Methylaluminoxan oderMAO ist ein vonWalter Kaminsky undHansjörg Sinn eingeführterCokatalysator für hochaktiveZiegler-Natta-Katalysatoren (Kaminsky-Katalysatoren) aufMetallocen-Basis.
MAO wird durch die partielleHydrolyse vonTrimethylaluminium mithydratisiertenSalzen (z. B. Al2(SO4)3 · 18 H2O) oder durch kontrollierte Zugabe von Eis hergestellt.
Eine definierte Struktur für MAO kann nicht angegeben werden, es handelt sich viel mehr um eine Mischung[1] aus linearen, cyclischen und komplexen polycyclischen Einheiten. DieseOligomere weisen eine mittlere Molmasse von ca. 1000 g·mol−1 auf.
MAO istpyrophor und reagiert außerdem heftig mit Substanzen, dieacide Protonen haben. Verwendung findet MAO in Lösung von aromatischen Kohlenwasserstoffen auf Grund guter Löslichkeit. Gewöhnlich wird es als eine Lösung inToluol verkauft, aber auchXylol,Cumol oderMesitylen stellen gute Lösungsmittel dar. Die Löslichkeit von MAO hängt stark vom Gehalt anTrimethylaluminium ab, welches üblicherweise als Precursor in Anteilen bis zu fünf Gewichtsprozent der Lösung enthalten ist. Eine MAO-Toluol-Lösung ist klar bis trüb und reagiert mit Luft unter Bildung dichten Rauches.[1]
Die Struktur von MAO ist wenig bekannt, vermutlich bildet es eine Vielzahl verschiedener Oligomere in Lösung aus.[2]
MAO wird als Cokatalysator für dieOlefin-Polymerisation mit Metallocen-Komplexen eingesetzt. Es wird angenommen, dass MAO das Metallocendichlorid durchDi-Methylierung und anschließender Abstraktion eines Methylanions in eine hochaktive,kationische Metallocenmethyl-Spezies überführt.
Im Ziegler-Natta-Verfahren besitzt Methylaluminoxan drei Funktionen: