Michel Therrien

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Kanada  Michel Therrien

Geburtsdatum4. November1963
GeburtsortMontreal,Québec,Kanada
SpitznameBulldog[1]
Größe183 cm
Gewicht91 kg

PositionVerteidiger
SchusshandLinks

Karrierestationen

1980–1981Remparts de Québec
1981–1982Saguenéens de Chicoutimi
1982–1983Chevaliers de Longueuil
1983–1984Nova Scotia Voyageurs
1984–1985Canadiens de Sherbrooke
1985–1986Milwaukee Admirals
1986–1987Baltimore Skipjacks

Michel Therrien (*4. November1963 inMontreal,Québec) ist ein ehemaligerkanadischerEishockeyverteidiger und derzeitiger -trainer. Zuletzt war er von Mai 2019 bis Dezember 2021 als Assistenztrainer derPhiladelphia Flyers in derNational Hockey League tätig. Zuvor hatte er in der NHL bereits dieCanadiens de Montréal (2000–2003 und 2012–2017) sowie diePittsburgh Penguins (2005–2009) als Cheftrainer betreut.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

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Spielerkarriere

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Michel Therrien wuchs in Montréal als einziges Kind von Jerry und Rachel Therrien auf und begeisterte sich in seiner Jugend sowohl für Eishockey als auch fürBaseball. Er spielte in der kanadischen Baseballnationalmannschaft der Junioren und ihm wurde ein Stipendium desPalm Beach Junior College angeboten, wo er als Second Baseman spielen sollte. Doch er entschied sich für Eishockey.

1980 wurde er von denRemparts de Québec aus der kanadischen JuniorenligaLigue de hockey junior majeur du Québec unter Vertrag genommen. Er spielte in seinen drei Jahren in der Liga noch für zwei weitere Teams. Mit denChevaliers de Longueuil um CheftrainerJacques Lemaire konnte er 1983 in den Playoffs dieTitan de Laval umMario Lemieux, der wenig später der Superstar derPittsburgh Penguins wurde, besiegen.

Nachdem Therrien von keinemNHL-Teamgedraftet wurde, wechselte er 1983 in den Profibereich und erhielt einen Vertrag in der zweitklassigenAHL bei denCanadiens de Sherbrooke. Mit dem Team hatte er eine sehr erfolgreiche Saison und sie gewannen in den Playoffs denCalder Cup. Mit zum Team gehörte damals unter anderem der 19-jährigePatrick Roy, der sich in den nächsten Jahren zu einem der besten Torhüter aller Zeiten entwickeln sollte. Es folgten zwei weitere Jahre für Teams der AHL und derIHL, doch er musste realisieren, dass er nicht das nötige Talent hatte um es in die NHL zu schaffen.

Trainerkarriere

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Kanada  Michel Therrien

Trainerstationen

1991–1995Titan de Laval
1995–1997Prédateurs de Granby
1997–1999Fredericton Canadiens
1999–2000Citadelles de Québec
2000–2003Canadiens de Montréal
2003–2005Wilkes-Barre/Scranton Penguins
2005–2009Pittsburgh Penguins
2012–2017Canadiens de Montréal
2019–2021Philadelphia Flyers

1989 beendete Therrien seine Karriere und arbeitete für das TelekommunikationsunternehmenBell Canada. Nebenbei arbeitete er kurze Zeit als Assistenz-Trainer bei den Titan de Laval und stand als Cheftrainer sogar selbst für drei Spiele hinter der Bande, doch seine Amtszeit bei dem Team war nur sehr kurz. 1991 kehrte er zu den Titans als Assistenz-Trainer vonBob Hartley zurück. Zwei Jahre blieb Therrien auf diesen Posten, ehe er in der Saison 1993/94 Hartley als Cheftrainer ablöste. Er setzte den Stil seines Vorgängers, der das physisch harte Spiel bevorzugte, fort und hatte damit Erfolg. So gewann er die Meisterschaft der LHJMQ und nahm mit dem Team an derMemorial-Cup-Finalrunde teil. Neben vielen talentierten Spielern standen auch spätere NHL-Enforcer, wieGeorges Laraque,Gino Odjick undSandy McCarthy in den Reihen des Teams.

Während seiner Zeit in Laval sorgte Therrien einmal für Aufsehen, als er sich mitAlain Rajotte, dem Trainer derGranby Prédateurs, während eines Freundschaftsspiels prügelte. Therrien hatte seine jüngsten Spieler aufgestellt, während Rajotte mit Veteranen zum Spiel antrat. Als die jungen Spieler vorgeführt wurden und Rajotte mit Gesten versuchte Therrien zu provozieren, kam es zum Kampf. Eine Sperre über zehn Spiele war die Folge.

1995 wechselte er dann selbst als Cheftrainer zu den Granby Prédateurs. Die Gebrüder Morrissette hatten bereits die Laval Titan besessen und als sie nun aus Laval weggingen und die Granby Prédateurs übernahmen, wollten sie auch Therrien wieder mit an Bord haben. Er führte die Prédateurs auch gleich in seiner ersten Saison zum Gewinn des Memorial Cup, die wichtigste Eishockeytrophäe in Kanada im Nachwuchsbereich.

