McCune-Reischauer ist zusammen mit derrevidierten Romanisierung und derYale-Romanisierung eine der am meisten gebrauchtenUmschriften für diekoreanische Schrift. Dassüdkoreanische Erziehungsministerium erhob eine leicht veränderte Version von McCune-Reischauer 1988 zur offiziellen Umschrift. Im Jahr 2000 führte dann das Kultus- und Fremdenverkehrsministerium die ebenfalls auf der McCune-Reischauer basierende revidierte Romanisierung als offizielles System ein, die sich zwar in amtlichen Publikationen und auf Straßenschildern durchgesetzt hat und auch McCune-Reischauer aus vielen neueren, nichtstaatlichen Druckwerken verdrängt hat, allerdings von Koreanern im privaten Leben genauso wenig beachtet wird wie zuvor die McCune-Reischauer-Romanisierung. Eine wiederum andere Variante der McCune-Reischauer bleibt inNordkorea weiterhin die offizielle Umschrift. Die jeweiligen offiziellen ISO-Umschriften Nord- und Südkoreas spielen keine größere Rolle.
McCune-Reischauer wurde 1937 von den beiden AmerikanernGeorge M. McCune undEdwin O. Reischauer geschaffen. Diese verzichteten auf eine originalgetreueTransliteration derHangeul-Zeichen und orientierten sich mehr an einer im Hinblick auf englischsprachige Leser phonetischen Wiedergabe koreanischer Wörter.
Die Umschrift benutztBreven,Apostrophe undTremata, die aus technischen Gründen oder Unkenntnis oft weggelassen oder ersetzt werden.
In nach McCune-Reischauer romanisierten koreanischen Wörtern steht ŭ für den geschriebenen Hangeul-Vokalㅡ, und zwar unabhängig von dessen jeweiliger tatsächlicher Aussprache. Diese ähnelt je nach Sprecher mehr oder weniger dem ersten „e“ im deutschen „gegeben“, aber nur, wennㅡ als Vokal allein oder im Anlaut steht. Der Buchstabe ŏ steht für den Lautwert des Hangeul-Vokalsㅓ, von den meisten Sprechern wie das „o“ in „offen“ realisiert. Im Gegensatz zum ŭ wird ŏ nur geschrieben, wenn tatsächlich diese Aussprache vorliegt, also bei der Romanisierung vonㅓ (= ŏ) undㅕ (= yŏ), nicht aber bei den Digraphenㅔ (= e) undㅖ (= ye).
Mit2(du)-beolsik, der am weitesten verbreitetenEingabemethode für Koreanisch, lässt sich ein freihängendes Breve durch Tippen des Konsonantenㄱ (giyeok) und Drücken derhanja- bzw.Strg-Taste eingeben. Die Eingabe von Vokalen mit einem Breve hingegen unterstützen weder westliche Tastaturen noch Eingabemethoden für diekoreanische Sprache wie2-beolsik. Der Hangeul-Vokalㅓ beispielsweise wird wegen derartiger technischer Einschränkungen oft mito,eo,ô,ǒ oderer statt mitŏ romanisiert. Das Fehlen des oft genug für die Bedeutung eines Wortes entscheidenden Breves bzw. einheitlichen Vorgehens bei seiner Ersetzung kann als eine der Ursachen dafür gelten, dass McCune-Reischauer im Ausland, insbesondere aber in Korea selbst, nur mäßige Akzeptanz fand und im späten 20. Jahrhundert eine Verdrängung McCune-Reischauers durch gänzlich ohne diakritische Zeichen auskommende Systeme einsetzte: dieYale-Umschrift in der Linguistik, dierevidierte Romanisierung in anderen Bereichen.
| ㅣ i | ㅏ a | ㅑ ya | ㅘ wa |
| ㅓ ŏ | ㅕ yŏ | ㅝ wŏ | |
| ㅟ wi | |||
| ㅐ ae | ㅒ yae | ㅙ wae | |
| ㅔ e¹ | ㅖ ye | ㅞ we | |
| ㅡ ŭ | ㅗ o | ㅛ yo | |
| ㅜ u | ㅠ yu | ||
| ㅚ oe | |||
| ㅢ ŭi |
¹ ë nachㅏ oderㅗ
| Endkonsonant | Anfangskonsonant der nächsten Silbe | |||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| ㅇ | ㄱ k | ㄴ n | ㄷ t | ㄹ (r) | ㅁ m | ㅂ p | ㅅ s | ㅈ ch | ㅊ ch’ | ㅋ k’ | ㅌ t’ | ㅍ p’ | ㅎ h | |
| ㅇ ng | ng | ngg | ngn | ngd | ngn | ngm | ngb | ngs | ngj | ngch’ | ngk’ | ngt’ | ngp’ | ngh |
| ㄱ k | g | kk | ngn | kt | ngn | ngm | kp | ks | kch | kch’ | kk’ | kt’ | kp’ | kh |
| ㄴ n | n | n’g | nn | nd | ll/nn | nm | nb | ns | nj | nch’ | nk’ | nt’ | np’ | nh |
| ㄹ l | r | lg | ll | lt | ll | lm | lb | ls | lch | lch’ | lk’ | lt’ | lp’ | rh |
| ㅁ m | m | mg | mn | md | mn | mm | mb | ms | mj | mch’ | mk’ | mt’ | mp’ | mh |
| ㅂ p | b | pk | mn | pt | mn | mm | pp | ps | pch | pch’ | pk’ | pt’ | pp’ | ph |
In Spalte eins ein Initialkonsonant vor einem Vokal, um Nichtbetonung anzuzeigen.
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