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Massenkonzentration

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DieMassenkonzentration (Formelzeichen nachDIN 1310[1]:β[2][3][4][5]; nachIUPAC[6]:ρ oderγ), mitunter auch alsPartialdichte[1][2] bezeichnet, ist eine sogenannteGehaltsgröße, also einephysikalisch-chemische Größe zur quantitativen Beschreibung der Zusammensetzung vonStoffgemischen/Mischphasen (z. B.Lösungen). Hierbei wird dieMasse einer betrachteten Mischungskomponente auf dasGesamtvolumen der Mischphasebezogen.

Die Massenkonzentration ist zu unterscheiden vomMassenanteil, bei der die Masse der Komponente auf die Gesamtmasse bezogen wird.

Definition und Eigenschaften

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Die Massenkonzentrationβi ist definiert alsQuotient aus der Massemi einer betrachteten Mischungskomponentei und dem GesamtvolumenV der Mischphase:[1][2][5][6]

βi=miV{\displaystyle \beta _{i}={\frac {m_{i}}{V}}}

V ist hierbei das tatsächliche Gesamtvolumen der Mischphasenach dem Mischvorgang, siehe die Ausführungen beiVolumenkonzentration.

Die Massenkonzentration hat dieselbeDimension wie dieDichteρ und entsprechend gleichfalls dieabgeleitete SI-Einheitkg/m3. In der Praxis wird durch die Verwendung diverserDezimalpräfixe oft der Massenteil (z. B.g, mg, μg) und/oder der Volumenteil (z. B. dm3, cm3) der Einheit modifiziert, bzw. im Volumenteil wird die EinheitLiter l allein oder kombiniert mit einem Dezimalpräfix (z. B. ml) verwendet. Beispielhaft gilt für die Umrechnung: 1 g/cm3 = 1 g/ml = 1 kg/dm3 = 1 kg/l = 1000 g/l = 1000 kg/m3.

Da die Massenkonzentration eine dimensionsbehaftete Größe ist, darf sie nicht – wie es in der Praxis gelegentlich fälschlich anzutreffen ist – lediglich mit dimensionslosenHilfsmaßeinheiten wieProzent (% = 1/100),Promille (‰ = 1/1.000) oderparts per million (1 ppm = 1/1.000.000) angegeben werden, zumal dann auch Verwechslungsgefahr z. B. mit demMassenanteil besteht. Auch andere nicht normgerechte, veraltete, uneindeutige oder irreführende Angabeweisen wie z. B.Massenprozent,Gewichtsprozent oder das Prozentzeichen % jeweils in Kombination mit dem Zusatz (m/v) oder (w/v) sind zu vermeiden.

Bei Nichtvorhandensein der Mischungskomponentei im Stoffgemisch (also wennmi = 0 kg) ergibt sich der Minimalwertβi = 0 kg/m3. Liegt die Komponentei als unvermischterReinstoff vor, stimmt die Massenkonzentrationβi mit der Reinstoff-Dichteρi überein.

Die Summe der Massenkonzentrationen aller Mischungskomponenten eines Stoffgemisches (bei Lösungen also auch Einbeziehung der Massenkonzentration desLösungsmittels!) ergibt die Dichteρ der Mischphase, welche gleich dem Quotienten aus der Gesamtmassem (Summe der Einzelmassen der Mischungskomponenten) und dem GesamtvolumenV der Mischphase ist (nachfolgend formuliert für ein allgemeines Stoffgemisch aus insgesamtZ Komponenten, Indexz als allgemeiner Laufindex für dieSummenbildung):

z=1Zβz=z=1ZmzV=mV=ρ{\displaystyle \sum _{z=1}^{Z}\beta _{z}=\sum _{z=1}^{Z}{\frac {m_{z}}{V}}={\frac {m}{V}}=\rho }

Aus dieser Schließbedingung folgt, dass die Kenntnis bzw. Ermittlung der Massenkonzentrationen vonZ − 1 Komponenten ausreicht (bei einem Zweistoffgemisch also die Massenkonzentration einer Komponente), da sich die Massenkonzentration der verbleibenden Komponente einfach durch Differenzbildung zur Dichteρ der Mischphase (sofern diese bekannt ist) berechnen lässt.

