Marinebasis Pashaliman


DieMarinebasis Pashaliman (albanisch Baza ushtarake e Pashalimanit) ist einer der beiden Hauptstützpunkte deralbanischen Marine (der andere ist inDurrës). Sie befindet sich am südwestlichen Ende derBucht von Vlora beim OrtOrikum. Auch der kleine Marinestützpunkt auf der etwa 25 Kilometer weiter nördlich gelegenen InselSazan gehört zur Pashaliman Marinebasis.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Pashaliman wurde international bekannt, als nach der Gründung desWarschauer Pakts im Jahre 1955, dem Albanien als Gründungsmitglied angehörte, dieSowjetunion dort zwölf ihrer von derNATO alsWhiskey-Klasse bezeichnetenU-Boote stationierte.[1] Pashaliman war in den 1950er Jahren die einzige sowjetische Militärbasis im Mittelmeerraum, und die Sowjets investierten erhebliche Summen in den Ausbau der von ihnen gepachteten Basis. Als der albanische Staats- und ParteichefEnver Hoxha 1960/61 im beginnendenStreit zwischen der Sowjetunion und China die Partei Chinas ergriff und die UdSSR zur Beendigung ihrer militärischen Präsenz in Albanien aufforderte, drohte Moskau im April 1961 mit der Besetzung von Vlora, um den drohenden Verlust der Basis abzuwenden, und kündigte alle Wirtschafts- und Militärhilfe auf. Zur Besetzung Vloras kam es dann allerdings doch nicht, da die Eskalation desKalten Kriegs Moskau an anderen Orten beschäftigte.

Als die Sowjetunion dann ihre U-Boote aus Albanien abzog, eignete sich Hoxha vier der 1955 und 1956 gebauten Boote (S-241,S-242,S-358,S-360) an,[2] die mit albanischenBesatzungen gefahren waren und die daher, nach seiner Auffassung, albanisches Eigentum seien.[3] Die Boote wurden zunächst mit chinesischer Hilfe weiterbetrieben. Als diese ab den späten 1960er Jahren ausblieb, wurde dies zunehmend schwieriger. Das erste Boot wurde bereits 1976 stillgelegt und als Ersatzteillieferant für die anderen benutzt. Das letzte Boot wurde im Jahre 2003 außer Dienst gestellt. Alle vier lagen in der Folge in zunehmend verwahrlostem Zustand an einer Mole im Nordteil des Hafens von Pashaliman.[4] Im Jahr 2012 sollen aber drei der vier U-Boote alsAlteisen verkauft und entsorgt worden sein.[5]
Die Ereignisse rund um den Abzug der Sowjets und die albanische Übernahme der U-Boote wurden vonIsmail Kadare im RomanDer große Winter („Dimri i madh“, 1977) dargestellt.
Heutige Nutzung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach dem Ende deskommunistischen Regimes verkam die Basis, und beim sogenanntenLotterieaufstand von 1997 wurde sie verwüstet. Danach wurde sie im Rahmen eines albanisch-türkischen Abkommens von derTürkei renoviert, die seither auch ein Recht zur Nutzung hat.
Im Mai 2009 lief in Pashaliman das erste wieder in Albanien gebaute Kriegsschiff vomStapel. Es wurde am 13. September in Pashaliman in Dienst gestellt. DasPatrouillenbootP-132 Oriko (benannt nach der antiken StadtOricum) wurde dort in Zusammenarbeit mit derniederländischenWerftDamen Shipyards gebaut, die bereits im Jahre 2008 dieP-131 Iliria, das erste von vier Schiffen des TypsStan Patrol 4207 für die albanische Marine, in den Niederlanden gebaut hatte.[6]
40.32519.419Koordinaten:40° 19′ 30″ N,19° 25′ 8″ O
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Albanisches Verteidigungsministerium:The first ship is produced at Pasha Liman 13. September 2011.
- Damen Shipyards:Second Damen Patrol Vessel delivered to Albanian Coast Guard. 17. Juli 2012.
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Albania to sell Soviet-made submarines for scrap. (Memento desOriginals vom 13. November 2011 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/in.reuters.com auf:in.reuters.com, 4. März 2010.
- ↑S 241 wurde umbenannt inN 510, dannN 331, und 1976 außer Dienst gestellt.S 242 wurde umbenannt inN 512, dannN 523,N 442,N 024, und 1991 außer Dienst gestellt.S 358 wurde umbenannt inN 51, dannN 423, und 1995 außer Dienst gestellt.S 360 wurde umbenannt inN 514, dannN 552,N 422,S 33,N 022, und 2003 außer Dienst gestellt. (Independent Belorussian Site: Submarines, подводные лодки России, diesel electric submarines (Memento vom 6. September 2011 imInternet Archive))
- ↑Lorenz M. Lüthi:The Sino-Soviet split: Cold War in the communist world. Princeton University Press, 2008,ISBN 978-06911-3590-8, S. 203.
- ↑Lage auf:maps.google.de
- ↑Volker Grundmann:Mit dem Wohnmobil nach Albanien. In:WOMO-Reihe.Band 75. Wohnmobil-Verlag, Mittelsdorf 2013,ISBN 978-3-86903-751-6.
- ↑Zwei weitereSchwesterschiffe,P-133 Lisus undP-134 Butrinti, ebenfalls in Pashaliman gebaut, sollen 2012 bzw. 2013 hinzukommen.