![]() AlsGarland, 1945 | ||||||||||||||||||||||||
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DieMarnix war einniederländischerZerstörer der britischenG-Klasse. Das Schiff wurde ursprünglich alsGarland (Kennung: H37) für dieRoyal Navy gebaut und imZweiten Weltkrieg eingesetzt. Zuvor hatten bereits 14 andere Schiffe den NamenGarland geführt, der der älteste in der Royal Navy verbürgte Schiffsname ist. 1940 wurde der Zerstörer unter Beibehaltung des Namens an diepolnische Marine abgegeben, 1947 schließlich von derniederländischen Marine aufgekauft und inMarnix umbenannt.
Als am 5. März 1934 die Aufträge für die neun Einheiten (acht Zerstörer und ein Flottillenführer) der G-Klasse erteilt wurden, wurden auch zwei Zerstörer beiFairfield bestellt, wo schon zwei Zerstörer derD-Klasse entstanden waren. Die Kiellegung des ersten Schiffes mit der Baunummer 651 erfolgte auf der Werft inGovan am 22. August 1934. Vom Stapel lief dieGarland am 24. Oktober 1935 und wurde dann am 3. März 1936 in Dienst gestellt. Der Zerstörer war das vierzehnte Schiff der Royal Navy mit diesem Namen, der als der älteste nachgewiesene Namen eines Schiffes der Royal Navy gilt. Zuletzt hatte ihn ein Zerstörer derAcasta-Klasse geführt, der von 1913 bis 1921 im Dienst der Navy war. DieseGarland war eine Sonderfertigung, deren Rumpf beiCammell, Laird & Company entstand und für die der TurbinenlieferantParsons der Auftragnehmer war.
Der neue Zerstörer wurde zunächst kurz bei derHome Fleet eingefahren, ehe er wie seine Schwesterschiffe zur „1. Destroyer Flotilla“ bei der britischenMittelmeerflotte kam. Die Schiffe der G-Klasse ersetzten bei der inAlexandria stationiertenFlottille 1936 Zerstörer derV- und W-Klasse, die zuvor auf der China Station eingesetzt waren.[1] Wie die meisten Schiffe der Flottille wurde dieGarland auch bei densogenannten Neutralitätspatrouillen vor der südspanischen Küste zur Überwachung des spanischen Bürgerkriegs eingesetzt. Überholung des Schiffes fanden in den Jahren bis 1939 meist auf der Marinewerft inSheerness statt.
Bei Kriegsbeginn traf dieGarland in einer Division der Flottille gerade von einer Kontrollfahrt durch dasRote Meer bis nachAden und zurück wieder in Alexandria ein. Ab dem 6. September wurde der Zerstörer wie die anderen Einheiten der Flottille zur Überwachung des Handelsverkehrs eingesetzt und suchte nach deutschen Handelsschiffen und für das Deutsche Reich bestimmte Ladungen (Konterbande). Britische Handelsschiffe wurden im östlichen Mittelmeer zu Geleitzügen zusammengefasst und begleitet. Bei der Sicherung eines Konvois nach Malta explodierten einige Wasserbomben auf dem Heck des Schiffe, das schwer beschädigt wurde, und zerstörten Teile der Maschinenanlage. Der Zerstörer wurde in das nähere Alexandria eingeschleppt, wo eine erste Notreparatur erfolgte. Am 10. Oktober begann dann die eigentliche Reparatur des Schiffs auf der Marinewerft in Malta. Die in Reparatur befindlicheGarland verblieb so als einziges Schiff der Klasse im Mittelmeer, während die andere Einheiten in zwei Vierergruppen im Oktober 1939 nach Großbritannien verlegt wurden. Erst im April 1940 begannen die ersten Testfahrten des Zerstörers. Über die Abgabe des Zerstörers an die polnische Marine war schon eine Zeit verhandelt worden und er wurde dann am 3. Mai 1940, dem Jahrestag der polnische Verfassung von 1791, an diese Marine übergeben.[2] Im Hinblick auf die besondere Tradition des Namens wurde beschlossen, von einer Umbenennung abzusehen.
Ab Juni 1940 war der Zerstörer der 14. Zerstörerflottille in Alexandria zugeordnet. Er eskortierte mehrmalsGeleitzüge, die Versorgungsgüter nachMalta brachten. Bei einem der Geleite wurde am 28. Juni 1940 der italienische ZerstörerEspero versenkt. Im September wurde dieGarland bei einem italienischen Luftangriff durch einenBombentreffer beschädigt. Im Laufe dieses Monats wurde der Zerstörer dann zur Home Fleet transferiert. Dort wurde er gemeinsam mit weiteren polnischen Zerstörern in derNordsee und imÄrmelkanal sowie als Konvoieskorte imNordatlantik, insbesondere auch fürTruppentransporter, eingesetzt. Im September 1941 war das Schiff wieder im Mittelmeer als Eskorte für ein großes Malta-Geleit.
In der Folgezeit wurde dieGarland zur Sicherung von Nordatlantik- undNordmeergeleitzüge verwandt. Von besonderer Bedeutung war dabei der Einsatz im Zusammenhang mit demGeleitzug PQ 16, bei dem der Zerstörer durch deutsche Luftangriffe erhebliche Verluste unter der Besatzung hinnehmen musste. Bei den laufend anstehenden Reparaturen kam es dann zu einer weiteren Reduzierung der Hauptartillerie, für die einHedgehog und zusätzlicheFla-Waffen eingebaut wurden.
Im Frühjahr 1944 lag der Einsatzschwerpunkt an der Westküste Afrikas, bevor der Zerstörer an der Landung in Südfrankreich (Operation Dragoon) teilnahm. Es folgtenU-Jagd-Operationen im Mittelmeer. Dabei gelang es derGarland am 19. September 1944, gemeinsam den ZerstörernTroubridge undTerpsichore das deutscheU-BootU 407 südlich vonMilos zu versenken. Im Oktober 1944 unterstützte das Schiff die alliierte Landung in Griechenland. Vom Jahresende bis zum Kriegsende war dieGarland dann in derBiskaya eingesetzt. Das Schiff wurde am 24. September 1946 außer Dienst gestellt und an die Royal Navy zurückgegeben.
Anfang 1947 wurde dieGarland an die Koninklijke Marine verkauft, die den Zerstörer inMarnix umbenannte und nach einem Umbau als Artillerie-Schulschiff verwendete. Nachdem es alsFregatte umklassifiziert worden war, wurde das Schiff 1964 außer Dienst gestellt und vier Jahre später verschrottet.