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Militär

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Die Abgrenzung zu Streitkräften ist nicht belegt ebenso wie, dass Militär auch zivile Bereiche umfasst.
DieSchlacht von Lodi,Napoleon Bonaparte gibt seine Befehle (Ölgemälde vonLouis-François Lejeune, 1804).

AlsMilitär (frz.militaire, gegen 1700 ins Deutscheentlehnt; letztlich zulat.milesSoldat‘ bzw.militaris ‚den Kriegsdienst betreffend‘), mitunter mitStreitkräfte oderStreitmacht gleichgesetzt, werden die mitKriegswaffen ausgestatteten Träger derStaatsgewalt bezeichnet, die vorwiegendhoheitlich mit der Gewährleistung deräußeren Sicherheit betraut sind und oft auch zum Erreichen weiterer politischer Ziele eingesetzt werden. In den meisten Staaten dient das Militär auch bei besonderem Bedarf als Verstärkung derPolizei zum Schutz derinneren Sicherheit.

Die BezeichnungMilitär (Einzahl: ‚der Militär‘; Mehrzahl: ‚die Militärs‘) wird auch alsSynonym für eine Anzahl vonSoldaten verwendet. In der Einzahl steht sie ähnlich wie die BezeichnungDienstgrad für eine einzelne Militärperson derOffiziere undGeneräle.

Zum Militär gehören außer denStreitkräften auch ihrezivilen Bereiche.

Definition

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Nach derBrockhaus Enzyklopädie bezeichnet Militär vor allem die Gesamtheit der planvoll organisierten und bewaffneten Streitkräfte; auch in Abgrenzung zu paramilitärischen Verbänden und Privatarmeen. Streitkräfte sind der Enzyklopädie zufolge die bewaffneten Verbände eines Staates oder Bündnisses.[1]

DemDuden zufolge ist das Militär die Gesamtheit der Soldaten eines Landes.[2]

Gemäß Zusatzprotokoll I zurGenfer Konvention bestehen die Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei aus der Gesamtheit der organisierten bewaffneten Verbände, Gruppen und Einheiten, die einer Führung unterstehen, welche dieser Partei für das Verhalten ihrer Untergebenen verantwortlich ist. Diese Streitkräfte unterliegen einem internen Disziplinarsystem. Die Angehörigen der Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei (mit Ausnahme des Sanitäts‑ und Seelsorgepersonals) sind Kombattanten, das heißt, sie sind berechtigt, unmittelbar an Feindseligkeiten teilzunehmen. Eine Konfliktpartei kann paramilitärische oder bewaffnete Vollzugsorgane in ihre Streitkräfte aufnehmen.[3]

Auftrag und Bedeutung des Militärs

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Außenauftrag des Militärs

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US-Soldat imIrak

Das Militär wird typischerweise mit der Gewährleistung deräußeren Sicherheit beauftragt, also mit derLandesverteidigung und/oderder Bündnispartner gegen Gefahren und Bedrohungen von außen.[4]

Spannungen zwischen Staaten können zu internationalen Konflikten und Krisen anwachsen und schließlich bewaffnete Konflikte (kriegerische Auseinandersetzungen) hervorrufen. Dem Militär steht in diesen Anlassfällen das InstrumentWaffengewalt zur Verfügung, wodurch entsprechend denGenfer Konventionen grundsätzlichKombattanten vonZivilisten unterschieden werden.

Allerdings werden zunehmend auch andere Risiken, Gefahren und Bedrohungen (wie z. B.Terrorismus) für Kampfeinsätze ursächlich. Dadurch wird das Militär häufiger mit der sogenanntenunkonventionellen Kriegführung (auch hybride Kampfführung genannt) konfrontiert werden.

Im Weiteren beschränkt sich die Aufgabe des Militärs in internationalen Konflikten nicht mehr ausschließlich auf den bewaffneten Kampf, sondern es rücken Techniken derInformationsgewinnung sowie die Friedenssicherung nach Kapitel VI und VII der UN-Charta (z. B. in internationaleFriedensmissionen, Beobachtermissionen) oder andere Arten der militärischen Auseinandersetzung (wie z. B. derCyberwar) in den Vordergrund.

