJapanisch-Sowjetischen Grenzkrieg endeten.[85][86] Im Zweiten Weltkrieg musste die Mongolische Volksrepublik die Sowjetunion mit der Lieferung von Vieh und Kleidung unterstützen.[87][88]
1952 starb Tschoibalsan; sein Nachfolger wurdeTsedenbal, der das Land 32 Jahre lang regierte. Spätestens ab 1958 gehörten fast alle nomadisch lebenden Haushalte einer Kooperative,Negdel genannt, an. Neben der Entwicklung der Landwirtschaft entstanden einige Industriezentren, in denen Bergbau und die Verarbeitung von Wolle, Fleisch und Holz betrieben wurden. Tsedenbal wurde 1984 abgesetzt; unter NachfolgerDschambyn Batmönch bekam die Mongolische Volksrepublik zunehmend mehr Handlungsspielraum, was durch die Politik vonGorbatschow in der Sowjetunion ermöglicht wurde.
Am 14. August 1945, wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und kurz vor dessen Ende in Asien schlossen dieRepublik China unterChiang Kai-shek undStalins Sowjetunion den Chinesisch-Sowjetischen Freundschaftsvertrag, in dem China versprach, die Unabhängigkeit der Mongolei anzuerkennen, allerdings erst nach einer Volksabstimmung. Im Gegenzug sollte die Sowjetunion ihre Unterstützung der Kommunistischen Partei Chinas und der uigurischen Unabhängigkeitsbewegung in Xinjiang beenden. Am 20. Oktober 1945 ließ Tschoibalsan in der Mongolei ein entsprechendes Referendum abhalten, an dem sich nach offiziellen Angaben 98,6 Prozent der 487.285 Abstimmungsberechtigten beteiligten, die sich zu 100 Prozent für die Unabhängigkeit der Mongolei von China aussprachen. Dieses Referendum, das selbst in den Augen sowjetischer Beobachter in keiner Weise den Kriterien einer ordnungsgemäß durchgeführten und demokratischen Abstimmung entsprach, bildete die Basis für die sich anschließenden chinesisch-mongolischen Verhandlungen, die in der offiziellen diplomatischen Anerkennung der Unabhängigkeit der Mongolei durch die Republik China am 5. Januar 1946 mündeten.[89][90] Am 16. Oktober 1949 erkannte auch die zwei Wochen zuvor durchMao Zedong ausgerufene Volksrepublik China die Unabhängigkeit der Mongolei an, und beide Länder nahmen offizielle diplomatische Beziehungen zueinander auf.[91] Am 26. Dezember 1962 wurde ein bilateraler Vertrag über die 4709 Kilometer lange gemeinsame Grenze unterzeichnet.[92] Nachdem sich die nationalchinesischeKuomintang-Regierung auf die Insel Taiwan hatte zurückziehen müssen, verhärtete sich ihr Standpunkt hinsichtlich der Mongolei wieder. Im Jahr 1955 blockierte sie als Mitglied desSicherheitsrats der Vereinten Nationen mit ihrem Veto die Aufnahme der Mongolei in die Vereinten Nationen, mit dem Argument, dass die Mongolei kein unabhängiger Staat sei.[93] Der Beitritt der Mongolei zu den Vereinten Nationen erfolgte daher erst am 27. Oktober 1961.[94] DieRepublik China auf Taiwan gab erst im Jahr 2002 die Fiktion eines territorialen Anspruchs auf die Mongolei vollständig auf. Allerdings hatten auch die chinesischen Kommunisten anhaltende Schwierigkeiten, die Unabhängigkeit der Mongolei voll zu akzeptieren. Noch 1989 erklärte der damalige chinesische StaatsführerDeng Xiaoping gegenüber US-PräsidentGeorge H. W. Bush, dass Stalin „die Mongolei von China abgetrennt“ habe. China habe zuvor die Silhouette einesAhornblatts gehabt. Wenn man sich heute eine Karte ansähe, sähe man im Norden ein riesiges Stück abgeschnitten. Das „Ahornblatt wurde abgenagt“.[89]
Ab 1988 formierte sich in der Mongolischen Volksrepublik eine Opposition aus verschiedenen Kräften, die ein Mehrparteiensystem und Wirtschaftsreformen forderte. Mit demZerfall der Sowjetunion vollzog die Mongolei ab 1990 nachDemonstrationen einen friedlichen Übergang zu einemdemokratisch-parlamentarischenRegierungssystem.[95] Am 12. Februar 1992 besiegelte das Parlament mit der Annahme einer Verfassung, die sich an den Grundsätzen eines demokratischen Rechtsstaates und einer marktwirtschaftlichen Ordnung orientiert, das Ende des kommunistischen Systems. Zugleich wurde die Bezeichnung „Volksrepublik“ aus dem Namen gestrichen.[95][96] Die neuen Erfahrungen mit einem marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystem waren für viele Mongolen schwierig; in den frühen 1990er Jahren herrschten Inflation und Knappheit. Trotz Vorwürfen von Korruption und Vetternwirtschaft galt die Mongolei Ende der 2000er Jahre als eine der stabileren Demokratien des früheren Ostblocks.[97][98]
Der Anthropologe David Sneath bestätigte diese Einschätzung im Jahr 2018. Zwar habe es nach derParlamentswahl von 2008 Vorwürfe von Wahlbetrug gegeben, die in gewalttätige Proteste und die Brandstiftung des Hauptquartiers der regierendenMongolischen Volkspartei in der Hauptstadt mündeten, jedoch hätten sich die Demonstranten nicht gegen die Demokratie als Institution ausgesprochen, sondern gegen die von ihnen wahrgenommene Korruption der herrschenden Klasse. Dieser Vorfall zeige, dass das auf den ersten Blick stabileparlamentarische Regierungssystem unter der Oberfläche mit starken politischen Spannungen zu kämpfen habe. Sneath sieht trotz dieser Konflikte in der Mongolei starke Züge einerKonkordanzdemokratie verwirklicht.[99]
DasEinkammerparlament wirdGroßer Staats-Chural genannt, umfasst 76 Abgeordnete und wird alle vier Jahre gewählt. Kurz vor der Wahl 2016 wurde das Verhältniswahlrecht in ein Mehrheitswahlsystem mit Einerwahlkreisen umgestellt, wobei auf die Hauptstadt Ulaanbaatar 28 und auf den Rest des Landes 48 Wahlkreise entfallen.
