Marisol Touraine

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Marisol Touraine (2015)

Marisol Touraine (*7. März1959 inParis) ist einefranzösischePolitikerin derParti Socialiste (PS) und war von 2012 bis 2017 Ministerin für Soziales und Gesundheit, zeitweise zusätzlich für Frauenrechte. Seit 2019 ist sie Präsidentin der HilfsorganisationUnitaid.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Studium, Beruf und Familie

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Marisol Touraine, Tochter desSoziologenAlain Touraine und der ausChile stammenden Forscherin Adriana Arenas Pizarro, wuchs in Paris auf. Nach dem Schulabschluss studierte sie an derÉcole normale supérieure de jeunes filles inSèvres und erhielt dieAgrégation (Lehrbefugnis für höhere Schulen) inWirtschafts- undSozialwissenschaften. Anschließend absolvierte sie ein Studium amInstitut d’études politiques de Paris (Sciences Po) und einpostgraduales Studium an derHarvard University (letzteres ohne Abschluss).

Danach wurde sie Mitarbeiterin imSecrétariat général de la défense et de la sécurité nationale (SGDN), einer dem Premierminister unterstellten Behörde für Fragen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Im Anschluss war sie zwischen 1988 und 1991 Beraterin des damaligen PremierministersMichel Rocard für geostrategische Fragen. 1991 wurde sie zur Beamtin beimConseil d’État (Staatsrat) ernannt.

Marisol Touraine ist mit demDiplomatenMichel Reveyrand de Menton verheiratet, der von 2006 bis 2010Botschafter inMali war und von 2010 bis 2013 als Botschafter imTschadakkreditiert ist. Sie haben drei Kinder.

Abgeordnete und Generalratspräsidentin

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Touraine im Jahr 2007

Ihre eigentliche politische Laufbahn begann sie, als sie 1997 als Kandidatin derParti Socialiste erstmals zur Abgeordneten derNationalversammlung gewählt wurde. Dort vertrat sie bis zu ihrer Niederlage bei den Wahlen 2002 gegen den früheren Wahlkreisinhaber und Kandidaten derUnion pour un mouvement populaire (UMP),Jean-Jacques Descamps, denWahlkreisIndre-et-Loire III. Zugleich wurde sie 1997 vom Ersten SekretärFrançois Hollande zurNationalsekretärin der PS für Solidarität und soziale Sicherheit ernannt. 1998 erfolgte ihre Wahl zum Mitglied des Generalrates desDépartements Indre-et-Loire für den Wahlkreis (Kanton) Montbazon, dem sie seither angehört. Touraine ist seit 2006 Vorsitzende derlinkspolitischen, pro-europäischenDenkfabrikÀ gauche, en Europe innerhalb derPS.

Bei denParlamentswahlen 2007 gelang es ihr, Descamps mit einer knappen Mehrheit von 50,22 Prozent der Wählerstimmen zu schlagen, so dass sie als dessen Nachfolgerin abermals als Vertreterin des WahlkreisesIndre-et-Loire III Abgeordnete der Nationalversammlung wurde. Zugleich war sie von 2008 bis 2011 Zweite Vizepräsidentin des Generalrates des Départements Indre-et-Loire.

Sie wurde 2011 zur Präsidentin desGeneralrates desDépartements Indre-et-Loire gewählt. Im Vorfeld derPräsidentschaftswahl 2012 unterstützte Touraine zunächst die Kandidatur vonDominique Strauss-Kahn. Nachdem dieser jedoch nach bekannt gemachten Vergewaltigungsvorwürfen auf eine Bewerbung verzichtete, wurde sie zur Unterstützerin vonFrançois Hollande. Ihr Abgeordnetenmandat und ihr Amt als Generalratspräsidentin legte sie nach ihrer Ernennung zur Ministerin im Juni 2012 nieder. Bis 2015 blieb sie jedoch einfaches Mitglied des Generalrats von Indre-et-Loire.