In der politischen Praxis erhält das Militär häufig weitreichendere Außenaufträge, die Aufgabengebiete zur Durchsetzung der wirtschaftlichen und politischen Interessen im Rahmen vertraglicher internationaler Bündnisverpflichtungen enthalten.

Andere Aufträge für das Militär

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Chinesische Ehrenformation (2007)

In den meisten Staaten kann Militär auch zusätzliche Aufgaben zur Verstärkung derPolizei zur Gewährleistung derinneren Sicherheit, d. h. zur Abwehr innerstaatlicher Gefahren und Bedrohungen erfüllen.

Außerdem kann Militär, aufgrund Präsenz und mit kurzer Vorbereitungszeit, Aufgaben zur Rettung und Hilfeleistung (Katastrophenhilfe) erfüllen.

Traditionell tritt Militär zur staatlichen Repräsentanz auf und vollzieht Aufgaben zur Sicherstellung des diplomatischen und staatlichen Zeremoniells.

Bedeutung des Militärs

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Auf die Bedeutung lässt bereits die frühe antike Herkunft des Sammelbegriffsdas Militär aus dem Lateinischen (von lateinischmilitaris – ‚soldatisch‘, den ‚Kriegsdienst betreffend‘ sowiemiles – Soldat) schließen. Dessen Entlehnung ins Französische vor dem 18. Jahrhundert (zu französischmilitaire – hoher Offizier) verbreitete sich mit Frankreichs militärischer Dominanz in Europa auch zum Begriff die Militärs (aus dem franz. Pluralmilitaires umgeformtes Kollektivum).[5]

In der Öffentlichkeit war das Militär vor allem in der Vergangenheit eine wichtige Komponente des Nationalverständnisses. In vielen Staaten ist es auch heute ein Wesensbestandteil desPatriotismus. Die Ausuferung einer innerstaatlichen Macht des Militärs kann von der Unterdrückung eines Volkes bis zu einemPutsch und einerMilitärregierung führen.

Vor allem in militärisch geprägten Ländern wieChina,Russland oder denUSA spielen die Streitkräfte eine entscheidende Rolle, um Stärke zu demonstrieren. Das Militär ist seit jeher ein wichtiges Mittel der Politik, insbesondere derAußen- undSicherheitspolitik.

Neben der Landes- und Bündnisverteidigung leistet das Militär auch weitreichendere Beiträge für dieFriedenssicherung (z. B. bei InternationalenBlauhelmeinsätzen), für dieKatastrophenhilfe (so auchHurrican Katrina), zur Durchsetzung der wirtschaftlichen undpolitischen Interessen eines Landes/Bündnisses (wie die oft kritisierten „Öl-Kriege“) sowie für zeremonielle Zwecke (u. a.Staatsempfänge).

DieMilitärtechnik hat traditionell eine wichtige Vorreiter- und Schrittmacherrolle bei der allgemeinen technischen Entwicklung inne. So wurden beispielsweise dasFernsehen, dasInternet oderGPS ursprünglich im militärischen Auftrag entwickelt und anfangs nur vom Militär genutzt (sieheWehrtechnik undRüstung).

Verzicht auf Militär versus Militärbündnis

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Die Aufstellung und der Unterhalt von Militär sind kostenintensiv und machen einen großen Teil derStaatsausgaben aus. Daher gibt esStaaten ohne Militär.

Hauptartikel:Liste von Staaten ohne Militär

Militärbündnisse wie dieNATO verteilen die militärischen Aufgaben und Lasten auf mehrere Mitglieder und gewährleisten ein gegenseitiges Schutzverhältnis.