Der Staatspräsident wird für jeweils vier Jahre direkt gewählt, mit einer Beschränkung auf zwei Amtszeiten. Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt, Oberkommandierender der Streitkräfte und Vorsitzender des nationalen Sicherheitsrates. Seit 2021 ist in diesem AmtUchnaagiin Chürelsüch.
DieJudikative ist von Exekutive und Legislative unabhängig. Der oberste Gerichtsrat ernennt alle Richter und schützt ihre Rechte. Der Oberste Gerichtshof erarbeitet eine abschließende Interpretation der Gesetze und entscheidet in letzter Instanz in allen Berufungsverfahren. Auf allen Ebenen existieren auch spezialisierte Gerichte für Zivil-, Kriminal- und Verwaltungsbeschwerdeverfahren. DerVerfassungsgerichtshof, dessen neun Mitglieder für sechs Jahre ernannt werden, ist demgegenüber für Verfassungsbeschwerden zuständig.
Bei derParlamentswahl 2020 erhielt dieMVP 62 der 76 Sitze, die DP 11 und die übrigen 3 Sitze gingen an Kleinparteien und Unabhängige.[100]
Die Mongolei ist eine Demokratie zwischen den zwei weltgrößtenAutokratien China und Russland,[107] Julian Dierkes nannte sie ein „Gallisches Dorf“ in einer „schlimmen“ Nachbarschaft. Die Mongolei nutze jene Spielräume, wo die zwei Nachbarn nicht einheitlich agierten, für unabhängige Verhandlungen.[108]
Aufgrund ihrerBinnenlage ist sie stark auf gute Beziehungen zu ihren beiden Nachbarn angewiesen. So führt der gegenwärtig einzig nutzbare Weg zum Meer über den chinesischen Hafen vonTianjin, während das Land aus Russland seine Energieimporte bezieht. Historisch bestand während der kommunistischen Ära eine enge Anlehnung an die Sowjetunion, die bis heute starke wirtschaftliche, politische und kulturelle Spuren hinterlassen hat. Seit dem Ende des Kalten Krieges ist jedoch die Volksrepublik China zum wichtigsten außenpolitischen Bezugspunkt für das Land geworden. 2016 entfielen über 80 % des mongolischen Außenhandels auf China und ein großer Teil der ausländischen Direktinvestitionen im Land stammen aus der Volksrepublik, vor allem im Bergbausektor. In der mongolischen Wirtschaft ist zudem eine steigende Zahl an chinesischen Arbeitskräften beschäftigt, vor allem im Baugewerbe, dem Bergbau und im Einzelhandel. Diese spürbare wirtschaftliche Dominanz Chinas führt allerdings auch teilweise zu einer anti-chinesischen Stimmung in der Bevölkerung und Furcht vor einer zu großen Abhängigkeit innerhalb der politischen Führung des Landes. Das Land ist deshalb daran interessiert, seine außenpolitischen Kontakte zu diversifizieren, und sucht so im Rahmen der „Drittnachbarpolitik“ vertiefte Beziehungen mit den Staaten derEuropäischen Union, denVereinigten Staaten undJapan, wobei vor allem ein Interesse an gemeinsamen Handels- und Investitionsabkommen besteht.[109]
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Die Mongolei gab 2017 knapp 0,7 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung, was lediglich 83 Millionen US-Dollar waren, für ihre Streitkräfte aus.[111] Da Russland und China gute Beziehungen zur Mongolei haben und die Mongolei sich auch sonst keiner Bedrohung gegenübersieht, werden Modernisierungsprogramme bisher als überflüssig angesehen.
Es wird aber diskutiert, bis 2032 zwei Schützendivisionen aufzustellen, eine als „Nationalgarde“ und eine für internationale Einsätze. Die Ausrüstung dafür wird möglicherweise von Russland gestellt.
Das heutige Heer ist dementsprechend mit ehemals sowjetischem Gerät ausgerüstet. So gibt es 650 alte KampfpanzerT-54/55 undT-62 und Schützenpanzer vom TypBMP-1 undBTR-60/80; dazu kommen auch vereinzelte Luftabwehrkomplexe. Es gibt 9300 Mann unter Waffen und 137.000 Reservisten.
Die Mongolei zählt zu denTransformationsländern des ehemaligenOstblocks. Die Wirtschaft der Mongolei ist vorwiegendagrarisch, obwohl das Land zu den zehn rohstoffreichsten Ländern der Erde zählt.[116]
Die Aufgaben einer Zentralbank kommt dieBank der Mongolei nach und soll unter anderem die Stabilität der LandeswährungTugrig gewährleisten.
Die Mongolei erreichte nach langer Stagnation (1990–2002, +3 % bis −3 %) in den Jahren bis 2011 einWirtschaftswachstum von 5,3 bis 17 (2011) Prozent; der Anstieg ging großteils auf das Wachstum desDienstleistungssektors und höhere Weltmarktpreise für Kupfer und Gold zurück. Das Wirtschaftswachstum lag 2015 bei nur noch 2,4 %. Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2022 um 5 %, für 2023 wurden 7 % errechnet und für 2024 5,5 % prognostiziert.[117] Die offizielleArbeitslosenquote lag 2016 bei ca. 8 %. Die Weltbank geht jedoch von einer wesentlich höheren Arbeitslosigkeit aus.[118]
Das Wachstum der letzten Jahre ging allerdings am armen Teil der Bevölkerung vorbei: Etwa 40 % leben unterhalb der extremenArmutsgrenze, ähnlich wie im Jahr 1990. Die schwierigenReformjahre haben den Anteil derPrivatwirtschaft zwar auf 80 % gesteigert, aber die sozialen Unterschiede und das Stadt-Land-Gefälle vergrößert.
