Marta Fuchs

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Dieser Artikel behandelt die Sängerin Marta Fuchs. Zur Politikerin sieheMartha Fuchs.
Marta Fuchs bei der Probe zum „Rosenkavalier“ an der Staatsoper (1937)
Marta Fuchs alsKundry mitHeinz Tietjen undIvar Andrésen bei den Proben zumParsifal, Bayreuther Festspiele 1936

Marta Fuchs (*1. Januar1898 inStuttgart; †22. September1974 inStuttgart-Sonnenberg) war eine deutsche Konzert- und Opernsängerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Marta Fuchs ist in einer Künstlerfamilie aufgewachsen; der Vater war Dekorationsmaler[1], Innungsvorstand und Stadtrat. Er verfügte, wie auch die Mutter über eine gute Stimme, und sang in mehreren Chören. So kam Marta Fuchs zur Musik und Gesang.[2] Später bemühten sich die Eltern um die Karriere ihrer Tochter. Marta besuchte dasKönigin-Katharina-Stift-Gymnasium Stuttgart und studierte an derHochschule für Musik beiMax von Pauer, Kammersänger Lang und Möhlknabl. 1923 mit 25 Jahren begann sie ihre Laufbahn als Konzertsängerin und bei Konzerte und Oratorien. Dann ergänzte sie ihre Ausbildung durch dramatischen Unterricht bei Koreny-Scherk in Stuttgart und debütierte 1928 auf der Opernbühne am StadttheaterAachen mit GlucksOrpheus, Azucena in VerdisTroubadour und BizetsCarmen.

1930 wechselte sie an dieStaatsoper inDresden. Nach der Umschulung vomAlt zum hochdramatischenSopran sang sie u. a.Marschallin,Isolde,Brünnhilde,Arabella und imFidelio. Einen Teil ihrer Alt-Partien behielt sie sogar nach ihrem Fachwechsel zum dramatischen Sopran bei. Seit 1935 gehörte sie auch dem Ensemble derStaatsoper und desDeutschen Opernhauses Berlin an und gastierte in Amsterdam, Prag, Paris, London, Florenz, Wien.

In den Jahren von 1933 bis 1942 stand sie im Mittelpunkt derBayreuther Festspiele, wo man sie als Isolde, Kundry und vor allem als Brünnhilde feierte. Am 20. Februar 1935 übernahm sie die Partie der Maria Tudor in der Uraufführung vonRudolf Wagner-RégenysDer Günstling.

In den 30er und 40er Jahren gehörte sie zur Elite der Wagner- und Strauss-Sängerinnen.[3]

Marta Fuchs wurde aktives Mitglied derChristengemeinschaft und 1924 Mitglied derAnthroposophischen Gesellschaft.[4]

Dem nationalsozialistischen Regime stand sie allerdings distanziert gegenüber. Legendär ist ihr angeblich im schwäbischen Dialekt geführtes Gespräch in Bayreuth mitHitler im Jahr 1938: „Herr Hitler, Sie mache ä Krieg, das dürfe Sie net.“ Auf Hitlers verneinende Beteuerung antwortete Fuchs: „Ich traue Ihnen net“. Im Mai 1939 fragte Hitler sie bei einem neuerlichen Empfang: „Frau Fuchs habe ich ä Krieg gemacht?“ Marta Fuchs soll geantwortet haben: „Ich traue Ihnen trotzdem net. Sie machen einen“.[5] Mit Hitler undGöring persönlich bekannt, setzte sie sich mit ihrem Namen in Petitionen für den Fortbestand der anthroposophischen Arbeit ein. Am 25. Juni 1941 setzte sie sich für die Aufhebung der Maßnahmen ein, die gegen die Christengemeinschaft verhängt wurden.[4]

1941 sang sie dieFidelio-Leonore an der römischen Oper.

Gastspiele gab sie inBayreuth (z. B. 1938Kundry inParsifal),Amsterdam,Paris,London,Berlin,Wien undSalzburg.

Nach Leoš JanáčeksJenůfa 1944, in der sie die Küsterin war, schrieb ihrFedor Stepun: „Eine wirklich vollkommene Vereinigung von Spiel und Gesang und damit eine wahre Erfüllung der Oper habe ich bis jetzt nur in dem großartigen Komödiantentum des genialen Schaljapin und in Ihrer so ganz anderen priesterlichen verinnerlichten Kunst verwirklicht gefunden und wenn Ihnen Ihre Gestaltung so vollkommen gelungen ist, so liegt das nicht zuletzt darin, dass Ihr Spiel sich stilistisch nicht im Naturalistisch-Psychologischen, sondern im mysterienhaft-tragischen Raum bewegt.“Furtwängler schrieb nach einer Isolde am 3. Februar 1944 in Berlin, eine so schöne Darstellung und eine solche Verklärung im Liebestod habe er noch nie erlebt.[4] Fuchs stand 1944 in derGottbegnadeten-Liste desReichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[6]

Nach demUntergang Dresdens am 13. Februar 1945 floh Marta Fuchs in ihr Haus amTegernsee, dann nach Stuttgart, sang noch gastweise an der Stuttgarter Oper, auf Tagungen der Christengemeinschaft und 1948 bei einer Tagung derWaldorflehrer. 1952 erfolgte ihr Rückzug von der Bühne.

In einem Altersheim in Stuttgart-Sonnenberg starb sie am 22. September 1974.

Darstellung Marta Fuchs in der bildenden Kunst

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Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Ein erfülltes Bühnenleben. In:Stuttgarter Zeitung. 30. Dezember 1967. 
  2. Ein erfülltes Bühnenleben. In:Stuttgarter Zeitung. 30. Dezember 1967. 
  3. Die schwäbische Wagner-Heroine. In:Stuttgarter Nachrichten. 30. Dezember 1967. 
  4. abcMarta Fuchs – Artikel Johannes Lenz Forschungsstelle Kulturimpuls – Biographien Dokumentation
  5. Vita und Interview mitGottfried von Einem, in:Zeitzeugen. Wege zur Zweiten Republik. Hrsg. von der Universität Salzburg und dem Landesstudio Salzburg des ORF in Zusammenarbeit mit dem Historischen Archiv des ORF, Wien 1987, S. 68–80, hier S. 76
  6. Fuchs, Marta. In: Theodor Kellenter:Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020,ISBN 978-3-88741-290-6, S. 244
  7. Regine; Hausmann-Kohlmann Richter: Porträt Marta Fuchs. Scherenschnitt auf Karton mit Künstlersignatur und Autograph der Porträtierten; 26,6 x 21,4 cm. 1949. Dresden: SLUB MK.4,15.a. 1949, abgerufen am 27. Mai 2023. 
Personendaten
NAMEFuchs, Marta
KURZBESCHREIBUNGdeutsche Konzert- und Opernsängerin (Sopran)
GEBURTSDATUM1. Januar 1898
GEBURTSORTStuttgart
STERBEDATUM22. September 1974
STERBEORTSonnenberg
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