Die Massenkonzentrationen für ein Stoffgemisch gegebener Zusammensetzung sind – wie allevolumenbezogenen Gehaltsgrößen (Konzentrationen[5],Volumenanteil,Volumenverhältnis) – im Allgemeinen von derTemperatur[2] (bei Gasgemischen ggf. auch vomDruck) abhängig, so dass zu einer eindeutigen Angabe daher auch die Nennung der zugehörigen Temperatur (ggf. auch des Drucks) gehört. Im Regelfall verursacht eine Temperaturerhöhung eine Vergrößerung des GesamtvolumensV der Mischphase (Wärmeausdehnung), was bei gleichbleibenden Massen zu einer Verringerung der Massenkonzentrationen der Mischungskomponenten führt.

Für Mischungenidealer Gase lässt sich aus derallgemeinen Gasgleichung ableiten, dass die Massenkonzentrationβi einer Mischungskomponenteiproportional zu derenPartialdruckpi undumgekehrt proportional zurabsoluten TemperaturT ist (Mi =molare Masse voni;R =universelle Gaskonstante):

βi=MipiRT{\displaystyle \beta _{i}={\frac {M_{i}\cdot p_{i}}{R\cdot T}}}

Zusammenhänge mit anderen Gehaltsgrößen

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In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der Massenkonzentrationβi mit den anderen in derDIN 1310 definierten Gehaltsgrößen in Form vonGrößengleichungen zusammengestellt. Dabei stehen die mit einem Index versehenen FormelzeichenM bzw.ρ für diemolare Masse bzw.Dichte (bei gleichemDruck und gleicherTemperatur wie im Stoffgemisch) des jeweiligen durch den Index bezeichnetenReinstoffs. Das Formelzeichenρ ohne Index repräsentiert die Dichte der Mischphase. Der Indexz dient wie oben als allgemeiner Laufindex für dieSummenbildungen und schließti mit ein.NA ist dieAvogadro-Konstante (NA ≈ 6,022·1023 mol−1).

Zusammenhänge der Massenkonzentrationβi mit anderenGehaltsgrößen
Massen-…Stoffmengen-…Teilchenzahl-…Volumen-…
…-anteilMassenanteilwStoffmengenanteilxTeilchenzahlanteilXVolumenanteilφ
βi=wiρ{\displaystyle \beta _{i}=w_{i}\cdot \rho }βi=xiMiρz=1Z(xzMz){\displaystyle \beta _{i}={\frac {x_{i}\cdot M_{i}\cdot \rho }{\sum _{z=1}^{Z}(x_{z}\cdot M_{z})}}}βi=XiMiρz=1Z(XzMz){\displaystyle \beta _{i}={\frac {X_{i}\cdot M_{i}\cdot \rho }{\sum _{z=1}^{Z}(X_{z}\cdot M_{z})}}}βi=φiρiρz=1Z(φzρz){\displaystyle \beta _{i}={\frac {\varphi _{i}\cdot \rho _{i}\cdot \rho }{\sum _{z=1}^{Z}(\varphi _{z}\cdot \rho _{z})}}}
…-konzentrationMassenkonzentrationβStoffmengenkonzentrationcTeilchenzahlkonzentrationCVolumenkonzentrationσ
βi{\displaystyle \beta _{i}}βi=ciMi{\displaystyle \beta _{i}=c_{i}\cdot M_{i}}βi=CiMiNA{\displaystyle \beta _{i}={\frac {C_{i}\cdot M_{i}}{N_{\mathrm {A} }}}}βi=σiρi{\displaystyle \beta _{i}=\sigma _{i}\cdot \rho _{i}}
…-verhältnisMassenverhältnisζStoffmengenverhältnisrTeilchenzahlverhältnisRVolumenverhältnisψ
βi=ζijβj=ρz=1Zζzi{\displaystyle \beta _{i}=\zeta _{ij}\cdot \beta _{j}={\frac {\rho }{\sum _{z=1}^{Z}\zeta _{zi}}}}βi=Miρz=1Z(rziMz){\displaystyle \beta _{i}={\frac {M_{i}\cdot \rho }{\sum _{z=1}^{Z}(r_{zi}\cdot M_{z})}}}βi=Miρz=1Z(RziMz){\displaystyle \beta _{i}={\frac {M_{i}\cdot \rho }{\sum _{z=1}^{Z}(R_{zi}\cdot M_{z})}}}βi=ρiρz=1Z(ψziρz){\displaystyle \beta _{i}={\frac {\rho _{i}\cdot \rho }{\sum _{z=1}^{Z}(\psi _{zi}\cdot \rho _{z})}}}
Quotient
Stoffmenge/Masse
Molalitätb
βi=biMiβj{\displaystyle \beta _{i}=b_{i}\cdot M_{i}\cdot \beta _{j}}(i = gelöster Stoff,j = Lösungsmittel)
spezifische Partialstoffmengeq
βi=qiMiρ{\displaystyle \beta _{i}=q_{i}\cdot M_{i}\cdot \rho }

