
Die katholische KircheMariä Verkündigung (auchMaria Schnee[1][2]) ist eineKirche inUnterebersbach, einem Ortsteil derunterfränkischen GemeindeNiederlauer imbayerischenLandkreis Rhön-Grabfeld. Zu der Kirche gehören eine Kirchhofmauer mit Kreuzweg, eine Mariensäule, eine Mariengrotte und ein Bildstock. Die Kirche und ihre Anlagen gehören zu denBaudenkmälern von Niederlauer und sind unter den Nummern D-6-73-146-47 in derBayerischen Denkmalliste registriert.
Die Kirche ist einenachgotischeSaalkirche und entstand um 1600 (beziehungsweise Ende des 16. Jahrhunderts[3]). Die Kirche besteht aus einemLanghaus mitSatteldach, einem eingezogenenspätgotischenChor aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und einem Spitzhelmdachreiter.
Einer Sage zufolge, die jedoch erst ab 1845 belegt ist, setzte sich ein Jäger, der sich verirrt hatte und tagelang unterwegs war, zum Sterben unter eine Haselnussstaude. Hier sei ihm dieMuttergottes erschienen und habe ihm den Weg gewiesen. Am Haselnussstrauch wurde schließlich eine Kapelle errichtet. Mit den Spenden der Wallfahrer konnte schließlich eine Kirche erbaut werden, die erstmals für das Jahr 1453 anlässlich der Stiftung einerVikarie alsneue[n] Capelle zu Ebersbach in Ried genannt wird. Die Kirche wurde vomWürzburger WeihbischofJohannes Hutter geweiht und war bereits da der hl. Maria gewidmet.
Für das Jahr 1496 erstmals urkundlich erwähnt wird dieBrüderei, eineKlaus für männliche und weibliche Laien. Diese wurde gemeinsam mit der Pfarrei aufgelöst, als Unterebersbach im Zusammenhang mit derReformation evangelisch wurde. Unter demWürzburger FürstbischofJulius Echter von Mespelbrunn wurde die Kirche Sitz der Pfarrei. Zudem wurden unter Fürstbischof Mespelbrunn Kirche und Klause erneuert sowie eine Maria-Schnee-Bruderschaft gegründet.
Seit 2002 gehört die Kirche zu den Stationen desFränkischen Marienwegs.[4]
Im Inneren der Kirche befindet sich einHochaltar mitneugotischemFlügelaltar.
Der linkeSeitenaltar entstand um 1720 und ist zweisäulig aufgebaut.
Der rechte Seitenaltar entstand um 1740. Das Altarbild des rechten Seitenaltars ist ein Holztafelgemälde aus dem 17. Jahrhundert und zeigt Maria mit Kind, darunter eine zweitürmige Kirche (möglicherweise dierömische KircheSanta Maria Maggiore) sowie darüber eine Devotionalkopie des Maria-Schnee-Bildes, das im Jahr 1723 vomWürzburger WeihbischofJohann Bernhard Mayer gestiftet wurde. Auf dieses Bild, das das Wunder vonMaria im Schnee darstellt, geht auch der im Volksmund übliche Name der Kirche „Maria im Schnee“ zurück.[2]
Ferner beherbergt die Kirche eine um 1500 entstandene, durch den BildhauerTilman Riemenschneider beeinflusste Holzfigur deshl. Michael als Seelenwäger.
Ferner befinden sich an der linken Seitenwand ein Tafelgemälde deshl. Petrus, eine Figur deshl. Antonius und einePietà sowie an der rechten Seitenwand eine Darstellung der hl. Maria mit Weltkugel.
Die Kirchhofmauer besteht ausNaturstein. An der Kirchhofmauer entlang befinden sich diespätklassizistischen, ausSandstein bestehenden Kreuzwegstationen aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts.
Die Mariensäule entstand um das Jahr 1670.
Die Mariengrotte entstand um 1900. Zu der Mariengrotte gehört eine bekrönende Marienfigur ausStuck.
Der Bildstock ist mit der Jahresangabe „1645“ bezeichnet.
50.2991910.13412Koordinaten:50° 17′ 57,1″ N,10° 8′ 2,8″ O