Zahlenmäßige Stärke derStreitkräfte nach Staaten, 2009

Als aktuell quantitativ größte Militärmacht der Welt hat China circa 2 Millionen Soldaten (Stand 2024) unter Waffen. Auf Platz 2 folgt Indien mit rund 1,4 Millionen Soldaten, während die USA etwa 1,3 Millionen Soldaten haben.[6] Die USA verfügen mit 916,9 Milliarden US-Dollar (Stand 2023) über den höchsten Militär-Etat der Welt, gefolgt von China mit 296 Milliarden US-Dollar und Russland mit 109 Milliarden US-Dollar.[7]

Laut demGlobal Militarization Index 2018 sind Israel, Singapur und Armenien die am meisten militarisierten Gesellschaften der Welt.[8]

Hauptartikel:Liste der Streitkräfte

Organisationsformen des Militärs

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Unterscheidungsmöglichkeiten

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Zu denOrganisationsformen des Militärs zählen: die regulären Streitkräfte mit ihren Teilstreitkräften und weiteren militärischen und zivilen Bereichen bzw. Dienststellen. Dazu gehören oft auch spezielle Polizeiformationen, wieMiliz,Gendarmerie,Grenzschutz,Nationalgarde, Formationen desParamilitärs, Kombattantenformationen und andere.

Mit dem Begriff „militärische Organisationsform“ können auch die bewaffneten Formationen von Gemeinwesen mit pseudostaatlichem Charakter bezeichnet werden (z. B. im ehemaligen KalifatIslamischer Staat im Irak und in Syrien [ISIS] sowie im Irak und in der Levante [ISIL] oder dieTaliban im ehemaligenIslamischen Emirat Afghanistan).

Streitkräfte und Teilstreitkräfte

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Kriegsschiffe verschiedener Nationen
Hauptartikel:Streitkräfte
Hauptartikel:Teilstreitkraft
EinEurofighter Typhoon und eineMirage 2000N üben ihren Formationsflug
Angehörige derSicherheitskräfte des Kosovo

Zwar ist jede Streitkraft unterschiedlich organisiert, allerdings kann in der Gegenwart allgemein nachTeilstreitkräften unterschieden werden. Dies sind zumeist Landstreitkräfte (Heer), Seestreitkräfte (Marine) und Luftstreitkräfte (Luftwaffe). Manche Staaten ergänzen ihre Streitkräfte durch weitere Teilstreitkräfte, wie:Weltraumstreitkräfte (perspektivisch),Marineinfanterie, einerKüstenwache oder paramilitärischerGendarmerie.

Paramilitär

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Hauptartikel:Paramilitär

Sogenannteparamilitärische Organisationen oder Milizen (Bürgerwehr) sowie militärische Formationenprivater Sicherheits- und Militärunternehmen (kurz PMC, für Private Military Company oder Private Military Contractors) sind als militärische Einheiten meist offiziell nicht den Streitkräften zugehörig, erfüllen dennoch streitkräfteähnliche Aufgaben und nehmen anbewaffneten Konflikten (etwaBürgerkriegen) teil. Sie sind in der Regel uniformiert und werden gemäß internationalen Konventionen meist alsKombattanten behandelt.

Streitkräfte versus Polizei

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In demokratisch organisierten Gesellschaften wird die außenpolitische Rolle des Militärs von der Funktion der innerstaatlichenSicherheitskräfte (Polizei) abgegrenzt sein. Außerdem bestehen Schutzmechanismen, um das Militär zu kontrollieren. Dies zeigt sich in der Eigenschaft einer sogenanntenParlamentsarmee.[4]

Dagegen sind in vielen autoritären Staaten diese beiden Funktionen vermischt und das Militär übernimmt innenpolitische,repressiven Aufgaben.

Ausdruck für diesen Dualismus ist dieGendarmerie. Gendarmen sind dabei häufig Teil der Streitkräfte (wie in Frankreich und Italien) oder unterstanden in der historischen Entwicklung dem Verteidigungsressort, wie die frühereBundesgendarmerie in Österreich.

Verfassungs- und verwaltungsrechtliche Normen stellen dabei sicher, dass solche Einheiten in Friedenszeit vom Innen- bzw. dem Justizressort geführt werden.

Kombattanten versus Zivilbevölkerung

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Hauptartikel:Kombattant

Gemäß denGenfer Konventionen wird bei den Beteiligten an einem militärischen Konflikt grundsätzlich zwischenKombattanten und derZivilbevölkerung unterschieden.