Wegen der geographisch bedingt sehr kargen Böden, der langen Winter, der geringen Niederschläge, der nomadischen Tradition des Landes und der kurzen Vegetationsperiode von nur 95–110 Tagen[119] hat sich in der Mongolei nur sehr wenigAckerbau entwickelt. Im Unterschied dazu ist aber eine hoch spezialisierteViehwirtschaft entstanden. Dabei werden fünf Nutztierarten gehalten, deren Produkte und Nutzen genau aufeinander abgestimmt in die nomadische Lebensweise eingebunden sind:Schaf (Wolle, Milch, Fleisch),Ziege (Fell, Milch),Yak (Milch, Leder, Fleisch),Pferd (Milch, Transport) undKamel (Milch, Lasttransport).
Traditionelle Erzeugnisse der Landwirtschaft sindFleisch (sechs Millionen Großtier-Schlachtungen 2002),Milch, Schaf- undKaschmirwolle; außerdem Getreide (auf wenigen Promille der Landesfläche), Kartoffeln und Gemüse.
Viele bedeutende Kulturpflanzen können in dem rauen Klima der Mongolei allerdings nicht gedeihen. Nur ein Prozent der nutzbaren Fläche des Landes wird für den Anbau genutzt (1998: 1.322.000 ha, entsprechend 3.266.000 acres).[120] Daher konzentriert sich die Landwirtschaft auf die Viehzucht, und der Anbau beschäftigt nur drei Prozent der arbeitenden Bevölkerung. Angebaut werden hauptsächlich Weizen, Gerste, Hafer und Kartoffeln. In geringem Umfang werden auch Mais, Hirse und Raps angebaut.
Die Mongolei gilt als eines der zehn rohstoffreichsten Länder der Welt, wurde jedoch bisher nur zu einem Drittel geologisch voll exploriert. Nachgewiesen wurden gut 6000 Vorkommen von 80 verschiedenen Mineralien, darunterKohle,Kupfer,Uran (etwa 2 % der Reserven der Welt),Erdöl,Gold,Silber,Flussspat,Molybdän,Zink undDiamanten. Im Südteil der Gobi wurden Kohle- und Kupferlagerstätten nachgewiesen, die zu den größten der Welt gehören.[121] Zwischen 1963 und 1971 waren DDR-Bergbauexperten an Suche und Aufschluss von Goldlagerstätten beteiligt, und von 1973 bis 1975 erkundeten sieWolframit-Vorkommen im Gebiet vonBürentsogt.[122]
Kupfer- und Kohlevorkommen werden bisher vorwiegend im Tagebau abgebaut. Dies führt zu großräumigen Veränderungen der Landschaft mit entsprechenden Folgen für Flora und Fauna. Abraumhalden und Abwässer derAufbereitungsanlagen weisen zudem einen erhöhten Gehalt anSchwermetallen auf. Auch der 2011 begonnene Abbau von Kupfer und Gold in der WüsteGobi trägt zur Umweltbelastung bei. Im Jahr 2022 wurden knapp 130.000 Tonnen reines Kupfer produziert. Eine Ausweitung auf 500.000 Tonnen ist bis 2028 geplant.[117] Durch dasGoldschürfen trocknete bereits der FlussOngi aus.[123] Anderseits bieten die großen Rohstoffvorkommen, bei der relativ kleinen Bevölkerung der Mongolei, auch die Chance auf eine deutliche Erhöhung des allgemeinen Lebensstandards.
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Die Mongolei hat die niedrigste Bevölkerungsdichte der Welt
Die Waldbestände waren seit den 1960er Jahren aufgrund des Bevölkerungswachstums durchHolzschlag und von Menschen verursachte Waldbrände deutlich reduziert worden. Im Sozialismus wurde eine nicht-nachhaltige Form der Landwirtschaft betrieben, die den Böden schadete. Nach der Wende kam die Gefahr derÜberweidung durch die Nomaden hinzu. Durch Überweidung, Landwirtschaft undEntwaldung zusammen sind fast 90 % der Fläche der Mongolei vonWüstenbildung bedroht. Anders als in China gibt es in der Mongolei keinstaatliches Aufforstungsprogramm.
Präsident Uchnaagiin Chürelsüch initiierte 2021 die ehrgeizige nationale BewegungEine Milliarde Bäume. Bei dieser nationalen Bewegung hat sich die Mongolei das Ziel gesetzt, bis 2030 insgesamt eine Milliarde Bäume zu pflanzen und zu pflegen. Dadurch soll die Waldbedeckung landesweit um 1 % erhöht werden, dieDesertifikation undBodenerosion vermindert und die Erholung der grünen Entwicklung beschleunigen. Bis Ende 2023 hatte man schon 41,5 Millionen Bäume pflanzen können. 21 Bergbauunternehmen bestätigten daraufhin, sich an der Pflanzung von 608,5 Millionen Bäume beteiligen zu wollen. Auch sollen 1.000 Trainer geschult werden, um den Prozess der Bepflanzung und Pflege zu überwachen.[124][125][126][127]
In den Städten sind teils nochKohlekraftwerke ohneRauchgasreinigung in Betrieb, die damit eine Gesundheitsgefahr darstellen. Auch in denJurtenquartieren wird vorwiegend mit Holz und Kohle geheizt und gekocht, was ebenfalls zur Luftbelastung beiträgt. Schließlich sind viele veraltete und schlecht gewarteteKraftfahrzeuge mit hohemSchadstoffausstoß in Betrieb.
Infostand einer Bürgerinitiative gegen unkontrollierten Bergbau, Ulaanbaatar Juli 2006
Kleine und große Heizkraftwerke sowjetischer Bauart verschmutzten laut Angaben im Jahr 2006 zusammen mit Textil-, Leder- undBergbaubetrieben unverhältnismäßig große Mengen an Wasser. Weniger als die Hälfte der Abwässer würde gereinigt, zudem meist mit veralteten Anlagen. Die Fließgewässer in der Nähe von größeren Siedlungen sind darum stark belastet, der FlussTuul bei Ulaanbaatar etwa enthielt mehr als das Zehnfache der zulässigen Schadstoffe.
