Markus Meyer

Markus Meyer (geboren am11. Mai1971 inCloppenburg) ist eindeutscherSchauspieler und Ensemblemitglied desWienerBurgtheaters.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Meyer studierte zuerstBiochemie an derUniversität Hannover. Nach dem Abschluss dieses Studiums änderte er plötzlich seinen Berufswunsch und begann eine Schauspielausbildung an derBerliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, die er 2000 erfolgreich beendete. Noch während seines Schauspielstudiums trat er öfters in Berlin an derDeutschen Oper, an derVolksbühne sowie amHans Otto Theater inPotsdam auf, und nach dem Abschluss seiner Schauspielausbildung wurde er sofort ansBerliner Ensemble engagiert, wo er mitClaus Peymann,George Tabori undPhilip Tiedemann zusammenarbeitete. Er spielte Aumerle in ShakespearesRichard II., einen jungen Tempelherren in LessingsNathan der Weise, Mr. Martin in IonescosDer Wahnsinn der Wörter / Die kahle Sängerin und Pawel Wlassow in BrechtsDie Mutter. 2004 holte ihnAndrea Breth für ihre InszenierungDie Katze auf dem heißen Blechdach nach Wien, wo er seit 2005 am Burgtheater fest engagiert ist.
In Wien etablierte er sich schnell mit unterschiedlichen Charakterrollen in modernen wie in klassischen Stücken. Darüber hinaus erhielt er Gelegenheit, Soloprogramme bzw. Ein-Personen-Stücke wieMein Arm oderDorian Gray zu präsentieren. Über die Schauspielerei hinaus ist Meyer auch Turniertänzer in den Sparten Standard und Latein sowie ein versierter Chanson-Sänger. Auch diese Talente konnte er bereits mehrfach in Burgtheater-Produktionen unter Beweis stellen, so z. B. inFranz WittenbrinksSo leben wir und nehmen immer Abschied, in dem er mit Darbietungen vonElvis Presley bisFranz Schubert beeindruckte, oder in Andrea Breths InszenierungZwischenfälle, bei der nicht zuletzt das Tanzsolo von Markus Meyer zu einem Highlight der Aufführung gehörte.
Nach 2006, als er als Maler Schwarz in WedekindsErdgeist/Lulu bei denFestspielen Reichenau unter der Regie vonMaria Happel auftrat, stand Meyer auch im Sommer 2011 als Werschinin inDrei Schwestern, ebenfalls unter der Regie von Maria Happel, in Reichenau auf der Bühne.
Daneben ist Markus Meyer ein versierter Hörspielsprecher, z. B. für denÖsterreichischen Rundfunk oder denHessischen Rundfunk. Neben zahlreichen Einzelproduktionen wirkte er mit bei der HörspielserieOutland oder in dem vonRadio Bremen produzierten Folgen desARD Radio Tatorts, in denen er den Ermittler Dr. Kurt Gröninger, einen Staatsanwalt spricht.[1]
Als Filmschauspieler ist er inJosh Broeckers FilmEin Millionär zum Frühstück und als Max inDanielle Proskars FamilienfilmKaro und der Liebe Gott zu sehen. Im Fernsehen war er in einer Gastrolle bei der FernsehserieDie Cleveren zu sehen.