Kombattanten sind alle unter Waffen stehenden und auch als solche erkennbaren Mitglieder einer Konfliktpartei. Nur sie sind zu Kriegshandlungen berechtigt und im Gegensatz zu Zivilisten auch nicht direkt vor gegnerischer Gewalteinwirkung geschützt. Ihnen stehen im Falle einerKriegsgefangenschaft bestimmte Rechte, wie z. B. ein faires Gerichtsverfahren, zu.

Demgegenüber haben die USA denvölkerrechtlich stark umstrittenen Begriff des „ungesetzlichen (unrechtmäßigen, illegalen) Kombattanten“ eingeführt.

Da sich seit dem Übergang 20./21. Jahrhundert die Art der bewaffneten Konflikte immer mehr in Richtung einerasymmetrischen Kriegführung verschoben hat, kann in der militärischen Praxis nicht mehr leicht zwischen Soldat und Zivilperson unterschieden werden, was weitreichende Konsequenzen für den Schutz der Zivilbevölkerung hat.

Charakteristische Merkmale des Militärs

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Verpflichtende Eigenschaften

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Streitkräfte und andere militärische Formationen zeichnen sich in der Regel (und nach internationalen Standards) durch folgende Eigenschaften aus:

  • Sie stehen unter einem einheitlichenKommando, das demStaat gegenüber für die Führung der Unterstellten verantwortlich ist,
  • Die Angehörigen unterscheiden sich durchUniformen,Abzeichen,Zeichen oder andere aus der Ferne erkennbare äußereMerkmale von derZivilbevölkerung,
  • Die Waffenträger (Soldaten) unterliegen einem internen Disziplinarsystem, das im Einsatzfall auch die Regeln der Kriegführung durchsetzt,
  • Sie sindbewaffnet; ein Soldat muss seine Waffe offen führen.

Hierarchiebildung

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Militärische Organisationen zeichnen sich durch einehierarchische Organisationsstruktur undDienstgradstruktur aus, der eineBefehlsstruktur folgt. AlleSoldaten unterliegen dabei dem Prinzip vonBefehl und Gehorsam gegenüber ihrenVorgesetzten und müssen gewisse Einschränkungen ihrerFreiheiten undGrundrechte hinnehmen. Die aus Befehlen höherrangiger resultierenden Aufgaben führen hierbei bis zum Verlust des eigenen Lebens.

Hauptartikel:Dienstgrad

Rechtlicher Status des Militärs

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Das Militär genießt nach Verfassungsrecht der meisten Staaten sowie nach demKriegsvölkerrecht (z. B. durch dieGenfer Konventionen und dieHaager Landkriegsordnung) einen gesonderten Status.

Soldaten (sogenannteKombattanten) nehmen einen rechtlichen Sonderstatus ein, indem sie einer speziell eingerichtetenMilitärgerichtsbarkeit in verschiedenen Staaten sowie überwiegend dem internationalenVölkerstrafrecht (z. B. demInternationalen Militärgerichtshof) unterliegen.

Die sogenannteInnere Führung wird geprägt vonRangordnung undGehorsam (sieheMilitärischer Befehl), allerdings haben Soldaten in Deutschland die Möglichkeit, sich außerhalb des normalen Dienstweges an denWehrbeauftragten zu wenden, der die Behandlung der „Staatsbürger in Uniform“ nach gültigem Recht überwacht.[9]

Wehrpflicht und Reservesystem

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Hauptartikel:Wehrpflicht undReservesystem
Weltkarte der Wehrdienstformen:
  • keine (eigenen) Streitkräfte
  • keineWehrpflicht (Berufsarmee/ausgesetzt)
  • noch Wehrpflicht, aber Abschaffung in weniger als drei Jahren bereits beschlossen
  • Wehrpflicht
  • Wehrpflicht, aber weniger als 20 % der Altersgruppe (beide Geschlechter) werden tatsächlich eingezogen.
  • keine Angaben
  • In vielen Staaten der Welt, insbesondere in jenen mit langer Militärtradition, oder unter ständiger Bedrohungslage (z. B.Israel, wo auch Frauen zum Militärdienst verpflichtet werden), müssen die Staatsbürger für einen gewissen Zeitraum in der Armee oder einer anderen Wehrformation (zum Beispiel im Bereich desKatastrophenschutzes) ihrem Land dienen.