DieAbfallbewirtschaftung des Landes verfügt nur über eine unzureichendeInfrastruktur. Auch in der Bevölkerung war das Umweltbewusstsein Anfang der 2000er-Jahre ungenügend entwickelt. Offizielle und wildeDeponien stellten ein Umweltrisiko dar, zusammen mit dem häufig in die Natur geworfenen Abfall.
Dennoch beherbergt die dünn besiedelte Mongolei große Naturlandschaften, die auch großen Säugern noch ausreichend Lebensraum bieten. Zahlreiche Schutzgebiete wie derNationalpark Gobi Gurwan Saichan wurden zum Erhalt dieser Lebensräume geschaffen.
Einige international zusammen arbeitende Aktivisten wehrten sich gegen das Wasserkraftwerkprojekt von Erdeneburen amChowd Gol am Tsambagarav Uul Nationalpark;[128][129] mongolische Bürokraten ließen einen 2022 verhaften, weil auf Desinformations-Webseiten in Deutschland falscher Inhalt über diese Aktivisten produziert worden war.[130] Hingewiesen wurde auch auf den schlechten Zustand eines anderen Damms amDsawchan Gol und auf die Verringerung des Abflusses durch die hohe Verdunstung des Sees.[128]
Im Jahr 2007 exportierte die Mongolei Waren im Wert von 1,95 Milliarden US-Dollar, davon entfielen 41,6 % auf Kupferkonzentrat, 12,1 % auf Gold, 9 % auf Zinkkonzentrat, 9 % aufKaschmirwolle in verschiedenen Verarbeitungsstufen und 6 % auf Kohle. Importiert wurden vor allem Erdölprodukte, Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge, Elektronikprodukte und Lebensmittel. 2016 gingen 84 % aller Exporte nach China, zweitwichtigster Abnehmer war die Schweiz, die einen Anteil von 9 % hatte. Die wichtigsten Lieferländer im Jahr 2016 waren China (40 %), Russland (28 %), Japan (6,4 %) und Südkorea (6,2 %).[131]
Der Handel mit Deutschland erreichte im Jahr 2008 ein Volumen von 82 Millionen Euro, mit stark steigender Tendenz. Die Mongolei exportierte Waren im Wert von 15,4 Millionen Euro nach Deutschland, vor allem Textilien (Kaschmir) und tierische Produkte. Dagegen betrug der Wert von Importen aus Deutschland 66,6 Millionen Euro. Aus Deutschland eingeführt werden hauptsächlich Fahrzeuge und Maschinen. Die Mongolei hat starkes Interesse daran, die Handelsbeziehungen zu vertiefen und etwa Technologien zur Kohleverflüssigung, im Bausektor oder der Landwirtschaft einzuführen.[132]
Um die Abhängigkeit von seinen beiden direkten Nachbarn zu verringern, verfolgte die Mongolei erfolglos eineDritt-Nachbarschafts-Politik mit Japan, den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union.[132][133] Die Abhängigkeit von den Exporten nach China wuchs weiterhin, vor allem wegen der Wachstumsschwäche Europas und des enormen chinesischen Rohstoffbedarfs. 2014 bestanden 90 % der Exporte von insgesamt 5,4 Mrd. US-Dollar aus Rohstoffen.
Durch den Verfall der Rohstoffpreise seit 2014 brachen jedoch die Erlöse aus den Rohstoffexporten – insbesondere aus dem Export von Kupfererz – stark ein. Die ausländischen Direktinvestitionen, die vor allem im Bergbau getätigt wurden, gingen von 2012 auf 2014 um 80 % zurück.[134]
Der Tourismus bleibt ein Hoffnungsträger der mongolischen Wirtschaft. In den Coronajahren 2020 und 2021 hat sich die Mongolei wie viele andere Länder auch umfassend abgeschottet, was auch zu einem Einbruch des Tourismus führte. Nun erhofft man sich durch neue Kampagnen, das der Tourismus wieder zunimmt.[135] Bis zum 29. August 2023 haben rund 431.130 Touristen die Mongolei besucht und der Wirtschaft des Landes einen Umsatz von etwa 650 Millionen US-Dollar beschert.[136] 2024 erreichten die Touristenzahlen mit 727.400 Touristen und einen Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar einen historischen Höchststand.[137]
Auch einige Abkommen mit derEU über Handelspolitik, Zoll und Textilwaren existieren. Die Mongolei ist Mitglied wichtiger internationaler Organisationen – neben der UNO und ihren Unterorganisationen z. B. beiWTO, Weltbank undAsiatischer Entwicklungsbank.Daneben hat sich die Mongolei bislang aber als einziges Land der WTO keinem regionalen Handelsabkommen angeschlossen.[138] Mit demASEAN, demSAARC, derAPEC und derCIS bestehen einige größere regionale Freihandelsabkommen in Asien, denen sich die Mongolei anschließen könnte. Gerade das 'Commonwealth of Independent States', eine Gruppe, die die Schwellenländer Mittel- und Osteuropas und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten zusammenfasst, könnte dabei an die frühere Verbindung zwischen der Mongolei und der Sowjetunion anknüpfen.
Durch den Rückgang der Exporterlöse seit 2014 wurde auch der Staatshaushalt gefährdet; die Staatsverschuldung stieg auf über 60 % des Bruttoinlandsprodukts (zum Vergleich 2012: 51,7 %).[140]
Die Mongolei verfügt über ein Schienennetz von etwa 1815 km Länge, dessen Herzstück dieTransmongolische Eisenbahn ist. Sie führt quer durch die Mongolei von der Grenze zu Russland an die Grenze zu China und ist Teil der Verbindung vonMoskau nachPeking. Die in 1520-mm-Breitspur trassierte Strecke wickelt etwa 90 % des Warenverkehrs mit den Nachbarstaaten ab. An die transmongolische Eisenbahn sind neben der Hauptstadt Ulaanbaatar auch wichtige Industriestädte wieErdenet,Darchan undBaganuur angeschlossen.Tschoibalsan ist mit einer Strecke an dieTranssibirische Eisenbahn beiBorsja angebunden, hat aber keine innermongolische Eisenbahnverbindung. Um bedeutende Kohle- und Erzlagerstätten zu erschließen, sind weitere Bahnstrecken geplant, etwa eine Verbindung vonSainschand zur IndustriestadtTschoibalsan und eine Kohlebahn vonUchaa Chudag an die chinesische Grenze; für letztere ist dieDB International, eine Tochter derDeutschen Bahn, für die Bauüberwachung und Projektsteuerung verantwortlich.[141][142] 2016 wurde die ErzbahnTömörtei–Chandgait in Betrieb genommen.
