Metrischer Tensor

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DermetrischeTensor (auchMetriktensor oderMaßtensor) dient dazu, mathematischeRäume, insbesondere differenzierbareMannigfaltigkeiten, mit einem Maß für Abstände und Winkel auszustatten.

Dieses Maß muss nicht notwendig alle Bedingungen erfüllen, die in der Definition einesmetrischen Raums an eineMetrik gestellt werden: imMinkowski-Raum derSpeziellen Relativitätstheorie gelten diese Bedingungen nur für Abstände, die entweder einheitlichraumartig oder einheitlichzeitartig sind.

Für dieDifferentialgeometrie und dieAllgemeine Relativitätstheorie bedeutsam ist, dass der metrische Tensor, anders als eine überinneres Produkt undNorm definierte Metrik, vom Ort abhängen kann.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Bedeutung

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Der metrische Tensorg{\displaystyle g} über einemaffinen PunktraumA{\displaystyle A} mit reellemVerschiebungsvektorraumV{\displaystyle V} ist eine Abbildung vonA{\displaystyle A} in den Raum der Skalarprodukte aufV{\displaystyle V}. Das heißt, für jeden PunktPA{\displaystyle P\in A} ist

g(P):V×VR{\displaystyle g(P)\colon V\times V\to \mathbb {R} }

einepositiv definite,symmetrischeBilinearform.

In Anlehnung an die Unterscheidung zwischenMetrik und Pseudometrik wird manchmal auch der Fall betrachtet, dassg(P){\displaystyle g(P)} für einige oder alle PunkteP{\displaystyle P} nur positiv semidefinit ist, d. h. die Forderung der Definitheit

g(P)(x,x)>0{\displaystyle g(P)\left({\vec {x}},\,{\vec {x}}\right)>0} für alle0xV{\displaystyle 0\neq {\vec {x}}\in V}

wird abgeschwächt zu

g(P)(x,x)0{\displaystyle g(P)\left({\vec {x}},\,{\vec {x}}\right)\geq 0} für allexV{\displaystyle {\vec {x}}\in V}.

Ein solcher Tensorg{\displaystyle g} heißt dannpseudometrischer Tensor.

Ein metrischer Tensor definiert eine (vom PunktP{\displaystyle P} abhängige) Länge (Norm)xP{\displaystyle \|{\vec {x}}\|_{P}} auf dem VektorraumV{\displaystyle V}:

xP=g(P)(x,x){\displaystyle \|{\vec {x}}\|_{P}={\sqrt {g(P)\left({\vec {x}},\,{\vec {x}}\right)}}}

Analog zumStandardskalarprodukt ist der Winkelθ[0,π]{\displaystyle \theta \in [0,\pi ]} im PunktP{\displaystyle P} zwischen zwei Vektorenx,yV{\displaystyle {\vec {x}},{\vec {y}}\in V} definiert durch:

cosθ=g(P)(x,y)g(P)(x,x)g(P)(y,y){\displaystyle \cos \theta ={\frac {g(P)({\vec {x}},{\vec {y}})}{{\sqrt {g(P)({\vec {x}},{\vec {x}})}}\,{\sqrt {g(P)({\vec {y}},{\vec {y}})}}}}}

Koordinatendarstellung

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Wenn ein lokales Koordinatensystem(xi){\displaystyle (x^{i})} aufV{\displaystyle V} mit Basis(ei){\displaystyle (e_{i})} ausV{\displaystyle V} gewählt wird, schreibt man die Komponenten vong{\displaystyle g} alsgij(P)=g(P)(ei,ej){\displaystyle g_{ij}(P)=g(P)(e_{i},e_{j})}. Unter Verwendung dereinsteinschen Summenkonvention ist dann für die Vektorenx=xiei{\displaystyle {\vec {x}}=x^{i}{\vec {e}}_{i}} undy=yiei{\displaystyle {\vec {y}}=y^{i}{\vec {e}}_{i}}

g(P)(x,y)=gij(P)xiyj{\displaystyle g(P)\left({\vec {x}},\,{\vec {y}}\right)=g_{ij}(P)\,x^{i}\,y^{j}}.

