Monaco


Monaco (deutsch [moˈnako], französisch [mɔnaˈko], italienisch [ˈmɔnako]) (amtlichFürstentum Monaco,monegassischPrincipatu de Mu̍negu,französischPrincipauté de Monaco,italienischPrincipato di Monaco) ist ein amMittelmeer liegenderStadtstaat inSüdeuropa. DieStaatsform desFürstentums ist alskonstitutionelle Monarchie verfasst;Staatsreligion ist derKatholizismus. Monaco ist nach derVatikanstadt derzweitkleinste Staat der Erde mit 39.520 Einwohnern (Stand: 2021)[3] auf einer Fläche von 2,084 Quadratkilometern.[2] DieBevölkerungsdichte weist mit 18.831 Einwohnern je Quadratkilometer die höchste Bevölkerungsdichte aller Staaten der Welt auf, gefolgt vonSingapur undBahrain. Von der Bevölkerung verfügen 77,5 Prozent nicht über diemonegassische Staatsbürgerschaft.[4] Der Staat liegt in denSeealpen und an derCôte d’Azur, derfranzösischenRiviera, nahe derGrenze zuItalien.
Landesname
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Landesname hat einen griechisch-lateinischen Ursprung. Monaco war ein antiker Handelsplatz derPhönizier und später derGriechen, die hier an der Nordküste des westlichenMittelmeers einen Herkules-Tempel errichteten, der bald den BeinamenMonoikos („einzelnes Haus“) erhielt. Als der Ort ein römischer Hafen wurde, erhielt er den NamenHerculis Monoeci Portus, worausMonaco entstand.[7]
Territorium
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Fürstentum liegt an der französischen Riviera, auf 43° 44′ nördlicher Breite und 7° 25′ östlicher Länge zwischen der französischen StadtNizza im Westen (13 km Entfernung)[8] und der französisch-italienischen Grenze (etwa zehn Kilometer Entfernung) im Osten. DieKüstenlänge des Fürstentums ohne Häfen und Strände beträgt 4856 Meter.[2] In den letzten Jahrzehnten wurde das Staatsgebiet durchLandgewinnung um mehr als 40 Hektar auf 208,4 Hektar[2] (2,084 Quadratkilometer) vergrößert. Monaco verfügt über ein schmales Küstenmeeresgebiet. Die gesamte Fläche des Landes liegt am Rand derSeealpen.
Dieeinzige Staatsgrenze ist die zur Französischen Republik. Die französischen Nachbargemeinden, die unmittelbar an den Stadtstaat Monaco grenzen, lauten (im Uhrzeigersinn):Cap-d’Ail,La Turbie,Beausoleil,Roquebrune-Cap-Martin. Die Länge der Staatsgrenze beträgt 5469 Meter. Monaco grenzt mit 1341 Metern an Cap-d’Ail, mit 390 Metern an La Turbie, mit 3274 Metern an Beausoleil und mit 464 Metern an Roquebrune-Cap-Martin.[2]
Physische Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geomorphologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die höchste Erhebung des französischen Umlandes unweit Monacos ist der 1148 Meter hoheMont Agel, von dem aus früherRadio Monte-Carlo sendete. Die höchste Erhebung des monegassischen Staatsgebiets liegt auf gut 164,5 Metern Meereshöhe im StadtteilJardin Exotique, während der Platz vor dem fürstlichen Palast auf 62,2 Metern Höhe liegt.[2]
Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Monaco herrschtMittelmeerklima mit milden Wintern und warmen Sommern, einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 1092,2 Millimetern und einer durchschnittlichenSonnenscheindauer von 2616 Stunden pro Jahr (alle Angaben von 2019).[2] Die durchschnittlichen Temperaturen lagen im Jahr 2019 bei mindestens 15,4 Grad Celsius, höchstens bei 20,4 Grad Celsius.
Monatliche Niederschlagsmengen und Regentage für Monaco 2019
Quelle: Direction de l’Environnement[2] |
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Demografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am 31. Dezember 2019 waren in Monaco 38.100 Einwohner amtlich registriert.[4] Im Vergleich zum 31. Dezember 2018 verzeichnete das Fürstentum 200 Einwohner weniger (−0,5 Prozent). Die Einwohner Monacos werden alsMonegassen (französischmonégasques) bezeichnet. DieFertilitätsrate beläuft sich für den Zeitraum 2017 bis 2019 auf 2,5. Im Jahr 2019 betrug dieGeburtenrate 1,32 Prozent, dieSterblichkeitsrate 0,84 Prozent. Statistisch gebiert eine Frau mit monegassischer Staatsbürgerschaft im Alter von 32,4 Jahren (Zeitraum 2019 bis 2019). 2019 wurden 939 Neugeborene gezählt, hiervon waren 52,6 Prozent männlich, 47,4 Prozent weiblich. DieLebenserwartung bei Geburten in den Jahren 2017 bis 2019 wurde durchschnittlich und unter Berücksichtigung des männlichen und weiblichen Geschlechts mit 86,5 Jahren angegeben (Männer: 84,4 Jahre, Frauen: 88,7 Jahre). Monaco war damit der Staat mit der weltweit höchsten Lebenserwartung.[9] 524 Sterbefälle wurden 2019 registriert, davon 50,6 Prozent männlich und 49,4 Prozent weiblich.
Ethnien
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Die einheimische Bevölkerung Monacos ist ligurisch-provenzalischen Ursprungs. Sie stellt knapp ein Viertel der Wohnbevölkerung dar. Somit ist Monaco einEinwanderungsland und weist mit 77,5 Prozent[4] einen der höchsten Anteile an Ausländern aller Staaten auf. Im Jahr 2016 verfügten 8.378 Personen (22,5 Prozent der Gesamtbevölkerung) über diemonegassische Staatsbürgerschaft. 2016 waren 9.286 Einwohner Franzosen und stellten die größte Ausländergruppe dar. 8172 italienische Staatsangehörige stellten die drittgrößte Nationalität dar, gefolgt von denBriten (2795 Einwohner),Schweizern (1187),Belgiern (1073),Deutschen (907),Russen (749),Niederländern (555),Portugiesen (523),Griechen (401),US-Amerikanern (366),Schweden (323),Kanadiern (311) undSpaniern (294). Der Anteil der Franzosen an der Bevölkerung ist permanent rückläufig, da die in Monaco wohnenden französischen Staatsangehörigen aufgrund einesAbkommens zwischen Frankreich und Monaco in Frankreich steuerpflichtig sind, sodass sie die extrem hohen Lebenshaltungskosten (insbesondere Immobilienpreise) nicht durch eine Steuerersparnis kompensieren können.
Monegassische Staatsbürgerschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Als einziges Land der Welt unterteilt Monaco seine Bevölkerung in drei Kategorien: gebürtige Monegassen, Landeskinder(enfants du pays) und wohlhabende Ausländer.[10] So verfügt erstere Gruppe über das Recht auf eine angemessene staatliche Wohnung (mit Möglichkeit der Vererbung). Die Landeskinder als zweite Kategorie sind nicht im Besitz dermonegassischen Staatsbürgerschaft, leben jedoch seit Generationen im Fürstentum und haben einen Rechtsanspruch auf eine angemessene Wohnung aus nichtstaatlichem Immobilienbesitz.
Die monegassische Staatsbürgerschaft stellt die Zugehörigkeit einernatürlichen Person zum Fürstentum Monaco dar. Das Staatsbürgerschaftsrecht Monacos gilt als sehr restriktiv. Jährlich beantragen mehr als 500 Personen die monegassische Staatsbürgerschaft.[11] Die Entscheidung über Zuteilung und Ablehnung der monegassischen Staatsangehörigkeit obliegt ausschließlich dem Fürsten Albert II. Im Jahr 2007 wurde 68 Personen[12] die monegassische Staatsbürgerschaft verliehen, im Jahr 2010 nur sieben Personen.[11][13]
Sprachen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die alleinige Amtssprache Monacos ist seit 1792 dasFranzösische. Seit 1858 ist es per Gesetz Unterrichtssprache.[14]Vernakularsprachen sind bzw. waren Monegassisch undOkzitanisch. Während Letzteres als in Monaco nahezu ausgestorben gilt, hat sich die Position des Monegassischen seit den 1980er Jahren gefestigt. DasMonegassische (Eigenbezeichnung:munegascu) ist einromanischer Dialekt, der mit dem an der französischen unditalienischen Riviera beheimatetenLigurischen eng verwandt ist. Im Zusammenhang mit der Herkunft der Herrscherfamilie Grimaldi ausGenua wurde Monegassisch zu einemordentlichen Lehrfach an den monegassischen Schulen erhoben; dasAbitur (Matura) kann auf Monegassisch abgelegt werden. Über die muttersprachliche Verteilung der im Fürstentum gesprochenen Sprachen gibt es keine Erhebungen. Aufgrund ihres Status als offizielle Sprache, vorherrschende Unterrichtssprache und Muttersprache der starken französischen Minderheit ist das Französische als die in Monaco am häufigsten gesprochene Sprache zu betrachten, gefolgt vonItalienisch. Das Französische ist seit dem Anschluss der Monaco umgebenden Ländereien, namentlich derGrafschaft Nizza und von TeilenSavoyens, an Frankreich im Jahre 1860 zur vorherrschenden Schrift- und Umgangssprache Monacos aufgestiegen; in der mit dem französischen AdelshausGoyon de Matignon verbundenen Familie Grimaldi spielte die sprachlich-kulturelle Bindung an Frankreich bereits zuvor eine Rolle.