Verbindungsstraße in den OrtSaichan imBulgan-Aimag: Einen asphaltierten Zugang gibt es nicht
Das Straßennetz bestand 2007 aus 6500 km befestigter Straße, davon waren 2600 km asphaltiert. In das Straßennetz sollen in den kommenden Jahren hohe Investitionen fließen, geplant oder bereits in der Umsetzung sind der Bau von 1000 km Autobahn, einerMillennium Road in der Region um Ulaanbaatar, die Sanierung bzw. der Neubau des Straßennetzes der Hauptstadt selbst und eine befestigte Straße vonBajanchongor nachTsagaan Tolgoi.[141][142] Vor allem die Provinzhauptstädte wurden und werden durch asphaltierte Straßen mit der Hauptstadt verbunden. Nach wie vor sind jedoch die meisten kleineren Ortschaften nur über Erdpisten zu erreichen.
Das Straßennetz der Mongolei besteht nach wie vor hauptsächlich aus unzähligen Schotter- und Erdpisten
Ebenfalls 2007 waren auf den Straßen 110.000 PKW, 33.700 LKW und 13.000 Busse unterwegs. Die Hälfte der Fahrzeuge war mehr als zehn Jahre alt; fast 60 % aller Fahrzeuge waren in Ulaanbaatar registriert. Private Busse und Minibusse stellen die wichtigste Möglichkeit für Reisen im Land dar. Aufgrund des nach wie vor dünnen Straßen- und Eisenbahnnetzes werden etwa 30 % der Lasten von Kamelen transportiert.[143]
Fast keine Bedeutung kommt den Wasserwegen zu, da sie monatelang gefroren sind. Die Flagge der Mongolei gilt jedoch nachITF-Kriterien derzeit (März 2015) als „Billigflagge“ und wird von Schiffseignern zurAusflaggung von Schiffen verwendet.
In derFeuerwehr in der Mongolei waren im Jahr 2019 landesweit 3.152Berufsfeuerwehrleute und 74 Teilzeit-Feuerwehrleute organisiert, die in 64 Feuerwachen undFeuerwehrhäusern, in denen 138Löschfahrzeuge und 6Drehleitern bzw.Teleskopmasten bereitstehen, tätig sind.[145] Der Frauenanteil beträgt 0,1 Prozent.[146] Die mongolischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 57.294 Einsätzen alarmiert, dabei waren 4.209Brände zu löschen. Hierbei wurden 54 Tote von denFeuerwehren bei Bränden geborgen und 68 Verletzte gerettet.[147] Die nationale FeuerwehrorganisationОнцгой байдлын ерөнхий газар repräsentiert die mongolischen Feuerwehren.[148]
Die Mongolen verfügten über keine Schriftsprache, bisDschingis Khan eine von denNaimanen übernommene, auf demuigurischen Alphabet basierende Schrift an die mongolische Sprache adaptieren ließ. Das älteste und auch bekannteste Werk der mongolischen Literatur istDie Geheime Geschichte der Mongolen aus dem 13. Jahrhundert. Sie erzählt die Geschichte von Dschingis Khans Umfeld und seines Aufstiegs. Bis heute gehört sie zu den wichtigsten Quellen für das Studium des mongolischen Weltreiches, wenngleich das Original verlorengegangen ist. Teile davon finden sich aber in späteren mongolischen Werken wieder, außerdem existieren chinesische Übersetzungen aus derMing-Dynastie. Wie dieGeheime Geschichte war auch dasGoldene Buch, eine offizielle Hofchronik aus dem späten 13. Jahrhundert, nur für mongolische Leser bestimmt gewesen.
Nach dem Zerfall des mongolischen Weltreiches entstanden zahlreiche semihistorische Werke über das Leben Dschingis Khans und anderer mongolischer Führer. Außerdem wurden mündliche Überlieferungen (Üliger) und Geschichten aufgezeichnet. Ab 1578, als der Buddhismus zur Staatsreligion wurde, dominierte die Übersetzung religiöser Texte. Gleichzeitig machten die Mongolen Bekanntschaft mit indischen Dichtungen, deren Stoffe sie in eigenen Werken weiterverarbeiteten. DasGesar-Epos ist eine aus Tibet stammende Heldengeschichte, die nicht nur in der mongolischen Literatur einen wichtigen Platz einnimmt.
Als Begründer des mongolischen Romans giltInjannasi (1837–1892) aus China. Sein LebenswerkDas Blaue Buch über den Aufstieg der Yüan-Dynastie ist eine Darstellung von Dschingis Khans Leben in Prosaform, wobei sein Stil sehr von chinesischen Werken wieDer Traum der Roten Kammer beeinflusst ist. NebenDulduityn Rawdschaa (1803–1856) gilt Injannasi als ein Klassiker der mongolischen Literatur in China und in der Mongolei.