Im Sinne derKategorientheorie ist der metrische Tensor kontravariant, da unter (affin) linearen injektiven Abbildungenφ:(A,V)(B,W){\displaystyle \varphi \colon (A,V)\to (B,W)} natürlicherweise aus einem metrischen Tensor auf(B,W){\displaystyle (B,W)} ein metrischer Tensor auf(A,V){\displaystyle (A,V)}konstruiert werden kann,

(φg)(P)(x,y)=g(φ(P))(φ(x),φ(y)){\displaystyle (\varphi ^{*}g)(P)({\vec {x}},{\vec {y}})=g{\bigl (}\varphi (P){\bigr )}{\Bigl (}\varphi _{*}({\vec {x}}),\varphi _{*}({\vec {y}}){\Bigr )}}.

In derPhysik wird der metrische Tensor, oder besser seine Koordinatendarstellunggij{\displaystyle g_{ij}} alskovariant bezeichnet, da sich seine Komponenten unter einem Koordinatenwechsel in jedem Index wie die Basis transformieren. Ist ein Koordinatenwechsel als

xk=Akix~i{\displaystyle x^{k}=A^{k}{}_{i}\;{\tilde {x}}^{i}} bzw.x~i=(A1)ikxk{\displaystyle {\tilde {x}}^{i}=(A^{-1})^{i}{}_{k}\;x^{k}}

gegeben, so transformieren sich Basisvektoren als

e~i=Akiek=(AT)ikek{\displaystyle {\tilde {e}}_{i}=A^{k}{}_{i}\;e_{k}=(A^{T})_{i}{}^{k}\;e_{k}}

und es gilt für den metrischen Tensor

g~ij=g(P)(e~i,e~j)=(AT)ik(AT)jlgkl.{\displaystyle {\tilde {g}}_{ij}=g(P)({\tilde {e}}_{i},\,{\tilde {e}}_{j})=(A^{T})_{i}{}^{k}\,(A^{T})_{j}{}^{l}\;g_{kl}.}

Länge von Kurven

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Ist eine differenzierbare Kurveγ:[a,b]A{\displaystyle \gamma \colon [a,b]\to A} im affinen Punktraum gegeben, so hat diese in jedem Zeitpunktt{\displaystyle t} einen Tangentialvektor

x(t)=γ˙(t)=ddtγ(t){\displaystyle {\vec {x}}(t)={\dot {\gamma }}(t)={\frac {\mathrm {d} }{\mathrm {d} t}}\gamma (t)}.

Der gesamten Kurve oder einem Segment davon kann man nun mit Hilfe des metrischen Tensors eine Länge

L[a,b](γ)=abg(γ(t))(x(t),x(t))dt=abγ˙(t)γ(t)dt{\displaystyle L_{[a,b]}(\gamma )=\int _{a}^{b}{\sqrt {g{\bigl (}\gamma (t){\bigr )}{\Bigl (}\,{\vec {x}}(t),\,{\vec {x}}(t)\,{\Bigr )}}}\,\mathrm {d} t=\int _{a}^{b}\|{\dot {\gamma }}(t)\|_{\gamma (t)}\,\mathrm {d} t}

zuordnen.

Linienelement

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Der Ausdruck

ds2=gijdxidxj{\displaystyle \mathrm {d} s^{2}=g_{ij}\mathrm {d} x^{i}\mathrm {d} x^{j}},

wieder unter der Verwendung der Summenkonvention, heißtLinienelement. Substituiert man gemäß der Kettenregel

dxi=dxidtdt{\displaystyle \mathrm {d} x^{i}={\frac {\mathrm {d} x^{i}}{\mathrm {d} t}}\mathrm {d} t} unddxj=dxjdtdt{\displaystyle \mathrm {d} x^{j}={\frac {\mathrm {d} x^{j}}{\mathrm {d} t}}\mathrm {d} t},

so ergibt sich

ds2=gijdxidtdxjdtdt2{\displaystyle \mathrm {d} s^{2}=g_{ij}{\frac {\mathrm {d} x^{i}}{\mathrm {d} t}}{\frac {\mathrm {d} x^{j}}{\mathrm {d} t}}\mathrm {d} t^{2}}.

ds{\displaystyle \mathrm {d} s} ist daher der Integrand des obigen Integrals zur Bestimmung einerKurvenlänge.

