Meretz
Meretz מרצ | |
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Parteivorsitzender | Zehava Gal-On |
Gründung | 1992 |
Hauptsitz | Tel Aviv-Jaffa,Israel |
Ausrichtung | Sozialdemokratie, Demokratischer Sozialismus, Linksliberalismus, Grüne Politik, Säkularismus, Sozialistischer Zionismus, Zweistaatenlösung |
Farbe(n) | Grün |
Jugendorganisation | Young Meretz |
SitzeKnesset | 0 / 120 (0 %) (2022) |
Internationale Verbindungen | Sozialistische Internationale |
Europapartei | SPE (Beobachter) |
Website | meretz.org.il |
Meretz (hebräischמרצ) war einelinkepolitische Partei in Israel, dieseit 2022 nicht mehr in derKnesset vertreten ist. Derhebräische BegriffMeretz bedeutet so viel wie „Tatkraft“ oder „Elan“.
Im Juli 2024 schloss sie sich zusammen mit derAvoda-Partei zur neuenDemokratischen Partei (hebräischהדמוקרטיםHaDemokratim) zusammen.
Geschichte
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Meretz entstand 1992 als Wahlbündnis der BürgerrechtsbewegungRatz, der Vereinigten ArbeiterparteiMapam und der liberalenSchinui.[2] 1996 wurde das Bündnis in eine Partei umgewandelt. Dabei übernahm die Meretz die Mitgliedschaft in derSozialistischen Internationale von der Mapam.
Von 1992 bis 1996 und von 1999 bis Anfang 2001 war Meretz an den von derAwoda geführten Regierungen beteiligt.
Im Dezember 2003 schloss sich Meretz mitJossi Beilins außerparlamentarischerSchachar-Bewegung (שח״ר, deutsch „Morgenröte“) zusammen. Verschiedene Namen wurden für die neue Partei vorgeschlagen, wobei sich letztlichJachad durchsetzte.Jachad (deutsch „gemeinsam“) war die Abkürzung fürJisra’el chewratit demokratit (ישראל חברתית דמוקרטית, Sozialdemokratisches Israel). Die Partei trat für eine konsequente Friedenspolitik gegenüber den Palästinensern ein und trat mit dem Anspruch auf, das israelische Friedenslager zu vereinen. Sie unterstützte dieGenfer Initiative, deren Mitinitiator Beilin war.
Im Juli 2005 wurde der Name inMeretz-Jachad (hebräischמרצ-יחד) verändert, da sich aus Umfragen ergeben hatte, dass der NameJachad innerhalb der israelischen Öffentlichkeit keine nennenswerte Resonanz hervorrief, und dass diese den Namen Meretz vorzog. Für die Wahlen zur 17. Knesset im März 2006 wurde derJachad-Bestandteil des Namens fallen gelassen, so dass die Partei zwischenzeitlich wiederMeretz hieß.
Vor den Knessetwahlen 2009 kündigteSchalom-Achschaw-GründerAmos Oz eine neue linke Bewegung unter Führung der Meretz-Partei an, die sich auf den Werten der Sozialdemokratie und in Konkurrenz zur Arbeitspartei gründen wolle. Unterstützt wurde der Plan von ehemals führenden Politikern der Arbeitspartei wie den Ex-MinisternSchlomo Ben Ami,Uzi Baram sowie dem ehemaligenKnesset-SprecherAvraham Burg.[3][4] Bei den Knessetwahlen konnte das neue Bündnis unter dem NamenNeue Bewegung-Meretz aber keinen Wahlerfolg erzielen und verlor stattdessen zwei Knesset-Sitze gegenüber dem Meretz-Resultat des Jahres 2006. Dennoch kündigte der Meretz-VorsitzendeChaim Oron an, seine Partei werde auch trotz des schlechten Abschneidens eine Schlüsselrolle bei der Etablierung einer neuen zionistischen pazifistischen und humanistischen Sozialdemokratischen Linken in Israel spielen.[5]
Seit dem Knesset-Wahlkampf 2009 firmiert die Partei wieder unter dem NamenMeretz.
Im Vorfeld derKnesset-Wahl im September 2019 schloss sich Meretz mit der vonEhud Barak neu gegründeten ParteiDemokratisches Israel zum WahlbündnisDemokratische Union zusammen. Dem Bündnis schlossen sich außerdem die Grüne Bewegung (HaTnu'a HaYeruqa) und die Awoda-AbgeordneteStav Shaffir an.[6][7] Die Demokratische Union gewann insgesamt fünf Mandate in der Knesset, wovon drei an Meretz gingen.
Bei derKnesset-Wahl im März 2020 trat Meretz mit den Parteien Awoda undGescher auf einer gemeinsamen Liste an.[8] Das Bündnis gewann sieben Sitze, davon gingen zwei an Meretz.
Bei denParlamentswahlen 2022 scheiterte die Partei knapp an der 3,25-%-Hürde und war damals erstmals seit ihrer Gründung nicht mehr im Parlament vertreten.[9]
Programm
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Meretz setzt sich nach Selbstbeschreibung fürBürgerrechte,Soziale Gerechtigkeit, dieGleichstellung der Frau,Wahlreformen und religiösenPluralismus ein. Als erste zionistische Partei akzeptierte Meretz die Idee einespalästinensischen Staates.
