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Max Grunwald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel behandelt einen Rabbiner in Hamburg und Wien; zu einem anderen Rabbiner in ähnlicher Schreibweise, der kurzzeitig die Reichsvertretung in Berlin leitete, sieheMax Grünewald.
Max Fenichel: Max Grunwald (ohne Jahr)

Max Grunwald (geboren am10. Oktober1871 inZabrze, Oberschlesien; gestorben am24. Januar1953 inJerusalem) war Rabbiner inHamburg undWien und Autor von Werken zurjüdischen Geschichte undVolkskunde.

Leben

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Grunwald studierte ab 1889 an derUniversität Breslau und amJüdisch-Theologischen Seminar und wurde zum Rabbinerordiniert. 1892 wurde er an derUniversität Rostock beiHeinrich von Stein mit einer Dissertation überMalebranche undSpinoza promoviert. Seine erste Stelle trat er 1895 an derNeuen Dammthor-Synagoge in Hamburg an. Diese Synagoge wurde von einem von drei Hamburger Synagogenverbänden verwaltet und gehörte derkonservativen Strömung an. Neben seinem Amt als Rabbiner widmete sich Grunwald der jüdischen Geschichte Hamburgs und der jüdischen Volkskunde. Er war maßgeblich an der Gründung derGesellschaft für jüdische Volkskunde beteiligt und fungierte bis 1929 als Herausgeber der Mitteilungen dieser Gesellschaft.

1903 wechselte Grunwald nach Wien. Dort war er zuerst in derSynagoge Turnergasse derIsraelitischen Kultusgemeinde tätig, danach ab 1913 amLeopoldstädter Tempel. 1930 gab er dieses Amt zu Gunsten seiner Forschungstätigkeit auf. Nach demAnschluss Österreichs 1938 kam Grunwald kurze Zeit in Haft und konnte dann emigrieren. Er ließ sich in Jerusalem nieder, wo er 1953 verstarb.Sein Nachlass befindet sich in denCentral Archives for the History of the Jewish People.[1]

Grunwald war verheiratet mit Margarethe Bloch, der Tochter des Rabbiners und österreichischen AbgeordnetenJoseph Samuel Bloch. Sein SohnKurt (1901–1988) war Bankier und Wirtschaftswissenschaftler in Jerusalem und veröffentlichte zu Themen der jüdischen Wirtschaftsgeschichte, unter anderem „Türkenhirsch“ überBaron Maurice de Hirsch.

Werk

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Grunwald forschte vor allem zur jüdischen Volkskunde und zu den jüdischen Friedhöfen. Er veröffentlichte nicht nur in den Mitteilungen, die er herausgab, sondern auch in anderen Zeitschriften zu diesem Thema. Er verfasste auch mehrere Schriften über die Geschichte der Gemeinden Wien und Hamburg. Sein Betrag zur Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911 führte zu einem Buch Hygiene der Juden (1912). Außerdem gab er zwei Gebetbücher heraus, eines für Frauen („Berurja“) und ein „Gebetbuch für Israelitische Soldaten im Kriege“.

Schriften (Auswahl)

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Dissertation (1892)

nach Erscheinungsjahr geordnet

  • Portugiesengräber auf deutscher Erde. Janssen, Hamburg 1902.
  • Beruria: Gebete und Andachten für jüdische Frauen und Mädchen. Ausgabe für junge Mädchen. Schlesinger, Wien 1909.
  • Zur Geschichte der Familie Teixeira. In:Archiv für jüdische Familienforschung, Kunstgeschichte und Museumswesen, Jg. 1 (1912–1913), Heft 1, S. 5–10 (Digitalisat).
  • Gebete in Kriegszeit für israelitische Frauen und Mädchen. Schlesinger, Wien 1914.
  • Das Judentum bei Oswald Spengler. Berlin 1924
  • Le cimetière de Worms. In: Société des Études Juives (Hg.):Revue des études juives. 104 (1938), S. 71–111.

Literatur

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  • Grunwald, Max. In:Encyclopaedia Judaica. 1971, Band 7, Sp. 950f.
  • Grünwald (Grunwald), Max, in: Werner Röder,Herbert A. Strauss (Hrsg.):Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 249
  • Christoph Daxelmüller:Hundert Jahre jüdische Volkskunde – Dr. Max (Me'ir) Grunwald und die „Gesellschaft für jüdische Volkskunde“. In: Aschkenas – Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden, Jg. 9 (1999), H. 1, S. 133–144.
  • Grunwald, Max. In:Biographisches Handbuch der Rabbiner (Hg.Michael Brocke u.Julius Carlebach), Teil 2, Band 1,Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871–1945 (bearbeitet von Katrin N. Jansen), München 2009, S. 249–254,ISBN 978-3-598-24874-0.
  • Kirsten Heinsohn (Red.):Das Jüdische Hamburg. Ein historisches Nachschlagewerk. Herausgegeben vomInstitut für die Geschichte der deutschen Juden. Wallstein, Göttingen 2006,ISBN 3-8353-0004-0, S. 99.
  • Max Grunwald, in:Evelyn Adunka:Exil in der Heimat. Über die Österreicher in Israel. Innsbruck : StudienVerlag, 2002, S. 93–105

Weblinks

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Anmerkungen

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  1. Bestandsverzeichnis (Memento vom 30. Dezember 2006 imInternet Archive)
Personendaten
NAMEGrunwald, Max
KURZBESCHREIBUNGRabbiner, Historiker und Volkskundler
GEBURTSDATUM10. Oktober 1871
GEBURTSORTZabrze
STERBEDATUM24. Januar 1953
STERBEORTJerusalem
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