Induzierter Metriktensor

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Hat man einep{\displaystyle p}-dimensionaleUntermannigfaltigkeit einesriemannschen Raumes mit der Metrik(gij){\displaystyle (g_{ij})}, die mittels der Parameterdarstellung

qi=qi(t1,t2,,tp),i=1,,n{\displaystyle q^{i}=q^{i}(t^{1},t^{2},\dots ,t^{p}),\qquad i=1,\dots ,n}

gegeben ist, wird eine Metrik(aαβ){\displaystyle (a_{\alpha \beta })} induziert. Dietα{\displaystyle t^{\alpha }} nennt maninduzierte Koordinaten. Betrachtet man eine Kurve

tα=tα(t),atb,α=1,,p{\displaystyle t^{\alpha }=t^{\alpha }(t),\qquad a\leq t\leq b,\qquad \alpha =1,\dots ,p}

auf dieser Teilmannigfaltigkeit, so erhält man für die Bogenlänge gemäß derKettenregel

s=abgijdqidtdqjdtdt=abgijqitαdtαdtqjtβdtβdtdt=abgijqitαqjtβdtαdtdtβdtdt{\displaystyle s=\int _{a}^{b}{\sqrt {g_{ij}{\frac {\mathrm {d} q^{i}}{\mathrm {d} t}}{\frac {\mathrm {d} q^{j}}{\mathrm {d} t}}}}\mathrm {d} t=\int _{a}^{b}{\sqrt {g_{ij}{\frac {\partial q^{i}}{\partial t^{\alpha }}}{\frac {\mathrm {d} t^{\alpha }}{\mathrm {d} t}}{\frac {\partial q^{j}}{\partial t^{\beta }}}{\frac {\mathrm {d} t^{\beta }}{\mathrm {d} t}}}}\mathrm {d} t=\int _{a}^{b}{\sqrt {g_{ij}{\frac {\partial q^{i}}{\partial t^{\alpha }}}{\frac {\partial q^{j}}{\partial t^{\beta }}}{\frac {\mathrm {d} t^{\alpha }}{\mathrm {d} t}}{\frac {\mathrm {d} t^{\beta }}{\mathrm {d} t}}}}\mathrm {d} t}.

Die Größe

aαβ:=gijqitαqjtβ{\displaystyle a_{\alpha \beta }:=g_{ij}{\frac {\partial q^{i}}{\partial t^{\alpha }}}{\frac {\partial q^{j}}{\partial t^{\beta }}}}

ist derinduzierte Metriktensor. Mit diesem ergibt sich die Kurvenlänge schließlich als

s=abaαβdtαdtdtβdtdt{\displaystyle s=\int _{a}^{b}{\sqrt {a_{\alpha \beta }{\frac {\mathrm {d} t^{\alpha }}{\mathrm {d} t}}{\frac {\mathrm {d} t^{\beta }}{\mathrm {d} t}}}}\mathrm {d} t}.

Beispiele

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Euklidischer Raum

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In einemeuklidischen Raum mitkartesischen Koordinaten ist der metrische Tensor durch dieEinheitsmatrix

gij=δij{\displaystyle g_{ij}=\delta _{ij}}

gegeben. Im euklidischen Raum ist nämlich das Skalarproduktx,y=i=1nxiyi{\displaystyle \textstyle \langle x,y\rangle =\sum _{i=1}^{n}x^{i}y^{i}} gegeben und nach Voraussetzung soll der metrische Tensor diesem Skalarprodukt entsprechen.Also gilt für diesen in lokalen Koordinatengij=ei,ej=δij,{\displaystyle g_{ij}=\langle e_{i},e_{j}\rangle =\delta _{ij},}wobeie1,,en{\displaystyle e_{1},\dots ,e_{n}} die Vektoren derStandardbasis sind.Für beliebige Vektorenx=xiei{\displaystyle x=x^{i}e_{i}} undy=yjej{\displaystyle y=y^{j}e_{j}} des euklidischen Raums gilt

gijxiyj=δijxiyj=i=1nxiyi.{\displaystyle g_{ij}\,x^{i}y^{j}=\delta _{ij}x^{i}y^{j}=\sum _{i=1}^{n}x^{i}y^{i}.}

Hier wird dieeinsteinsche Summenkonvention verwendet.

Für die Kurvenlänge

L=ab(dx)2{\displaystyle L=\int _{a}^{b}{\sqrt {\left(\mathrm {d} x\right)^{2}}}}

und den Winkel

cosθ=uv|u||v|{\displaystyle \cos \theta ={\frac {\mathbf {u} \,\mathbf {v} }{|\mathbf {u} |\cdot |\mathbf {v} |}}}

erhält man die üblichen Formeln derVektoranalysis.