Neben der Unterstützung eines israelischen Rückzugs ausJudäa und Samaria (Westjordanland) und der Gründung eines palästinensischen Staates fordert Meretz eine „sozialdemokratische wirtschaftliche Alternative“ zurMarktwirtschaft sowie Umweltgerechtigkeit, Steuererhöhungen für höhere Einkommen und eine Erhöhung der Sozialausgaben, höhere Ausgaben für die öffentliche Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Erhöhung der Zahlungen für Menschen mit Behinderungen. Weiter steht Meretz für die Legalisierung von Marihuana, die Unterstützung für gleichgeschlechtliche Ehen und der vollen Rechte für gleichgeschlechtliche Paare.[10]
Vorsitzende
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1993–1996Schulamit Aloni
- 1996–2003Jossi Sarid
- 2004–2008Jossi Beilin
- 2008–2011Chaim Oron
- 2012–2018Zehava Gal-On
- 2018–2019Tamar Zandberg
- 2019–2022Nitzan Horowitz
- seit 2022Zehava Gal-On
Wahlergebnisse zur Knesset
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Knesset | Jahr | Stimmen total | Stimmen in % | Sitze im Parlament | Bemerkung |
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13. | 1992 | 250.667 | 9,6 | 12 | |
14. | 1996 | 226.275 | 7,4 | 9 | |
15. | 1999 | 253.525 | 7,6 | 10 | |
16. | 2003 | 164.122 | 5,21 | 6 | als Mechetz-Jachad; Wahlbündnis mitBechira Demokratit |
17. | 2006 | 118.302 | 3,77 | 5 | als Mechetz-Jachad |
18. | 2009 | 99.611 | 2,95 | 3 | als Neue Bewegung-Meretz |
19. | 2013 | 172.403 | 4,55 | 6 | |
20. | 2015 | 165.292 | 3,93 | 5 | |
21. | 2019 | 156.473 | 3,63 | 4 | |
22. | 2019 | 192.261 | 4,34 | 5 | Im WahlbündnisDemokratische Union; drei der fünf Sitze gingen an Meretz. |
23. | 2020 | 267.457 | 5,83 | 7 | Im WahlbündnisAwoda-Gescher-Meretz mitAwoda undGescher; zwei der sieben Sitze gingen an Meretz. |
24. | 2021 | 202.218 | 4,59 | 6 | |
25. | 2022 | 150.696 | 3,16 | 0 | aufgrund der3,25-Prozent-Hürde aus der Knesset ausgeschieden |
Jugendorganisation
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Der JugendverbandYoung Meretz ist Mitglied derInternational Union of Socialist Youth (IUSY, deutschSozialistische Jugend-Internationale) und als solches Schwesterverband derJusos und derFalken.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Expected Participants. Progressive Allianz, archiviert vom Original; abgerufen am 6. Juni 2013.
- ↑Noam Sheizaf: Sozialistischer Universalismus oder nationales Projekt? Ein Blick auf die Geschichte linker Parteien in Israel. In: Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel Office. 20. September 2016, abgerufen am 12. Juni 2017.
- ↑Akiva Eldar: Labor figureheads to support Meretz in upcoming elections. In: Haaretz. 3. September 2012, archiviert vom Original am 22. Oktober 2012; abgerufen am 12. Juni 2017 (englisch).
- ↑Ofri Ilani: As Labor fades, new leftist movement steps into the breach. In: Haaretz. 25. Januar 2013, archiviert vom Original am 20. Oktober 2012; abgerufen am 12. Juni 2017 (englisch).
- ↑Eli Senyor: Meretz chairman: Left suffered harsh blow. In: Ynetnews. 10. Februar 2009, abgerufen am 12. Juni 2017.
- ↑Raoul Wootliff, T. O. I. staff: Meretz, former PM Barak, Labor defector Shaffir announce joint Knesset run. In: Times of Israel. 25. Juli 2019, abgerufen am 1. Juli 2022.
- ↑Gil Hoffman, Jeremy Sharon: Polls show Democratic Union Party to net 8-12 seats – Barak wooing Livni, vows more mergers after bond with Meretz, Shaffir. In: Jerusalem Post. 25. Juli 2019, abgerufen am 25. Juli 2019.
- ↑Jonathan Lis:Labor Party, Meretz Announce Merger Ahead of Israel Election. In:Haaretz. 13. Januar 2020 (haaretz.com [abgerufen am 7. März 2020]).
- ↑Eliav Breuer: Meretz officially out of Knesset for first time since party is formed. In: The Jerusalem Post. 3. November 2022, abgerufen am 1. März 2024 (englisch).
- ↑David Rosenberg: Which parties are running – and who is likely to get in? In: Israel National News. 9. April 2019, abgerufen am 24. Oktober 2019.
Parteien in derKnesset | Likkud |Jesch Atid |HaʾIchud haLeʾummi - Tquma |ʿOtzma Jehudit |Noʿam |Kachol Lavan |Tiqwa Chadascha |Schas |Aguddat Jisraʾel |Degel haTora |Jisraʾel Beitenu |Vereinigte Arabische Liste |Maki |Taʿal |ʿAvoda Parteienkoalitionen:Chadasch |HaMachana haMamlachti |HaZijjonut haDatit |Vereinigtes Thora-Judentum |
Parteien außerhalb der Knesset | Parteien, die an der Wahl 2022 teilnahmen:Meretz |Balad |HaBajit haJehudi |HaJamin HeChadasch |Piratim –Parteienkoalitionen:Jamina Andere Parteien:Achi |ʿAle Jaroq |Arabisch Demokratische Partei |Demokratisches Israel |Eretz Jisraʾel Schelanu |Gimlaʾei Jisraʾel laKnesset |HaJeruqqim |Meimad |Schinnui |Sehut |Telem |Zomet |