Religionen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Dierömisch-katholische Kirche istStaatskirche. Monaco ist Sitz einesErzbistums, das, ohne Metropolitanbistum zu sein, direkt demHeiligen Stuhl unterstellt ist. Bischofskirche ist dieKathedrale Notre-Dame-Immaculée. Die Freiheiten anderer Religionen und Konfessionen werden von der monegassischen Verfassung garantiert. Neben Katholiken und Protestanten bestehen orthodoxe und jüdische Gemeinden.
Geschichte
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Nachdem KaiserHeinrich VI. im Jahr 1191 derRepublik Genua die Herrschaft über die Küstenregion um das heutige Monaco übertragen hatte, wurde am 10. Juni 1215 an der Stelle, an der heute derFürstenpalast steht, mit dem Bau einer genuesischen Grenzfestung begonnen. Dieser Tag gilt als das Gründungsdatum Monacos. Die bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen im 13. Jahrhundert zwischen denGhibellinen und Guelfen in Norditalien führten 1296 zur Vertreibung der papsttreuen Guelfen und damit auch der FamilieGrimaldi aus Genua. Am 8. Januar 1297 gelang es Soldaten der Grimaldi und mit ihnen verbündeter guelfischer Familien unter der Führung vonFrancesco Grimaldi, in die bis dahin in ghibellinischer Hand befindliche Festung Monaco einzudringen und diese im Handstreich zu erobern. Von nun an war die Geschichte Monacos eng mit der Familie Grimaldi verbunden, deren Mitglieder mit kurzen Unterbrechungen bis zum heutigen Tag dieHerrschaft dort ausüben.
Der erste Herrscher Monacos aus diesem Haus wurde 1297Raniero Grimaldi, der Monaco 1301 wieder an Genua abtreten musste. Seinem SohnCarlo I. gelang im Jahr 1331 mit Unterstützung des französischen Königs die erneute Eroberung Monacos sowie der Erwerb vonMenton (1346) undRoquebrune (1355). 1357 wurde Monaco nochmals von Genua erobert und gelangte 1419 endgültig in den Besitz der Grimaldi.
Im Jahr 1489 wurde die Unabhängigkeit Monacos vom König von Frankreich und dem Herzog von Savoyen anerkannt. Eine letzte Belagerung Monacos im Jahr 1507 durch die Genuesen endete erfolglos, worauf KönigLudwig XII. 1512 die monegassische Unabhängigkeit bestätigte.
Ab 1523, nach dem RegierungsantrittAugustins I. von Monaco, verschlechterten sich die Beziehungen zu Frankreich. Monaco schloss daraufhin 1524 mit dem römisch-deutschen KaiserKarl V. den Vertrag von Burgos und Tordesillas und stellte sich unter den Schutz der spanischen Habsburger.Honoré II. bezeichnete sich ab 1612 als Fürst und Herrn von Monaco; 1633 wurde der Fürstentitel offiziell von Spanien anerkannt.[15]
Ungefähr ab 1630 erfolgte eine Wiederannäherung an Frankreich, die schließlich 1641 im Vertrag von Péronne besiegelt wurde. Frankreich wurde erneut Monacos Schutzmacht; noch im selben Jahr wurde die spanische Garnison aus Monaco vertrieben. Mit dem Tod vonAntoine I. 1731 starben die Grimaldi in männlicher Linie aus. In der Folge gingen Name und Herrschaft auf die eingeheiratete FamilieGoyon de Matignon über.
Französische Revolutionstruppen eroberten Monaco 1793. DerNationalkonvent erklärte die Grimaldi für abgesetzt und rief die Republik Monaco aus. Am 14. Februar 1793 wurde Monaco von Frankreich annektiert, die Mitglieder der Fürstenfamilie wurden inhaftiert.
Am 6. April 1814 und endgültig am 20. November 1815 wurde in den Verträgen von Paris die Unabhängigkeit Monacos wiederhergestellt, nun allerdings unter dem Schutz desKönigreichs Sardinien. Wirtschaftliche Schwierigkeiten und politische Unruhen im Gefolge derFebruarrevolution 1848 führten 1848 zur Abspaltung der Orte Menton und Roquebrune, die am 2. Februar 1861 durch den Vertrag mitNapoleon III. endgültig an Frankreich fielen. Zugleich erkannte Frankreich die volle Unabhängigkeit Monacos unter der alleinigen Souveränität des Fürsten an.
In diese Zeit fiel auch der wirtschaftliche Aufstieg Monacos. Mit der Gründung derSpielbank Monte-Carlo im Jahr 1853, der Zollunion mit Frankreich 1865 und dem Anschluss an das Eisenbahnnetz 1868 wurde die Grundlage für den mondänen Tourismus gelegt, aus dem Monaco in den folgenden Jahrzehnten einen großen Teil seiner Staatseinnahmen bezog. FürstAlbert I., der sich als Ozeanograph und Paläontologe betätigte, gründete 1889 das renommierteOzeanographische Museum. 1911 gab er dem Land die erste Verfassung.
1918 wurde das erste bilaterale Abkommen mit Frankreich unterzeichnet, das erneut die Unabhängigkeit Monacos durch Frankreich garantierte. ImZweiten Weltkrieg war Monaco zeitweise von deutschen Truppen besetzt. DasFrauenwahlrecht auf kommunaler Ebene wurde am 24. Mai 1945 eingeführt.[16] Monaco trat am 8. Juli 1948 derWeltgesundheitsorganisation bei. Seit dem 17. Dezember 1962 gilt die heutige Verfassung. Das aktive und passiveFrauenwahlrecht auf nationaler Ebene wurde am 17. Dezember 1962 eingeführt.[17] 1981 erfolgte die Erhebung zum römisch-katholischenErzbistum Monaco, 1993 der Beitritt zu denVereinten Nationen. Am 7. Januar 2000 wurde ein ständiger Vertreter bei der Europäischen Union inBrüssel entsandt. 2002 folgte die Einführung desEuro (denFranzösischen Franc ablösend) in Monaco, das den Status eines assoziierten Euro-Nutzers hat (Buchgeld ab 1999). Monaco wurde am 5. Oktober 2004 nach sechsjähriger Wartezeit in denEuroparat aufgenommen. 2005 wurde das zweite bilaterale Abkommen mit Frankreich geschlossen.
Internationale Aufmerksamkeit erlangte Monaco 1956, alsFürst Rainier III. dieUS-amerikanische SchauspielerinGrace Kellyheiratete, und erneut 2011, als ihr gemeinsamer Sohn und Thronfolger,Albert II., die SüdafrikanerinCharlène Wittstock heiratete.
Das Fürstentum ist heute einFinanzplatz und vornehmlich bei den Reichen der Welt als Hauptwohnsitz begehrt, da es keineEinkommen- undErbschaftsteuer erhebt und im Ausland begangeneSteuerdelikte nicht verfolgt. Französische Staatsbürger sowie Unternehmen zahlen hingegen Steuern.
Monaco ist nicht Mitglied derEuropäischen Union,[18] jedoch desEuroparates sowie derVereinten Nationen und derInternationalen Organisation der Frankophonie.