Wenn eine Mannigfaltigkeit in einen euklidischen Raum mit kartesischen Koordinaten eingebettet ist, dann ergibt sich ihr metrischer Tensor aus derJacobi-MatrixJ{\displaystyle J} der Einbettung als

g=JTJ.{\displaystyle g=J^{T}J.}

In einigen anderen Koordinatensystemen lautet der metrische Tensor und das Linienelement des Euklidischen Raums wie folgt:

g=[100r2]{\displaystyle g={\begin{bmatrix}1&0\\0&r^{2}\end{bmatrix}}}, bzw.
ds2=dr2+r2dθ2{\displaystyle \mathrm {d} s^{2}=\mathrm {d} r^{2}+r^{2}\mathrm {d} \theta ^{2}}
g=[1000r20001]{\displaystyle g={\begin{bmatrix}1&0&0\\0&r^{2}&0\\0&0&1\end{bmatrix}}}, bzw.
ds2=dr2+r2dφ2+dz2{\displaystyle \mathrm {d} s^{2}=\mathrm {d} r^{2}+r^{2}\mathrm {d} \varphi ^{2}+\mathrm {d} z^{2}}
g=[1000r2000(rsinθ)2]{\displaystyle g={\begin{bmatrix}1&0&0\\0&r^{2}&0\\0&0&(r\sin \theta )^{2}\end{bmatrix}}}, bzw.
ds2=dr2+r2dθ2+r2sin2θdφ2{\displaystyle \mathrm {d} s^{2}=\mathrm {d} r^{2}+r^{2}\,\mathrm {d} \theta ^{2}+r^{2}\sin ^{2}\theta \;\mathrm {d} \varphi ^{2}}
Herleitung für Kugelkoordinaten{\displaystyle \quad \longrightarrow }

DieKoordinatentransformation für die Kugelkoordinaten lautet als Vektorgleichung:

r=(xyz)=(rsinθcosφrsinθsinφrcosθ){\displaystyle {\vec {r}}={\begin{pmatrix}x\\y\\z\end{pmatrix}}={\begin{pmatrix}r\sin \theta \cos \varphi \\r\sin \theta \sin \varphi \\r\cos \theta \end{pmatrix}}}.

Die lokalenBasisvektorenb1,b2{\displaystyle {\vec {b}}_{1},{\vec {b}}_{2}} undb3{\displaystyle {\vec {b}}_{3}} verlaufen tangential zu denKoordinatenlinien und ergeben sich somit aus der Koordinatentransformation durch partielle Ableitung nach den Koordinatenr,θ{\displaystyle r,\theta } undφ{\displaystyle \varphi }. Also gilt:

b1=rr=(sinθcosφsinθsinφcosθ),b2=rθ=(rcosθcosφrcosθsinφrsinθ),b3=rφ=(rsinθsinφrsinθcosφ0){\displaystyle {\vec {b}}_{1}={\frac {\partial {\vec {r}}}{\partial r}}={\begin{pmatrix}\sin \theta \cos \varphi \\\sin \theta \sin \varphi \\\cos \theta \end{pmatrix}},\quad {\vec {b}}_{2}={\frac {\partial {\vec {r}}}{\partial \theta }}={\begin{pmatrix}r\cos \theta \cos \varphi \\r\cos \theta \sin \varphi \\-r\sin \theta \end{pmatrix}},\quad {\vec {b}}_{3}={\frac {\partial {\vec {r}}}{\partial \varphi }}={\begin{pmatrix}-r\sin \theta \sin \varphi \\r\sin \theta \cos \varphi \\0\end{pmatrix}}}.

Die Komponenten des metrischen Tensorsg=(gij){\displaystyle g=(g_{ij})} sind die Skalarprodukte dieser Basisvektoren:

gij=bibj(i,j{1,2,3}{\displaystyle g_{ij}={\vec {b}}_{i}{\vec {b}}_{j}\quad (i,j\in \{1,2,3\}}.

Die Rechnung ergibt:

g11=1,g22=r2,undg33=r2sin2θ{\displaystyle g_{11}=1,\quad g_{22}=r^{2},\quad und\quad g_{33}=r^{2}\sin ^{2}\theta }.