Im Februar 2021outete er sich im Rahmen der Initiative#actout imSZ-Magazin mit 185 anderenlesbischen,schwulen,bisexuellen,queeren,nicht-binären undtrans* Schauspielern.[2]
Bühnenrollen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Berliner Ensemble
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Aumerle inRichard II. vonWilliam Shakespeare (R: Claus Peymann, 2000)
- Tempelherr inNathan der Weise vonGotthold Ephraim Lessing (R: Claus Peymann, 2002)
- Mr. Martin inDer Wahnsinn der Wörter/Die kahle Sängerin vonEugène Ionesco (R: Philip Tiedemann, 2002)
- Pawel Wlassow inDie Mutter vonBertolt Brecht (R: Claus Peymann, 2003)
- Leonce inLeonce und Lena vonGeorg Büchner (R: Robert Wilson, 2003)
Burgtheater Wien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Brick inDie Katze auf dem heißen Blechdach vonTennessee Williams (R: Andrea Breth 2004)
- Hamlet3 von William Shakespeare (R:Árpád Schilling 2005)
- Just inMinna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing (R: Andrea Breth 2005)
- Lev inBoulevard Sevastopol vonIgor Bauersima undRéjane Desvignes (R: Igor Bauersima 2006)
- Karl-Heinz Lutz inDie Unvernünftigen sterben aus von Peter Handke (R: Frederike Heller 2006,Salzburger Festspiele in Kooperation mit dem Wiener Burgtheater)
- Franz Flaut inEin Sommernachtstraum vonWilliam Shakespeare (R:Theu Boermans 2007, Burgtheater)
- Mercutio inRomeo und Julia von William Shakespeare (R:Sebastian Hartmann 2007, Burgtheater)
- Richard inDer Löwe im Winter vonJames Goldman (R:Grzegorz Jarzyna 2007, Burgtheater)
- Lee inMotortown vonSimon Stephens (R:Andrea Breth) 2008, Akademietheater
- SoloprogrammMein Arm vonTim Crouch (R:Anik Moussakhanian 2008)
- Nick inWer hat Angst vor Virginia Woolf? vonEdward Albee (R:Jan Bosse 2008, Burgtheater)
- Felix Krull inSchöner lügen – Hochstapler bekennen (R:Bastian Kraft 2008, Burgtheater)
- Malcolm inMacbeth (R:Stephan Kimmig 2008)
- Der Sohn inSo leben wir und nehmen immer Abschied vonFranz Wittenbrink (R: Franz Wittenbrink/Stephanie Mohr), Burgtheater 2009
- Cassio inOthello von William Shakespeare, (R:Jan Bosse), Burgtheater 2009
- Aumerle inRichard II. von William Shakespeare, (R:Claus Peymann), Burgtheater 2010
- Dorian Gray inDorian Gray vonOscar Wilde, (R: Bastian Kraft), Burgtheater (Vestibül) 2010, danach auch in Akademie- und Burgtheater
- Diverse Rollen inZwischenfälle, Szenen vonDaniil Charms,Georges Courteline undPierre Cami, (R:Andrea Breth), Akademietheater 2011
- Peter Pan, Burgtheater 2011
- Komponist Philippe inPeter TurrinisBei Einbruch der Dunkelheit, Burgtheater 2014
- Justin inEugène LabichesDie Affäre Rue de Lourcine, Burgtheater 2015
- Toinette, Argands Dienstmädchen, inMolièresDer eingebildete Kranke, Burgtheater 2015
- Truffaldino inCarlo GoldonisDer Diener zweier Herren, Burgtheater 2016
- Ludwig II. in Ludwig II., nacheinem Film vonLuchino Visconti, Akademietheater 2017
- Nebel inLiebesgeschichten und Heiratssachen, Burgtheater 2017
- Rauch inKasimir und Karoline, Burgtheater 2023
Festspiele Reichenau
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Maler Schwarz inLulu vonFrank Wedekind (R:Maria Happel 2006)
- Werschinin inDrei Schwestern vonAnton Tschechow (R:Maria Happel 2011)
Salzburger Festspiele
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jakob Michael Reinhold Lenz inLenz von Georg Büchner, RegieCornelia Rainer, 2012
- Puck bzw. Robin Goodfellow inEin Sommernachtstraum von William Shakespeare, Musik:Felix Mendelssohn Bartholdy, Übersetzung und Regie:Henry Mason, 2013
Filme
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 2001: Ein Millionär zum Frühstück – Regie:Josh Broecker
- 2003:Lottoschein ins Glück – Regie:Dirk Regel
- 2005:Karo und der Liebe Gott – Regie:Danielle Proskar
- 2007: Capri, you love?