Sozialministerin

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Touraine (rechts) mitLoïg Chesnais-Girard und StaatspräsidentFrançois Hollande (2011)

Nach der Wahl Hollandes zumStaatspräsidenten und der Ernennung vonJean-Marc Ayrault zum Premierminister wurde sie von diesem am 17. Mai 2012 zur Ministerin für soziale Angelegenheiten und Gesundheit indessen Kabinett berufen[1] und nach der Parlamentswahl im Amt bestätigt (Kabinett Ayrault II). Innerhalb der Regierung bekleidete sie dabei den sechsten Rang, wobei ihr drei Delegierte Minister beigeordnet waren:Michèle Delaunay für ältere Menschen und Abhängigkeiten,Dominique Bertinotti für Familien sowieMarie-Arlette Carlotti für Menschen mit Behinderungen.

Bei der Berufung derRegierung Valls I im April 2014 hieß ihre Funktion nur noch Ministerin für soziale Angelegenheiten, wobei es sich möglicherweise um einen redaktionellen Fehler handelte.[2] Bei der Berufung derRegierung Valls II im August 2014 wurde ihr Geschäftsbereich aufMinisterin für soziale Angelegenheiten, Gesundheit und Frauenrechte erweitert, die Zuständigkeit für Frauenrechte sowie für Familie und Kinder verlor sie im Zuge einer Kabinettsumbildung im Februar 2016, als ihre bisherige StaatssekretärinLaurence Rossignol zur Ministerin erhoben wurde. In der Funktion als Sozial- und Gesundheitsministerin gehörte sie ab Dezember 2016 auch demKabinett Cazeneuve an. Mit dem Regierungswechsel nach der WahlEmmanuel Macrons zum Staatspräsidenten im Mai 2017 endete ihre Amtszeit als Ministerin.

ZurParlamentswahl im Juni 2017 bewarb sich Touraine erneut alsPS-Kandidatin um das Abgeordnetenmandat im 3. Wahlkreis von Indre-et-Loire. Während diePS in Opposition zur Regierung Macron-Philippe stand, bezeichnete sich Touraine jedoch als Vertreterin derMajorité presidentielle („Mehrheit für den Präsidenten“). Macrons ParteiLa République en Marche verzichtete daraufhin in diesem Wahlkreis auf einen eigenen Kandidaten, während diePS ein Parteiausschlussverfahren gegen Touraine einleitete. Im zweiten Wahlgang unterlag Touraine mit 43,4 % gegenSophie Auconie von der bürgerlichenUDI.[3]

Nach der Politik

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Ab August 2017 war Touraine wieder beimConseil d’État tätig. Seit Juni 2019 ist sie Präsidentin der HilfsorganisationUnitaid, die vergünstigte Medikamente gegenHIV/AIDS,Malaria undTuberkulose beschafft.

Veröffentlichungen

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  • Le Bouleversement du Monde - Géopolitique du XXIe siècle, 1995

Weblinks

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Commons: Marisol Touraine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kabinett in Frankreich – Weggefährten und junge Senkrechtstarter. In:Süddeutsche Zeitung vom 16. Mai 2012
  2. DasDekret zur Ernennung der Minister nennt als Amtsbezeichnung von Touraineministre des Affaires sociales (deutsch:Ministerin für soziale Angelegenheiten); bei derBerufung der Staatssekretäre wurde dagegen für die dort angesiedelten Staatssekretäreministre des affaires sociales et de la santé (deutsch:Ministerin für soziale Angelegenheiten und Gesundheit) angegeben, wie das Ministerium auch in den Regierungen Ayrault hieß. Auch die offizielle Internetseite der Regierung führte Touraine mit dem Geschäftsbereich Gesundheit. Es gab allerdings keine offizielle Korrektur der Titulatur des Ministeriums.
  3. Fabienne Marcel:Marisol Touraine (PS) battue dans la 3e circo d'Indre-et-Loire, Sophie Auconie (LR-UDI) élue députée. France 3 Centre-Val de Loire, 18. Juni 2017.
Personendaten
NAMETouraine, Marisol
KURZBESCHREIBUNGfranzösische Politikerin (PS), Mitglied der Nationalversammlung, Ministerin
GEBURTSDATUM7. März 1959
GEBURTSORTParis
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