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Michael Kehlmann

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Michael Kehlmann (*21. September1927 inWien; †1. Dezember2005 ebenda) war einösterreichischerRegisseur undSchauspieler. Sein Sohn ist derSchriftstellerDaniel Kehlmann.

Leben

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Michael Kehlmann war der Sohn des Wiener Beamten und SchriftstellersEduard Kehlmann. Sowohl sein Vater als auch seine Mutter waren zum Christentum konvertierte Juden. Durch falsche Angaben hinsichtlich ihrer Abstammung – Originaldokumente waren bei einem Archivbrand zerstört worden, weshalb Ersatzdokumente ausgestellt werden mussten – deklarierten sich Michael Kehlmanns Eltern zu „Halbjuden“, um die Zeit desNationalsozialismus besser zu überstehen. Dennoch wurde Michael Kehlmann nach dem„Anschluss“ Österreichs als„jüdischem Mischling“ der Besuch eines Gymnasiums verwehrt. Stattdessen absolvierte er notgedrungen eine Lehre in einem Industriebetrieb.[1]

Er verkehrte in Kreisen des österreichischen Widerstandes und wurde 1944 bei einem abendlichen Treffen verhaftet und in ein Nebenlager desKZs Mauthausen, das LagerMaria-Lanzendorf, gebracht, das er erst kurz vor Ende des Krieges mithilfe von Bestechung verlassen konnte.[2] Er absolvierte 1945 dieMatura und studierte anschließend an derUniversität Wien Germanistik und Philosophie. 1950 begann er zusammen mitHelmut Qualtinger undCarl Merz, im von ihm geleitetenKleinen Theater im KonzerthausKabarett zu spielen. Daraus entstand die heute alsNamenloses Ensemble bekannte Kabarettgruppe, zu der dann späterGerhard Bronner,Peter Wehle,Georg Kreisler,Louise Martini und viele andere, häufig wechselnde Mitglieder stießen. Er spielte in den ProgrammenBlitzlichter undBrettl vor’m Kopf sowie derPersiflageReigen 51 aufSchnitzlersReigen mit. Kehlmann verließ 1953 Wien und ging zumNDR alsFernsehregisseur.

Auch alsTheaterregisseur machte er sich einen Namen. Mehrmals war Kehlmann als Regisseur amBurgtheater tätig; 1975 war er nebenThomas Bernhard einer der Kandidaten für die Nachfolge vonGerhard Klingenberg als Direktor des Burgtheaters.[3] Zuletzt inszenierte er 1985Carl ZuckmayersDer Hauptmann von Köpenick mitHeinz Reincke in der Titelrolle.

Sein SohnDaniel Kehlmann erklärt dazu, von Klaus Nüchtern 2009 interviewt:

[…] habe ich aber auch die Relativität des Phänomens Ruhm an meinem Vater erlebt, der in den sechziger, siebziger und bis anfangs der achtziger Jahre einer der berühmtesten österreichischen Regisseure war, aber dann aus verschiedenen Gründen hierzulande überhaupt nicht mehr arbeiten konnte.
Warum?
Weil er als „werktreu“ geltender Regisseur am Theater nicht mehr gefragt war und die Art von Literaturverfilmung, für die er stand, vom Fernsehen nicht mehr gemacht wurde. […]
… Ihr Vater selbst Theaterdirektor hätte werden sollen, und zwar in derJosefstadt.
Er […] hatte einen abgeschlossenen Vertrag, weshalb wir auch von München nach Wien gezogen sind. Das wurde allerdings dann vom mittlerweile heiliggesprochenenHelmut Zilk hintertrieben.[4]

Von 1987 bis zu seiner Pensionierung 1990 war er Leiter der Fernsehspielabteilung desORF.

Kehlmann war in erster Ehe mit der SchauspielerinHertha Martin, in zweiter Ehe mit der SchauspielerinDagmar Mettler verheiratet. Er wurde amFriedhof Mauer (Grabdaten: Gruppe 46/Reihe 10/Nummer 1) in Wien bestattet.

Filmografie (Auswahl)

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Schriften

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Auszeichnung

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Philipp Engel:Wie jüdisch bin ich? In:Cicero, Dezember 2009, Interview mit Daniel Kehlmann
  2. Adam Sobczynski:Hilfe, ich werde porträtiert! In:Die Zeit, Nr. 42/2008. Porträt Daniel Kehlmanns.
  3. Maria Fialik: Der konservative Anarchist - Thomas Bernhard und das Staatstheater, Löcker Verlag 1991, S. 122.
  4. „Beim Nasenbohren sieht jeder hin!“ Daniel Kehlmann ist der erfolgreichste Schriftsteller Österreichs. Ein Gespräch über Ruhm – und „Ruhm“, Interview: Klaus Nüchtern. In:Falter, Nr. 3/09 vom 14. Jänner 2009, S. 24 f.
Personendaten
NAMEKehlmann, Michael
KURZBESCHREIBUNGösterreichischer Regisseur und Schauspieler
GEBURTSDATUM21. September 1927
GEBURTSORTWien
STERBEDATUM1. Dezember 2005
STERBEORTWien
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