Politik
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Verfassung und Thronfolge
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Monaco ist seit 1911 einekonstitutionelle Monarchie, in der derregierende Fürst das Staatsoberhaupt ist. Er wird im Fürstentum gewöhnlichPatron („Schutzherr“)[18] oderMonseigneur („meinHerr“) genannt.[19]
Die Thronfolge ist im Artikel 10 der Verfassung des Fürstentums Monaco[20] geregelt und wurde zuletzt 2002 geändert. Thronfolger ist der erste direkte und legitime Nachkomme des Fürsten mit Priorisierung der männlichen Nachkommen im gleichen Verwandtschaftsverhältnis. Wenn der Fürst keinen Nachkommen hat, gilt diese Regelung für die Brüder und Schwestern bzw. deren Nachkommen. Wenn der Thronfolger auf den Thron verzichtet, treten seine Nachkommen an seine Stelle.[20] Der Thronerbe von Fürst Albert II. ist Alberts Sohn PrinzJacques (* 10. Dezember 2014), gefolgt von dessen Zwillingsschwester PrinzessinGabriella (* 10. Dezember 2014).[21] Die frühere Regelung, dass Monaco an Frankreich zurückgefallen wäre, wenn es keine Thronerben der Grimaldis gegeben hätte, wurde im zweiten monegassisch-französischen Abkommen 2002 abgeschafft. Daher bliebe Monaco nach einem eventuellen Erlöschen derDynastieGrimaldi ein souveräner Staat.
Die Regierungsgeschäfte Monacos werden seit April 2005 von FürstAlbert II. ausgeübt, nachdem sein VaterFürst Rainier am 6. April 2005 verstarb. Nach einer üblichen Trauerphase wurde Albert II. am 12. Juli 2005 offiziell in sein neues Amt eingeführt. Dabei verzichtete er demonstrativ auf das sonst übliche Hofzeremoniell zugunsten einer volksnah gestalteten Feier.
Legislative
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit der Verfassungsänderung 1962 teilt sich der Fürst seine Regierungsmacht mit dem Parlament(Conseil National).[20] Dieses besteht aus24 Mitgliedern, die in freien und geheimen Wahlen auf fünf Jahre gewählt werden. Das Parlament wurde zuletzt am5. Februar 2023 gewählt. Regionale Angelegenheiten, die nur das Stadtgebiet Monacos betreffen, werden vom Gemeinderat beschlossen, der 15 gewählte Mitglieder hat, und vom BürgermeisterGeorges Marsan[22] – bzw. aktuell (Stand Januar 2024) nachKorruptionsvorwürfen gegen Marsan von Camille Svara[23] – geleitet wird.
Exekutive
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Die Exekutive besteht aus dem Regierungsrat, der aus vier Mitgliedern besteht, die das Kabinett bilden; Vorsitzender des Regierungsrates ist der Staatsminister.[20]
Verwaltungsgliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Unterscheidung zwischen demStaat und derStadt Monaco ist rein theoretisch, der Staat besteht tatsächlich nur aus der Stadt (Gemeinde). Nach derVerfassung von 1911 war das Fürstentum in drei Gemeinden gegliedert:
- Monaco (Monaco-Ville, Altstadt mitFürstenpalast)
- Monte-Carlo (Nordosten)
- La Condamine (Westen und Nordwesten mit HafengebietPort Hercule)
Der Vorwurf an die fürstliche Macht, nach dem SpruchTeile und herrsche zu verfahren, führte dazu, dass 1917 die drei Gemeinden in eine Gemeinde zusammengefasst wurden. Die ursprünglichen Gemeinden galten fortan alsStadtbezirke(Quartiers).
- Als vierter Stadtbezirk kamFontvieille hinzu, das ab etwa 1970 im Südwesten durch Neulandgewinnung aus dem Meer entstand. Auf französischer Seite gegenüber liegt die ZAC (Zone d’aménagement concerté, etwa Stadtteilentwicklungsplan) von Saint-Antoine.
- Als fünfter Stadtbezirk wurdeLes Moneghetti durch Ausgliederung aus La Condamine geschaffen.
- Sechster Stadtbezirk wurdeLarvotto durch Ausgliederung aus Monte-Carlo.
- Siebter Stadtbezirk wurdeLa Rousse/Saint Roman (mit Le Ténao), ebenfalls durch Ausgliederung aus Monte-Carlo.
In der Folge wurden drei weitere Stadtbezirke geschaffen:
- Saint Michel (Ausgliederung aus Monte-Carlo)
- La Colle (Ausgliederung aus La Condamine)
- Les Révoires (Ausgliederung aus La Condamine)
Das Territorium des Fürstentums wurde per 13. September 2013 durch eine Souveräne Verordnung neu geordnet und umfasst seither neun Stadtbezirke.[2][24] Hierbei wurden generell alle Grenzziehungen innerhalb des Fürstentums teils geringfügig, teils erheblich geändert. Zudem wurden die StadtbezirkeJardin Exotique undRavin de Sainte-Dévote neu geschaffen. Die Stadtbezirke Monaco-Ville und Ravin de Sainte-Dévote gelten als „reservierte Sektoren“(secteur réservé). „Secteur réservé“ ist hierbei ein Begriff, der im Kontext der Stadtplanung in Monaco verwendet wird. Eine Souveräne Verordnung aus dem Jahr 1966 teilte das Fürstentum in „secteurs réservés“, also Bereiche, deren aktueller Charakter erhalten bleiben sollte, und in „quartiers ordonnancés“, die mit einer Stadtplanungsverordnung ausgestattet sind.[25]
Gegenwärtig (2022) entsteht ein neuer Stadtbezirk namensLe Portier mit einer Fläche von 0,275 Quadratkilometern durch weitere Neulandgewinnung vor der Küste Monte-Carlos. Dieser Stadtbezirk wurde am 4. Dezember 2024, früher als geplant, eröffnet.[26]
Stadtbezirk (französischer Name) | Stadtbezirk (monegassischer Name) | Fläche in Hektar[2] |
---|---|---|
Monte-Carlo | Munte-Carlu | 43,7 |
Fontvieille | Funtanaveya | 33,0 |
La Condamine | A Cundamina | 29,6 |
Larvotto | Larvotu | 27,5 |
Jardin Exotique | Giardin esoticu | 23,5 |
Monaco-Ville | Mu̍negu-Vila | 19,6 |
La Rousse | A Russa | 17,7 |
Les Moneghetti | I Muneghëti | 11,5 |
Ravin de Sainte-Dévote | Valu̍n de Santa Devota | 2,3 |
Principauté de Monaco (Gesamt) | Principatu de Mu̍negu | 208,4 |
Die Stadtbezirke werden fürstatistische Zwecke in 173 Blöcke(îlots) untergliedert.
Sie sind nur durch vierstellige Ziffernfolgen (eine zweistellige Erweiterung der Stadtbezirksnummern) bezeichnet und tragen keine Namen.
Gemeinderat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Monaco als Stadtstaat unterscheidet zwischen staatlicher und kommunaler Ebene. Auf kommunaler Ebene existiert der Gemeinderat(conseil communal), der aus 15 Mitgliedern mitmonegassischer Staatsbürgerschaft besteht.[27] Präsident des Gemeinderates ist der Bürgermeister des Fürstentums Monaco,Georges Marsan. Dem Gemeinderat gehören neben dem Bürgermeister zehn Beigeordnete und vier Gemeinderäte an.[28] Die Mitglieder werden für die Dauer von vier Jahren durch das monegassische Stimmvolk gewählt. Die letzte Wahl zum Gemeinderat fand am 19. März 2023 statt. Die Amtszeit des Gemeinderates dauert von 2023 bis 2027.
Mitglied | Funktion (deutsch) | Funktion (französisch) | Ressort (deutsch) | Ressort (französisch) |
---|---|---|---|---|
Georges Marsan | Bürgermeister von Monaco (wegen Korruptionsvorwürfen bis auf weiteres von seinem Amt suspendiert, Stand Januar 2024[29]) | Maire de Monaco | ||
Camille Svara | 1. Beigeordnete (amtierende Bürgermeisterin in Vertretung für Georges Marsan, Stand Januar 2024[30]) | 1ère adjointe | Soziales | Social |
Marjorie Crovetto | 2. Beigeordnete | 2e adjointe | Lebensqualität, Umwelt, nachhaltige Entwicklung | Cadre de vie, de l’environnement et du développement durable |
Chloé Boscagli Leclercq | 3. Beigeordnete | 3e adjointe | Jugend, Parität und Gleichheit Frauen/Männer | Jeunesse, parité et égalité femmes/hommes |
Jacques Pastor | 4. Beigeordneter | 4e adjoint | ||
François Lallemand | 5. Beigeordneter | 5e adjoint | Aufwertung von Immobilienvermögen | Revalorisation du patrimoine immobilier |
Axelle Amalberti Verdino | 6. Beigeordnete | 6e adjointe | Freizeit | Animation et loisirs |
Jean-Marc Deoriti-Castellini | 7. Beigeordneter | 7e adjoint | ||
Karyn Ardisson Salopek | 8. Beigeordnete | 8e adjointe | Kultur | Culture |
André J. Campana | 9. Beigeordneter | 9e adjoint | kommunale grüne Räume | Espaces verts communaux |
Charles Maricic | 10. Beigeordneter | 10e adjoint | digitaler Wandel | Transition numérique |
Georges Gambarini | Gemeinderat | Conseiller communal | ||
Nada Lorenzi | Gemeinderätin | Conseillère communale | ||
Nathalie Vaccarezza | Gemeinderätin | Conseillère communale | ||
Jean-Luc Puyo | Gemeinderat | Conseiller communal |
Rathaus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Rathaus bzw. Bürgermeisteramt Monacos(mairie) ist die älteste Institution des Fürstentums. Es hat seinen Sitz amPlace de la Mairie. Etwa 745 Mitarbeiter sind in den 20 kommunalen Dienststellen beschäftigt.[31] Die kommunalen Dienststellen sind sieben Kompetenzbereichen zugeordnet.
