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Trichlor(methyl)silan

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(Weitergeleitet vonMethyltrichlorsilan)
Strukturformel
Strukturformel von Trichlor(methyl)silan
Allgemeines
NameTrichlor(methyl)silan
Andere Namen
  • Trichlormethylsilan
  • Methyltrichlorsilan
  • Methylsilyltrichloride
  • Methylsilicontrichlorid
SummenformelCH3Cl3Si
Kurzbeschreibung

leichtentzündliche, farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer75-79-6
EG-Nummer200-902-6
ECHA-InfoCard100.000.821
PubChem6399
WikidataQ1814764
Eigenschaften
Molare Masse149,48 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,29 g·cm−3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

−90°C[1]

Siedepunkt

66 °C[1]

Dampfdruck
  • 179hPa (20 °C)[1]
  • 274 hPa (30 °C)[1]
  • 406 hPa (40 °C)[1]
  • 585 hPa (50 °C)[1]
Löslichkeit

reagiert heftig mit Wasser[1]

Brechungsindex

1,4106 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
GefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH:225​‐​315​‐​319​‐​335
EUH:014
P:302+352​‐​304+340​‐​305+351+338​‐​403+235[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten beiStandardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex:Na-D-Linie, 20 °C

Trichlor(methyl)silan ist eine farblose, klare Flüssigkeit mit stechendem Geruch. Es gehört zur Gruppe der halogeniertenSilane und ist eine Basischemikalie in der organisch-chemischen Synthese, besonders in derSchutzgruppenchemie.

Gewinnung und Darstellung

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Trichlor(methyl)silan wird gemeinsam mitDichlordimethylsilan undChlortrimethylsilan über dieMüller-Rochow-Synthese hergestellt. Dabei reagiert gepulvertesSilicium mitChlormethan bei 350 °C in Gegenwart von gepulvertemKupfer undKupfer(II)-oxid alsKatalysator zunächst zu Dichlordimethylsilan, das unter den Reaktionsbedingungen zu Chlortrimethylsilan und Trichlormethylsilandisproportioniert:

Das Produktgemisch kann aufgrund der unterschiedlichen Siedepunkte seiner Komponenten destillativ getrennt werden. Spuren vonChlorwasserstoff, der evtl. durchHydrolyse im Chlortrimethylsilan vorhanden ist, können durch Destillation unter Zusatz von wenigChinolin entfernt werden.

Eigenschaften

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Physikalische Eigenschaften

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Trichlormethylchlorsilan ist eine farblose, stechend riechende, an der Luft infolge Chlorwasserstoff-Abspaltung stark rauchende Flüssigkeit. UnterNormaldruck siedet die Verbindung bei 66 °C.[4] Die molareVerdampfungsenthalpie am Siedepunkt beträgt 30,7 kJ·mol−1.[5] DieDampfdruckfunktion ergibt sich nachAntoine entsprechend ln(P) = A−(B/(T+C)) (P in bar, T in K) mit A = 3,997033, B = 1167 und C = −47 im Temperaturbereich von 287 bis 337,5 K.[6] DieWärmekapazität beträgt bei 25 °C 163,1 J·mol−1·K−1 bzw. 1,09 J·g−1·K−1.[7]

Chemische Eigenschaften

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Mit Wasser erfolgt eine heftige Hydrolyse. Die Verbindung wirkt stark korrosiv.[8]

Sicherheitstechnische Kenngrößen

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Trichlormethylchlorsilan bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einenFlammpunkt von −15 °C.[1][9] DerExplosionsbereich liegt zwischen 7,6 Vol.‑% (470 g·m−3) alsuntere Explosionsgrenze (UEG) und 10,4 Vol.‑% alsobere Explosionsgrenze (OEG).[1] DieZündtemperatur liegt oberhalb von 500 °C.[1] Der Stoff fällt somit in dieTemperaturklasse T1.

Verwendung

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Trichlor(methyl)silan ist ein Rohstoff für die Produktion von pyrogenenKieselsäuren und hochreinenSiliciumcarbids, wobei es auf 1110 °C bis 1900 °C erhitzt werden muss:

CH3SiCl3SiC+3HCl{\displaystyle \mathrm {CH_{3}SiCl_{3}\longrightarrow SiC+3\,HCl} }

Sicherheitshinweise

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Da die Dämpfe schwerer als Luft sind, können sich am Boden explosive Gemische bilden. Bei Kontakt mit Wasser und Luftfeuchtigkeit bildet sichSalzsäure, die zu Verätzungen führen kann.

Einzelnachweise

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  1. abcdefghijklmnEintrag zuTrichlormethylsilan in derGESTIS-Stoffdatenbank desIFA, abgerufen am 17. April 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL,Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-378.
  3. Eintrag zuTrichloro(methyl)silane imClassification and Labelling Inventory derEuropäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw.Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnungerweitern.
  4. Rugina, T.; Gaspar, M.; Sacarescu, L.:Liquid-vapor equilibrium for a binary system of dichlorodimethyl-silane with trichloromethylsilane, chloromethylsilane and silicontetrachloride in Rev. Chim. (Bucharest) 38 (1987) 680.
  5. Golubkov, Y.V.; Lapidus, I.I.; Nisel'son, L.A.: inRuss. J. Phys. Chem. 41 (1967) 1122.
  6. Jenkins, A.C.; Chambers, G.F.:Vapor Pressures of Silicon Compounds inInd. Eng. Chem. 46 (1954) 2367–2369,doi:10.1021/ie50539a043.
  7. Samorukov, O.P.; Kostryukov, V.N.:Thermodynamics of organic derivatives of chlorosilanes. Low-temperature heat capacities, melting points, heats of fusion, and thermodynamic functions of the condensed phases of trichloromethylsilane and dichloromethylsilane inRuss. J. Phys. Chem. 45 (1971) 747–748.
  8. Eintrag zuMethylchlorsilane. In:Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 17. April 2020.
  9. E. Brandes, W. Möller:Sicherheitstechnische Kenngrößen. Band 1:Brennbare Flüssigkeiten und Gase. Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft, Bremerhaven 2003.
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