Meudt
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 30′ N,7° 54′ O50.4951857.897232325Koordinaten:50° 30′ N,7° 54′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Westerwaldkreis | |
Verbandsgemeinde: | Wallmerod | |
Höhe: | 325 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,68 km2 | |
Einwohner: | 1899 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 129 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56414 | |
Vorwahl: | 06435 | |
Kfz-Kennzeichen: | WW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 43 263 | |
LOCODE: | DE 83R | |
Gemeindegliederung: | 4Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gerichtsstraße 1 56414 Wallmerod | |
Website: | gemeinde-meudt.de | |
Ortsbürgermeister: | Joachim Gläser | |
Lage der Ortsgemeinde Meudt im Westerwaldkreis | ||
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Meudt ist eineOrtsgemeinde imWesterwaldkreis inRheinland-Pfalz. Sie gehört derVerbandsgemeinde Wallmerod an und ist flächenmäßig deren größte Gemeinde.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt imWesterwald zwischenMontabaur undWesterburg.
Sie gliedert sich in die vier Ortsteile Dahlen,Eisen, Ehringhausen und Meudt. ZurGemarkung von Dahlen gehören auch dieWohnplätze Bodener Mühle undLangwiesen.[2]
Ehringhausen liegt zwischen Meudt undHahn am See unweit derBundesstraße 8 und zählt etwa 40 Einwohner. Hier entspringt derEisenbach.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1097 alsmuda beziehungsweisemuede gehört der Ort zu den ältesten Siedlungen im Westerwald. Auf Grund des alten Namensmuda odermuede ist davon auszugehen, dass der Ort jedoch älter ist. Muda weist auf eine alte Zollstelle hin. Eine Beschreibung des ZehntbezirksHumbach von 931 nennt Meudt zwar nicht, legt aber nahe, dass die Siedlung bereits damals den Mittelpunkt einerGrundherrschaft war, die zumNiederlahngau gehörte. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Herrschaft unter anderem zu denPfalzgrafen und an dasHaus Isenburg.
Die Gerichtshoheit, die die Rechte der Grundherren spürbar einengte, ging im 13. Jahrhundert allerdings an dieGrafen von Diez. Diese schlossen das Kirchspiel Meudt mit den benachbarten Kirchspielen Nentershausen, Hundsangen und Salz zu einem Verbund zusammen, der über die folgenden Jahrhunderte meist unter einer einheitlichen Gerichtsherrschaft bleiben sollte. Das Kirchspiel, das zugleich auch Verwaltungsfunktionen hatte, umfasste die Orte Eisen, Dahlen, Langwiesen, Goldhausen, Ruppach, Zehnhausen, Ehringhausen, Niederahr, Mittelahr, Oberahr, Ettinghausen, Sainerholz, Weidenhahn, Ewighausen, Dühringen, Niedersayn, Blaumhöfen, Obersayn, Arnshöfen und Kuhnhöfen sowie die heutigenWüstungen Willingen, Kolersdorf, Altenfeld und Langenseyn. Die Gerichtsherrschaft kam 1564 von der Diez anKurtrier, das in den folgenden Jahrhunderten auch zunehmend seine Grundherrschaft konsolidierte. 1806 ging der Ort an dasHerzogtum Nassau. In Nassau bestand 1809 bis 1831 dasAmt Meudt, späterAmt Wallmerod.
Die Kirche St. Peter wird 1211 erstmals genannt. 1911 wurde sie durch einen Neubau ersetzt. Die Kapelle St. Gangolf bestand spätestens 1409.
DieSynagoge von Meudt wurde während derNovemberpogrome 1938 zerstört. Alleine 1942 wurden 23 jüdische Einwohner verschleppt und ermordet.
Am 1. Januar 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ehringhausen nach Meudt eingemeindet. Die heutige Gemeinde wurde am 7. Juni 1969 aus den Gemeinden Meudt, Dahlen und Eisen neu gebildet.[3]
Eisen wird 1097 alsBisena erstmals erwähnt. Von 1257 bis 1389 ist eine niederadlige Familie nachweisbar, die sich nach dem Ort benannte. Im 19. Jahrhundert wird eine Ölmühle in der Gemarkung erwähnt.
Dahlen wird erstmals 1346 erwähnt. 1913 erhielt der Ort die Filialkapelle Matris dolorosae. Eine örtliche niederadlige Familie ist von 1346 bis 1364 genannt.
Ehringhausen wird möglicherweise 1352 erstmals genannt, sicher aber 1383.
