Mark Vogelsberger (*10. Dezember1978 inBad Kreuznach) ist ein deutscherPhysiker,Mathematiker,Informatiker,Autor undBerater. Er istProfessor amMassachusetts Institute of Technology in denUSA. Am bekanntesten ist er für seine Arbeiten in derAstrophysik undIT-Sicherheit. Er ist auch Berater für Anwendungenkünstlicher Intelligenz in derIndustrie,Wirtschaft undMedizin, Autor zahlreicher Publikationen zur IT-Sicherheit undGründer desInSecurity Bulletins.
Vogelsberger wuchs inHackenheim auf und absolvierte sein Abitur 1998 amGymnasium an der Stadtmauer in Bad Kreuznach.[1] Er studierte ab 2000Informatik,Mathematik undPhysik an derUniversität Mainz und derUniversität Karlsruhe. Er schrieb seine Diplomarbeit in der Arbeitsgruppe vonKurt Binder und Rolf Schilling im Bereich theoretischeFestkörperphysik undSpin-Quantensysteme.[2] Anschließend wechselte er an dasMax-Planck-Institut für Astrophysik und dieLudwig-Maximilians-Universität München, wo er zusammen mitSimon White bis 2010 an seiner Doktorarbeit zum Thema der internen Struktur vonHalosdunkler Materie arbeitete.[3] AlsPost-Doktorand war er amHarvard-Smithsonian Center for Astrophysics derHarvard University, um dort mitLars Hernquist undAvi Loeb auf dem Gebiet derGalaxienentstehung mit einem neuartigen Simulationsverfahren zu arbeiten. Anschließend war er Hubble Fellow desSpace Telescope Science Institute an derJohns Hopkins University und derNASA.
Ende 2013 wurde er Assistant Professor für Physik amMassachusetts Institute of Technology (MIT) und arbeitet dort im Bereich computergestützter Astrophysik. Er gehört dort auch dem MIT Kavli Institute for Astrophysics and Space Research an.[4] 2018 wurde er zum Associate Professor am MIT befördert, 2020 erhielt erTenure am MIT.
Vogelsbergers Arbeit befasst sich hauptsächlich mit der Simulation der Strukturbildung und Entstehung von Galaxien im Universum. Zusammen mitVolker Springel und anderen Wissenschaftlern erstellte er im Jahr 2014 eine Galaxiensimulation unseres Universums imIllustris-Projekt.[5][6] Das Folgeprojekt IllustrisTNG basierte auf dem Erfolg der ursprünglichen Illustris-Simulation.[7]
Vogelsberger entwickelte Verfahren, um die feinskalige Struktur dunkler Materie numerisch zu untersuchen.[8] Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Untersuchung neuer Artendunkler Materie, vorwiegend sogenannterstark wechselwirkender dunkler Materie.[9] Auch hat er Verfahren zur Modellierung von Fuzzy Dark Matter entwickelt und die ersten genauen Simulationen hierzu durchgeführt.[10]
Die meisten Arbeiten von Vogelsberger machen Gebrauch von internationalenSupercomputern, die zu den leistungsfähigsten Computern der Welt gehören. DasIllustris-Projekt wurde beispielsweise teilweise auf dem deutschenSuperMUC gerechnet. Die IllustrisTNG-Simulationen wurden amHöchstleistungsrechenzentrum Stuttgart auf demHazel-Hen-Supercomputer gerechnet.[11]
Neben seiner Tätigkeit als Professor ist VogelsbergerGründer des Insecurity Bulletins.[12] Das Bulletin ist einer der ältesten Informationsdienste zurCybersicherheit in Deutschland. Er ist auch Autor zahlreicher Arbeiten zu Themen derIT-Sicherheit. Unter anderem hat er die erste detaillierte Analyse moderner Multiplattform-Computerviren publiziert.
Vogelsberger ist Entwickler des ersten kommerziell erfolgreichen Sicherheitsmoduls (Secumod), das ursprünglich für dieSuSE AG entwickelt wurde. Secumod war ein weit verbreitetes Kernelmodul, das Server und Clients direkt auf Betriebssystem-Ebene schützte.[13] Das Modul ist der Vorläufer aller heute im Einsatz befindlicher Kernelschutz-Mechanismen moderner IT-Systeme. Es basiert auf einer Idee, die Vogelsberger in einer Publikation der deutschen IT-SicherheitsgruppeThe Hacker's Choice präsentierte.[14] Die darin vorgestellten Techniken wurden auch für zahlreiche Einbrüche in internationale Computersysteme missbraucht. So erregte beispielsweise eine Attacke auf dasPRACE Supercomputer Netzwerk derEuropäischen Union Mitte 2020 größeres Aufsehen.[15] Hierbei kam dasKernel-RootkitDiamorphine zum Einsatz, welches auf den von Vogelsberger entwickelten Angriffsvektoren beruht. Es wurde gemutmaßt, dass es bei dem Angriff um Datendiebstahl im Zusammenhang mit der Entwicklung einesCOVID Impfstoffes oder aber um das Mining vonBitcoins zur Erzeugung großer Geldmengen ging.[16]
Vogelsberger hat fürIBM Research in Irland im Bereich Stream-Processing,Data Science undMachine Learning für skalierbareSmart City Lösungen für den Energiesektor (Stromnetze) und Transportsektor (KI-basierteFlugsicherung /autonome Drohnen) und neuartige Exascale-Alternativen für schwach skalierbareKubernetes gearbeitet. Anschließend war erSenior Manager in einem größeren deutschen IT-Software Unternehmen im BereichBig Data undCloud Computing.[17]
Vogelsberger istReferent undBerater für Anwendungenkünstlicher Intelligenz in derIndustrie (Autonomes Fahren,IoT), derFinanzwirtschaft (Hedgefonds,Investmentbanking,Private Equity,Fintech,Blockchain), Dezentralisierte Finanzmärkte und derMedizin (Radiologie,Onkologie) tätig. Seit 2021 ist er Mitglied des Stiftungsbeirates der internationalen AIQT Foundation inDavos (Schweiz), die sich mit Themen im BereichArtificial Intelligence,Quantum Computing und Quantum Artificial Intelligence beschäftigt.[18]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Vogelsberger, Mark |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Astrophysiker |
| GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1978 |
| GEBURTSORT | Bad Kreuznach |