    Dieses System derWehrpflicht soll die Bevölkerung (vorrangig die männliche) für den Fall eines Krieges vorbereiten, in dem sie dann gegebenenfalls zum Dienst an der Waffe verpflichtet werden können, um ihr Land alsReservisten zu verteidigen. Diese Personen können, wenn sie alswehrfähig erachtet wurden, im Notfall zu den Streitkräften eingezogen werden und stehen somit als sogenanntesReservesystem zur Verfügung.

    Kritik am Militär

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    Das Militär genießt in den meisten demokratischen Staaten wie Deutschland tendenziell hohes öffentliches Ansehen.[10]

    Militär wird durchFriedensbewegungen kritisiert, die das Töten von Menschen, die Kriegführung und die daraus folgende Zerstörung und Vernichtung als barbarisch, moralisch verwerflich und für eine nachhaltige Konfliktbearbeitung als ungeeignet erachten.

    Antimilitarismus undPazifismus problematisieren das Militärische und erstreben einegewaltfreie Bearbeitung von Konflikten durch Hinwendung zur Diplomatie undZivilen Konfliktbearbeitung. Sie versuchen aktiv, bewaffnete Konflikte und die militärischeRüstung zu verhindern, den Krieg als Mittel der Politik langfristig auszuschließen und Bedingungen für dauerhaften Frieden zu schaffen. Damit stehen sieBellizisten gegenüber.

    Durch die zunehmendeAufrüstung (insbesondere beimWettrüsten in der Zeit desKalten Krieges) wurde durch die militärtechnische Weiterentwicklung eine Grenze überschritten, wodurch bei einem Kriegsausbruch zwischen zwei Supermächten nicht mehr nur die beteiligten Staaten, sondern die gesamteWeltbevölkerung betroffen wäre, da die Vernichtungskraft des Militärs einiger Staaten durchMassenvernichtungswaffen unkalkulierbar sein kann (siehe auchOverkill). Angesichts des Ausmaßes der potenziellen Vernichtungswirkung dieser Waffen sind viele Staaten inzwischen Teilnehmer an multilateralen Verträgen (z. B.Atomwaffensperrvertrag) oder an Rüstungskontroll/Abrüstungsabkommen (z. B. „START“ sowie der im August 2019 erloschene „INF“) und zur Streitkräftebegrenzung („KSE“), damit diese Gefahr zumindest teilweise reduziert werden kann (siehe auchRüstungskontrolle undConference on Disarmament). Besonders nennenswerte Abkommen, die von der Staatengemeinschaft als überaus unmenschlich angesehene Vorgehensweisen verhindern wollen, sind bspw. dieOttawa-Konvention, dieChemiewaffenkonvention, oder derABM-Vertrag.

    International unterliegen die Streitkräfte heutevölkerrechtlichen Abkommen, die militärische Auseinandersetzungen regeln und verhindern sollen. Wichtige Schriften sind dabei dieHaager Landkriegsordnung und dieGenfer Konventionen. Nach Artikel 2 (4) derCharta der Vereinten Nationen besteht ein generelles Gewaltverbot, das nur in Ausnahmefällen (zurVerteidigung und im Rahmen einerfriedenserzwingenden Maßnahme durch eineResolution desUN-Sicherheitsrates) umgangen werden darf.[11]

    Geschichte

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    Ein altgriechischer Krieger demonstriert die Wirksamkeit zeitgenössischer körperlicher Trainingsprogramme.Bronzestatuen von Riace, 460–430 v. Chr.
    In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
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    Militärgeschichte wird oft als die Geschichte aller Konflikte angesehen, nicht nur als die Geschichte der staatlichen Militärs. Es unterscheidet sich etwas von der Kriegsgeschichte, wobei sich die Militärgeschichte auf die Menschen und Institutionen der Kriegsführung konzentriert, während sich die Kriegsgeschichte auf die Entwicklung des Krieges selbst angesichts sich verändernder Technologien, Regierungen und Geografien konzentriert.