Die in vorstehender Tabelle in den Gleichungen beimStoffmengenanteilx undTeilchenzahlanteilX auftretendenNenner-Terme sind gleich dermittleren molaren MasseM¯{\displaystyle {\overline {M}}} des Stoffgemisches und können entsprechend ersetzt werden:

z=1Z(xzMz)=z=1Z(XzMz)=M¯{\displaystyle \sum _{z=1}^{Z}(x_{z}\cdot M_{z})=\sum _{z=1}^{Z}(X_{z}\cdot M_{z})={\overline {M}}}

Beispiele

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Calciumzufuhr durch Mineralwasser

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Gegeben sei eine Massenkonzentration vonCalcium (inwässriger Lösung in Form von Calciumionen Ca2+ vorliegend) in einemMineralwasser in Höhe von 140 mg/l. Gesucht sei die Masse an Calcium, welche man seinem Körper bei Konsum von 1,5 Litern des Mineralwassers zuführt. Durch Umformung obiger Definitionsgleichung und Einsetzen der Zahlenwerte und Einheiten ergibt sich:

mCa=βCaV=140 mg/l1,5 l=210 mg{\displaystyle m_{\mathrm {Ca} }=\beta _{\mathrm {Ca} }\cdot V=140\ \mathrm {mg/l} \cdot 1{,}5\ \mathrm {l} =210\ \mathrm {mg} }

Lösung von Natriumchlorid in Wasser

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Betrachtet wird eineLösung vonNatriumchlorid (Kochsalz) NaCl inWasser H2O mit denMassenanteilenwNaCl = 0,03 = 3 % und entsprechendwH2O = 1 − wNaCl = 0,97 = 97 %. Mit der Dichteρ dieser Lösung bei 20 °C[7] folgt für die Massenkonzentrationen von NaCl bzw. H2O bei dieser Temperatur:

βNaCl=wNaClρ=0,031019,6 g/l=30,6 g/l{\displaystyle \beta _{\mathrm {NaCl} }=w_{\mathrm {NaCl} }\cdot \rho =0{,}03\cdot 1019{,}6\ \mathrm {g/l} =30{,}6\ \mathrm {g/l} }
βH2O=wH2Oρ=0,971019,6 g/l=ρβNaCl=1019,6 g/l30,6 g/l=989,0 g/l{\displaystyle \beta _{\mathrm {H_{2}O} }=w_{\mathrm {H_{2}O} }\cdot \rho =0{,}97\cdot 1019{,}6\ \mathrm {g/l} =\rho -\beta _{\mathrm {NaCl} }=1019{,}6\ \mathrm {g/l} -30{,}6\ \mathrm {g/l} =989{,}0\ \mathrm {g/l} }

Stickstoff und Sauerstoff in Luft

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Luft als dasGasgemisch der Erdatmosphäre enthält die beiden HauptkomponentenStickstoff (Teilchen: N2-Moleküle) undSauerstoff (Teilchen: O2-Moleküle). Bei näherungsweiser Betrachtung als ein Gemischidealer Gase sind die üblicherweise tabelliertenmittlerenVolumenanteile der Einzelgase in trockener Luft auf Meereshöhe (N2: ca. 78,1 %; O2: ca. 20,9 %) denVolumenkonzentrationenσ gleichzusetzen, somit gilt:

σN20,781=78,1 %σO20,209=20,9 %{\displaystyle \sigma _{\mathrm {N_{2}} }\approx 0{,}781=78{,}1\ \%\qquad \sigma _{\mathrm {O_{2}} }\approx 0{,}209=20{,}9\ \%}

Mit Hilfe der Reinstoffdichten von Stickstoff und Sauerstoff für eine bestimmte TemperaturT und einen bestimmten Druckp, beispielsweise fürNormbedingungen (Temperatur 273,15 K = 0 °C; Druck 101.325 Pa = 1,01325 bar) lassen sich daraus die Massenkonzentrationenβ von Stickstoff und Sauerstoff unter den gegebenen Randbedingungen ermitteln:

βN2=σN2ρN20,7811,250 kg/m30,976 kg/m3{\displaystyle \beta _{\mathrm {N_{2}} }=\sigma _{\mathrm {N_{2}} }\cdot \rho _{\mathrm {N_{2}} }\approx 0{,}781\cdot 1{,}250\ \mathrm {kg/m^{3}} \approx 0{,}976\ \mathrm {kg/m^{3}} }
βO2=σO2ρO20,2091,429 kg/m30,299 kg/m3{\displaystyle \beta _{\mathrm {O_{2}} }=\sigma _{\mathrm {O_{2}} }\cdot \rho _{\mathrm {O_{2}} }\approx 0{,}209\cdot 1{,}429\ \mathrm {kg/m^{3}} \approx 0{,}299\ \mathrm {kg/m^{3}} }

In der Realität ist die Luft nicht völlig trocken; bedingt durch denWasserdampf als zusätzliche Mischungskomponente im Stoffgemisch sind die Massenkonzentrationen von Stickstoff und Sauerstoff etwas kleiner.

Einzelnachweise

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  1. abcNormDIN 1310:Zusammensetzung von Mischphasen (Gasgemische, Lösungen, Mischkristalle); Begriffe, Formelzeichen. Februar 1984 (mit Anmerkung, dass das Formelzeichenβ anstelle des bisher genormten Zeichensϱ{\displaystyle \varrho } festgelegt wird, um Verwechslungen mit der Dichte zu vermeiden).
  2. abcdP. Kurzweil:Das Vieweg Einheiten-Lexikon: Begriffe, Formeln und Konstanten aus Naturwissenschaften, Technik und Medizin. 2. Auflage. Springer Vieweg, 2013,ISBN 978-3-322-83212-2,S. 49, 224, 225, 262,doi:10.1007/978-3-322-83211-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Softcover-Nachdruck der 2. Auflage 2000).  – (lexikalischer Teil PDF; 71,3 MB).
  3. U. R. Kunze, G. Schwedt:Grundlagen der qualitativen und quantitativen Analyse. 4. Auflage. Thieme, Stuttgart [u. a.] 1996,ISBN 3-13-585804-9,S. 71 (dort Fußnote:ρ* zur Unterscheidung von der Dichteρ, als neues Symbol wirdβi vorgeschlagen). 
  4. K.-H. Lautenschläger:Taschenbuch der Chemie. 18. Auflage. Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2001,ISBN 3-8171-1654-3,S. 51. 
  5. abcG. Jander, K. F. Jahr, R. Martens-Menzel, G. Schulze, J. Simon:Maßanalyse: Theorie und Praxis der Titrationen mit chemischen und physikalischen Indikationen. 18. Auflage. De Gruyter, Berlin / Boston 2012,ISBN 978-3-11-024898-2,S. 54,doi:10.1515/9783110248999 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  6. abEintrag zumass concentration. In:IUPAC (Hrsg.):Compendium of Chemical Terminology. The “Gold Book”.doi:10.1351/goldbook.M03713 – Version: 2.3.3.
  7. W. M. Haynes:CRC Handbook of Chemistry and Physics. 95. Auflage. CRC Press / Taylor & Francis, Boca Raton (FL) 2014,ISBN 978-1-4822-0867-2,S. 5–142 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
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