In Stein gemeißelt: das GedichtMein Vaterland
Der Wegbereiter der modernen mongolischen Literatur warDschamsrangiin Tseveen (russisch: Tsyben Zhamtsarano, 1881–1942), der ausBurjatien stammte und die erste mongolische Literaturzeitschrift gründete. Er übersetzte westliche Literatur aus dem Russischen in die mongolische Sprache. In seinen eigenen Werken übte er Kritik am Bestehenden, wie der Herrschaft der Qing-Dynastie oder an den Zuständen des Buddhismus. Als eigentlicher Gründer der mongolischen Moderne giltDaschdordschiin Natsagdordsch (1906–1937). Er wurde in der Sowjetunion und in Deutschland ausgebildet, schrieb zahlreiche Prosa- und Epikwerke und arbeitete als Übersetzer. Das bekannteste mongolische Gedicht,Mein Vaterland, stammt von ihm. Er wurde von der neu etablierten kommunistischen Regierung als Nationalist gebrandmarkt.Tsendiin Damdinsüren (1903–1986) war Sprachwissenschaftler und -reformator. Er adaptierte im Auftrag der Regierung das kyrillische Alphabet, womit das Mongolische eine weitgehend phonemische Schrift erhielt. Er schrieb Kurzgeschichten und Gedichte, textete die Nationalhymne und gab Neufassungen klassischer Texte heraus. Wegen Letzterem stand er in Konflikt mit der Regierung. Ähnlich ging esBjambyn Rintschen (1905–1977), der Romane, Kurzgeschichten und Übersetzungen herausbrachte und ebenfalls als Nationalist kritisiert wurde.
Seit der Demokratisierung der Mongolei hat sich das Literaturschaffen belebt. Neue Verlage sind entstanden und zeitgenössische Autoren nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Medien. Jedoch werden nur sehr wenige Werke in westliche Sprachen übersetzt. Als vielleicht bekanntester Autor im Westen giltGalsan Tschinag (* 1943), der über 30 Gedichtbände und Romane veröffentlichte. Galsan Tschinag schreibt viele seiner Bücher, die über das Leben der Menschen in der Mongolei handeln, in Deutsch und präsentierte sie auch auf Lesereisen in Deutschland. Er wurde mit mehreren deutschen Literaturpreisen ausgezeichnet.[149]
Die Mongolei war zwischen 1600 und 1920 ein Zentrum derbuddhistischen Kunst. Malerei und Bildhauerei dienten vor allem dazu, Darstellungen als Meditationsobjekt für Geistliche oder als Betobjekt für Laien zu schaffen. Verbreitet war die Kunst desMandala, wo als kontemplative Übung Darstellungen des Samsara als Sandbild geschaffen wurden. Diese wurden in der Regel nach ihrer Fertigstellung zerstört. Eine mongolische Besonderheit sind dieThangka, Bildrollen, die der Dekoration von Klöstern dienen. Sie folgen weitgehend dem tibetischen Stil, binden aber die Darstellung von Tieren ein. Die Kunst der Thangka wurde nach Gründung der Volksrepublik nicht verboten, sondern mit sozialistischen Darstellungen weitergeführt.
Der bedeutendste Bildhauer und Maler des Landes warDsanabadsar (1635–1723), der auch der ersteJebtsundamba Khutukhtu war. Er gilt als der bedeutendste buddhistische Künstler seiner Zeit und als solcher hat er die mongolische Kunst späterer Zeiten geprägt. Seine Arbeiten zeichnen sich durch starke Anlehnung an die indisch-tibetischen Traditionen und durch außergewöhnliche lebensähnliche Schönheit aus; einige der Skulpturen sind erhalten und befinden sich imGandan-Kloster von Ulaanbaatar. Es ist bekannt, dass Dsanabadsar auch ein bedeutender Maler war, es gibt jedoch kein Bild, das ihm zweifelsfrei zugeordnet werden könnte.Mardsan Scharaw (1869–1939) war ein Künstler, der die Thangka-Kunst weiterentwickelte. Beeinflusst von der sowjetischen Kunst schuf er neben mongolischenDsurag-Malereien auch Buchillustrationen, Banknoten und Porträts von Politikern. Zahlreiche seiner Werke sind jedoch verlorengegangen. Demsozialistischen Realismus zuzurechnen sind Künstler wieDolgoryn Manibadar oderMonkor Erdenbajar. Ein zeitgenössischer Künstler istOtgonbayar Ershuu (* 1981). Er lebt und arbeitet zwischen Deutschland und der Mongolei. Otgonbayar Ershuu ist auf dem Weg, einer der wichtigsten mongolischen Maler zu werden.Purewbat Gankhuu ist ein bedeutender Maler der heutigen Zeit, der den Traditionen der buddhistischen Kunst folgt, er wurde im FilmBuddhas Maler[150] porträtiert.[151][152]
Die traditionelle mongolische Musik wird bis heute gepflegt und Konzerte können große Scharen an Zuhörern anziehen. Das wichtigste und identitätsstiftende Instrument ist diemongolische Pferdekopfgeigemorin chuur, daneben gibt es an Blasinstrumenten die Querflötelimbe, die Längsflötetsuur und die Kegeloboebischgüür, an Saiteninstrumenten die zweisaitige Stachelgeigeikil und die zweisaitige gezupfte Langhalslautetopschuur, beide in der westlichen Mongolei, sowie vereinzelt Schlaginstrumente. Mongolische Lieder handeln häufig von Helden früherer Zeiten, oder es werden einfache Lieder von Nomaden aufgeführt. Der mongolische Gesang hat zwei Besonderheiten zu bieten: erstens denObertongesang, der durch eine spezielle Atemtechnik den Eindruck vermittelt, als hätte der Sänger zwei Stimmen. Beim Vortragen eineslangen Liedes (Urtyn duu) werden die einzelnen Silben sehr langgezogen, wodurch der Gesang sehr spirituell und getragen wirkt.