    Die Militärgeschichte hat eine Reihe von Facetten. Eine Hauptfacette besteht darin, aus früheren Errungenschaften und Fehlern zu lernen, um in Zukunft effektiver Krieg führen zu können. Eine andere besteht darin, ein Gefühl für die militärische Tradition zu schaffen, mit dem zusammenhängende Streitkräfte geschaffen werden. Ein weiterer Grund könnte sein, zu lernen, Kriege wirksamer zu verhindern. Das menschliche Wissen über das Militär basiert größtenteils sowohl auf der aufgezeichneten als auch auf der mündlichen Überlieferung von militärischen Konflikten (Krieg), ihren teilnehmenden Armeen und Flotten sowie in jüngerer Zeit auf Luftwaffen.[12]

    Siehe auch

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    Portal: Militär – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Militär

    Literatur

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    • Hans Delbrück:Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte, 4 Bde., [Berlin 1900–1920], Neuaufl.: Walter de Gruyter, Berlin 2000,ISBN 3-11-016886-3.
    • Autorenkollektiv:Wörterbuch zur Deutschen Militärgeschichte, 2 Bde. (Schriften des Militärgeschichtlichen Instituts der Deutschen Demokratischen Republik),Militärverlag der DDR, Berlin (Ost) 1985,ISBN 3-327-00239-8.
    • Klaus Schubert / Martina Klein:Das Politiklexikon. Begriffe, Fakten, Zusammenhänge. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), 5., aktualisierte und erweiterte Auflage, Bonn 2011.
    • Manfred G. Schmidt:Wörterbuch zur Politik. 3.,überarbeitete und aktualisierte Auflage, Kröner, Stuttgart 2010,ISBN 978-3-520-40403-9.

    Weblinks

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    Commons: Militär – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikiquote: Militär – Zitate
    Wikisource: Militär – Quellen und Volltexte
    Wiktionary: Militär – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Wiktionary: Streitkraft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Wiktionary: Streitmacht – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

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    1. Brockhaus 20. Auflage
    2. Duden Bedeutungswörterbuch, Band 10, 2. Aufl.
    3. Zusatzprotokoll vom 8. Juni 1977 zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte (Protokoll I)
    4. abSiehe Manfred G. Schmidt:Wörterbuch zur Politik. 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Stuttgart 2010,ISBN 978-3-520-40403-9, S. 790 f.
    5. Siehe Friedrich Kluge:Etymologisches Wörterbuch. 23., erweiterte Auflage, Berlin/New York 1999, S. 559.
    6. Staaten mit den größten militärischen Streitkräften nach Truppenstärke im Jahr 2024, auf de.statista.com
    7. Die Länder mit den weltweit höchsten Militärausgaben im Jahr 2023, auf de.statista.com
    8. GLOBALER MILITARISIERUNGSINDEX 2018. (PDF) Max M. Mutschler, Marius Bales \ BICC, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. März 2023; abgerufen am 10. Februar 2019. 
    9. SieheInnere Führung. In: Klaus Schubert / Martina Klein:Das Politiklexikon. Begriffe, Fakten, Zusammenhänge. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), 5., aktualisierte und erweiterte Auflage, Bonn 2011, S. 146.
    10. Simone Meyer: Bundeswehr: Das widersprüchliche Image deutscher Soldaten. In: welt.de. 1. November 2013, abgerufen am 7. Oktober 2018. 
    11. Charta der Vereinten Nationen. UNITED NATIONS, abgerufen am 10. September 2019. 
    12. F. Pavkovic, Michael Morillo, Stephen:What is Military History? 1. Auflage. Polity Press, Cambridge 2006,ISBN 0-7456-3390-0,S. 2, 6–7 (englisch). 
    Normdaten (Sachbegriff):GND:4039305-7 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
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