- Kommunale Dienststellen[32]
- Secrétariat Général
- Académie Rainier III
- École Supérieure d’Arts Plastiques
- Espace Léo Ferré
- Jardin Exotique de Monaco
- Médiathèque de Monaco
- Police Municipale
- Recette Municipale
- Service Animation de la Ville
- Service Communication
- Service d’Actions Sociales
- Service de l’État Civil – Nationalité
- Service de Gestion des Personnels
- Service de l’Affichage et de la Publicité
- Service du Contrôle Municipal des Dépenses
- Service du Domaine Communal, Commerce, Halles et Marchés
- Service Informatique
- Service Municipal des Sports et des Associations
- Service Techniques Communaux
Hoheitszeichen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]AlsHoheitszeichen führt das Fürstentum MonacoWappen und eineFlagge. Da das Fürstentum rechtlich zwischen staatlicher und kommunaler Ebene unterscheidet, existiert ein eigenes Wappen für die Gemeinde Monaco.
- Großes Wappen des Fürstentums Monaco
- Kleines Wappen des Fürstentums Monaco
- Wappen der Gemeinde Monaco
- Flagge Monacos
Staatshaushalt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]2019 umfasste der monegassischeStaatshaushalt Erträge (Einnahmen) von 1,5237 Milliarden Euro und Aufwendungen (Ausgaben) von 1,5199 Milliarden Euro.[5] Somit ist derHaushaltssaldo positiv.
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) folgender Bereiche:
- Gesundheit:[33] 4,5 Prozent
- Bildung:[34] 4,4 Prozent (2004)
- Militär:[34] 0,0 Prozent (Verteidigung ist hauptsächlich AufgabeFrankreichs)
Außenpolitik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Verhältnis zu Frankreich
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieUnabhängigkeit Monacos, die seit dem 25. Februar 1489 besteht, war in der Vergangenheit an das Bestehen derGrimaldi-Dynastie gebunden. Ein Vertrag mit Frankreich regelte bis 2002, dass bei Aussterben der Grimaldi Monaco an Frankreich fällt. Zwischen Frankreich und Monaco besteht ein so genanntes völkerrechtlichesProtektoratsverhältnis, das in einem „Schutzvertrag mit Frankreich“ vom 17. Juli 1918 festgelegt wurde. Darin garantierte Frankreich die Unabhängigkeit und Souveränität Monacos, für wichtige Einzelentscheidungen der monegassischen Außenpolitik wurde eineKonsultationspflicht festgelegt. Zur Nachfolge des Fürsten heißt es darin: „Im Falle einerVakanz der Krone, beispielsweise durch das Fehlen eines direkten oder adoptierten Erben, würde das Gebiet Monacos einen autonomen Staat unter dem Protektorat von Frankreich bilden“. Für mehrere Schlüsselpositionen im Fürstentum (Regierungschef, Generalstaatsanwalt und Polizeichef) schlug dem Abkommen zufolge diefranzösische Regierung die Beamten vor. So wurde der Staatsminister vom Fürsten aus einem Dreiervorschlag der französischen Regierung ausgewählt und musste stets ein Franzose sein. Im Oktober 2002 wurde eine Neufassung des Vertrages unterzeichnet, die den außenpolitischen Spielraum Monacos erweitert, in wichtigen Fragen aber weiterhin eine Konsultationspflicht vorsieht. Die Auswahl des Staatsministers steht dem Fürsten nun frei, bedarf aber der Zustimmung Frankreichs.
Internationale Organisationen und Verträge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Monaco ist seit dem 28. Mai 1993 Mitglied derVereinten Nationen, beantragte am 21. Oktober 1998 den Beitritt zumEuroparat und wurde am 5. Oktober 2004 aufgenommen. Aufgrund seiner Nähe zu Frankreich unterhält Monaco außerdem engeBeziehungen zur Europäischen Union und ist demSchengener Abkommen angeschlossen. Seit dem 7. Januar 2000 unterhält der Stadtstaat eine Vertretung bei der Europäischen Union in Brüssel.
2008 hat eine Kommission der Europäischen Union zum wiederholten Male das mangelhafte Demokratieverständnis des Fürstentums (insbesondere die schwache Stellung des Parlaments) kritisiert. Der früher geäußerten Kritik an der mangelhaften Bekämpfung der Geldwäsche und der unzureichenden Bankenaufsicht ist die Regierung durch eine Vielzahl seit 2008 eingeleiteter Maßnahmen begegnet. So wurden neben einer Verschärfung der Gesetze mit einer Vielzahl von Staaten, darunter im Jahr 2011 mit Deutschland,[35] Abkommen zum Informationsaustausch getroffen. Monaco ist Mitglied des globalen Forums für Transparenz und Informationsaustausch bei derOrganisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).[36] Heute wird die Kooperationsbereitschaft Monacos im Kampf gegen die Geldwäsche explizit gelobt.[37][38]
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Monaco unterhält dreiStädtepartnerschaften:[39][40]
- Ostende (Provinz Westflandern),Belgien, seit 1958
- Lucciana (Département Haute-Corse),Frankreich, seit 2009
- Dolceacqua (Ligurien),Italien, seit 2021
Sicherheitspolitik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die öffentliche Sicherheit wird durch eine 517 Personen starke Polizeieinheit gewährleistet.[41] Auf 38.100 Einwohner[4] bezogen hat Monaco mit 517 Polizisten die weltweit höchste Pro-Kopf-Polizeipräsenz und statistisch kommt ein Polizist auf 74 Einwohner.[42] Die Polizei ist unterteilt in eineKriminalpolizei, die mitInterpol zusammenarbeitet, eineStadtpolizei, eine Verwaltungseinheit sowie eine See- und Lufteinheit.[41][43]
Da seit 1889 dasMilitär abgeschafft wurde, wird Monacos äußere Verteidigung größtenteils durch Frankreich übernommen, gleichwohl unterhält das Fürstentum eine kleine Militäreinheit, dasCorps des Sapeurs-Pompiers. Diese 135 Soldaten (10 Offiziere, 26 Unteroffiziere, 99 Mannschaftsdienstgrade) umfassende und damit drittkleinste Streitkraft der Welt ist hauptsächlich alsFeuerwehr tätig und darüber hinaus für denZivilschutz zuständig.
Es existiert außerdem die 116 Mann (3 Offiziere, 15 Unteroffiziere, 98 Carabiniers) starke,paramilitärischeCompagnie des Carabiniers du Prince. AlsGendarmerie ist sie ebenfalls dem Militär zugeordnet und stellt denPersonenschutz für den Fürsten sowie dieEhrenwache am Palast. Sie nimmt außerdem protokollarische Aufgaben bei besonderen Gelegenheiten und Staatsempfängen wahr. Zur Kompanie gehören dieFanfare de la Compagnie des Carabiniers du Prince (26 Musiker unter dem Kommando einesMaréchal des logis) sowie eine Motorradstaffel und eineTauchereinheit. Militär und Polizei sind dem Innenministerium unterstellt; ihre Tradition reicht zurück bis in das Jahr 1817.
Monacos Regierung versucht unter anderem durch Videoüberwachung für öffentliche Sicherheit und Sauberkeit zu sorgen. Es existieren rund 60 öffentliche Sicherheitskameras in allen Teilen des Fürstentums, die mit der Polizeizentrale verbunden sind; hinzu kommt eine deutlich höhere Anzahl privat installierter Überwachungskameras sowie etwa 500 private Sicherheitsmitarbeiter.[18] Unter anderem deshalb wird dem Fürstentum häufig vorgeworfen, es sei einÜberwachungsstaat. In Monaco herrscht dafür die weltweit niedrigste Kriminalitätsrate.[44][45]
Steuer- und Geldpolitik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Monaco gibt es seit 1869 keine direkteSteuerpflicht für Privatpersonen. Der große Anteil vermögender Einwanderer hat das Fürstentum zu einem Symbol für Luxus und Reichtum werden lassen. Der Großteil der Einnahmen wird überUnternehmensbesteuerung (u. a.Ertragsteuer), Gebühren (z. B.Stempelsteuer, Registrierungsgebühren, oder Abgaben auf alkoholische Getränke und Versicherungsverträge) undZölle erwirtschaftet.[46]
Monaco hat weder eine eigene Währung noch eineZentralbank. Es bestand eine ArtWährungsunion mit Frankreich, in der die monegassischen Banken den gleichen Regeln wie die französischen unterworfen waren. Im Dezember 2001 schloss Monaco mit Frankreich ein Abkommen zur Einführung desEuro. Diemonegassischen Euromünzen werden vom Kontingent Frankreichs abgeleitet, das dieEuropäische Zentralbank festlegt.[47]
Monaco gehört gemäß Art. 4 Abs. 2 desUnionszollkodex zumZollgebiet der Europäischen Union, da einZollabkommen mit Frankreich besteht.
