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Mokosch

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Stickerei mit dem russischen Norden. 19. Jahrhundert.

Mokosch oderMokuscha ist eineslawische Göttin. Sie ist neben derpolabischen GöttinSiva[1] die einzige bekannte historisch belegbare weibliche Gottheit des slawischenPantheons und alsMuttergöttin zuständig für Fruchtbarkeit, Weiblichkeit und den Schutz der Schafe und des Spinnens und Webens. Ihr Name ist von dem Wortstammmok- (feucht) abgeleitet. Sie symbolisiert demnach die „feuchte Mutter Erde“ und entspricht damit der iranischen FruchtbarkeitsgöttinArdvi Sur Anahita.

Mokosch war eine der sechs Gottheiten, denen FürstVladimir I.980 inKiew Standbilder aufstellen ließ. Sie zählte also zu den Hauptgöttern derOstslawen. In den schriftlichen Quellen wird sie meist zusammen mit Wassergeistern erwähnt, denVilen, später denRusalken. Ein russisches Traktat bringt die Göttin in Zusammenhang mit sexuellen Riten. Dass dies ein bestimmendes Merkmal des Mokosch-Kultes gewesen sei, ist jedoch unwahrscheinlich, da ihre Hauptfunktion der Schutz des wirtschaftlichen Bereiches war.

Nach derChristianisierung wurde der Schutz der Felder und des Viehs, der Mokosch oblag, derHeiligen Paraskeva übertragen. Ihr waren imapokryphen Kalender zwölf Freitage im Jahr geweiht, was die Bedeutung dieses Kultes verdeutlicht. Doch noch im 16. Jahrhundert wurden Frauen bei der Beichte gefragt, ob sie zu Mokosch gingen, und bis zum 19. Jahrhundert hielt sich in der nordrussischen und ukrainischen Folklore die Vorstellung eines weiblichenDämons namens Mokusch, mit großem Kopf und langen Händen, der nachts in die Bauernhäuser kam und dasWerg spann, das offen herumlag, wobei allerdings die Gefahr bestand, dass sie jemanden umspann. Ihr Kommen kündigte sich durch das Geräusch einerSpindel an, der Geist selbst war unsichtbar. In anderen slawischen Ländern entstand aus dem Mythos dieKikimora.

Außerhalb des russischen Bereichs gibt es nur Hinweise auf eine mögliche Verehrung der Mokosch in Form von Ortsnamen. So wird die tschechische GemeindeMokošín und die ehemaligen DörferMuuks inVorpommern und Moggast inOberfranken mit dem Namen der Göttin in Verbindung gebracht.

Literatur

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  • Naďa Profantová, Martin Profant:Encyklopedie slovanských bohů a mýtů. Nakladatelství Libri, Praha 2000,ISBN 80-7277-011-X.
  • Zdeněk Váňa:Mythologie und Götterwelt der slawischen Völker, Stuttgart 1992, (ISBN 387838937X)

Weblinks

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Commons: Mokosh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Zdeněk Váňa:Mythologie und Götterwelt der slawischen Völker: Die geistigen Impulse Ost-Europas. Stuttgart 1992, S. 95.
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