Die übrigen Skalarprodukte sind null. Dies bedeutet, dass die Basisvektoren paarweise aufeinander senkrecht stehen: die Kugelkoordinaten bilden ein orthogonales Koordinatensystem.

Für das Linienelement ergibt sich somit

ds2=dr2+r2dθ2+r2sin2θdφ2{\displaystyle \mathrm {d} s^{2}=\mathrm {d} r^{2}+r^{2}\,\mathrm {d} \theta ^{2}+r^{2}\sin ^{2}\theta \;\mathrm {d} \varphi ^{2}}.
Die Herleitungen für die anderen Koordinatensysteme verlaufen entsprechend.

Minkowski-Raum (spezielle Relativitätstheorie)

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Hauptartikel:Minkowski-Raum

Der flacheMinkowski-Raum derspeziellen Relativitätstheorie beschreibt eine vierdimensionaleRaum-Zeit ohneGravitation. Räumliche Abstände und Zeitspannen hängen in diesem Raum von der Wahl einesInertialsystems ab; wenn man einen physikalischen Vorgang in zwei verschiedenen, gleichförmig gegeneinander bewegten Inertialsystemen beschreibt, können sie verschiedene Werte annehmen.

Invariant unterLorentztransformationen ist hingegen der sogenannteViererabstand, der räumliche und zeitliche Abstände zusammenfasst. Unter Verwendung derLichtgeschwindigkeitc berechnet sich dieser Viererabstand aus räumlichem Abstanddr{\displaystyle \mathrm {d} \mathbf {r} } und Zeitspannedt{\displaystyle \,\mathrm {d} t} als

ds2=c2(dt)2(dr)2{\displaystyle \mathrm {d} s^{2}=c^{2}\,\left(\mathrm {d} t\right)^{2}\,-\left(\mathrm {d} \mathbf {r} \right)^{2}}

Im Minkowski-Raum wird der kontravariante Orts-Vierervektor definiert durchxμ=(x0,x1,x2,x3)=(ct,x,y,z){\displaystyle \,x^{\mu }=(x^{0},x^{1},x^{2},x^{3})=(ct,x,y,z)}.

Der metrische Tensor lautet in einer Konvention, die vor allem in derQuantenfeldtheorie verwendet wird (Signatur −2, also +,−,−,−)

ημν=[1000010000100001]diag(1,1,1,1){\displaystyle \eta _{\mu \nu }={\begin{bmatrix}1&0&0&0\\0&-1&0&0\\0&0&-1&0\\0&0&0&-1\end{bmatrix}}\equiv \operatorname {diag} (1,-1,-1,-1)}.

In einer Konvention, die hauptsächlich in derAllgemeinen Relativitätstheorie benutzt wird (Signatur +2, also −,+,+,+), schreibt man

ημν=[1000010000100001]diag(1,1,1,1){\displaystyle \eta _{\mu \nu }={\begin{bmatrix}-1&0&0&0\\0&1&0&0\\0&0&1&0\\0&0&0&1\end{bmatrix}}\equiv \operatorname {diag} (-1,1,1,1)}.

Dabei ist allerdings zu beachten, dass es sich hierbei trotz der allgemein verwendeten Bezeichnung weder um einen metrischen noch um einen pseudometrischen Tensor handelt, weil ernicht positiv (semi-) definit ist, was sofort aus der Signatur hervorgeht. Das heißt,ηνμ{\displaystyle \eta _{\nu \mu }} stellt lediglich eine symmetrische Bilinearform bezüglich einer bestimmten Basis dar, keine positiv (semi-)definite symmetrische Bilinearform.

In der Allgemeinen Relativitätstheorie wird der metrische Tensor durch Lösen derEinsteinschen Feldgleichungen gefunden. Er ist ortsabhängig und bildet daher einTensorfeld, da die Krümmung derRaumzeit an verschiedenen Punkten meist verschieden ist.

Literatur

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  • Rainer Oloff:Geometrie der Raumzeit: Eine mathematische Einführung in die Relativitätstheorie. Springer-Verlag, 2013,ISBN 3-322-94260-0. 
  • Chris Isham:Modern Differential Geometry for Physicists. Allied Publishers, 2002,ISBN 81-7764-316-9. 
  • W. Werner:Vektoren und Tensoren als universelle Sprache in Physik und Technik.Band 1. Springer Vieweg,ISBN 978-3-658-25271-7. 
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