Marktvolumen

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UnterMarktvolumen versteht man in derMikroökonomie und derBetriebswirtschaftslehre die tatsächlicheAbsatzmenge oder den tatsächlichenUmsatz aller Marktteilnehmer zusammen auf einem bestimmtenMarkt innerhalb eines bestimmtenZeitraums.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

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DieFachliteratur verwendet den Begriffsinhalt nicht einheitlich.Günter Wöhe definiert das Marktvolumen als realisierteAbsatzmenge.[1] Der gleichen Auffassung folgen dieÖkonomenRichard Köhler,[2]Klaus Brockhoff,[3]Robert Nieschlag,[4] oderHeribert Meffert.[5] Insbesondere in der amerikanischen Literatur wird eine Differenzierung zwischen Marktvolumen undMarktpotenzial nicht vorgenommen, beide heißenenglischmarket potential.[6] Eine Differenzierung zwischen beidenMarktdaten ist jedoch erforderlich, da ansonsten diebetriebswirtschaftliche Kennzahl derMarktsättigung nicht ermittelt werden kann. Das Marktvolumen schöpft nämlich bei ungesättigten Märkten lediglich einen Teil des Marktpotenzials aus. Um Preiseffekte auszuschalten, ist es meist sinnvoll, dasAbsatzvolumen als Maßgröße für das Marktvolumen zu wählen.

Kennzahlen zum Marktvolumen

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Das Marktvolumen gehört in derMarktforschung zu den wichtigsten Marktdaten. Es bildet die Grundlage für die Ermittlung desMarktanteils und ist Maßstab für dieMarktgröße. Der Marktanteil kann für einProduktregional, international oder alsWeltmarkt-Anteilaggregiert werden. So führten im Jahre 2014 dieUSA auf demTonträgermarkt weltweit nach Marktanteilen (Umsatz in Euro) mit 32,7 %, gefolgt vonJapan (17,6 %),Deutschland (9,4 %) undGroßbritannien (8,9 %).[7] Neben dieserSegmentierung nach regionalen Märkten kann das Marktvolumen auch demografisch untersucht werden, etwa seine Verteilung auf bestimmteZielgruppen.

Das Marktvolumen ergibt sich national durch Ermittlung der Inlandsproduktion unter Berücksichtigung vonImporten undExporten:

Marktvolumen=Produktion+ImporteExporte{\displaystyle {\text{Marktvolumen}}={\text{Produktion}}+{\text{Importe}}-{\text{Exporte}}}

Sind auf dem Inlandsmarkt auch ausländische Anbieter vorhanden, so kann dieImportquote ermittelt werden:

Importquote=ImportMarktvolumen 100%{\displaystyle {\text{Importquote}}={\frac {\text{Import}}{\text{Marktvolumen}}}\ \cdot 100\,\%}

Die Importquote ist hoch, wenn der Inlandsmarkt aus ökonomischen Gründen (etwa geringe Anzahl inländischer Anbieter,Aufwertungsdruck, Preisgefälle oder fehlendePatente/Lizenzen/Konzessionen) nicht imstande ist, den Importdruck zu mildern.

Die Summe aller Marktanteile der Anbieter ergibt das Marktvolumen:

Marktanteil=Umsatzvolumen eines AnbietersMarktvolumen 100%{\displaystyle {\text{Marktanteil}}={\frac {\text{Umsatzvolumen eines Anbieters}}{\text{Marktvolumen}}}\ \cdot 100\,\%}

Ein gesättigter Markt liegt vor, wenn das Marktvolumen annähernd dem Marktpotenzial entspricht. Ungesättigt ist ein Markt, wenn das Marktvolumen deutlich geringer ist als das Marktpotenzial.[8]

Marktsättigung=MarktvolumenMarktpotenzial 100%{\displaystyle {\text{Marktsättigung}}={\frac {\text{Marktvolumen}}{\text{Marktpotenzial}}}\ \cdot 100\,\%}

Ein ungesättigter Markt weist Wachstumspotenziale auf. Sie müssen mitMarketinginstrumenten ausgeschöpft werden.

Von einerMarkträumung wird gesprochen, wenn sich Angebotsmenge und Nachfragemenge ausgleichen; es liegt einMarktgleichgewicht vor:

Angebotsmenge=Nachfragemenge{\displaystyle {\mbox{Angebotsmenge}}={\mbox{Nachfragemenge}}}

Marktentwicklung

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Zeitliche Veränderungen des Marktvolumens geben Hinweise auf dieMarktentwicklung.Zeitreihen über mehrere Jahre hinweg lassen auf einenWachstumsmarkt,gesättigten Markt,Schrumpfmarkt oderzyklischen Markt schließen.

Weblinks

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Wiktionary: Marktvolumen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Günter Wöhe,Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 25. Auflage, 2013, S. 378
  2. Richard Köhler, in: Waldemar Wittmann/Werner Kern(Hrsg.),Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 1993, S. 89
  3. Klaus Brockhoff,Marktsättigung, in: Bruno Tietz/Richard Köhler/Joachim Zentes (Hrsg.),Handwörterbuch des Marketing, 1995, Sp. 1795
  4. Robert Nieschlag/Erwin Dichtl/Hans Hörschgen,Marketing, 1997, S. 35
  5. Heribert Meffert,Marketing: Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung, 1998, S. 165
  6. Paul E. Green/Donal S. Tull,Research for Marketing Decisions, 1988, S. 648
  7. statista. Das Statistik-Portal,Musikindustrie: Umsatzanteile der fünf wichtigsten Tonträgermärkte am Weltmarkt in den Jahren 2002 bis 2014 abgerufen am 9. Mai 2015
  8. Rolf Böhm/Cornel Müller/Claude Siegenthaler/Christoph Spahr/Michael Ulrich/Sven Wenger,Das Unternehmen aus Sicht der Wirtschaftsinformatik, 2001, S. 74
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