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Mercaptoessigsäure

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Strukturformel
Strukturformel von Mercaptoessigsäure
Allgemeines
NameMercaptoessigsäure
Andere Namen
  • Thioglycolsäure
  • TGA
  • Sulfanylessigsäure
  • THIOGLYCOLIC ACID (INCI)[1]
SummenformelC2H4O2S
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer68-11-1
EG-Nummer200-677-4
ECHA-InfoCard100.000.616
PubChem1133
ChemSpider1101
DrugBankDB15429
WikidataQ414738
Eigenschaften
Molare Masse92,12 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,325 g·cm−3 (20 °C)[3]

Schmelzpunkt

−10°C[3]

Siedepunkt

220 °C[3]

Dampfdruck
pKS-Wert

3,68 (25 °C)[4]

Löslichkeit

vollständig mischbar mit Wasser[3],Ethanol,Chloroform,Toluol undDiethylether[2]

Brechungsindex

1,5080 (20 °C)[5]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[6] ggf. erweitert[3]
GefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH:301+311+331​‐​314​‐​317
P:261​‐​270​‐​280​‐​303+361+353​‐​304+340+310​‐​305+351+338[3]
MAK

Schweiz: 1 ml·m−3 bzw. 4 mg·m−3[7]

Toxikologische Daten

73 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten beiStandardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex:Na-D-Linie, 20 °C

Mercaptoessigsäure (andere Bezeichnung: Thioglycolsäure) ist eine farblose, viskose Flüssigkeit und gehört zur Gruppe derThiole, ihre Salze heißen Thioglycolate. Sie ist chemisch verwandt mit derGlycolsäure.

Synthese

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Die Synthese erfolgt ausChloressigsäure undNatriumhydrogensulfid durchnukleophile Substitution.[8]

Verwendung

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Sie wird seit etwa 1940 inEnthaarungsmitteln und in Friseurprodukten fürDauerwellen benutzt. Diese enthalten etwa 1 bis 11 % Mercaptoessigsäure alsAmmoniumsalz (Ammoniumthioglycolat):

Die Verwendung fürDauerwellen beruht auf der vonLeonor Michaelis entdeckten Interaktion vonKeratin – aus dem Haare bestehen – mit Thioglycolsäure. Dabei werdenDisulfidbrücken zwischen jeweils zweiCystein-Einheiten des Keratins durchReduktion getrennt.[9]

Gegebenenfalls findet man auch Kaliumthioglycolat inEnthaarungsmitteln.[10]Außerdem wird sie bei der Lederverarbeitung und bei der Herstellung von Stabilisatoren fürPVC eingesetzt.Des Weiteren lassen sich mit ihrEisenionen durch eine intensive Rotfärbung nachweisen. Die Reaktion von Mercaptoessigsäure mit cyclischen Iminen führt zu bicyclischen Lactamen.[11]

Sicherheitshinweise

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Beim Erhitzen zersetzt sich Mercaptoessigsäure unter Bildung von toxischen Gasen (Schwefelwasserstoff undSchwefeloxide).

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zuTHIOGLYCOLIC ACID in derCosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 28. Dezember 2019.
  2. abcEintrag zuSulfanylessigsäure. In:Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 27. März 2014.
  3. abcdefghiEintrag zuThioglykolsäure in derGESTIS-Stoffdatenbank desIFA, abgerufen am 10. Januar 2025. (JavaScript erforderlich)
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL,Dissociation Constants of Organic Acids and Bases, S. 8-42.
  5. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL,Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-484.
  6. Eintrag zuMercaptoacetic acid in der DatenbankECHA CHEM derEuropäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw.Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnungerweitern.
  7. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva):Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach68-11-1 bzw. Mercaptoessigsäure), abgerufen am 2. November 2015.
  8. Siegfried Hauptmann:Organische Chemie, Verlag Harry Deutsch, 1985, Seite 476,ISBN 3-87144-902-4.
  9. Leonor Michaelis. 1875–1949 (PDF; 2,4 MB). A Biographical Memoir by L. Michaelis, D. A. MacInnes, S. Granick J., National Academy of Sciences.
  10. W. Bergfeld, D. Belsito, J. Marks, Jr., F. Andersen:Safety of ingredients used in cosmetics. In:Journal of the American Academy of Dermatology. 52, 2005, S. 125–132.
  11. S. Köpper, K. Lindner,J. Martens:Die Anlagerung von Mercaptocarbonsäuren an 3-Thiazoline und anschließende Lactamisierung. In:Tetrahedron 48, 1992, S. 10277–10292.
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