









DieWiener Messe ist der bedeutendsteMesse-StandortÖsterreichs und ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor fürWien. Sie wird von derWiener Messe Besitz GmbH verwaltet, die sich zu 95 Prozent über dieWien Holding im Eigentum der Stadt befindet. Die restlichen fünf Prozent hält dieWiener Wirtschaftskammer. Exklusiver Betreiber war bis Ende 2024RX Wien, eine Tochterfirma von RX Global.[1] Seit 2025 betreibt dieWiener Messe und Congress GmbH, eine Tochterfirma derWSE Wiener Stadtentwicklung GmbH und somit im Besitz derWien Holding, das inVIECON - Vienna Congress and Convention Center umbenannte Veranstaltungsgelände.[2][3]
Die Messe Wien verfügt über ein Areal von 15 Hektar, 55.000 m² Ausstellungsfläche, ein angeschlossenes Kongresszentrum und einen Büroturm mit einer eigenwilligen, spitzen Stahlkonstruktion. Er gilt als das Wahrzeichen des Messegeländes. Die im internationalen Vergleich relativ kleine Messe wickelt im Jahr etwa 20 Veranstaltungen, hauptsächlich publikumsoffene Fachmessen, ab.
Die neu gestaltete Messe Wien eröffnete 2004 und verfügt seit 2008 über eineU-Bahn Anbindung (U2).Das Gelände liegt imBezirk Leopoldstadt an derAusstellungsstraße, direkt neben demPrater.
Die erste Wiener Messe wurde nach nur vier Monaten Planung am 11. September 1921 mit dem Ziel eröffnet, Österreich aus der wirtschaftlichen Isolation nach demErsten Weltkrieg zu führen. Die (dem Publikum nicht zugänglichen) Ausstellungen waren auf mehrere Standorte in Wien aufgeteilt und hatten als Leitbild die drei Jahre zuvor wieder ins Leben gerufeneMesse Frankfurt. Das größte Areal umfasste Teile des Geländes derWiener Weltausstellung von 1873 im Prater. Das zentrale Gebäude war die vonJohn Scott Russell anlässlich der Weltausstellung entworfene (für einen Messebetrieb stets wenig geeignet gewesene, 1921 zur Ruine verfallene)Rotunde samt deren Freiflächen. Weitere Veranstaltungsorte waren dieHofstallungen, dieStiftskaserne (Papiermesse) sowie dieHandelsakademie (medizinische und chirurgische Instrumente).[4]
In den Folgejahren wurde die Rotunde für zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Ab 1921 wurde zweimal jährlich die Wiener Messe (Frühjahrsmesse,Herbstmesse) veranstaltet. Bereits 1923 erhielt die Wiener Messe AG dieunwiderruflicheStaatliche Auszeichnung, womit sie auf Dauer dasBundeswappen im Geschäftsverkehr führen darf.
Nach dem Brand der Rotunde 1937 und dem„Anschluss“ an das nationalsozialistischeDritte Reich verlor der Messestandort Wien immer mehr an Bedeutung und die Wiener Messe wurde schließlich 1942 eingestellt. Während desZweiten Weltkrieges wurden auch die übrigen Gebäude und das umliegende Ausstellungsgelände weitgehend zerstört.
Die erste „Export-Musterschau“ fand, von der stadteigenen Messegesellschaft organisiert, bereits 1946 auf dem noch größtenteils zerstörten Gelände statt, im selben Jahr wurde auf dem bereits teilsanierten Areal die Herbstmesse eröffnet. 1950 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Jahrzehntelang waren nun die Frühjahrs- und die Herbstmesse Treffpunkt von hunderttausenden Besuchern. Unternehmen errichteten hier aufwändig gestaltete Pavillons; der vonOswald Haerdtl 1953 fürFelten & Guilleaume gestaltete ist z. B. bis heute in elektronischen Architekturdokumentationen zu finden.[5]
Ende des 20. Jahrhunderts wurde das klassischeMessegelände geteilt, die alten Bauten wurden entfernt: Auf dem nördlichen Teil wurde 2004 ein neues Messe- und Kongresszentrum (Messe Wien Exhibition & Congress Center) eröffnet. Auf dem südlichen Teil entstand bis 2013 derCampus WU, der architektonisch bemerkenswerte aktuelle Hauptsitz derWirtschaftsuniversität Wien. Auf dem südwestlichsten Teil des früheren Messegeländes wurde zwischen Freudplatz und Welthandelsplatz 2015 der Neubau derSigmund-Freud-Privatuniversität eröffnet. Von 2004 bis Ende 2024 betrieb RX Wien GmbH als Teil des internationalen RX Global Konzern exklusiv die Messe Wien und veranstaltete zahlreiche Messen.
Zum Jahreswechsel 2024/25 wurde der Messebetrieb durch die Stadt Wien übernommen. Die Transaktion erfolgte über die zurWien Holding gehörendeWSE Wiener Standortentwicklung GmbH. Das Unternehmen firmiert seither unter dem NamenWiener Messe und Congress GmbH.[6]
Im ersten Quartal 2025 wurde die neue MarkeVIECON – Vienna Congress & Convention Center vorgestellt. Sie ersetzt den bisherigen Namen „Messe Wien“ und verfolgt das Ziel, den Messe- und Kongressstandort nachhaltig zu stärken und international konkurrenzfähig zu halten. Die Umbenennung ist Teil einer erweiterten strategischen Fokussierung: Während klassische Messen weiterhin stattfinden, rückt das Kongress- und Tagungsgeschäft stärker in den Mittelpunkt.[7]
Das VIECON Center ist mit zwei österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. Das Umweltzeichen für Tagungs- & Eventlokalitäten (UZ200) zeichnet Betriebe für ihr Engagement in den Bereichen umweltfreundliches Management und sozialer Verantwortung aus. Das Umweltzeichen für Green Meetings & Events (UZ62) zeichnet Veranstaltungen für ihr Engagement in den Bereichen Ökologie, Soziales & Ökonomie. Das VIECON – Vienna Congress & Convention Center ist seit 2016 Lizenznehmer des Österreichischen Umweltzeichens für „Green Meetings“ und „Green Events“ und daher berechtigt, Veranstaltungen zu zertifizieren.[8]
Der zylindrische Messeturm mit seinen abgetreppten Dachgeschoßen hat eine bauklassenmäßige Höhe von 26 m und ist im Gegensatz zu den anderen Messe-Bauteilen ganzjährig im Betrieb. Der auf dem zurückgesetzten Dachgeschoß aufgestellte Messe-Stahlturm bildet mit seiner weit sichtbaren und beleuchteten Turmspitze (Gesamthöhe 96 m) das neue Messe-Wahrzeichen. Dieser Bauteil ist zur Gänze unterkellert.
Es fanden immer wieder Konzerte im Wiener Messezentrum statt. Hier traten etwa die BandsBöhse Onkelz,Tic Tac Toe undThe Fugees auf.
48.21638888888916.408888888889Koordinaten:48° 12′ 59″ N,16° 24′ 32″ O