Am 28. Januar 2016 legte dieEuropäische Kommission ein Maßnahmenpaket „zur Bekämpfung vonSteuerflucht“ vor, in dem unter anderem Monaco auf der „schwarzen Liste“ derSteueroasen stand.[48] Erstmals 1962 hattenCharles de Gaulle und Rainier III. sich auf die Ausnahme von Franzosen aus der Steuerbefreiung geeinigt.
Medienpolitik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DiePressefreiheit im Fürstentum Monaco ist vorhanden. Andererseits ist eine kritische Berichterstattung über die fürstliche Familie nicht erwünscht und findet in der lokalen Presse begrenzt statt. Gewerbliche Film- und Fotoaufnahmen bedürfen der vorherigen Genehmigung durch das Innenministerium.[49]
Wirtschaft
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Zu Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs stand dasGlücksspiel, das wiederum denTourismus gesteigert hat. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts steht dieFinanzwirtschaft im Vordergrund.
2019 zählte Monaco 57.867 Arbeitsplätze.[5] Davon waren 4.776 Mitarbeiter imöffentlichen Dienst und 53.091 in derPrivatwirtschaft beschäftigt. Somit stehen 57.867 Beschäftigte einer Einwohnerzahl von 38.100[4] gegenüber. Die 53.091 Arbeitsplätze im privaten Sektor verteilten sich 2019 wie folgt:primären Wirtschaftssektor (Urproduktion) 134 Mitarbeiter (0,3 Prozent), imsekundären Sektor (Industrie) 7.193 (13,5 Prozent) und imtertiären Sektor (Dienstleistung) 45.764 Mitarbeiter (86,2 Prozent).[5] Täglich pendeln rund 40.000 Menschen zur Arbeit nach Monaco.[10]
Ein Drittel der Bevölkerung sindMillionäre. 2017 war Monaco damit die Stadt mit der weltweit höchsten Dichte an Millionären. Im März 2018 lebten in Monaco zudem vier Milliardäre.[50]
2018 betrug dasBruttoinlandsprodukt 6,087 Milliarden Euro und pro Arbeitnehmer 108.112 Euro.[5] Damit ist es hinterKatar das zweitreichste Land der Welt.[51] Die Immobilienpreise sind hingegen sehr hoch. Im Jahr 2018 betrug der durchschnittliche Kaufpreis 53.000 Euro pro Quadratmeter, bei einigen Luxusobjekten 100.000 Euro pro Quadratmeter.[52]
Primärer Sektor
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Allgemein gilt, dass aufgrund der BevölkerungsdichteLandwirtschaft im klassischen Sinne praktisch nicht mehr existiert. Allerdings gründete im Frühjahr 2016 Jessica SbaragliaTerre de Monaco, einUnternehmen, das sich derbiologischen Landwirtschaft widmet. Ein Jahr später umfassten die von dem Jungunternehmen in Monaco bepflanzten Flächen (in der Regel Hausdächer) 1400 Quadratmeter.[53]
Der einst bedeutendeFischfang spielt heute gesamtwirtschaftlich eine marginale Rolle, gleichwohl gibt es ihn noch. Monaco ist mit rund einer Tonne Fang pro Jahr die kleinsteFischereination der Welt.
Sekundärer Sektor – Bauwirtschaft
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Monaco wird auch „Manhattan am Mittelmeer“ genannt. Dies verweist auf die stetige Bautätigkeit (Hochhäuser). Bereits in den 1970er-Jahren wurde der neue StadtteilFontvieille durch Aufschüttung dem Meer abgetrotzt. Ein weiterer Stadtbezirk namensLe Portier mit sechs Hektar wurde am 4. Dezember 2024 feierlich eröffnet und entstand auf künstlichem Grund.
Anfang des Jahrtausends wurde dem HafenLa Condamine ein schwimmenderPier aus Beton von 352 Metern Länge, 28 Metern Breite und einem Gewicht von 160.000 Tonnen einschließlich eines kleineren Gegenstücks auf der anderen Hafenseite vorgelagert, der in Spanien gebaut und über das Meer nach Monaco transportiert wurde. Dieser Pier dient hauptsächlich alsWellenbrecher für den Hafen sowie als Anlegesteg, unter anderem für die neue Generation großerKreuzfahrtschiffe; in seinem Inneren bietet er Stellplätze für 360 Personenkraftwagen sowie 25.000 Kubikmeter Lagerräume.[54]
Auffallend ist eine in Monaco permanent festzustellende und teils zu öffentlichen Beeinträchtigungen führende Bautätigkeit an vielen Stellen des Fürstentums. Dies ist in der sehr geringen Landesfläche von 2,084 Quadratkilometern[2] begründet. Aufgrund dieses Platzmangels ist das Fürstentum darauf bedacht, jede Freifläche des Territoriums so effizient wie möglich auszunutzen und zu bebauen. So werden beispielsweise seit der unterirdischen Verlegung derEisenbahnstrecke die freigewordenen Gleisflächen mit Hochhäusern bebaut.
Der Immobilienmarkt und das Baugewerbe sowie viele Bereiche des öffentlichen Lebens (Fußballclub etc.) werden durch das Imperium der Familie Pastor (rund um das UnternehmenJ.B. Pastor & Fils) beherrscht. Monaco gilt hinsichtlich des Wohneigentums als teuerster Ort weltweit.[55][56] So kostete im vierten Quartal 2010 ein Quadratmeter durchschnittlich rund 46.200 Euro[56] und eine Einzimmerwohnung mit 30 Quadratmetern rund 1,5 Millionen Euro.[10] BeiPenthäusern in Monte-Carlo kostet ein Quadratmeter mehr als 100.000 Euro. Mit einem Preis von etwas über 90.000 Euro pro Quadratmeter lag das 2014 im Bau befindliche und zu dem Zeitpunkt teuerste Penthausapartment der Welt im landesweiten Durchschnitt. Es sollte mit 3300 Quadratmetern, verteilt auf fünf Etagen, über 300 Millionen Euro kosten und ist Teil des WohnhauskomplexesTour Odéon.[57]
Tertiärer Sektor
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Öffentlicher Dienst
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahre 2019 hatten im öffentlichen Sektor 4.776 Mitarbeiter eine Arbeitsstelle.[5] Dabei verteilte sich der Großteil der Mitarbeiter auf die Regierungsverwaltung und das Innenministerium. Zum öffentlichen Dienst zählen folgende Behörden undAmtsträger:[58]
- Palast
- Sekretariate der Kommissionen, Versammlungen und oberste Verwaltungsbehörden
- Regierungsverwaltung
- Staatsministerium
- Innenministerium
- Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
- Ministerium für Soziales und Gesundheit
- Ministerium für Arbeit, Umwelt und Stadtplanung
- Ministerium für auswärtige Beziehungen und Zusammenarbeit
- Ministerium für Justiz
- Kommune (Stadt)
- Beamte
Finanzwirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Heute stehenFinanzdienstleistungen im Vordergrund der monegassischen Wirtschaft: Im Jahr 2019 waren 30 Kreditinstitute registriert und verwalteten ein Vermögen von rund 133,8 Milliarden Euro.[5] In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Monaco den 54. Platz (Stand: 2018).[59]Das Land veröffentlicht Quartalszahlen wie ein Wirtschaftsunternehmen.
Tourismus
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Die Zahl der Touristen lag im Jahr 2010 bei etwa 265.000.[18]
Im Jahre 2019 zählte das Fürstentum zwölf Hotels, davon vier 2- bis 3-Sterne-Hotels, vier 4-Sterne- und vier 5-Sterne-Hotels. Zusammen offerierten sie 5528 Betten in 2469 Zimmern.[5] 2019 bezifferte sich derBelegungsgrad der Hotels im Durchschnitt auf 65,9 Prozent (die höchste Quote wurde im August mit 84,2 und die niedrigste im Dezember mit 41,7 Prozent verzeichnet). Im selben Jahr wurden 377.493 Ankünfte, 930.481 Nächtigungen und durchschnittlich 2,5 Aufenthaltstage in Hotels registriert.
Fern-/Weitwanderwege
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Monaco zählt zu denAlpenstaaten, hat dieAlpenkonvention unterzeichnet und einen eigenenAlpenverein, denClub Alpin Monégasque (CAM).
Der neu geschaffene FernwanderwegVia Alpina, auf dem man alle acht Alpenstaaten von Monaco bisTriest durchwandern kann, wurde am 21. Juni 2002 mit einer Wanderung von derPlace du Palais nachLa Turbie eröffnet.
Internationales Zirkusfestival von Monte-Carlo
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Anfang jeden Jahres findet dasInternationale Zirkusfestival von Monte-Carlo statt. Unter der Schirmherrschaft des Fürsten Albert streiten die besten Zirkusartisten der Welt um den „Oscar der Zirkuswelt“, den Goldenen Clown. In diesen Tagen verwandelt sich Monaco in einen riesigen Zirkus mit Clowns, Artisten und vielen verschiedenen Tieren, die im großen Zirkuszelt auftreten und die Straßen und Plätze des Fürstentums mit Leben füllen, was einen Kontrast zum sonst eher elitären Leben in Monaco darstellt.
Touristenziele
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Place du Casino (von den Einheimischen liebevollCamembert genannt) stellt in mehrfacher Hinsicht eines der touristischen Zentren Monacos dar. Erstens wegen seiner sehr zentralen Lage mitten im Fürstentum. Zweitens befinden sich dort das bekannteHôtel de Paris sowie das berühmteCasino von Monte-Carlo und direkt daneben die prunkvolle Oper, wobei alle genannten Einrichtungen durch ihre historische Architektur beeindrucken. Drittens ist der Casino-Platz mit seinem Rondell die erste Anlaufstelle für Touristen, die auf Kreuzfahrt das Fürstentum besuchen, da die Schiffe direkt unterhalb des Casinos anlegen. In den Sommermonaten ist die Place du Casino speziell an Freitag- und Samstagabenden ein Treffpunkt für Monaco-Touristen aus aller Welt.
Als zweiter zentraler Touristenmagnet in Monaco gilt die AltstadtMonaco-Ville, die alsRocher (französisch fürFelsen) bezeichnet wird. Sie ist auf dem sogenannten Fürstenfelsen gelegen, auf dem sich derFürstenpalast, die politische und private Residenz der Fürstenfamilie, befindet. Die Altstadt Monacos ist, wie für das Fürstentum typisch, sehr eng bebaut; in den engen Gassen der Altstadt befinden sich zahlreiche Gaststätten und Souvenirläden. Speziell in der Hochsaison ist die Altstadt sehr stark von Monaco-Touristen bevölkert und mitunter schon als von Touristen überlaufen zu bezeichnen.
Der exotische Freiluftgarten Monacos –Jardin Exotique – bietet Pflanzenkundlern eine sehr große Anzahl der verschiedensten Pflanzen- und Baumarten zur Besichtigung. Der Exotische Garten zeichnet sich zudem durch seine Lage aus. Er befindet sich an der Staatsgrenze zu Frankreich in Richtung Nizza in großer Höhe, von der ein Panoramablick über das Fürstentum geboten wird.
DasOzeanographische Museum befindet sich auf dem Felsen von Monaco in Monaco-Ville und bietet Besuchern eine Fülle von meereskundlichen Exponaten, darunter seltene lebende Meerestiere in Aquarien. Es beherbergt etwa 4000 Fischarten sowie Arten von 200 Familien Wirbelloser. Die prunkvolle Architektur des Museums weist auf seine Gründung 1910 durchAlbert I hin. Der Gründer betätigte sich selbst als Ozeanologe, Walforscher und Teuthologe. Er war an dem damals als sensationell empfundenen Fund einesLepidoteuthis grimaldii (ein geschuppter Tiefseetintenfisch) beteiligt, welcher nach seiner FamilieGrimaldi benannt wurde. Das rasch danach erbaute Museum sollte diesen Fund gebührend präsentieren. Die Lage direkt 85 Meter oberhalb des Meeres auf einer Felsenklippe ist ebenfalls eindrucksvoll.[60]
DieJachthäfen Monacos sind regelmäßig beliebte Touristenziele, an denen große Privatjachten von vermögenden Eignern vor Anker liegen. Der größte Hafen,Port Hercule, befindet sich in La Condamine, entlang jener öffentlicher Straßen, die für denalljährlichen Formel-1-Grand-Prix genutzt werden. Weitere Jachthäfen finden sich direkt unterhalb des Fürstenfelsens inFontvieille und auf der gegenüberliegenden Seite von Fontvieille in Richtung Cap-d’Ail (Frankreich).
In Larvotto befindet sich der öffentliche Strand Monacos, der vor allem in den warmen Sommermonaten ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen ist. Der dortige Sand ist indessen grobkörnig und nicht mit feinen, weißen Sandstränden an anderen Mittelmeerorten zu vergleichen, und im Wasser stellen mitunter Quallen eine Störung des Badebetriebes dar. Ein weiterer vergleichsweise großer und im Sommer recht bevölkerter öffentlicher Badestrand befindet sich unmittelbar hinter Fontvieille, zu Cap-d’Ail hin und auf französischem Staatsgebiet gelegen.
Als Kontrast zu den zahllosen Betonbauten in Monaco wurden mehrere öffentliche Gärten mit teils exotischen Pflanzen, Palmen sowie einheimischen und importierten Vogelarten angelegt. Erwähnenswert sind hier derjapanische Garten, der sich südlich desGrimaldi Forums an der Avenue Princesse Grace befindet und durch große Pflanzenpracht, filigrane japanische Hütten- und Brückenbauten und Teiche mit seltenenKoi-Karpfen gefällt. Weitere Gärten findet man in Fontvieille und im Bereich zwischen Ozeanographischem Museum und Fürstenpalast.
Informations- und Telekommunikationswirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das System des französischenCode Postal (Postleitzahl) wird in Monaco verwendet, sodass das gesamte Fürstentum die Postleitzahl 98000 für die reguläre postalische Zustellung hat.Postfächer[61][62] undCEDEX[63] nutzen Postleitzahlen im Bereich980XX. Alle anderen mit98 beginnenden Postleitzahlen beziehen sich auf diefranzösischen Überseegebiete.
Monaco erhielt am 21. Juni 1996 von derInternationalen Fernmeldeunion (ITU) die Vorwahl +377 zugewiesen.Bis dahin gehörte das Fürstentum zumfranzösischen Vorwahlschema, deren Festnetznummern mit 93 (bzw. aus dem Ausland mit +33 93) begannen.[64][65]
Als Besonderheit wird diese Vorwahl auch von Mobilfunkanbietern in anderen Staaten verwendet. Über 1,2 Millionen Mobilfunkanschlüsse des AnbietersPTK Vala in derRepublik Kosovo nutzen den Rufnummernbereich +377 4. Dieser gehört zuMonaco Telecom, die auch dort das Netz betreibt.[66][67]Darüber hinaus auch vonLonestar Cell in derRepublik Liberia.[68][69]
Medienwirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Aufgrund der geringen Einwohnerzahl Monacos existiert keine vielfältige Medienlandschaft.
RMC (Radio Monte Carlo), TVMonaco (Astra 19,2° Ost 11778 MHz vertikal, Symbolrate 29500 QPSK) undTMC Monte Carlo senden rund um die Uhr. Die Anstalten sind von der Regierung unabhängig. Des Weiteren betreibt Monaco einen Staatskanal, welcher wichtige Ereignisse überträgt und Meldungen der Behörden in Verkehr bringt.Monaco Info sendet seit 1995 mehrere Stunden wöchentlich.[70]
Die Tageszeitung für Monaco titelt mitMonaco-Matin. Wöchentlich erscheint dieMonaco Hebdo, dagegen handelt es sich beiL’Observateur de Monaco um ein Monatsmagazin. Für die deutschsprachige Minderheit erscheint einmal im Monat dieMonaco Zeitung. Bedeutende ausländische Zeitungen sind erhältlich.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Monaco verfügt über ein sehr gut ausgebautes Straßennetz und intakte Straßenbeläge. Aufgrund der kleinen Landesfläche, der verhältnismäßig hohen Einwohnerzahl, der hohen Anzahl an Arbeitsplätzen und des Tourismus ist die Verkehrssituation naturgemäß angespannt, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten. Während der Hauptsaison und Großveranstaltungen sind Verkehrsstaus auf den Straßen häufig die Folge, wie auf vielen Straßen an der Côte d’Azur. Demgegenüber verfügt Monaco über eine große Anzahl öffentlicher Parkhäuser, die fast durchweg unterirdisch in die Felsen gebaut wurden.