- 2007:Nur ein kleines bisschen schwanger – Regie:Lars Montag
- 2008:Inga Lindström: Sommer in Norrsunda – Regie:Thomas Hermann
- 2010: Die geerbte Familie – Regie: Christine Kabisch
Serien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 2009:Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Folge:Himmelfahrtskommando)
- 2021:SOKO Donau (Folge:Böser Geist)
Hörspiele und Features (Auswahl)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 2003:Karla Krause:Liebe, die um Abschied weiß – Regie:Robert Matejka (Radio-Feature –DLR Berlin/BR)
- 2008:John von Düffel:Schrei der Gänse. Regie:Christiane Ohaus (Radio-Tatort –Radio Bremen)
- 2008:Adolf Schröder:Mutter Hamburg – Regie:Heinz von Cramer (Hörspiel – DKultur)
- 2009; John von Düffel:Die Unsichtbare. Regie: Christiane Ohaus, (Radio-Tatort – Radio Bremen)
- 2011: John von Düffel:Wer sich umdreht oder lacht ... Regie: Christiane Ohaus (Radio-Tatort – Radio Bremen)
- 2011:Hanns Heinz Ewers:Clarimonde (Nach der Erzählung „Die Spinne“) – Regie:Uwe Schareck (Hörspiel –DKultur)
- 2011:Klaudia Ruschkowski/Giuseppe Maio:Im Bild versinken. Zigaina und Pasolini – Regie: Giuseppe Maio (Hörspiel – DKultur)
- 2012:Aravind Adiga:Der weiße Tiger – Bearbeitung und Regie:Beate Andres (Hörspiel – DKultur/NDR)
- 2012: John von Düffel:Ein klarer Fall. Regie: Christiane Ohaus, (Radio-Tatort – Radio Bremen)
- 2013:Normand Chaurette:Provincetown Playhouse, Juli 1919, Ich war 19 (Hörspiel –SR)
- 2013:petschinka:Chatroomdreams – Komposition und Regie: petschinka (Hörspiel –SRF)
- 2013:Mathieu Beurton:Drei Menschen und das Salz im Meer – Regie:Marguerite Gateau (Hörspiel – DKultur/SR)
- 2014: John von Düffel:Die Katze des Libanesen – Regie: Christiane Ohaus (Radio-Tatort – Radio Bremen)
- 2014:Andra Joeckle:Das Tangotier oder Reibung erzeugt Wärme – Regie:Alexander Schuhmacher (Hörspiel – DKultur)
- 2014:Joy Markert:Der Mendelssohnriss – Regie: Alexander Schuhmacher (Hörspiel – DKultur)
- 2014:Esther Dischereit:Die Mauern waren hier dick – (Autorenproduktion)
- 2014:Joy Markert:Der Mendelssohnriss – Regie:Alexander Schuhmacher (Kriminalhörspiel – DKultur)
- 2015:David Vogel:Eine Wiener Romanze – Regie:Harald Krewer (Hörspiel, 2 Teile – ORF/DKultur)
- 2015: John von Düffel:Die Toten ruhen (Staatsanwalt Dr. Kurt Gröninger) – Regie: Christiane Ohaus (Radio-Tatort – RB)
- 2015:Petros Markaris:Sokrates lässt grüßen – Regie:Christoph Dietrich (Kriminalhörspiel – DKultur)
- 2018:Liu Cixin:Die drei Sonnen.Trisolaris-Trilogie – Regie:Martin Zylka (Hörspiel – WDR)
Auszeichnung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 2016:Schauspieler des Jahres, ausgezeichnet von der ORF-Hörspiel-Jury[3]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Medien von und über Markus Meyer im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Markus Meyer beiIMDb
- Agenturprofil bei der AgenturSchott+Kreutzer; abgerufen am 14. Oktober 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Dr. Kurt Gröninger alias Markus Meyer. (Memento desOriginals vom 20. Juli 2011 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ard.de radiotatort.ard.de, 11. Januar 2010.
- ↑Carolin Emcke,Lara Fritzsche:»Ich komme aus einer Welt, die mir nicht von mir erzählt hat«. In:Süddeutsche Zeitung Magazin, 5. Februar 2021, S. 8–21.
- ↑ORF-Hörspiel-Jury kürt Markus Meyer zum „Schauspieler des Jahres“.Der Standard, 26. Jänner 2016.
Personendaten | |
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NAME | Meyer, Markus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1971 |
GEBURTSORT | Cloppenburg |