Nach einem weiteren Jahr in Granby wurde er 1997 in die Organisation derMontréal Canadiens aus der NHL aufgenommen. Damit endete seine „Herrschaft“ in der Juniorenliga LHJMQ, in der er 72 Prozent aller Spiele gewinnen konnte. Doch es begann für ihn eine neue Ära, da er den Posten als Cheftrainer derFredericton Canadiens, demFarmteam von Montréal in der AHL, erhielt. Nach zwei Jahren wurde das Team aufgelöst und er arbeitete bei dem neuen AHL-FarmteamQuébec Citadelles als Cheftrainer.

Als das NHL-Team der Canadiens während derSaison 2000/01 wieder schwächelte undAlain Vigneault seinen Stuhl als Trainer räumen musste, übernahm Therrien die Geschicke des Teams und führte es im Jahr darauf wieder in die Playoffs, doch seine Amtszeit war bereits Mitte derSaison 2002/03 wieder vorbei, da die Teilnahme an der Endrunde wieder in Gefahr war.

Im Sommer 2003 wurde er von denWilkes-Barre/Scranton Penguins, dem Farmteam der Pittsburgh Penguins, unter Vertrag genommen. Therrien zeigte gleich sein Können und führte das Team bis ins Finale der AHL-Playoffs um den Calder Cup. Nach einer guten Saison 2004/05, schaffte die Mannschaft im Herbst 2005 einen phänomenalen Start in die nächste Spielzeit mit 21 Siegen in 25 Spielen. Für das NHL-Team der Penguins lief es hingegen nicht gut und TrainerEddie Olczyk wurde entlassen und Therrien als dessen Nachfolger eingesetzt. Dort traf er wieder auf Mario Lemieux, dem er schon 1983 als Gegenspieler bei den Junioren begegnet war. Allerdings war Lemieux nun Teambesitzer der Penguins und für einige Monate auch noch Spieler.

Therrien schaffte es in der Saison nicht mehr, dass sich das Team für die Playoffs qualifizieren konnte, aber er baute vor derSaison 2006/07 um JungstarSidney Crosby eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammen, die aus Talenten, wieJewgeni Malkin,Jordan Staal undMarc-André Fleury, aber auch aus erfahrenen Spielern, wieMark Recchi oderSergei Gontschar besteht. Mit ihnen konnte er die erste Runde der Playoffs erreichen und wurde für denJack Adams Award als bester Trainer der NHL nominiert, nachdem sich die Mannschaft im Vergleich zur Vorsaison um 47 Punkte verbessern konnte. Nur drei Trainer konnten in der NHL-Geschichte eine Mannschaft zu einer größeren Steigerung innerhalb eines Jahres verhelfen.

Im Sommer 2007 erhielt er von den Pittsburgh Penguins eine Vertragsverlängerung bis zum Jahr 2009 und die Penguins gingen als Mitfavorit in dieSaison 2007/08. Nachdem Pittsburgh jedoch einen eher schwachen Start in die Saison hatte und in der ersten Saisonhälfte zum Teil um die Playoffplätze kämpfen musste, spekulierten die Medien schon über eine mögliche Entlassung Therriens. Hinzu kamen langfristige Verletzungen von Leistungsträgern, wie Torhüter Fleury und den Stürmern Crosby undGary Roberts. In der zweiten Saisonhälfte waren es schließlich Jewgeni Malkin und ErsatztorhüterTy Conklin, die die Mannschaft auf die Erfolgsspur zurückführten und am Ende qualifizierten sich die Penguins mit dem zweiten Platz in derEastern Conference sicher für die Playoffs. In den Playoffs gelang den Penguins ein Durchmarsch bis ins Stanley-Cup-Finale mit nur zwei Niederlagen in den ersten drei Runden. Garanten für diesen Erfolg waren neben den Jungstars Crosby und Malkin auch der wieder genesene Stammtorhüter Fleury und der erst im März 2008 verpflichteteMarián Hossa. In der folgenden Saison gelang es Therrien mit der Mannschaft allerdings nicht, an diese Erfolge anzuknüpfen. Nach 57 Spielen standen die Penguins nur auf dem zehnten Rang der Eastern Conference und fünf Punkte von einem Play-off-Platz entfernt. Im Februar 2009 wurde Therrien von seinem Posten entlassen.[2]

Nach über drei Jahren ohne Trainerposten wurde er am 5. Juni 2012 erneut als Trainer der Montréal Canadiens verpflichtet, die dievorhergehende Saison auf dem letzten Platz der Eastern Conference abgeschlossen hatten.[3] In derSaison 2012/13 führte Therrien die Canadiens zurück in die Play-offs und gewann mit der Mannschaft den Divisionstitel in derNortheast Division. Bei der Abstimmung zumJack Adams Award für den besten Trainer der Saison lag er schließlich auf dem vierten Platz und verfehlte damit eine Nominierung nur knapp.[4]

Im Februar 2017 wurde Therrien als Cheftrainer der Canadiens entlassen. Das Team führte zu diesem Zeitpunkt die Atlantic Division an, hatte von den letzten zehn Spielen jedoch sieben verloren. Direkt mit seiner Freistellung wurdeClaude Julien als Nachfolger vorgestellt, der erst eine Woche zuvor bei denBoston Bruins von seinen Pflichten enthoben wurde. Julien trainiert die Canadiens damit – ebenso wie Therrien – zum zweiten Mal in seiner Karriere, wobei es nach Therriens erster Entlassung in der Saison 2002/03 ebenfalls Julien war, der seine Nachfolge antrat.