Im Fürstentum verkehren tagsüber sieben und nachts zwei Buslinien, die von derCompagnie des Autobus de Monaco (CAM) betrieben werden und alle Stadtbezirke Monacos bedienen. Beim Kauf im Bus kostet eine Einzelfahrkarte zwei Euro und beinhaltet das Busboot zur Überquerung desPort Hercule zwischen demQuai des États-Unis und demQuai Antoine 1er. Die fürstliche Verwaltung Monacos hat erklärtermaßen das Ziel, durch günstige Fahrpreise für Einheimische mehr Fahrgäste für die öffentlichen Verkehrsmittel zu gewinnen. Eine 24 Stunden gültige Tageskarte ist für 5,50 Euro (Stand: Juni 2022) an Automaten, Verkaufsstellen und im Internet zu erstehen und umfasst die unbegrenzte Nutzung des Busnetzes bis Betriebsschluss des Verkaufstages.
Linie | Verlauf |
---|---|
1 | Monaco-Ville (le Rocher) ↔ Saint-Roman |
2 | Monaco-Ville (le Rocher) ↔ Jardin Exotique |
3 | Fontvieille Centre Commercial ↔ Hector Otto |
4 | Fontvieille Centre Commercial ↔ Saint-Roman |
5 | Hôpital ↔ Larvotto |
6 | Fontvieille Centre Commercial ↔ Larvotto |
7 | Place d’Armes ↔ Crovetto |
N1 | Albert II ↔ Place des Moulins |
N2 | Monaco-Ville ↔ Rotondes |
Bateau bus | Quai des États-Unis ↔ Quai Antoine 1er |
Der unterirdischeBahnhofMonaco-Monte-Carlo liegt an derBahnstrecke Marseille–Ventimiglia (Frankreich–Monaco–Italien), die am Meer verläuft und Orte der Côte d’Azur verbindet. Der Bahnhof wird von der französischen StaatsbahnSNCF betrieben und liegt etwas oberhalb des Hafenbeckens von La Condamine, zu dem Fußgänger durch einen Fußgängertunnel oder über eine im Freien liegende Passage gelangen.
Der nächstgelegene Flughafen ist der circa 18 Kilometer (Luftlinie) entfernteFlughafen Nizza Côte d’Azur, von dem aus Hubschrauberverbindungen zumHéliport de Monaco durchgeführt werden. DieHeli Air Monaco ist die nationale Fluggesellschaft Monacos. Eine weitere Fluggesellschaft istMonacair. Zudem verkehren regelmäßig private Buslinien zwischen dem Flughafen Nizza und dem Fürstentum. DerFlughafen Marseille Provence befindet sich 177 Kilometer (Luftlinie) entfernt.
Im Fürstentum registrierte Kraftfahrzeuge erhalten einKraftfahrzeugkennzeichen mit einer hellblauen Schrift auf weißem Grund.
- Eingang des BahnhofsgebäudesMonaco-Monte-Carlo im StadtbezirkRavin de Sainte-Dévote
- Unterirdischer BahnhofMonaco-Monte-Carlo
Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Oper
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1879 wurde nach dem Projekt des ArchitektenCharles Garnier (Erbauer der Pariser Oper) das Gebäude des Saals Garnier – dieOpéra de Monaco – gebaut.
In diesem Opernhaus sangen in verschiedenen JahrenEnrico Caruso,Fjodor Schaljapin,Plácido Domingo,Luciano Pavarotti. 1905 wurde hier die OperAmica vonPietro Mascagni uraufgeführt. Im Jahr 1911 waren hier vonSergei Djagilew dieBallets Russes Djagilews unter der Protektion des Fürsten von Monacos, Pierre, gegründet worden. Hier tanztenAnna Pawlowa,Vaslav Nijinsky,Tamara Platonowna Karsawina,George Balanchine,Sergei Lifar, späterRudolf Nurejew undMikhail Baryshnikov.
Museen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
- Palais de Monaco[72]
- Musée et Institut océanographique de Monaco[73]
- Musée de la Chapelle de la Visitation[74]
- Le Musée Naval de Monaco[75]
- Musée du Vieux Monaco[76]
- Musée d’anthropologie préhistorique de Monaco[77]
- Musée des timbres et des monnaies de Monaco[78]
- Musée de l’automobile de Monaco / La Collection de Voitures de S.A.S. le Prince de Monaco[79][80]
- Nouveau Musée National de Monaco[81]
Tanzakademie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Monte-Carlo wurde die Akademie des klassischen Tanzes geschaffen. Sie trägt den Namen der verstorbenen früheren US-amerikanischen Schauspielerin und Fürstin Grace.
Kulturpreise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Fonds des Fürsten Pierre, denRainier III. zu Ehren seines Vaters gegründet hat, überreicht jährlich den Großen literarischen Preis, den musikalischen Preis des Fürsten Rainier III. und den internationalen Preis auf dem Gebiet der modernen Kunst.
Feiertage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Fürstentum hat zwölf jährliche Feiertage.[84] Ostermontag (französischle lundi de Pâques), Christi Himmelfahrt (l’Ascension), Pfingstmontag (le lundi de Pentecôte) und Fronleichnam (la Fête Dieu) fallen jährlich auf ein anderes Datum. Sofern Neujahr, der Erste Mai, Mariä Himmelfahrt (l’Assomption), Allerheiligen (la Toussaint), der Nationalfeiertag (la Fête du Prince) oder Weihnachten jeweils auf einen Sonntag fallen, ist der anschließende Montag ein Feiertag.
Datum | Name des Feiertags | Bemerkung |
---|---|---|
1. Januar | le jour de l’An | Neujahr |
27. Januar | la Sainte Dévote | Fest der HeiligenDevota, Schutzpatronin Monacos |
5. April | le lundi de Pâques | Ostermontag |
1. Mai | le 1er mai | Erster Mai |
13. Mai | l’Ascension | Christi Himmelfahrt, donnerstags, 40 Tage nach Ostern |
24. Mai | le lundi de Pentecôte | Pfingstmontag, 50 Tage nach Ostern |
3. Juni | la Fête Dieu | Fronleichnam, donnerstags, 60 Tage nach Ostern |
15. August | l’Assomption | Mariä Himmelfahrt, 2021 vom 15. auf den 16. August verlegt |
1. November | la Toussaint | Allerheiligen |
19. November | la Fête du Prince | auchla Fête de S.A.S. le Prince Souverain undla Fête Nationale Monégasque genannt,Nationalfeiertag Monacos am Namenstag von Fürst Rainier III. († 2005) |
8. Dezember | l’Immaculée Conception | Unbefleckte Empfängnis; 9. Dezember, sofern der 8. auf einen Sonntag fällt |
25. Dezember | Noël | Weihnachten |
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Der 1911 gegründeteClub Alpin Monégasque (CAM) ist einAlpiner Verein.
Im Jahre 1929 fand erstmals derGroße Preis von Monaco statt, seit 1955 gastiert dieFormel 1 jährlich (mit Ausnahme 2020 aufgrund derCOVID-19-Pandemie)[85] im Fürstentum. Außerdem führt dieRallye Monte Carlo in den Stadtstaat.
DieAS Monaco gehört mit acht Meistertiteln zu den erfolgreichstenFußballvereinen der französischen Liga. Der monegassische Fußballclub spielt imStade Louis II im Stadtteil Fontvieille. Das Fürstentum unterhält außerdem eineFußballauswahl, der VerbandFédération Monegasque de Football ist hingegen weder Mitglied derUEFA noch derFIFA.
Im Frühling findet jeweils einTennisturnier derATP Tour Masters 1000 statt. Gespielt wird dabei auf Sand. DasMonte Carlo Masters gehört zu den wichtigsten Turnieren im Herrentennis.
Von 2005 bis 2009 fand im Fürstentum jährlich im September derIronman 70.3 Monaco, ein Triathlon über die halbeIronman-Distanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren, 21,1 Kilometer Laufen) statt.
Seit 1995 findet im November derMarathon de Monaco et des Riviera statt.
DieEPT Monte Carlo, die seit 2005 im Monte Carlo Bay Hotel ausgetragen wird, ist das bedeutendste jährlichePokerturnier Europas.
Seit 2003 ist Monaco Ziel derRed Bull X-Alps.
Special Olympics Monaco wurde 1980 gegründet und nahm mehrmals anSpecial Olympics Weltspielen teil.
