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Martin Disteli

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Selbstbildnis um 1840

Martin Disteli (*28. Mai1802 inOlten; †18. März1844 inSolothurn) war einSchweizer Maler und liberaler Polit-Karikaturist.

Leben

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Disteli wurde als Sohn des Urs Martin, eines reichen Seidenwarenfabrikanten (1829 Konkurs) und der Schneidertochter Anna Maria geb. Kümmerli, geboren. Seine Schwester Elise Johanna heiratete 1835 den PolitikerJoachim Leonz Eder. Disteli war verheiratet mit der Bauerntochter Theresa Gisiger.[1]

Disteli bekundete schon während seiner Studienzeit inLuzern undJena ein seltenes Talent, dem öffentlichen Leben seine komischen Seiten abzugewinnen und dieselben aufs Treffendste zu skizzieren; Beispiele seines Wirkens sind imKarzer derUniversität Jena erhalten. Wegen seiner Teilnahme an derBurschenschaftrelegiert – er schloss sich 1822 derJenaischen Burschenschaft an[2] –, kehrte Disteli in die Heimat zurück und fing nun an, seine Kunst zum Broterwerb zu benutzen. Er malte Aushängeschilder undPorträts, zeichnete Schweizerschlachten, Tiere zuAbraham Emanuel Fröhlichs Fabeln, historische Bilder zu dem schweizerischen TaschenbuchAlpenrosen u. a.

Auch gründete er in seiner Vaterstadt eine Zeichenschule und wurde infolgedessen 1836 als Zeichenlehrer an dieHöhere Lehr- und Erziehungsanstalt des Kantons Solothurn berufen. In der Landwehr des Kantons Solothurn zumOberstleutnant und Chef des zweitenBataillons emporgestiegen, stand er 1836 den Einwohnern vonBasel-Land in ihrem liberalen Aufstand gegenBasel-Stadt bei und erwarb sich dadurch das basellandschaftlicheEhrenbürgerrecht.

In seiner praktischen Weise ging er in seinen derben Angriffen auf dem Gebiet der Politik und Religion nie auf Systeme, sondern immer auf Persönlichkeiten los und geisselte namentlich die, welche er für Heuchler oder Windfahnen hielt. Dies zeigte er besonders in seinemSchweizerischen Bilderkalender, zu dem RegierungsratPeter Jakob Felber die Texte schrieb.

Martin Distelis Leiche wurde unter militärischer Begleitung nach Olten überführt und dort auf dem Friedhof der neuen Stadtkirche begraben. Der Gedenkstein für Disteli steht heute im Kleinholz bei Olten.[3]

Teile seines Werks und Lebenszeugnisse bewahrt dasDichter- und Stadtmuseum Liestal auf. In seiner GeburtsstadtOlten sind eine Bahnhofsunterführung, sein Geburtshaus und eine Strasse nach ihm benannt. DasKunstmuseum Olten mit einem grossen Bestand an Disteli-Werken hiess früher ebenfalls nach dem Künstler. Zum 100. Todestag des grossen Oltner Malers und leidenschaftlichen Kämpfers hat dieVereinigung Oltner Bücherfreunde ein Theaterstück von Max Mumentahler veröffentlicht (Nr. 21., März 1944).

Literatur

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  • Jacob Achilles Mähly: Disteli, Martin. In:Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 256.
  • Hans Brunner:Martin Disteli an der Universität in Freiburg und Jena. In:Oltner Neujahrsblätter. Band 54, 1996, S. 22–25.
  • Helge Dvorak:Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1:A–E. Heidelberg 1996, S. 207.
  • Philippe Kaenel: Disteli, Martin. In:Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Herbert Koch:Der Raub der Sabinerinnen – ein Jenaer Karzerbild. In:Altes und Neues aus Jena. Ein Heimatbuch aus dem mittleren Saaletal. Herausgeber: Deutscher Kulturbund Jena (1960), S. 23–26.
  • Lucien Leitess;Irma Noseda; Bernhard Wiebel:Und fluchend steht das Volk vor seinen Bildern. Martin Disteli [1802 – 1844] Kunstmuseum Olten, Olten 1978,ISBN 978-3-7209-0001-0.
  • Lucien Leitess:...Und fluchend steht das Volk vor seinen Bildern. Der vergessene Meister einer zu stürmischen Zeit. In:Projekt Schweiz. Vierundvierzig Porträts aus Leidenschaft. Hg. von Stefan Howald. Unionsverlag, Zürich 2021,ISBN 978-3-293-00578-5, S. 204–215.
  • Volker Wahl:Aus der Geschichte des Jenaer Universitätskarzers. In:Jena soll leben. Beiträge zum historischen Studentenleben an der Universität Jena. Jena (Jenaer Reden und Schriften 1991), S. 57–85.
  • Gottfried Wälchli: Disteli, Martin. In:Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957,ISBN 3-428-00184-2, S. 744 (Digitalisat).
  • Gottfried Wächli:Zu Martin Distelis hundertstem Todestag. In:Oltner Neujahrsblätter. Band 2, 1944, S. 6–7.

Weblinks

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Commons: Martin Disteli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Philippe Kaenel: Martin Disteli. In:Historisches Lexikon der Schweiz. 9. Februar 2004, abgerufen am20. Oktober 2017.
  2. Helge Dvorak:Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1:A–E. Heidelberg 1996, S. 207.
  3. Gedenkstein für Martin Disteli, abgerufen am 25. Februar 2021.
  4. WiB Solutions AG: Geburtshaus Martin Disteli. Archiviert vom Original am 6. Juli 2020; abgerufen am 6. Juli 2020 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wib.ch 

Dieser Artikel basiert auf einemgemeinfreien Text ausMeyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888 bis 1890.

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Personendaten
NAMEDisteli, Martin
KURZBESCHREIBUNGSchweizer Maler
GEBURTSDATUM28. Mai 1802
GEBURTSORTOlten
STERBEDATUM18. März 1844
STERBEORTSolothurn
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