Nach einer längeren Pause wurde er im Mai 2019 als Assistenztrainer derPhiladelphia Flyers vorgestellt, wo er fortan unter CheftrainerAlain Vigneault tätig war. Nach einem schwachen Start in die Saison 2021/22 wurden beide im Dezember 2021 entlassen.

Erfolge und Auszeichnungen

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Als Spieler

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Als Trainer

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Einzelnachweise

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  1. tsn.ca,Therrien's 2006 remarks have gone a long way (Memento vom 11. Mai 2008 imInternet Archive)
  2. sports.espn.go.com,Pens fire Therrien; Bylsma takes over
  3. canadiens.nhl.com,Michel Therrien nommé entraîneur-chef des Canadiens
  4. nbcsports.com,Ottawa’s MacLean wins Jack Adams

Weblinks

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Cheftrainer und General Manager derCanadiens de Montréal

Cheftrainer:Jack Laviolette (1909–1910) |Adolphe Lecours (1910–1911) |Napoléon Dorval (1911–1913) |Jimmy Gardner (1913–1915) |Newsy Lalonde (1915–1922) |Léo Dandurand (1922–1926) |Cecil Hart (1926–1932) |Newsy Lalonde (1932–1934) |Léo Dandurand (1934–1935) |Sylvio Mantha (1935–1936) |Cecil Hart (1936–1939) |Jules Dugal (1939) |Babe Siebert (1939–1940) |Pit Lépine (1939–1940) |Dick Irvin (1940–1955) |Toe Blake (1955–1968) |Claude Ruel (1968–1970) |Al MacNeil (1970–1971) |Scotty Bowman (1971–1979) |Bernie Geoffrion (1979) |Claude Ruel (1979–1981) |Bob Berry (1981–1984) |Jacques Lemaire (1984–1985) |Jean Perron (1985–1988) |Pat Burns (1988–1992) |Jacques Demers (1992–1995) |Jacques Laperrière (1995) |Mario Tremblay (1995–1997) |Alain Vigneault (1997–2000) |Michel Therrien (2000–2003) |Claude Julien (2003–2006) |Bob Gainey (2006) |Guy Carbonneau (2006–2009) |Bob Gainey (2009) |Jacques Martin (2009–2011) |Randy Cunneyworth (2011–2012) |Michel Therrien (2012–2017) |Claude Julien (2017–2021) |Dominique Ducharme (2021–2022) |Martin St. Louis (seit 2022)

General Manager:Jack Laviolette &Joseph Cattarinich (1909–1910) |George Kennedy (1910–1921) |Léo Dandurand (1921–1935) |Ernest Savard (1935–1936) |Cecil Hart (1936–1939) |Jules Dugal (1939–1940) |Tommy Gorman (1940–1946) |Frank J. Selke (1946–1964) |Sam Pollock (1964–1978) |Irving Grundman (1978–1983) |Serge Savard (1983–1995) |Réjean Houle (1995–2000) |André Savard (2000–2003) |Bob Gainey (2003–2010) |Pierre Gauthier (2010–2012) |Marc Bergevin (2012–2021) |Kent Hughes (seit 2022)

Cheftrainer und General Manager derPittsburgh Penguins

Cheftrainer:George Sullivan (1967–1969) |Red Kelly (1969–1973) |Ken Schinkel (1973–1974) |Marc Boileau (1974–1976) |Ken Schinkel (1976–1977) |Johnny Wilson (1977–1980) |Eddie Johnston (1980–1983) |Lou Angotti (1983–1984) |Bob Berry (1984–1987) |Pierre Creamer (1987–1988) |Gene Ubriaco (1988–1989) |Craig Patrick (1989–1990) |Bob Johnson (1990–1991) |Scotty Bowman (1991–1993) |Eddie Johnston (1993–1997) |Craig Patrick (1997) |Kevin Constantine (1997–1999) |Herb Brooks (1999–2000) |Ivan Hlinka (2000–2001) |Rick Kehoe (2001–2003) |Eddie Olczyk (2003–2005) |Michel Therrien (2005–2009) |Dan Bylsma (2009–2014) |Mike Johnston (2014–2015) |Mike Sullivan (seit 2015)

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Personendaten
NAMETherrien, Michel
KURZBESCHREIBUNGkanadischer Eishockeyspieler und -trainer
GEBURTSDATUM4. November 1963
GEBURTSORTMontreal, Québec
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