Monegassische Küche
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Diemonegassische Küche ist einemediterrane Küche. Neben Fisch- und Fleischgerichten ist dieitalienische Küche weit verbreitet. Monegassische Gerichte werden meist mit Oliven, Tomaten und Zwiebeln zubereitet.
Eine typische Vorspeise istBarbajuan. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Art frittierter kleinerRavioli. Es gibt lokal unterschiedliche Rezepte für die Füllung, das monegassische Original kommt im Gegensatz zu den Barbajuan aus z. B.Menton stets ohne Reis aus.
Zu Weihnachten gibt es sehr häufig ein Weihnachtsbrot(pain de Noël), auf welchem Walnüsse in Form eines Kreuzes mit einem Olivenzweig angeordnet sind.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Liste der Herrscher von Monaco
- Liste von Persönlichkeiten des Fürstentums Monaco
- International University of Monaco
- Steueroase
- Europäische Zwergstaaten
- Ever Monaco
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Bernhard Abend:Provence, Côte d’Azur. 14. Auflage. Baedeker, Ostfildern 2013,ISBN 978-3-8297-1442-6, S. 278–286.
- Bettina Grosse de Cosnac:Der Clan von Monaco – Geschichte und Gegenwart der Grimaldis. Europa-Verlag, Hamburg 2002,ISBN 3-203-77520-4.
- Klaudia Homann, Eberhard Homann:Monaco. Reise Know-How Verlag, Bielefeld 2012,ISBN 978-3-8317-2188-7.
- Léon-Honoré Labande:Histoire de la Principauté de Monaco. A. Picard, Paris 1934 (Nachdruck: Laffitte, Marseille 1980).
- Oliver Marcel, Michel Mathis:Fürstentum Monaco. 3. Auflage. Edition Escudo de Oro, Barcelona 1993,ISBN 84-378-1440-5.
- Thomas Veszelits:Die Monaco AG. Wie die Grimaldis ihr Fürstentum vergolden. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2006,ISBN 3-593-37956-2.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Weitere Inhalte in den Schwesterprojekten der Wikipedia:
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- Offizielle Website des Rathauses von Monaco (französisch, englisch, italienisch)
- Offizielle Website der Regierung von Monaco (französisch, englisch)
- Offizielle Website des Fürstenpalasts von Monaco (französisch, englisch)
- Offizielle Website der Touristinformation von Monaco (mehrsprachig)
- Monaco. Länderinformation desAuswärtigen Amtes
- Monaco. In: Lexas.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑La Constitution de la Principauté. Constituion de la Principauté 17 décembre 1962 (modifiée par la loi n° 1.249 du 2 avril 2002). In: gouv.mc. Regierung des Fürstentums Monaco, 17. Dezember 1962, abgerufen am 12. Juli 2022 (französisch).
- ↑abcdefghijkChapitre 1 – Territoire et Environnement. (PDF; 4,4 MB) In: gouv.mc. Regierung des Fürstentums Monaco, abgerufen am 5. Januar 2021 (französisch).
- ↑abPopulation, total – Monaco | Data. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑abcdefChapitre 2 – Population. (PDF) In: gouv.mc. Regierung des Fürstentums Monaco, abgerufen am 5. Januar 2021.
- ↑abcdefghChapitre 3 – Économie. (PDF; 3,9 MB) In: gouv.mc. Regierung des Fürstentums Monaco, abgerufen am 5. Januar 2021 (französisch).
- ↑Monaco. In: auswaertiges-amt.de. Auswärtiges Amt derBundesrepublik Deutschland, abgerufen am 6. Januar 2021.
- ↑Dietmar Urmes:Handbuch der geographischen Namen.ISBN 3-937715-70-3.
- ↑Entfernungstabelle für Monaco aufThe World Clock, abgerufen am 15. Mai 2015.
- ↑The World Factbook — Central Intelligence Agency. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Mai 2020; abgerufen am 21. Juli 2017 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
- ↑abcAnnika Joeres:Kleiner Staat mit hohen Tieren. In:Die Zeit.Nr. 27, 2011,S. 2 (zeit.de).
- ↑abAnnika Joeres:Kleiner Staat mit hohen Tieren. In:Die Zeit.Nr. 27, 2011,S. 1 (zeit.de).
- ↑Anne Rovan: Monaco croule sous les demandes. Le Figaro, 25. Juni 2008, abgerufen am 26. Dezember 2014 (französisch).
- ↑Sabrina Bonarrigo: Les naturalisations en chute libre. Monaco Hebdo, 23. März 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Dezember 2014; abgerufen am 26. Dezember 2014 (französisch).
- ↑Mireille Huchon:Histoire de la langue française (= Le Livre de Poche.Nr. 542). 10. Auflage. Librairie Générale Française, Paris 2017,ISBN 978-2-253-90542-4,S. 231.
- ↑Geschichte von Monaco (französisch), abgerufen am 19. Mai 2015.
- ↑– New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. 24. Mai 1945, abgerufen am 5. Oktober 2018 (englisch).
- ↑Mart Martin:The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 261.
- ↑abcdHolger Alich und Timo Andresen:Die Monaco AG.Handelsblatt-online, 30. Juni 2011; abgerufen am 30. Juni 2011.
- ↑So sprichtPhilippe Narmino, Justizminister von Monaco, in der Eigenschaft als Standesbeamter bei dessen ziviler Trauung 2011, seinen Fürsten an. Ein Video davon ist beiAP Archive zu sehen:Prince Albert marries Charlene Wittstock in civil ceremony (abgerufen am 22. März 2015).
- ↑abcdConstitution du 17 décembre 1962 de la Principauté (Verfassung des Fürstentums). In: legimonaco. Abgerufen am 21. Januar 2024.
- ↑Naissances Princières. Fürstlicher Palast von Monaco. 10. Dezember 2014. Abgerufen am 10. Dezember 2014.
- ↑Maire de Monaco – Georges Marsan (Memento desOriginals vom 29. Juli 2014 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mairie.mc. Mairie de Monaco. Abgerufen am 1. Juni 2014.
- ↑Artikel in der Monaco Tribune. Abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑Ordonnance Souveraine n° 4.481 du 13 septembre 2013 (Memento vom 14. Dezember 2014 imInternet Archive). Journal de Monaco (Bulletin Officiel de la Principauté). Abgerufen am 22. Dezember 2014.
- ↑Legimonaco. Abgerufen am 13. Januar 2024 (französisch).
- ↑Katy Scott: Monaco’s $2.3bn project to expand into Mediterranean Sea. In: CNN.com. 5. Januar 2018, abgerufen am 5. Januar 2021 (englisch).
- ↑Les membres du Conseil Communal 2019 / 2023. In: mairie.mc. Rathaus Monaco(Mairie de Monaco), ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. Januar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mairie.mc (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven)
- ↑abElection du Maire et installation du nouveau Conseil Communal. In: mairie.mc. Rathaus Monaco(Mairie de Monaco), abgerufen am 19. April 2023.
- ↑Artikel in der Monaco Tribune. Abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑Artikel in der Monaco Tribune. Abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑La Mairie. In: mairie.mc. Rathaus Monaco(Mairie de Monaco), abgerufen am 5. Januar 2021.
- ↑Mairie de Monaco. (PDF; 4,7 MB) In: mairie.mc. Rathaus Monaco(Mairie de Monaco), abgerufen am 5. Januar 2021.
- ↑Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten. Fischer, Frankfurt, 8. September 2009,ISBN 978-3-596-72910-4.
- ↑abThe World Factbook (Memento desOriginals vom 1. Mai 2020 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
- ↑Monaco – Beziehungen zu Deutschland (Juni 2013).Auswärtiges Amt.
- ↑Member list of the global forum for transparency and information exchange for tax purposes (Juni 2013)
- ↑Internetseite des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland, Juni 2013.
- ↑Internetseite der OECD, Juni 2013.
- ↑La politique de la ville (Memento desOriginals vom 9. Oktober 2019 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mairie.mc Offizielle Website der Stadtverwaltung von Monaco (französisch); abgerufen am 20. Februar 2016.
- ↑Jumelage entre les communes de Monaco et de Dolceacqua. Website Monaco (französisch)
- ↑abSûreté Publique. (Memento vom 16. Mai 2011 imInternet Archive) Regierung des Fürstentums Monaco, Mai 2007.
- ↑Ermittlungen im Fall Pastor – Mord mit Aussicht.Süddeutsche Zeitung, 24. Juni 2014; abgerufen am 24. Juni 2014.
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- ↑unodc.org (Memento vom 8. November 2013 imInternet Archive) (Dezember 2012;MS Excel; 149 kB)
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43.7333333333337.4166666666667Koordinaten:43° 44′ N,7° 25′ O