Popmusik war während der sozialistischen Zeit verpönt und Musiker durften nur offiziell freigegebene Texte der mongolischen Autorenvereinigung verarbeiten. Gegen Ende der 1980er Jahre widersetzte sich die Popgruppe Dschingis Khan dem Verbot und führte ihre Lieder bei Protestkundgebungen öffentlich auf. Sie trug damit maßgeblich zum Ende der sozialistischen Herrschaft in der Mongolei bei. Heute machen Mongolen wie die SängerinnenAriunaa undNominjin, die BoygroupCamerton, die RockbandsSoyol Erdene,Altan Urag (2002 gegründet) undThe Hu (seit 2016) moderne Musik aller Richtungen.[153]
Die Volkstänze, über die Reisende durch das mongolische Weltreich berichteten, sind während der Ausbreitung des Buddhismus verloren gegangen; traditionelle Tänze haben sich nur in peripheren Gegenden erhalten. Ausnahmen hiervon sind Zeremonielle Tänze wie derTsam, der von Mönchen zur Besänftigung wilder Gottheiten aufgeführt wurde. Bei dieser Art des Tanzes, dessen Ursprung im Tibet des 13. Jahrhunderts liegt, tragen die Vorführenden bunte und fantasievollen Masken, die die jeweiligen Charaktere darstellen. Nach einem symbolischen Kampf zwischen Göttern und Dämonen werden diese Masken zerstört und einweißer alter Mann erscheint, der den Erdgott der Fruchtbarkeit verkörpert. Im Westen der Mongolei hat sich ein Tanz namensBielgee überliefert, der zur Musik von traditionellen Instrumenten wie der Pferdekopfgeige aufgeführt wird. BeimBielgee bewegt sich fast ausschließlich der Oberkörper, dargestellt werden Szenen aus dem Alltag der Nomaden.
In der Zeit des Sozialismus wurden westliche Tänze in der Mongolei eingeführt. Im Jahre 1931 wurde das Staatliche Zentraltheater eröffnet, im Jahre 1963 das Staatliche Theater für Oper und Ballett. Professionelle Tänzer wurden in der Sowjetunion ausgebildet, wobei der TänzerBaldschinnjam Dschamjandagwa besonders herausstach und mithin als Vater des mongolischen Ballett gilt. Aufgeführt wurden Klassiker wieSchwanensee oderDer Nussknacker. Seit der Demokratisierung hat die Bedeutung des Balletts nachgelassen, vor allem aufgrund fehlender finanzieller Mittel.[154]
Neben den traditionalen Klassikern wieUrtyn duu sind moderne Musikrichtungen wie Pop, Hip-Hop, Folk-Rock und Volkslieder weit verbreitet.
Ein seit Jahrhunderten traditionell getragenes Kleidungsstück ist derDeel, ein spezieller Mantel. Der typische mongolische Stiefel ist derGutul. Symbolkraft hat dieKhata, ein traditioneller Begrüßungsschal.
Das Kino wurde in der Mongolei durch die Sowjets eingeführt. Bereits nach der Machtübernahme im Jahr 1920 begannen mobile Kinos im Land umherzuziehen, um Propagandafilme zu zeigen und die Bevölkerung zu bilden. Das erste Kino wurde 1934 in Ulaanbaatar gebaut; ein Jahr später entstand mit sowjetischer Hilfe die ProduktionsfirmaMongol Kino. Die mongolischen Filmemacher studierten in der Regel in der Sowjetunion und produzierten Streifen, die demsozialistischen Realismus zuzuordnen sind. Nennenswerte Filme aus der Zeit des Kommunismus sindErwachen, der die Geschichte eines sowjetischen Arztes in der Mongolei erzählt,Süchbaatar, die Biographie des Revolutionshelden, undTsogtu Taidschi. Die Demokratisierung in den frühen 1990er Jahren und die Einstellung sowjetischer Hilfe führte fast zur Auslöschung des mongolischen Kinos aufgrund fehlender finanzieller Mittel. In Zusammenarbeit mit neuen ausländischen Partnern entstanden seitdem Filme wieDschingis Khan sowieDie Geschichte vom weinenden Kamel undDie Höhle des gelben Hundes vonByambasuren Davaa.[155]
Die erste Verleihung der Cinema Awards, die Oscars des mongolischen Kinos, zur Auszeichnung der besten Werke des mongolischen Kinos wurde am Freitag, dem 19. Mai 2017, vom Arts Council of Mongolia und IMAX Cinema verliehen.[156] Inzwischen soll es in der Mongolei schon 200 Kinos geben.[157] Laut dem Bericht der Cinema Management Association aus dem Jahr 2023 verkauften Kinos 2,7 Millionen Tickets, davon 43,2 % für mongolische Filme.[158]
Am 16. September 2022 gab es ein wichtiges Treffen zwischen dem mongolische PremierministerLuwsannamsrain Ojuun-Erdene mit großen Hollywood-Studios und Filmgesellschaften in Ulaanbaatar, um zu besprechen, wie die internationale Entwicklung und Förderung der mongolischen Filmindustrie gemeinsam vorangetrieben werden kann. Eingeladen hatte die mongolischen Kulturministerin Nomin Chinbat hochrangige Vertreter vonHome Box Office (HBO),Netflix,Paramount Pictures undWarner Bros. Entertainment.[159]
Die traditionelle mongolische Küche besteht in erster Linie aus Milchprodukten und Fleisch. Da in weiten Teilen des Landes keinAckerbau möglich ist, müssen die Produkte der Weidetiere verwertet werden.
Stutenmilch wird zum NationalgetränkAirag vergoren. Daneben wird Milch vielfältig verarbeitet, vonRahm,Kefir,Käse, getrocknetemQuark(Aruul) bis zu Milchschnaps. Tee wird mit Milch und Salz zubereitet und je nach Bedarf mit festen Zutaten in eine Suppe verwandelt. Fleisch (in erster Linie Schaffleisch) wird normalerweise gekocht oder mit Nudelteig zu verschiedenen Gerichten wie z. B. Teigtaschen kombiniert. Als Vorrat und Reiseproviant wird Fleisch auch getrocknet und gemahlen(Borts). Dieses „Pulverfleisch“ lässt sich dann mit heißem Wasser aufkochen.
Die Mongolen lieben die drei SportartenRingen,Bogenschießen undPferderennen. Diese Sportarten haben ihren Ursprung in den militärischen Anforderungen der mongolischen Geschichte und finden ihren jährlichen Höhepunkt jeweils imNaadam-Fest.
Bei denPferderennen treten Kinder auf ein- bis fünfjährigen oder ausgewachsenen Pferden gegeneinander an. Je nach Altersklasse werden verschiedene Distanzen geritten, beim großen Rennen amNaadam-Fest in Ulaanbaatar über volle 30 Kilometer.