An der Grenze zwischen Eisen und dem benachbarten Kirchspiel Salz wird 1428 der Ort Willingen erwähnt, der aber schon vor 1525 wüst gefallen sein muss. Die 1525 erwähnte Siedlung Kolersdorf lässt sich heute nicht mehr fassen, muss aber in der Gemarkung Meudt gelegen haben und 1584 bereits wüst gewesen sein.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Joachim Gläser wurde im Juni 2024 zum Ortsbürgermeister von Meudt gewählt.
Der Vorgänger war Egid Zeis seit Sommer 2014.[4] Bei derDirektwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 72,86 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Es stand kein weiterer Kandidat zur Auswahl.[5]Der Vorgänger von Egid Zeis als Ortsbürgermeister war Karl-Heinz Müller.[6]
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]![]() | Blasonierung: „In Blau ein goldenerSchlüssel mit Kreuzbart und Herzreite.“ |
Wappenbegründung: Das am 22. Januar 1938 amtlich verliehene Wappen ist den Gemeindesiegel entnommen, wie sie seit Beginn der nassauischen Zeit (seit 1816) geführt worden sind und ist mit den nassauischen Farben tingiert. Mit dem Schlüssel ist der örtliche Kirchenpatron St. Petrus bezeichnet. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das 1596 errichtete Rathaus ist das älteste erhaltene imWesterwald. Markant ist seine Dachkonstruktion mit dem geschweiftenZwerchhaus. Darin befindet sich heute ein Restaurant.Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Gangolfusbrunnen, der die Quelle des Eisenbachs fasst und derjüdische Friedhof.
Die seit 2006 neu eröffnete Gangolfushalle bietet moderne Veranstaltungsräumlichkeiten für über 500 Sitzplätze.
Kirche
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die heutige katholische Pfarrkirche (St. Peter) stammt weitgehend aus dem Jahr 1910. Älter ist der romanische Kirchturm. Im Rahmen des damaligen Neubaus wurde 1908 von dem dortigen Pfarramt ein denkmalschützerisches Gutachten erstellt. Die Ortsbesichtigung ergab, dass der romanische Kirchturm zu erhalten, Schiff und Chor aus konservatorischer Sicht hingegen wertlos sei. Wegen der malerischen Silhouette des spätgotischen, mit einem spitzen Zeltdach überdeckten Chores, solle bei dem Neubau-Entwurf ein Versuch zu seiner Erhaltung gemacht werden.[7]
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Westlich des Ortes befindet sich dieBundesstraße 255, die Montabaur undHerborn verbindet, und östlich dieBundesstraße 8 vonLimburg an der Lahn nachHennef (Sieg).
- Die nächste Autobahnanschlussstelle istMontabaur an derA 3 (Köln–Frankfurt am Main), etwa sieben Kilometer entfernt.
- DerBahnhof Montabaur, welcher an derSchnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main sowie derUnterwesterwaldbahn liegt, bietet Anschluss an den Fernverkehr in Richtung Köln und Frankfurt am Main sowie an die RB29 von Limburg(Lahn) über Diez Ost, Elz Süd, Montabaur und Wirges nach Siershahn.
- Meudt liegt an derWesterwaldquerbahn (Herborn–Rennerod–Westerburg–Wallmerod–Montabaur), jedoch findet nur noch Güterverkehr zwischen Wallmerod und Montabaur sowieDraisinenfahrten zwischen Westerburg und Rennerod statt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ludwig Falkenstein (1910–1990), seit 1975Ehrenbürger von Meudt[8]
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Hellmuth Gensicke:Die Vier Kirchspiele. In:Nassauische Annalen Band 63, 1952, S. 309–327.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Ortsgemeinde Meudt auf den Webseiten der Verbandsgemeinde Wallmerod
- Literatur überMeudt in derRheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.):Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022.S. 76 f. (PDF; 3,3 MB).
- ↑Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]:Statistische Bände.Band 407). Bad Ems Februar 2016,S. 171 (PDF; 2,8 MB).
- ↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Wahl der ehrenamtlichen Orts- und Stadtbürgermeister. Westerwaldkreis ab 2014. Abgerufen am 5. Juli 2020.
- ↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 5. Juli 2020 (siehe Wallmerod, Verbandsgemeinde, 13. Ergebniszeile).
- ↑Susanne Willke: Karneval in Meudt steckt in der Krise. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Müller zur Situation. Westerwälder Zeitung, 27. Februar 2014, abgerufen am 5. Juli 2020.
- ↑Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde, Jahrgang 1908, Anlage, Seite 13.
- ↑Joachim Jösch,Uli Jungbluth u. a. (Hrsg.):Juden im Westerwald. Leben, Leiden und Gedenken. Ein Wegweiser zur Spurensuche. Montabaur 1998, S. 138–146 (mit Foto).