Beim mongolischen Bogenschießen werden traditionelleReflexbogen verwendet, um Pfeile mit stumpfer Spitze auf spezielle, aus Leder geflochtene Ziele abzuschießen. Obwohl der Ursprung in denberittenen Bogenschützen des Mittelalters liegt, werden die Wettbewerbe heute überwiegend zu Fuß durchgeführt. Jedoch findet durch Unterstützung von japanischen Bogenschützen das berittene Bogenschießen immer mehr Anhänger.[160]
Mongolische Athleten sind aber auch im modernenSchießsport vertreten. Am bekanntesten ist die deutsch-mongolische PistolenschützinDordschsürengiin Mönchbajar, welche eine ganze Reihe von Weltcupsiegen und Weltmeistertiteln errungen hat und an mehrerenOlympischen Spielen teilgenommen hat.1992 gewann sie in Barcelona die Bronzemedaille mit der Sportpistole.
Der Ringkampf ist die einzige der drei Sportarten, die bis heute den Männern vorbehalten ist. Der eher gedrungene und kräftige Körperbau der meisten Mongolen kommt ihnen dabei sehr entgegen. Der Verlierer eines Kampfes bückt sich traditionell unter dem ausgestreckten Arm des Siegers hindurch. Der Sieger darf denAdlertanz ausführen, bei dem er mit ausgestreckten Armen hüpfend das Turnierbanner umkreist. Aber seit 2009 nehmen mongolische Ringerinnen ununterbrochen und mit Erfolg beim Freestyle-Weltcup der Frauen teil.[161][162][163]
Seit etwa 1992 haben mehrere mongolische Ringkämpfer zum japanischenSumōsport gewechselt und dort beachtliche Erfolge errungen. Die Athleten nehmen dafür japanische Namen an. Die bisher größten Erfolge erzielteAsashōryū Akinori (Dolgorsürengiin Dagwadordsch), der 2003 den Titel eines Großmeisters (Yokozuna) errang und 2005 als erster Ringer alle sechs Turniere des Jahres hintereinander gewann.Hakuhō Shō (Mönchbatyn Dawaadschargal) wurde am 30. Mai 2007 zum Yokozuna ernannt und ist mit 45 Turniersiegen der mit Abstand erfolgreichste Athlet.Harumafuji Kōhei am 26. September 2012 undKakuryū Rikisaburō am 26. März 2014.Terunofuji Haruo wurde im Juli 2021 befördert. Seit 2025 ist der einzige amtierende YokozunaHōshōryū Tomokatsu (Sugarragchaagiin Byambasüren), ebenfalls ein Mongole.
Vor 1989 wurden die staatlichen Zeitungen landesweit bis in die kleinste Verwaltungseinheit verteilt. Dieses System brach in den frühen 1990er Jahren zusammen; die staatlichen Zeitungen wurden 1999 privatisiert. Die seit den frühen 1990er Jahren gegründeten unabhängigen Zeitungen leiden unter Finanz- und Arbeitsmittelknappheit, ihre Verbreitung reicht kaum über die großen Städte hinaus. Die Leserschaft ist aufgrund des in Relation zum Einkommen hohen Preises der Printmedien ebenfalls gering. Zeitschriften kommt nur eine geringe Bedeutung zu. Die größte Zeitung istUdriin Sonin, die im Jahr 2000 eine tägliche Verbreitung von 17.700 Exemplaren hatte.
Die erste mongolische Radiostation wurde 1934 gegründet. Seit den 1960er Jahren deckte diese Station das gesamte Staatsgebiet ab und erst 1994 entstand eine zweite Radiostation für Ulaanbaatar. Seitdem sind in den Städten mehrere private Sender entstanden, während die lokalen Stationen, die vor 1989 Sendezeiten in der landesweiten Station zugeteilt bekommen hatten, verschwunden sind. Mehrere Aimags verfügen deshalb nur unregelmäßig über lokalen Rundfunk.
Im Jahre 1990 hatten nur 41 % der Haushalte einen Fernseher. Seit 1990 sind in Ulaanbaatar mehrere kommerzielle und christliche Stationen entstanden. In den Kabelfernsehnetzen der größeren Städte sind zahlreiche ausländische Sender zu empfangen. Satellitenfernsehen auf dem Land war 2010 noch nicht verbreitet.[168]
Im Jahr 2022 nutzten 83,9 Prozent der Einwohner der Mongolei das Internet.[169]
Das mongolische Nationalfest dauert vom 11. bis zum 13. Juli und heißtNaadam (Наадам, vollständigEriin Gurwan Naadam = „die drei männlichen Spiele“). Das Fest ist religiösen Ursprungs und dürfte mehrere Jahrhunderte alt sein. Es wird auch in der Inneren Mongolei in China gefeiert. In der Mongolei gilt der 11. Juli heute alsRevolutionstag, zu Ehren der Ereignisse von 1921. Den wichtigsten Teil des Festes nehmen die drei namensgebenden Spiele ein (siehe auch unterSport),mongolische Ringkämpfe, Wettbewerbe imBogenschießen und Pferderennen auf ein- bis fünfjährigen und ausgewachsenen Pferden. Wettbewerbe werden fast überall in der Mongolei durchgeführt, mit der größten Teilnehmerzahl in der Hauptstadt Ulaanbaatar.
Der zweite große Feiertag ist das buddhistische Neujahr, welches in der MongoleiTsagaan Sar heißt (Цагаан Сар =Weißer Mond). Der Termin ist normalerweise Anfang Februar, kann aber um einige Wochen zwischen Ende Januar und Anfang März schwanken und fällt meist nicht mit demchinesischen Neujahrsfest zusammen. An diesem Tag besuchen die Mongolen ihre Freunde und Verwandten und überbringen Geschenke. Auf der Festtafel finden sichSpezialitäten wie geschmorter Schafsrücken und ein Turm aus „Sohlenkuchen“ und anderen Süßigkeiten.
↑Zwar istGrönland flächenmäßig noch größer, hat weniger als 60.000 Einwohner und ist somit nochmals viel dünner besiedelt, im Gegensatz zur Mongolei aber kein unabhängiger Staat, sondern Teil vonDänemark.
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